AT394972B - Verfahren zur erzeugung von praegegravuren auf impraegnierten dekorpapieren - Google Patents

Description

AT 394 972 B

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung von eingefärbten Präggravuren auf imprägnierten und vorkondensierten Dekorpapieren od. dgl. Trägermaterialien unter Verwendung einer aus einer metallenen, oberflächenstrukturierten Preßplatte oder einem entsprechenden Endlosband bestehenden Matrize, wobei die Matrize zusammen mit dem Dekorpapier als Preßpaket unter Druck- und Wärmeanwendung verpreßt wird.

Aus der DE-OS 23 57 831 ist ein Verfahren zur Herstellung von farbigen Reliefdekorschichten bekannt, bei dem die mit einem Aminoplastharz imprägnierte Dekorschicht in bedrucktem oder eingefärbtem Zustand auf eine strukturierte Preßplatte aufgelegt und das aus Dekorschicht undPreßplatte bestehende Preßpakete in eine Heißpresse eingelegt undindieserverpreßtwird. Bei diesem Verfahren wird die farbigeReliefdekorschichtdurch unterschiedliche Druckausübung der Preßplatte erreicht, indem während der Fließphase des Harzes ein Transport der Farbpigmentteilchen stattfindet, wobei in den Zonen hohen Drucks eine Verarmung und in den Zonen niedrigen Preßdrucks eine Anreicherung von Farbstoff auftritt. Nachteilig bei diesem Verfahren ist es, daß während des Verpressens des Paketes in der Heißpresse durch das Harz in dem Dekorpapier die Farbteilchen nicht exakt vorausbestimmbar transportiert werden können, so daß sich unterschiedliche Farbnuancen in dem Papier einstellen und deshalb eine exakte Übereinstimmung des Dekors mit der Struktur des Preßbleches nicht erreichbar ist

Bei einem weiteren aus der DE-PS 1 942 780 bekannten chemischen Prägeverfahren zur Herstellung von Schmuckplatten wird vor der Harzimprägnierung die Oberfläche ein»* aus Sperrholz bestehenden Unterlage mit einem Dekordruck versehen, wobei die Druckfarbe mit Inhibitoren angereichert ist Dadurch, daß die Imprägnierung des Dekorpapieres nach dessen Bedruckung vorgenommen wird und die verwendeten Druckfarben harzabweisende Bestandteile enthalten, vermag die Imprägnierungsschicht nur diejenigen Stellen des Dekorpapieres wirksam zu schützen, die nicht mit Farbe bedeckt sind. Beim anschließenden Preßvorgang wird nämlich die die Farblinien bedeckende Imprägnierschicht durch die Inhibitoren verdrängt bzw, freigelegt, mit der Folge, daß bei späterer Einwirkung von Feuchtigkeit, Wasserdampf, Säuren u. dgl. wegen des unzureichenden Imprägnierungsschutzes an den Farbmarkierungen die Papierfasem freigelegt werden und das Dekorpapier ausgehend von diesen Stellen aufquillt

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine mit der Struktur des Preßbleches exakt synchrone Bedruckung auf dem Dekorpapier zu erzeugen.

Dies wird nach der Erfindung dadurch »reicht, daß als Dekorpapier ein unbedrucktes Papier verwendet und vor dem Einbringen des Preßpaketes in die Heißpresse nur die Preßplatte strukturbedruckt wird.

Durch das Verfahren nach der Erfindung ist ein späteres Aufquellen des Dekorpapieres durch Freilegen von unimprägnierten Papierfasem ausgeschlossen, weil erfindungsgemäß die Druckmarkierungen nicht vor der Imprägnierung auf das Dekorpapier aufgebracht werden, sondern erst danach. Dabei hat sich herausgestellt, daß die Dmckfarbkonturenohnezu verlaufen,in lagegenauer Deckungmitden in das DekorpapiereingraviertenStrukturlinien des Prägebleches oder eines Endlosbandes in der Imprägnierschicht des Dekorpapiers wiedergegeben sind. Die Druckfarbe ist dabei rückstandslos in die Imprägnierschicht eingebettet, wo sie vor Abrieb und chemischen Einflüssen geschützt ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert, in der die Figur 1 das Preßpaket vor dem Einbringen in eine Heißpresse darstellt, während Figur 2 das verpreßte Dekorpapier zeigt, nachdem es der Heißpresse entnommen ist.

In Figur 1 ist das Preßblech als Ganzes mit (1) bezeichnet Die erhabenen Konturlinien des Bleches tragen die Bezugsziffem (2), der Druckfarbenauftrag die Ziffer (3). Das Dekorpapier üblichen Aufbaus ist mit (4) und die Imprägnierschicht mit (5) bezeichnet.

Ausführungsbeispiel:

Auf das als Träger ausgebildete Dekorpapier (4), das zunächst mit einem Aminoplast-Kondensationsharz (5) vollständig imprägniert und in einem Wärmekanal vorkondensiert wurde, wurde die Preßplatte (1) aufgelegt deren erhabene, vorher mit Druckfarbe (3) versehene Konturlinien (2) dem Dekorpapier zugewandt sind. Das Dekorpapier ist bis dahin unbedruckt. Statt eines einlagigen Papiers können auch mehrschichtige Papiere verwendet werden, wie dies aus der Praxis bekannt ist. Das so ausgebildete Preßpaket wurde in eine hydraulische Etagenpresse eingelegt und verpreßt während gleichzeitig eine Endkondensation und Aushärtung stattfindet. Das Verpressen und Aushärten erfolgte bei einer Temperatur von etwa 170 °C bei einem Druck von 85 kp/cm2. Die gesamte Preßdauer betrug 60 Minuten. Danach wurde das Preßpaket der Etagenpresse entnommen und das Dekorpapier von dem Preßblech abgelöst Es wurde festgestellt daß die Druckfarbe sich deckungsgleich mit dem Strukturverlauf der erhabenen Stellen des Bleches rückstandslos in die Imprägnierschicht des Dekorpapiers eingeprägt hatte (Figur 2). -2-

Claims (1)

1. AT 394 972 B PATENTANSPRUCH Verfahren zur Erzeugung von eingefärbten Prägegravuren auf imprägnierten und vorkondensierten Dekorpapieren oder dgl. Trägermaterialien unter Verwendung einer aus einer metallenen, oberflächenstrukturierten Preßplatte oder einem entsprechenden Endlosband bestehenden Matrize, wobei die Matrize zusammen mit dem Dekorpapier als Preßpaket in einer Heißpresse unter Druck· und Wärmeanwendung verpreßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Dekorpapier (4) ein unbedrucktes Papier verwendet und vor dem Einbringen des Preßpaketes (1,4,5) in die Heißpresse nur die Preßplatte (1) bedruckt (3) wird. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -3-