AT394571B - Verfahren zur herstellung von fettsaeureestern kurzkettiger alkohole - Google Patents
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Description
AT 394 571 B
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestem und/oder Fettsäureester-gemischen kurzkettiger Alkohole und monoalkylierter Diole durch Umesterung von Fettsäureglyceriden mit den kurzkettigen Alkoholen oder monoalkylierten Diolen in Gegenwart basischer Katalysatoren.
Die erfindungsgemäß hergestellten Fettsäureester eignen sich je nach eingesetzten Ausgangsmaterialien als pharmazeutische, diätetische oder kosmetische Rohstoffe, als Dieselkraftstoffe, als Heizöle oder als Zwischenprodukte zur Herstellung weiterer Fettsäurederivate, wie Fettalkohole, Tenside usw., sowie zur Herstellung von Schmiermitteln.
Zufolge ihrer Eignung als Dieselkraftstoffe haben solche Fettsäureester aus Gründen des Umweltschutzes, des Ersatzes fossiler durch emeuerbare Energiequellen, sowie im Zusammenhang mit der mit der Landwirtschaft verbundenen Problematik in letzter Zeit besondere Bedeutung erlangt
Das erfmdungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung von Dieselkraftstoffen sowohl in großindustriel-lem Maßstab als auch insbesondere in Kleinanlagen im Rahmen von landwirtschaftlichen Betrieben oder Genossenschaften zum Zwecke der Selbstversorgung mit Treibstoffen.
Die Herstellung solcher Fettsäureester ist seit langem bekannt. Sie erfolgt im industriellen Maßstab hauptsächlich durch basenkatalysierte Umesterung von Fettsäureglyceriden mit kurzkettigen Alkoholen, wobei prinzipiell so vorgegangen wird, daß die Fettsäureglyceride mit dem kurzkettigen Alkohol in Gegenwart eines basischen Katalysators unter je nach Ausgangsmaterial unterschiedlichen Reaktionsbedingungen zusammengebracht werden, wobei sich nach erfolgter Umesterung das Reaktionsgemisch in eine schwere Phase aus mehr oder weniger reinem Glycerin und in eine leichtere Phase bestehend aus den Fettsäureestem der niederen Alkohole trennt.
Die Reaktionsbedingungen sind abhängig von der Reinheit der eingesetzten Fettsäureglyceride. So ist beispielsweise bekannt, daß Öle und Fette natürlicher Herkunft, wie sie üblicherweise verwendet werden, die je nach Herkunft und Vorbehandlung einen Gehalt an freien Fettsäuren bis zu 20 % und darüber aufweisen können, in Gegenwart basischer Katalysatoren bei Temperaturen um 240 °C und Drucken von etwa 100 bar mit 7 bis 8 fachem molarem Überschuß des Alkohols umgeestert werden können (Ullmann, Enzyklopädie der techn. Chemie, 4. Aufl. Bd. 11, S. 432).
Weiters ist bekannt, daß solche Umesterungen bei Temperaturen um den Siedepunkt des eingesetzten Alkohols und bei Normaldruck oder nur leicht erhöhtem Druck mit geringeren Überschüssen da1 Alkohole durchgeführt werden können, wenn die eingesetzten Öle und Fette vor der Umesterung durch Methoden wie Destillation, Alkaliextraktion, säurekatalysierte Vorveresterung etc. auf einen maximalen Gehalt an freien Fettsäuren von 0,5 % entsäuert und anschließend getrocknet werden. Eine Übersicht über die bekannten Verfahren findet sich in J. Am. Oil Chemists Soc., £1 (1984) S. 343 ff.
Die wesentlichen Nachteile der bekannten Verfahren sind, daß im Falle der Anwendung erhöhter Temperaturen und Drucke teure Reaktoren erforderlich sind und hohe Energiekosten anfallen oder daß die eingesetzten Öle und Fette vor der Umesterung entschleimt, entsäuert und getrocknet werden müssen, was ebenfalls kostspielige Apparaturen voraussetzt, oder daß die erreichten Umesterungsgrade zu gering sind, was besonders bei den Verfahren mit niedrigen Überschüssen oder stöchiometrischen Mengen der Alkohole der Fall ist
Ein weiterer Nachteil aller bekannten Verfahren ist, daß die eingesetzten Ausgangsmaterialien wasserfrei sein müssen. Das heißt, daß die zum Einsatz kommenden Öle und Fette gegebenenfalls getrocknet werden müssen, die niederen Alkohole nur in wasserfreier Form zum Einsatz kommen können, was besonders bei Methanol und Ethanol von Bedeutung ist und die Katalysatorlösungen eigens durch Auflösen des Katalysators wie beispielsweise festem NaOH oder KOH in den wasserfreien niederen Alkoholen zubereitet werden müssen, was wiederum den Einsatz eigener Apparaturen insbesondere wegen der bei der Lösung freiwerdenden Wärme erforderlich macht, oder die Katalysatorlösungen müssen durch Lösen von metallischem Natrium oder Kalium oder von festen Alkalimetallalkoholaten in den niederen Alkoholen zubereitet werden, was wesentlich teurer und für den Betreiber einer Umesterungsanlage mit bedeutenden Gefahren verbunden ist.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht in der Entfernung von in den Estern verbliebenen Mengen der basischen Katalysatoren, die im Falle, daß sie durch Waschen mit Wasser oder Säuren erfolgt, Probleme durch Emulsionsbildung und/oder hohen Anfall an Abwässern verursacht, während im Falle des Einsatzes von Ionenaustauschern die mit der Regeneration und den dabei entstehenden Abwässern verbundenen Probleme auf-treten.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Verfahren besteht in der langsamen und unvollständigen Abscheidung der Glycerinphase, wodurch für vorgegebene Kapazitäten entsprechend große Behälter nötig sind und wodurch hohe Anteile der basischen Katalysatoren in den Fettsäureestem veibleiben.
Jeder der angeführten Nachteile verursacht den Einsatz entsprechend teurer, großer oder komplizierter Apparaturen und Behält»' und den damit veibundenen technischen Aufwand und macht damit die Anwendung der bekannten Verfahren in Kleinanlagen insbesondere im Rahmen von landwirtschaftlichen Betrieben oder Genossenschaften aus wirtschaftlichen Gründen unmöglich. Überraschenderweise wurde gefunden, daß die angeführten Nachteile dadurch vermieden werden können, daß man die Umesterung der Fettsäureglyceride mit den niederen Alkoholen und einem basischen Katalysator in Gegenwart von Wasser durchführt.
Das erfindungsgemäß bei der Umesterung anwesende Wasser kommt vorzugsweise in Form einer wäßrigen Lösung eines basischen Katalysators und/oder in Form wasserhaltiger niederer Alkohole zum Einsatz. Die -2-
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Menge des vorhandenen Wassers kann zwischen 0,5 und 10 %, bezogen auf das eingesetzte Fettsäureglycerid, betragen.
Als basische Katalysatoren kommen Alkalimetallverbindungen, u. zw. Hydroxide, Alkoholate, Borate, Car-bonate, Aluminate, oder Silikate in Frage. Die Menge des basischen Katalysators beträgt zwischen 0,5 und 5 % bezogen auf das eingesetzte Fettsäureglycerid, zuzüglich derjenigen Menge, die zur Neutralisation der im Fettsäureglycerid enthaltenen Mengen an freien Fettsäuren notwendig ist.
Als kurzkettige Alkohole kommen 1-wertige aliphatische Alkohole mit 1 bis 5 C-Atomen wie Methanol, Ethanol, n- und Iso-Propanol, 1-Butanol, 2-Butanol, 2-Methyl-1 -propanol, tert. Butylalkohol, 1-Pentanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol, prim, und sek. Isoamylalkohol (Gärungsamylalkohol), tert. Amylalkohol, 2,2-Dimethyl-propanol (Neopentylalkohol) und Fuselöle oder Monoalkyläther von Diolen wie Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Butandiolen, Pentandiolen wie beispielsweise Neopentylglykol, wobei der Alkylrest Methyl, Ethyl, n-Propyl oder Isopropyl sein kann, in Frage. Die genannten Alkohole können sowohl rein als auch in beliebigen Mischungsverhältnissen untereinander eingesetzt werden. Die Menge der kurzkettigen Alkohole kann zwischen 1,1 und 3,0 Mol, bezogen auf je 1 Mol als Glycerid gebundener Fettsäure, betragen.
Als Fettsäureglyceride kommen Triglyceride, wie sie natürlicherweise als pflanzliche oder tierische Fette und Öle Vorkommen, wie Soyaöl, Palmöl, Palmkemöl, Palmfett, Kokosöl und Kokosfett, Sonnenblumenöl, Raps und Rüböl, Cottonöl, Leinöl, Ricinusöl, Erdnußöl, Olivenöl, Saffloröl, Nachtkerzenöl, Boretschöl, Johannisbeersamenöl, Rindertalg, Fischöle usw. sowie aus den vorgenannten ölen und Fetten z. B. durch Winterisierung isolierte oder durch Interesterifizierung gewonnene oder synthetisch hergestellte Fettsäureglyceride, aber auch Abfallprodukte wie z. B. gebrauchtes Frittieröl in Frage. Die genannten Öle und Fette können raffiniert oder im rohen Zustand eingesetzt werden und können neben Schleimstoffen, Trübstoffen, Phosphatiden und anderen Verunreinigungen freie Fettsäuren bis etwa 20 % enthalten.
Die Umesterung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt dabei in der Weise, daß man das Fettsäure-glycerid entweder mit einem wasserfreien oder wasserhaltigen Alkohol und der wäßrigen Lösung eines basischen Katalysators oder mit der Lösung eines wasserfreien oder auch wasserhaltigen (z. B. kristallwasserhaltigen) basischen Katalysators in einem wasserhaltigen niederen Alkohol unter Rühren zusammenbringt, wobei je nach gewählter Temperatur und Konzentration von Katalysator und Alkoholmenge innerhalb von 5 bis 60 Minuten die Umesterung erfolgt. Typische Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind solche, bei denen als Katalysator eine handelsübliche 40 bis 50 prozentige Natron- oder Kalilauge zusammen mit einem wasserfreien oder wasserhaltigen kurzkettigen Alkohol oder Lösungen von Natrium oder Kaliumalkoholaten der kurzkettigen Alkohole in wasserhaltigen kurzkettigen Alkoholen zum Einsatz kommen. Nach erfolgter Umesterung wird die Mischung entweder stehengelassen, bis sich eine schwerere Phase bestehend aus Glycerin, überschüssigem Alkohol, dem Großteil des basischen Katalysators und wechselnden Mengen an Seifen abgeschieden hat oder man fügt unmittelbar an die Umesterung anschließend 0,5-5 % Wasser, bezogen auf die Menge an eingesetztem Fett-säureglycerid, oder eine konzentrierte oder halbkonzentrierte organische oder anorganische Säure unter Rühren zu, wonach sich ebenfalls eine schwerere Phase bestehend aus Glycerin, überschüssigem Alkohol, basischem Kataly-sator, Seifen oder den Salzen des basischen Katalysators mit der zur Neutralisation verwendeten Säure abscheidet. Für den Fall, daß nach erfolgter Umesterung eine Säure zugesetzt wird, kommt als solche eine Mineralsäure wie vorzugsweise Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Borsäure oder eine organische Säure wie vorzugsweise Ameisen-, Essig-, Propion-, Milch-, Glucon-, Oxal-, Bernstein-, Wein-, oder Citronensäure in Frage. Die Menge der eingesetzten Säure wird so bemessen, daß sie der Menge an basischem Katalysator etwa äquivalent ist
Die Umesterung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt bei Atmosphärendruck und Temperaturen zwischen etwa -25 °C und +60 °C, soweit die Viskosität und der Erstarrungspunkt des eingesetzten Fettsäure-glycerids es zulassen oder der Siedepunkt des eingesezten Alkohols keine besonderen Vorkehrungen an die Apparatur «fordert.
Die Umesterung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann dabei so erfolgen, daß man die gesamte zum Einsatz kommende Menge an Katalysator und niederem Alkohol auf einmal mit dem Fettsäureglycerid umsetzt oder daß man in einer ersten Stufe nur einen Teil der zum Einsatz kommenden Menge an Katalysator und Alkohol zum Fettsäureglycerid zugibt und nach Abtrennung der Glycerinphase in einer 2. oder in weiteren Stufen den(die) Rest(e) an Katalysator und Alkohol zugibt. So werden z. B. bei der 2-stufigen Ausführungsform des Verfahrens in einer ersten Stufe 4/10 bis 9/10 der insgesamt benötigten Menge und in einer zweiten Stufe 1/10 bis 6/10 der Katalysator- und Alkoholmenge zugegeben.
Bei der 2 bzw. den mehrstufigen Ausführungsformen kann auch so verfahren werden, daß in der 1. Stufe die gesamte Menge des zum Einsatz kommenden Alkohols zugegeben wird, aber nur ein Teil der Katalysatormenge und in der 2. oder in weiteren Stufen die Restmenge(n) an basischem Katalysator zugegeben wird (werden), oder daß man in der 1. Stufe den einen der genannten Alkohole bzw. ein bestimmtes Mischungsverhältnis der genannten Alkohole und in der 2. oder in weiteren Stufen einen anderen der genannten Alkohole bzw. ein anderes Mischungsverhältnis der Alkohole einsetzt.
Die beiden wesentlichen Kennzeichen der vorliegenden Erfindung sind einerseits die Anwesenheit von Wasser während der Umesterung und andererseits die Menge des zum Einsatz kommenden basischen Katalysators und gegebenenfalls in Kombination damit die anschließend an die Umesterung erfolgende Zugabe von Wasser oder -3-
AT394 571 B einer konzentrierten oder halbkonzentrierten organischen oder anorganischen Säure.
Zur Durchführung der Umesterung nach dem erfmdungsgemäßen Verfahren sind keine speziellen Behälter oder Apparaturen erforderlich, sondern diese kann in jedem beliebigen offenen oder geschlossenen Behälter beliebiger Größe mit einer am Boden befindlichen Ablaßvorrichtung und mittels eines einfachen elektrisch oder druckluftbetriebenen Flügelrührers durchgeführt werden, der bis zu Ansatzgrößen von etwa 2000 Litern gegebenenfalls auch von Hand bedient werden kann, vorteilhafterweise aber fix montiert ist Alle nötigen Operationen können sowohl manuell ausgeführt als auch beliebig automatisiert werden. Bei Vorhandensein geeigneter Dosiervorrichtungen, eines geeigneten Reaktors sowie eines umfassenden Überwachungssystems kann das erfindungsgemäße Verfahren auch kontinuierlich durchgeführt werden. Nach Abtrennung der Glycerinphase und Filtration des Fettsäureesters mittels eines handelsüblichen Filtergerätes, z. B. eines Plattenfilters, liegen die Fettsäureester in einer für den störungsfreien Betrieb von Dieselmotoren, aber auch für andere Verwendungszwecke, wie zur Herstellung weiterer Fettsäurederivate wie Seifen, Fettalkohole, Tenside, Schmiermittel, pharmazeutischer, kosmetischer oder diätetischer Rohstoffe erforderlichen Reinheit vor.
Das erfindungsgemäße Verfahren schließt jedoch nicht aus, daß die Fettsäureester für spezielle Verwendungszwecke oder um bestimmte Normen zu erfüllen einer weiteren Reinigung nach bekannten Verfahren unterworfen werden. So können gegebenenfalls überschüssige niedere Alkohole aus den Fettsäureestem durch Durchblasen von Luft, Stickstoff oder Wasserdampf, Destillation über Fallfilmverdampfer oder Füllkörperkolonnen etc., und Restmengen an basischen Katalysatoren durch Zusatz von Wasser oder Säuren oder durch Filtration mit z. B. aktivierter Bleicherde oder mit Silikagelen entfernt werden. Zur weiteren Reinigung können die Fettsäureester einer Vakuumdestillation oder einer Behandlung mit Bleicherde, Kieselgel, Aluminiumoxiden und Molekularsieben oder anderer Adsorbentien unterworfen werden oder durch Zusatz von Additiven wie Stockpunkterniedrigern, Viskositätsverbesserern, Korrosionsinhibitoren, Antioxidantien, Cetanzahlverbesserem etc. in bekannter Weise dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den bekannten Verfehlen folgende Vorteüe:
Schnellere Abscheidung der Glycerinphase und damit größere Kapazität bei gegebener Behältergiöße. Vollständigere Absetzung der Glycerinphase und demzufolge so niedrige Restkatalysatorgehalte, daß sich ein weiteres Auswaschen des Fettsäureesters erübrigt. Möglichkeit der Verwendung handelsüblicher Natron und Kalilauge als Katalysator und damit Vermeidung der Zubereitung der Katalysatorlösungen. Möglichkeit der Verwendung wasserhaltiger Alkohole wie z. B. 90-96 prozentigen Ethanols oder Methanols. Umesterung bei Umgebungstemperaturen und Atmosphärendruck bei geringen Überschüssen der kurzkettigen Alkohole. Möglichkeit des Einsatzes unraffinierter Öle mit hohen Anteilen an freien Fettsäuren, Schleimstoffen, Phosphatiden und anderen Verunreinigungen. Möglichkeit der Herstellung der Fettsäureester der kurzkettigen Alkohole mit geringstem technischem Aufwand.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert Beispiel 1 a) 100 g unraffiniertes Rapsöl mit einem Gehalt an freien Fettsäuren von 1,5 % werden zusammen mit 16 g Methanol und 4 g 47 prozentiger wäßriger techn. Kalilauge 15 Minuten mit einem Magnetrührer in einem offenen Becherglas bei ca. 20 °C gerührt. 30 Minuten nach Abstellen des Rührers hat sich am Boden des Gefäßes eine schwerere Phase abgeschieden. Der überstehende Rapsmethylester enthält 3 % Rest-Triglyceride und einen Aschegehalt von 0,13 %. b) Zu 50 g Rapsmethylester aus a) werden 0,4 g 47 prozentiger wäßriger techn. Kalilauge und 1,6 g Methanol zugefügt und 15 Minuten wie unter a) gerührt. Anschließend werden 1,5 ml Wasser zugefügt und weitere 3 Minuten gerührt. Nach ca. einstündigem Stehen wird die schwerere Phase abgetrennt und der überstehende Rapsmethylester über ein Papierfilter filtriert. Der so erhaltene Ester besitzt einen Umesterungsgrad von 99,8 %, einen Gesamtglyceringehalt von 0,2 % und einen Aschegehalt von 0,005 %.
Beispiel 2 a) 100 g rohes Rapsöl mit 1,2 % freien Fettsäuren werden zusammen mit 22 g 90 prozentigem Ethanol und 2 g festem Natriumethylat wie unter Beispiel la) beschrieben gerührt. Anschließend werden 3,1 g 85 prozentige Milchsäure zugegeben und weitere 5 Minuten gerührt. 15 Minuten nach Abstellen des Rührers kann die schwerere Phase vom Boden des Gefäßes abgezogen werden. Der überstehende Rapsethylester enthält 6 % Rest-Fettsäure-glyceride. b) 50 g Rapsethylester aus a) werden mit 2 g 90 prozentigem Ethanol und 0,2 g festem Natriumethylat wie unter a) gerührt. Nach 15 Minuten Rühren wird 1 ml Wasser zugegeben und weitere 3 Minuten gerührt. Nach etwa einstündigem Stehen wird die schwerere Phase abgezogen und der Überstand filtriert. Der Rapsethylester -4-
Claims (11)
- AT 394 571 B besitzt einen Umesterangsgrad von 99,5 %, einen Gesamtglyceringehalt von 0,25 % und einen Aschegehalt von 0,009 %. Beispiel 3 100 g rohes Sonnenblumenöl mit 3,2 % freien Fettsäuren werden zusammen mit einem Gemisch von 16 g Methanol und 3 g 1-Pentanol und 8 g 47 prozentiger techn. Kalilauge wie unter Beispiel la) beschrieben gerührt, anschließend 4 ml Wasser zugegeben und weitere 3 Minuten gerührt. Nach etwa 30 Minuten hat sich die Mischung in 2 Phasen getrennt. Der Überstand des Sonnenblumenestergemisches wird mit 2 g aktivierter Bleicherde verrührt und abfiltriert. Der Ester besitzt einen Umesterungsgrad von 99,6 %, einen Gesamtglyceringehalt von 0,15 % und einen Aschegehalt von 0,007 %. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestem und Fettsäureestergemischen kurzkettiger einwertiger Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen und monoalkylierter Diole mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen durch Umesterung von Fettsäureglyceriden mit diesen Alkoholen und monoalkylierten Diolen in Gegenwart basischer Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umesterung in Gegenwart von 0,5 bis 10 % Wasser und 0,5 bis 5,0 %, bezogen auf die Menge des eingesetzten Fettsäureglycerids, einer Alkalimetallverbindung, u. zw. eines Hydroxids, Alkoholates, Borates, Carbonates, Aluminates oder Silikates, zuzüglich derjenigen Menge, die zur Neutralisation der im eingesetzten Fettsäuieglycerid enthaltenen freien Fettsäuren notwendig ist, durchführt und daß gegebenenfalls im Anschluß an die Umesterung eine weitere Wasserzugabe von 0,5 bis 10 % oder die Zugabe einer konzentrierten oder halbkonzentrierten organischen oder anorganischen Säure in einer Menge erfolgt,-die dem basischen Katalysator äquivalent ist und die entstehende schwerere Phase äbzieht und die überstehende Phase der Fettsäureester gegebenenfalls einer Nachbehandlung vorzugsweise zur Entfernung überschüssiger Alkohole durch destillative Methoden und zur Entfernung von Restmengen basischer Katalysatoren vorzugsweise durch Behandlung mit aktivierten Bleicherden oder Silikagelen unterzogen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umesterung bei Atmosphäiendruck und bei Temperaturen zwischen -25 °C und +60 °C durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Umesterung mehrstufig, vorzugsweise zweistufig ausgeführt wird, wobei in der 1. Stufe vorzugsweise 4/10 bis 9/10 und in der 2. Stufe 6/10 bis 1/10 der insgesamt eingesetzten Menge an kurzkettigen Alkoholen oder monoalkylierten Diolen und basischem Katalysator zugegeben werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der 1. Stufe die gesamte Menge des zum Einsatz kommenden kurzkettigen Alkohols oder monoalkylierten Diols und 4/10 bis 9/10 der insgesamt zum Einsatz kommenden Menge an basischem Katalysator und in der 2. Stufe die Restmenge des basischen Katalysators zugegeben wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der 1. und in der 2. Stufe jeweils ein anderer kurzkettiger Alkohol oder monoalkyliertes Diol oder in der 1. und in der 2. Stufe jeweils unterschiedlich zusammengesetzte Gemische der kurzkettigen Alkohole und monoalkylierten Diole zum Einsatz kommen.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als basischer Katalysator wäßrige Natron- oder Kalilauge, vorzugsweise im Konzentrationsbereich zwischen 40 und 55 %, verwendet wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß als kurzkettige Alkohole Methanol, Ethanol, 1-Propanol, 2-Propanol, 1-Butanol, 2-Butanol, 2-Methyl-l-propanol, tert. Butylalkohol, 1-, 2- und 3-Pentanol, prim, und sek. Isoamylalkohol (Gärungsamylalkohol), tert. Amylalkohol, 2,2-Dimethyl-l-Propanol (Neopentylalkohol) und Fuselöle und daß als monoalkylierte Diole Monoalkyläther von Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Butandiolen und Pentandiolen insbesondere Neopentylglykol, wobei der Alkylrest Methyl, Ethyl, 1-Propyl oder 2-Propyl sein kann und daß die genannten Alkohole und monoalkylierten Diole entweder rein oder in beliebigen Mischungsverhältnissen untereinander zum Einsatz kommen. -5- AT 394 571 B
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzkettigen Alkohole und monoalkylierten Diole bis zu 10 % Wasser enthalten können, wie beispielsweise 90 bis 95 prozentiges Ethanol oder Methanol.
- 9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die kurzkettigen Alkohole und monoalkylierten Diole in einem Überschuß von 1,1 bis 3,0 Mol je Mol als Glycerid gebundener Fettsäure eingesetzt werden.
- 10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettsäureglyceride natürliche pflanzliche oder tierische Fette und Öle wie Soyaöl, Palmöl, Palmkemöl, Palmfett, Kokosöl und Kokosfett, Sonnenblumenöl, Raps und Rüböl, Cottonöl, Leinöl, RicinusÖl, Erdnußöl, Olivenöl, Saffloröl, Nachtkerzenöl, Boretschöl, Johannisbeersamenöl, Rindertalg und Fischöle oder aus den vorgenannten Fetten oder Ölen z. B. durch Winterisierung isolierte oder durch Interesterifizierung gewonnene oder synthetisch hergestellte Fett-säureglyceride oder Abfallprodukte, wie gebrauchtes Fritieröl, eingesetzt werden und die entweder raffiniert oder im Rohzustand sein und insbesondere bis 20 % freie Fettsäuren enthalten können.
- 11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als konzentrierte oder halb-konzentrierte organische oder anorganische Säure Phosphorsäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Salpetersäure, Borsäure, Ameisen-, Essig-, Propion-, Milch-, Glucon-, Oxal-, Bernstein-, Wein-, oder Citronensäure in einer dem eingesetzten basischen Katalysator äquivalenten Menge eingesetzt wird. -6-
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