AT395119B - Ruehrwerk - Google Patents
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Description
AT395119B
Die Erfindung bezieht sich auf ein Rührwerk mit einer antreibbaren Rührwelle und einem Rührzeug, das an zwei drehfest, aber zueinander relativ verschiebbar auf der Rührwelle sitzenden Stützhülsen angelenkte und durch deren Relativverschiebung radial verstellbare Rührarme aufweist
Solche und ähnliche Rührwerke sind als kleinere Handgeräte bekannt, deren Rührarme zum Einführen des 5 Rührwerkes in die enge Öffnung eines Behälters radial verstellbar sind, eine Verstellbarkeit zur Beeinflussung des Rührvorganges aber nicht erlauben. Zur radialen Verstellung der Rührarme ist lediglich eine der beiden Stützhülsen axial verschiebbar, wodurch auch die Höhenlage des in die Betriebsstellung gebrachten Rührzeuges unverändert bleibt (US-PS 612 349 und 3 132 850). Die bekannten Rührwerke sind daher nur auf sehr eng begrenztem Gebiet einsetzbar und bringen auch nur eine recht geringe Mischwirkung mit sich. 10 Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Rührwerk der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das sich durch seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, seine Wirtschaftlichkeit und seine Effektivität auszeichnet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß beide Stützhülsen verschiebbar auf der Rührwelle lagern und für die Stützhülsen jeweils eigene, unabhängig voneinander ansteuerbare Stelltriebe vorgesehen sind. IS Durch diese vergleichsweise aufwandsarme Maßnahme kann sowohl der radiale als auch der axiale Wiikbereich des Rührzeuges bewußt verändert und auf die vorhandenen Gegebenheiten oder auf das durchzufuhrende Rührprogramm bestens abgestimmt werden. Dazu brauchen ja lediglich die Stützhülsen gemeinsam oder relativ zueinander verstellt zu werden, um die radiale Auslenkung der Rührarme und/oder deren axiale Lage zu verstellen, wozu über ein geeignetes Steuergerät die Stelltriebe gemeinsam oder jeweils für sich angesteuert werden müssen. 20 Da sich die gewünschte Verstellung jederzeit auch während des Rühibetriebes durchführen läßt, eröffnen sich die unterschiedlichsten Einsatzbereiche für das Rührwerk und sind auch jeweils alle Voraussetzungen für das Erreichen bester Wirkungsgrade gegeben. So umfaßt der Einsatzbereich des Rührwerkes selbstverständlich alle Mischvorgänge von flüssigen Medien, die Behandlungsvorgänge bei Klärschlämmen, wie Eindicken, Aufrühren, Umrühren, Einrühren von Zugaben, Entsorgen von Fremdkörpern, die Rührvorgänge zur Schwermetallentsorgung bei Kläran-25 lagen, Rührarbeiten bei Biogas-Anlagen undFaultürmen, das Aufrühren von dickflüssigen Massen zu zähen Massen bis zu flüssigen Massen und umgekehrt usw. Durch die Verstellbarkeit der Rührarme ergibt sich aber darüber hinaus auch noch gewissermaßen eine artfremde Einsatzmöglichkeit des Rührwerkes, beispielsweise kann bei geeigneter Ausbildung der Rührarme das Rührwerk als Obenentnahmefräse für Silos u. dgl., aber auch als Schiffsantrieb usw. herangezogen werden. 30 Besonders vorteilhaft ist es, wenn erfindungsgemäß die Stelltriebe im Sinne einer gleichbleibenden Leistungs abgabe des Rührwellenantriebes ansteuerbar sind. Dadurch wird eine leistungsbezogene Rührzeugverstellung erreicht, die einen überaus wirtschaftlichen Betrieb erlaubt. Auch mit kleineren Antriebsleistungen können so anspruchsvolle Rührarbeiten durchgeführt werden, wobei stets eine Überlastung des Antriebes vermieden ist Soll beispielsweise eine dickflüssige Masse aufgerührt werden, fängt das Rührwerk mit wenig ausgefahrenen Rührarmen 35 zuarbeitenan,welcheRührarmedannproportionalzumVerflüssigungsfortschrittimmerweiterradialausfahren,um langsam den gesamten Behälterinhalt zu erfassen, ohne dabei aber den Antriebsmotor zu überlasten. Auch die verschiedenen Rührvorgänge können so im Sinne einer Leistungsregelung optimal und energiesparend duichgeführt werden, wozu eine recht einfache Steuerung genügt, die die Leistungsaufnahme des Antriebsmotors erfaßt und in Abhängigkeit davon die Stelltriebe für die Stützhülsen ansteuert. 40 Sind als Stelltriebe entlang der Rührwelle verlaufende Kettentriebe od. dgl. vorgesehen, die an Mitnehmern der
Stützhülsen angreifen, entsteht eine recht einfache, funktionssichere Konstruktion, die auch bei den unterschiedlichsten Verwendungszwecken des Rührwerkes störunanfällig arbeitet und für die erforderliche Stellbewegung der Stützhülsen sorgt
Eine übliche Bauweise der Rührarme besteht darin, daß diese Rührarme jeweils aus wenigstens zwei gelenkig 45 miteinander verbundenen Schenkeln zusammengesetzt sind, die je nach Stützhülsenlage mehr oder weniger weit aus der Strecklage in eine Knicklage gebracht werden. Eine andere günstige Ausgestaltung ist darin zusehen, daß Federblätter oder auch Federstäbe die Rührarme bilden, die durch eine Verstellung der Stützhülsen mehr oder weniger staik ausgebaucht werden. Es entsteht hier auch ein etwas anderer Arbeitsbereich des Rührzeuges und eine durch die Lage der Federblätter im Vergleich zu den Schenkelarmen unterschiedliche Rührwirkung, welche 50 Rührwirkung noch dazu durch ein entsprechendes Verwinden der Federblätter beeinflußt werden kann. Besonders geeignet wäre eine solche Bauvariante für einen Einsatz des Rührwerkes als Schiffsantrieb bzw. zum Rühren von sehr zähem und trockenem Material.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind auf die Rührwelle Zusatzhülsen zur Aufnahme von Zusatzgeräten aufschiebbar, von welchen Zusatzhülsen wenigstens eine an einer Stützhülse anhängbar oder in einen 55 Stelltrieb einbindbar ist. So läßt sich das Rührwerk gewissermaßen als Antriebseinheit für Zusatzgeräte verwenden, wobei diese Zusatzgeräte sowohl über die Rührwelle in Drehung versetzt als auch über die Stelltriebe axial verstellt weiden können. Als Zusatzgeräte sind hier zusätzliche Rühreinrichtungen genauso wie Auffangnetze, Trenn- -2-
AT395119B membrane usw. möglich. Beispielsweise können so als Zusatzgerät schirmartig aufspannbare, zwischen schwenkverstellbaren Tragarmen angeordnete Filterböden od. dgl. einsetzbar sein, so daß in ein oder mehreren Lagen Filtermaterial in das zu behandelnde Medium eingebracht werden kann, das beispielsweise Mikroorganismen zur biologischen Abwasserklärung aufnimmt. Statt der Filterböden können aber auch besondere Planen aus saugfähigem 5 bzw. ölabsorbierendem Material zur Ölentsorgung vorgesehen sein, es können undurchlässige Membrane zur Aufteilung eines Behälters in einen oberen und unteren Reaktionsraum u. dgl. Verwendung finden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise und rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. 1 und 2 ein eifindungsgemäßes Rührwerk in Draufsicht und Seitenansicht, 10 Fig. 3 ein etwas abgeändertes Ausführungsbeispiel des Rührzeuges ebenfalls in Seitenansicht und
Fig. 4 und 5 ein dem eifindungsgemäßen Rührwerk zugeordnetes Zusatzgerät in Draufsicht und Seitenansicht.
Ein Rührwerk (1) besteht aus einer Rührwelle (2), die in einem Traggestell (3) drehbar gelagert und über einen Antriebsmotor (4) und ein entsprechendes Getriebe (5) an treibbar ist, und aus einem Rührzeug (6), das an zwei auf der Rührwelle (2) drehfest, aber axial verschiebbar sitzenden Stßtzhülsen (7,8) angelenkte Rührarme (9) aufweist. 15 Die Stützhülsen (7,8) sind jeweils über Mitnehmer (10,11) in einen der Rührwelle (2) entlang verlaufenden Kettentrieb (12,13) eingebunden, welche Kettentriebe (12,13) mittels unabhängig voneinander ansteuerbarer Antriebsmotoren (14,15) in beiden Umlaufrichtungen angetrieben werdenkönnen und alsStelltriebedieStützhülsen (7,8) je nach Bedarf einzeln oder gemeinsam axial verstellen.
Durch diese freie Verstellbarkeit der Stützhülsen (7,8) läßt sich das Rührzeug (6) in seinem radialen genauso wie 20 in seinem axialen Wirkbereich verändern und an die jeweiligen Gegebenheiten bzw. den jeweiligen Rühraufgaben anpassen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 bestehen die Rührarme (9) des Rührzeuges (6) jeweils aus einem Schenkelpaar (16), das einerends miteinander gelenkig verbunden und andemends an den Stützhülsen (7, 8) angelenkt ist. Werden daher die beiden Stützhülsen (7, 8) des in einer oberen Betriebsstellung angedeuteten 25 Rührzeuges (6) gemeinsam durch synchronlaufende Kettentriebe (12,13) abwärtsbewegt, wird der Höhenbereich des Rührzeuges (6) verändert und die Rührarme (9) können während ihres Wirkens langsam über die gesamte Tiefe des zu behandelnden Materials bewegt werden. Soll die radiale Reichweite des Rührzeuges (6) verändert werden, braucht lediglich der Kettentrieb (13) für die untere Stützhülse (8) angesteuert zu werden, so daß sich die beiden Stützhülsen (7, 8) auseinanderbewegen und sich eine mehr oder weniger gestreckte Lage der Rührarme (9) 30 (strichlierte Darstellung) ergibt.
Da die Antriebsmotoren (14,15) der Kettentriebe (12,13) unabhängig voneinander angesteuert werden können, wozu es wegen der Anordnung der Stelltriebe auf der Rührwelle nicht weiter dargestellte Schleifiringkontakte od. dgl. gibt, läßt sich das Rührzeug (6) mit jeder radialen Stellung seiner Rührarme (9) auch in jede axiale Lage bringen und umgekehrt in jeder axialen Lage auch jede gewünschte radiale Armstellung einnehmen, so daß sich ein sehr breiter 35 Anwendungsbereich des Rührwerkes (1) ergibt. Darüber hinaus ist es möglich, beim Anfahren des Rührwerkes mit gestreckten Rührarmen zu arbeiten und dann nach und nach im Zuge der fortschreitenden Rührwirkung die Arme radial auseinanderzufahren, wodurch sich ein wirtschaftlicher, energiesparender Betrieb ergibt und das Rührwerk im Sinne einer gleichbleibenden Leistung arbeiten kann. Auch bei sehr schwer zu rührenden bzw. zu behandelnden Medien ist daher mit geringer Antriebsleistung ein Rührbetrieb ohne Überlastgefahr für den Antriebsmotor möglich. 40 Wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 angedeutet, kann das Rührzeug (6) mit Rührarmen (9) ausgerüstet sein, die aus Federblättem (17) bestehen, so daß die radiale Verstellung der Rührarme (9) nicht durch ein schamierartiges Knicken von Stützarmschenkeln, sondern durch ein mehr oder weniger starkes Ausbauchen der Federblätter erfolgt. Auch hier kann durch das einzelne Verstellen der Stützhülsen (7,8) die radiale und axiale Einstellung des Rührzeuges (6) erreicht werden, wobei zusätzlich durch die Federblätter ein besonderer Rühreffekt 45 entsteht, so daß dieses Rührzeug (6) vor allem zum Rühren von sehr zähem und trockenem Material einsetzbar ist.
Um den Einsatzbereich des Rührwerkes (1) noch weiter auszudehnen, kann das Rührzeug (6) mit verschiedenen Zusatzgeräten kombiniert werden, von welchen Zusatzgeräten ein Ausführungsbeispiel in Fig. 4 und 5 veranschaulicht ist. Dieses Zusatzgerät (18) umfaßt den Stützhülsen angepaßte Zusatzhülsen (19,20), die auf die Rührwelle (2) auf schiebbar sind und in die Stelltriebe (12,13) eingebunden werden kämen. An den Zusatzhülsen (20) sind ähnlich 50 den Rührarmen Tragarme (21) angelenkt und mit einem an der Zusatzhülse (19) angelenkten Sfellgestänge (22) verbunden, so daß durch ein entsprechendes Verschieben der Zusatzhülsen (19,20) eine axiale Verstellung des Zusatzgerätes (18) oder ein schirmartiges Auf· und Zuschwenken der Tragarme (21) erfolgt. Die Tragarme (21) können ein- oder wie beim Ausführungsbeispiel mehrlagig angeordnet sein, wobei dann das Stellgestänge (22) auch für die Koppelung der Tragarmlagen sorgt. 55 Die Tragarme (21) können nun je nach Aufgabe des Zusatzgerätes mit verschiedenen Einrichtungen versehen werden. So können die Tragarme (21) mit faltbaren Filterböden (23) ausgestattet sein, sie können aber auch Aufnahmeböden für Mikroorganismen tragen oder mit einer öläbsorbierenden Plane, einer Trennmembran usw. -3-
Claims (6)
- AT395119B bespannt sein. Diese Zusatzgeräte (18) werden bedarfsweise eingesetzt, wobei sie sich alleine oder zusammen mit dem Riihizeug des Rührwerkes verwenden lassen. PATENTANSPRÜCHE 1. Rührwerk, mit einer antreibbaren Rührwelle und einem Riihizeug, das an zwei drehfest, aber zueinander relatiwerschiebbar auf der Rührwelle sitzenden Stützhülsen angelenkte und durch deren Relativverschiebung radial verstellbare Rührarme aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stützhülsen (7, 8) verschiebbar auf der Rührwelle (2) lagern und für die Stützhülsen (7,8) jeweils eigene, unabhängig voneinander ansteuerbare Stelltriebe (12,14; 13,15) vorgesehen sind.
- 2. Rührwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelltriebe (12, 14; 13, 15) im Sinne einer gleichbleibenden Leistungsabgabe des Rührwellenantriebes (4) ansteuerbar sind.
- 3. Rührwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Stelltriebe entlang der Rührwelle (2) verlaufende Kettentriebe (12,13) od. dgl. vorgesehen sind, die an Mitnehmern (10,11) der Stützhülsen (7, 8) angreifen.
- 4. Rührwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Federblätter (17) die Rührarme (9) bilden.
- 5. Rührwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Rührwelle (2) Zusatzhülsen (19,20) zur Aufnahme von Zusatzgeräten (18) aufschiebbar sind, von welchen Zusatzhülen (19,20) wenigstens eine an einer Stützhülse anhängbar oder in einen Stelltrieb (12,13) einbindbar ist.
- 6. Rührwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzgerät (18) schirmartig aufspannbare, zwischen schwenkverstellbaren Tragarmen (21) angeordnete Filterböden (23) od. dgl. einsetzbar sind. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen -4-
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