AT389675B - Vorrichtung zur farbprofilabhaengigen feuchtmittelregelung - Google Patents
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Description
Nr. 389675
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur farbprofilabhängigen Feuchtmittelregelung bei einem Offsetdruckwerk mit einem Farbfeuchtwerk, das über die Breite der Druckform einen Feuchtmittelfilm gleicher Dicke dem Plattenzylinder und dem Farbwerk zuführt, wobei eine von dem normalen Feuchtwerk gesonderte Vorrichtung zur abschnittsweisen Veränderung des Anteils des Feuchtmittels im Farbfilm vorgesehen ist.
Auf die mit Offsetdruckwerken erzielbare Druckqualität hat das richtige Mengenverhältnis von Feuchtflüssigkeit und Farbe auf der Offsetdruckplatte einen wesentlichen Einfluß. Ubersteigt beispielsweise der Feuchtwasserbedarf die Feuchtwasserzufuhr, so macht sich das auf dem Druckbild durch "Tonen" oder "Schmieren" bemerkbar. Wird hingegen die Platte überfeuchtet, dann stellen sich Wassermarken ein. Das ausgewogene Verhältnis zwischen Färb- und Feuchtwasserzufuhr liegt also innerhalb dieser Schmier- und Wassermarkengrenze.
Nun ist bekanntlich der Farbbedarf eines Druckbildes, über die Druckbildbreite gesehen, von der jeweiligen Farbflächendeckung abhängig. Diesem Umstand trägt man durch zonale Regelung der Farbzufuhr Rechnung. Hingegen wird das Feuchtwasser über die gesamte Plattenbreite mittels eines dünnen gleichmäßigen Filmes zugeführt. Entsprechend dem Farbprofil benötigt die Platte jedoch ebenfalls örtlich mehr Wasser als an anderen Stellen. Man hilft sich durch eine Zufuhr einer über alle Bildbereiche gemittelten Menge von Feuchtwasser und baut darauf, daß sich in dem Farbwerk eine Faib-Feuchtwasseremulsion bildet, die den nötigen Ausgleich schafft.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine gemittelte Feuchtwasserzufuhr den gemäß dem Farbprofil unterschiedlich anfallenden Bedarf der Platte an Feuchtmittel nicht völlig ausgleichen kann. Insbesondere bereiten druckfreie Ränder Probleme. Die Zusammensetzung der im Farbwerk sich bildenden Farb-Wasseremulsionen ist derart unterschiedlich, daß Druckschwierigkeiten auftreten, obgleich die Feuchtwasserzufuhr für den Fortdruck korrekt sein müßte. Die geringe Anpassungsfähigkeit der Feuchtwasserzuführung an das vom Sujet abhängige Farbprofil engt folglich den Toleranzbereich zwischen der sogenannten Schmiergrenze - zu wenig Wasser - und der Wassermaikengrenze - zuviel Wasser - erheblich ein.
Zur Behebung dieses Mangels offenbart die DE-OS 29 31 579 eine Einrichtung zur zonalen Regulierung der Feuchtmittelführung über die Breite der Druckform einer Offsetdruckmaschine mit Stellgliedern zur zonenweisen Farbdosierung, wobei den Stellgliedern für die zonenweise Farbdosierung zonal entsprechende Stellglieder für die Feuchtmittelführung zugeordnet und diese miteinander gekoppelt sind, und zwar unter Einschaltung eines in seiner Übertragungscharakteristik die das zonale Farb-Feuchmittelgleichgewicht beinflussenden Parameter berücksichtigenden Anpaßgliedes. Die zonale Bemessung der Feuchtmittelführung erfolgt somit durch eine von dem normalen Feuchtwerk gesondert vorgesehenen Vorrichtung.
Mit dieser bekannten Einrichtung wird somit die zugeführte Feuchtmittelmenge zonal nach einer bestimmten, im allgemeinen nicht linearen Kennlinie der Farbmenge eindeutig zugeordnet. Für den Fortdruck ist diese Koppelung von Färb- und Feuchtmittelzufuhr von großem Vorteil, bewirkt jedoch beim Wiederanfahren erhebliche Probleme. Nach jeder Druckunterbrechung bricht die eingependelte Farb/Wasserverteilung des Fortdruckes unverzüglich zusammen. Vorhandenes Wasser auf der Platte und dem Farbwerk verdunstet, es »folgt ein Farbausgleich zumindest zonal auf allen Walzen, die Schichtdicken egalisieren sich und örtlich entstandene Emulsionen ändern ihre Struktur. Eine Feuchtung der Platte über die gesamte Maschinenbreite ist beim Wiederanlauf der Druckmaschine unbedingt erforderlich. Häufig wird sogar ein kurzzeitiges Überfeuchten der Platte notwendig sein, um ein sofortiges sicheres Blanklaufen der nichtdruckenden Stellen zu erreichen. Um günstige Anlaufbedingungen zu schaffen, müßte folglich bei der bekannten Einrichtung die Koppelung von Faib-und Feuchtwasserzufuhr zeitweise aufgehoben werden.
Bei der bekannten Einrichtung wird außerdem die sich einstellende örtliche Verdunstung durch örtliche Übererwärmung nicht kompensiert
Bekannt ist ferner aus der EP-A-0 000 689 eine Vorrichtung zur Überwachung des Feuchtmittel- und Farbgleichgewichts bei Offsetdruckwerken, die eine zwischen der letzten Feucht- und der ersten Farbauftragwalze angeordnete Meßwalze aufweist, mit der die Flüssigkeitsfilmdicke gemessen wird. Die Meßwalze ist zumindest teilweise hydrophil. Je nach angewendetem Meßverfahren liegt die Meßwalze ständig an den benachbarten Auftragwalzen an oder sie wird im Wechsel an die Feucht- und an die Farbauftragwalze angelegt. Mit Hilfe einer Lichtquelle, einem Meßphotoempfänger, einem Vergleichsphotoempfanger sowie einem Filter im Meß- und Vergleichsstrahlengang kann die auf der Meßwalze jeweils vorhandene Flüssigkeitsschicht zur Bestimmung des Feuchtmittel- und Farbgleichgewichts auf der Platte herangezogen werden. Eine Regelung des Feuchtmitteleinstellprozesses ist nicht vorgesehen. Auch erfolgt keine abschnittsweise Messung der Feuchtmittelschichtdecke.
Aus der US-PS 4,151,796 ist schließlich eine Vorrichtung zum selbsttätigen Ausregeln von Schwankungen der Färb- und Feuchtflüssigkeitsführung an einer Bogenoffsetmaschine bekannt, bei der die aus Farbe und den Komponenten der Feuchtflüssigkeit bestehende Flüssigkeitsschicht des Plattenzylinders mit mindestens einer Strahlenquelle angestrahlt wird. In den Strahlengang können wahlweise Filter eingebracht werden, welche diejenigen Wellenlängen auswählen, die von der betreffenden Farbe oder der Feuchtflüssigkeit am stärksten absorbiert werden. Bei quantitativer Abweichung der Farbschicht bzw. der einzelnen Komponenten der Feuchtflüssigkeit von einem vorgegebenen Sollwert setzt die entsprechende Reflexionsabweichung einen Regelkreis in Gang, der die Färb- und Feuchtflüssigkeitsführung steuert Eine abschnittsweise Regelung der Feuchtmittelzufuhr ist nicht vorgesehen. -2-
Nr. 389675
Aufgabe der Erfindung ist es, im Farbwerk, ungeachtet des Farbprofils und örtlicher Erwärmung, über die Maschinenbreite gesehen, eine möglichst gleiche Faib-Wasseremulsion zu erreichen. Hierdurch sollen jedoch die Anlaufbedingungen nicht unnötig erschwert, sondern positiv beeinflußt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe liegt erfindungsgemäß darin, daß eine hydrophile Meßwalze vorgesehen ist, die mit einer der Farbwerkwalzen in Verbindung steht, daß im Bereich der Meßwalze eine Meßvorrichtung angeordnet ist, die über die ganze Breite der Meßwalze abschnittsweise die Benetzung des Meßwalzenmantels ermittelt, daß ein Steuerteil die Meßsignale der Meßvorrichtung in Stellbefehle umwandelt und der gesonderten Vorrichtung zur abschnittsweisen Regelung des Anteils des Feuchtmittels im Farbfilm aufgibt.
Der Erfindungsgedanke läßt sich auf zweierlei Weise verwirklichen. Einmal kann man wenig Wasser fahren, d. h. den Minimalbedarf decken und gerade soviel Feuchtwasser zuführen, daß unter normalen Umständen die Schmiergrenze nicht erreicht wird. Bei dieser Feuchtungsmethode wird auf der hydrophilen Meßwalze in solchen Abschnitten Farbannahme auftreten und dann von den Sensoren der Meßvorrichtung gemessen werden, in denen aufgrund der höchsten Erhebungen des Farbprofils örtlich zu wenig Feuchtwasser zugeführt wird. An diesen Stellen erfolgt dann automatisch die zusätzliche Feuchtung.
Der andere Weg, den Erfindungsgedanken zu realisieren, besteht darin, viel Wasser zu fahren, d. h. sich mit der Feuchtwasserzufuhr gerade noch unterhalb der Wassermarkengrenze zu bewegen. In einem solchen Falle werden sich auf der hydrophilen Meßwalze, deren Mantelfläche dieselben Bedingungen aufweist wie die Platte, in jenen Abschnitten Feuchtwasser ansammeln, in denen aufgrund der Täler des Farbprofils eine Überfeuchtung erfolgt ist. Durch Abrakeln läßt sich diese Überfeuchtung beseitigen. Wird die hydrophile Meßwalze außerdem noch gekühlt, so wird sich dort das abschnittsweise Ungleichgewicht zwischen Färb- und Feuchtwasserzufuhr schneller zeigen als auf der Platte und damit rechtzeitig beseitigt werden können.
Die Vorrichtung nach der Erfindung vergrößert durch Anpassung der Feuchtmittelzufuhr an das Farbprofil den Toleranzbereich zwischen der Schmier- und der Wassermarkengrenze beträchtlich. Die Anfahrbedingungen werden verbessert Die optimalen Fortdruckbedingungen lassen sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in äußerst kurzer Zeit herbeiführen, weil beispielsweise mit Hilfe da Zusatzfeuchtvorrichtung eine sehr rasche Sättigung des Farbwerks mit Feuchtwasser durchführbar ist. Es braucht also lediglich die Platte vorgefeuchtet zu werden, um die Maschine auf Fortdruck stellen zu können. Ebenso kann beim Einsatz einer Rakelvorrichtung sehr schnell ein Farb-Wassergleichgewicht hergestellt werden, indem man zu dem Mittel der Überfeuchtung greift, was deshalb unbedenklich ist, weil die sich zunächst möglicherweise einstellende Übersättigung des Farbwerkes mit Feuchtwasser an allen Abschnitten durch Abrakeln unschädlich machen läßt. Die Erfindung dehnt also nicht nur den Toleranzbereich zwischen Schmier- und Wassermarkengrenze, sondern verbessert auch spürbar die Anfahrbedingungen.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung im folgenden näher erläutert.
Es zeigt schematisch:
Fig. 1 ein Farbfeuchtwerk nach der Erfindung mit einem Zusatzfeuchtwerk,
Fig. 2 ein Farbfeuchtwerk nach der Erfindung mit einem auf eine Farbwerkswalze abschnittsweise einwirkenden Feuchtwasserrakel und
Fig. 3 die Ausbildung der Rakelabschnitte als anstellbare Saugflächen.
Das Farbwerk gemäß Fig. 1 besteht aus einem Farbkasten (1) mit Farbkastenwalze (2), dem sich anschließenden Farbheber (3), der einem ersten Farbreibzylinder (4) von der Farbkastenwalze (2) Farbe zuführt. Über eine Gummiwalze (5) ist der erste Farbreibzylinder (4) mit einem zweiten Farbreibzylinder (6) verbunden.
Dieser hat außerdem Kontakt mit der Verteilerwalze (7) und der Farbwerkswalze (8). Beide letztgenannten Farbwerkswalzen (7) und (8) liegen an dem dritten Farbreibzylinder (9) an, der die ersten beiden Farbauftragswalzen (10) und (11) mit Farbe speist Von der Verteilerwalze (7) zweigt sich der zweite Strang des Farbwerkes in Form von vier Farbwerkswalzen (12) ab, deren letzte in der Kette an dem vierten Farbreibzylinder (13) anliegt, der die letzten beiden Farbauftragwalzen (14) und (15) mit Farbe speist. Die Farbauftragwalzen (11) und (14) sind über eine Reiterwalze (16) verbunden. Eine Zwischenwalze (17) bildet überdies eine Brücke zwischen der ersten reinen Farbauftragwalze (10) und der Farb-Feuchtwasserauftragwalze (18), die über eine Dosierwalze (19) von der in den Feuchtwasserkasten (20) eintauchenden Tauchwalze (21) mit Feuchtwasser versorgt wird. Ein mit der Farb-Feuchtwasserauftragwalze (18) zusammenlaufender Feuchtwasserreibzylinder (22) sorgt für eine Gleichmäßigkeit des Feuchtwasserfilmes.
Mit der den zweiten und dritten Farbreibzylinder (6) und (9) verbindenden Farbwerksalze (8) hat eine hydrophile Meßwalze, und zwar eine Chrommeßwalze (23) Kontakt. Parallel zu dieser Chrommeßwalze (23) sind in regelmäßigen Abständen voneinander eine Reihe von Sensoren (24) einer Meßvorrichtung (29) angeordnet. Sie sind elektrisch verbunden mit einem elektronischen Steuerteil (25). Ebenfalls parallel zum zweiten Farbreibzylinder (6) sind in gleichen Abständen voneinander eine Serie von Feuchtwasserauftragseinheiten (26) eines Zusatzfeuchtwerkes (33) vorgesehen. Diese Feuchtwasserauftragseinheiten (26) können als Ultraschallzerstäuber ausgebildet sein. Sie sind elektrisch verbunden mit dem zuvor erwähnten elektronischen Steuerteil (25). Mit Feuchtwasser versorgt werden die Feuchtwasserauftragseinheiten (26) des Zusatzfeuchtwerkes (33) von einer Pumpe (27), die Feuchtwasser dem Feuchtwasserkasten (20) entnimmt.
Die fünf Auftragwalzen (18,10,11,14 und 15) sind vom Plauenzylinder (28) abstellbar angeordnet. -3-
Nr. 389675
Durch die Zwischenwalze (17) wird einerseits Feuchtwasser direkt ins Farbwerk (34) gefördert, andererseits der Farbfeuchtauftragwalze (18) auch Farbe zugeführt. Während des Fortdrucks fördert das Feuchtwerk (35) auf die Platte und in das Farbwerk (34) einen gleichmäßigen Feuchtwasserfilm von der Menge, daß bestimmte kritische Stellen des Druckbildes, beispielsweise druckfreie Ränder, hinsichtlich der Zusammensetzung der Farb/Wasseremulsion der Schmiergrenze nahe sind. Während normalerweise die Chrommeßwalze (23) aufgrund des hydrophilen Charakters ihrer Oberfläche bei hinreichender Wasserführung der Farbwerkswälze (8) blankläuft, wird sie an den Stellen Farbe annehmen, an denen die Farb/Wasseremulsion einen zu geringen Anteil an Wasser enthält. Sobald jedoch während des Fortdrucks die Oberfläche der Chrommeßwalze (23) abschnittsweise verschmiert, stellen die an diesen Stellen messenden Sensoren (24) der Meßvorrichtung (29) eine Oberflächenstörung fest und senden ein entsprechendes Meßsignal an die elektronische Steuereinheit (25), die dieses Meßsignal in einen Stellbefehl umwandelt und die zugeordnete oder die zugeordneten Feuchtwasserauftragseinheit (26) des Zusatzfeuchtwerkes (33) veranlassen, auf die Mantelfläche des zweiten Farbreibzylinders (6) Feuchtwasser solange aufzuspritzen, als die Steuereinheit (25) entsprechende Stellbefehle gibt. Die Pumpe (27) sorgt dafür, daß die arbeitenden Feuchtwasserauftragseinheiten (26), z. B. Ultraschallzerstäuber, ständig mit Feuchtwasser versorgt sind. Läuft die Chrommeßwalze (23) an den verschmierten Stellen wieder völlig blank, so sendet die Steuereinheit (25) an die entsprechenden Feuchtwasserauftragseinheiten (26) keine Stellbefehle mehr aus, und das abschnittsweise Aufsprühen von Feuchtwasser wird eingestellt. Dieses abschnittsweise Aufsprühen von Feuchtwasser kann ständig oder periodisch erfolgen, je nachdem wie von den Sensoren (24) der Meßeinrichtung der Bedarf gemeldet wird. Auf diese Art kann erreicht werden, daß, über die gesamte Maschinenbreite gesehen, die im Farbwerk sich bildende Feuchtwasseremulsion ständig etwa die gleiche Zusammensetzung hat. Ein abschnittsweiser Mangel an Feuchtwasser wird sich auf der Farbwerkswalze (8) und damit auf der Chrommeßwalze (23) früher zeigen als auf der Platte des Plattenzylinders (28), weil ersterer das Feuchtwasser direkt zugeführt wird. Außerdem sorgt die durch Wärme im Farbwerk hervorgerufene Verdunstung dafür, daß ein Zuwenig an Feuchtwasser auf der Chrommeßwalze (23) früher als auf der Platte ein "Schmieren" verursacht. Daher kann wegen der plattenähnlichen Oberflächenverhältnisse auf der Chrommeßwalze (23) vorzeitig erkannt werden, wo auf der Platte die Schmiergrenze erreicht würde, falls man nicht unverzüglich dem Farbwerk (34) an den gefährdeten Abschnitten Feuchtwasser zuführte. Während des Anfahrens nach einem kürzeren oder längeren Stillstand der Maschine kann ein schnelles Farbfeuchtwassergleichgewicht im Farbwerk (34) dadurch erzielt werden, daß kurzzeitig von allen Feuchtwasserauftragseinheiten (26) des Zusatzfeuchtwerkes (33) Feuchtwasser ins Farbwerk (34) gegeben wird. Nach einem kurzzeitigen Vorfeuchten der Platte auf dem Plattenzylinder (28) läßt sich somit der Fortdruckzustand, d. h. die gewünschte gleichmäßige Farbfeuchtwasseremulsion über die gesamte Breite des Farbwerkes sehr schnell herstellen.
Das Farbwerk (34) gemäß der Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 2 weicht von dem zuvor Beschriebenen, wenn man von der unterschiedlichen Anordnung einiger Reiterwalzen absieht, nur unwesentlich ab. Ein hervorstechender Unterschied besteht allerdings darin, daß die Farbwerkswalze (8) ausschließlich an dem dritten Farbreibzylinder (9) anliegt, also keinen Kontakt mit dem zweiten Farbreibzylinder (6) hat. Dadurch wird dieser Farbwerkswalze (8) eine Farbfeuchtwasseremulsion zugeführt, die ständig mit Feuchtwasser gesättigt ist.
Die Dosierwalze (19) ist hier als Heber ausgebildet und der Feuchtwasserreibzylinder (22) liegt direkt im Feuchtwasserfluß. Von der Tauchwalze (21) übernimmt die Dosierwalze (19), die, wie oben angemerkt, ein Heber ist, Feuchtwasser und führt es dem Feuchtreibzylinder (22) zu, welcher das Feuchtwasser an die Farb-Feuchtwasserauftragwalze (18) abgibt.
Mit der Farbwerkswalze (8) arbeitet gleichfalls eine Chrommeßwalze (23) zusammen, die an eine nicht dargestellte Kühleinrichtung angeschlossen ist Unterhalb der Chrommeßwalze (23) erstrecken sich parallel dazu _ Sensoren (24) einer Meßvorrichtung (29). Sie sind elektrisch mit dem elektronischen Steuerteil (25) verbunden. Dieser wiederum gibt seine Steuerbefehle einer Stellvorrichtung (30) auf, die ein Feuchtwasserrakel (31) steuert Es besteht aus einer Reihe von Rakelabschnitten (32), die entlang der Chrommeßwalze (23) derart angeordnet sind, daß sie von der Stellvorrichtung (30) einzeln oder in Gruppen gegen die Mantelfläche der Chrommeßwalze (23) angelegt oder von dieser abgestellt werden können. Vorzugsweise bestehen die einzelnen Rakelabschnitte (32) aus einem Saugband.
Bei jedem Anstellen eines als Saugband ausgeführten Rakelabschnittes (32) an die Mantelfläche der Chrommeßwalze (23) wird das Saugband um eine bestimmte Strecke weitergestellt, so daß mit jeder Anstellbewegung auch ein neuer Abschnitt des Saugbandes die Manteloberfläche der Chrommeßwalze (23) berührt
Ein Druckwerk mit einem Farbfeuchtwerk nach Fig. 2 kann mit einem relativ hohen Angebot an Feuchtwasser gefahren werden, d. h. die Feuchtwasserzufuhr kann derart erfolgen, daß in bestimmten Tälern des Farbprofils die Farbfeuchtwasseremulsion einen zu hohen Prozentsatz an Feuchtwasser führt, so daß in diesen Abschnitten des Druckbildes die Gefahr des Auftretens von Wassermarken besteht Bevor sich jedoch auf der Druckplatte des Plattenzylinders (28) dieses abschnittsweise Überangebot an Feuchtwasser bemerkbar macht, wird die gekühlte Chrommeßwälze (23) in diesen Abschnitten mehr Feuchtwasser führen als in anderen Abschnitten, so daß die Sensoren (24) entsprechende Meßsignale dem Steuerteil (25) aufgeben und dieser -4-
Claims (12)
- Nr. 389675 umgewandelte Stellbefehle an die Stellvorrichtung (30) sendet, die den meldenden Sensoren (24) zugeordnete Rakelabschnitte (32) an die Mantelfläche der Chrommeßwalze (23) anstellen und das überflüssige Feuchtwasser äbrakeln. Durch das abschnittsweise Abrakeln wird dafür gesorgt, daß in allen Bereichen des Farbprofils etwa eine gleiche Zusammensetzung der Farb-Feuchtwasseremulsion gegeben ist. 5 Eine vereinfachte Form von Rakelabschnitten (32) zeigt Fig. 3. Oberhalb der Chrommeßwalze (23) nach Fig. 2 sind auf einer Stellwelle (36) nebeneinander mehrere Schwenkhebel (37) vorgesehen, die an ihrem, dem Mantel der Chrommeßwalze (23) zugewandten Ende eine Saugfläche (38) aufweisen. Von einer nicht dargestellten Stellvorrichtung können diese Schwenkhebel (37) an die Chrommeßwalze (23) angestellt oder von dieser abgeschwenkt werden. Die Saugfläche (38) ist derart aufhahmefähig, daß sie über einen längeren Zeitraum 10 in der Lage ist, überflüssiges Feuchtwasser abzurakeln. Sensoren (24) und zugeordnete Schwenkhebel (37) können seitlich verstellbar angeordnet sein. Günstigenfalls werden somit nur Sensoren (24) und Schwenkhebel (37) für die druckfreien Ränder benötigt, weil diese Plattenbereiche gegen Überfeuchten am anfälligsten sind. Ebenso lassen sich natürlich auch die Feuchtwasserauftragseinheiten (26) parallel zu der Farbwerkswalze (8) verstellbar anbxingen, deren Feuchtwasserprofil abschnittsweise bei Bedarf verändert werden soll 15 - 20 PATENTANSPRÜCHE 25 1. Vorrichtung zur farbprofilabhängigen Feuchtmitteleinstellung bei einem Offsetdruckwerk mit einem Farbfeuchtwerk, das über die Breite der Druckform einen Feuchtmittelfilm gleicher Dicke dem Plattenzylinder und dem Farbwerk zuführt, wobei eine von dem normalen Feuchtwerk gesonderte Vorrichtung zur abschnittsweisen Veränderung des Anteils des Feuchtmittels im Farbfilm vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine 30 hydrophile Meßwalze (23) vorgesehen ist, die mit einer der Farbwerkwalzen (8) in Verbindung steht, daß im Bereich der Meßwalze (23) eine Meßvorrichtung (29) angeordnet ist, die über die ganze Breite der Meßwalze (23) abschnittsweise die Benetzung des Meßwalzenmantels ermittelt, daß ein Steuerteil (25) die Meßsignale der Meßvorrichtung (29) in Stellbefehle umwandelt und der gesonderten Vorrichtung (26, 30, 31, 33, 38) zur abschnittsweisen Regelung des Anteils des Feuchtmittels im Farbfilm aufgibt. 35
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zusatzfeuchtwerk (33) vorgesehen ist, das einer der Farbwerkwalzen (8) gemäß den Stellbefehlen des Steuerteiles abschnittsweise unterschiedliche Feuchtmittelmengen zuführt
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der hydrophilen Meßwalze (23), in deren Drehrichtung gesehen, nach der Berührungsstelle mit der das Farb-Feuchtmittelprofil tragenden Farbwerkwalze (8) eine abschnittsweise gegen diese anstellbare Rakelvorrichtung (31) vorgesehen ist.
- 4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die 45 hydrophile Meßwalze (23) an eme Kühleinrichtung angeschlossen ist
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßwalze (23) eine Chrommeßwalze (23) ist, die mit der Farbwerkwalze (8) Kontakt hat, die den die ersten Farbauftragwalzen (10, 11) versorgenden Farbreibzylinder (9) berührt, daß mehrere Sensoren (24) der Meßvorrichtung (29) parallel zur 50 Chrommeßwalze (23) vorgesehen sind, die deren abschnittsweise Benetzungsänderung messen und die gewonnenen Meßsignale dem elektronischen Steuerteil (25) aufgeben, daß der Steuerteil (25) die Meßsignale in Stellbefehle umwandelt und dem Zusatzfeuchtwerk (33) aufgibt, welches entlang eines Farbreibzylinders (6) angeordnet ist, der im Farbwerkstrang dem Farbkasten (1) näherliegt als die Farbwerkwalze (8), an welcher die Chrommeßwalze (23) anliegt, und daß das Zusatzfeuchtwerk (33) aus mehreren abschnittsweise vom Steuerteil 55 (25) steuerbaren Feuchtwasserauftrageinheiten (26) besteht, welche gemäß den Steuerbefehlen dem nächsdiegenden Farbreibzylinder (6) Feuchtwasser zuführen.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtwasserauftragseinheiten (26) aus Ultraschallzerstäubem bestehen, die von einer an den Feuchtwasserkasten (20) angeschlossenen Pumpe (27) 60 gespeist werden. -5- Nr. 389675
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Chrommeßwalze (23) mit der Farbwerkwalze (8) Kontakt hat, die an dem die ersten Farbauftragwalzen (10, 11) versorgenden Farbreibzylinder (9) anliegt, daß parallel zu dieser Farbwerkwalze (8) mehrere Sensoren (24) der Meßvorrichtung (29) angeordnet sind, deren Meßsignale der elektronischen Steuereinrichtung (25) aufgegeben werden, daß ferner ebenfalls parallel zu dieser Farbwerkwalze (8) das abschnittsweise anstellbare Feuchtwasserrakel (31) vorgesehen ist, dessen Rakelabschnitte (32) von der Stellvorrichtung (30) gemäß den Stellbefehlen des Steuerteils (25) an die Chrommeßwalze (23) an- bzw. abstellbar sind.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Chrommeßwalze (23) zusammenwirkende Farbauftragswalze (8) ausschließlich an dem die ersten Farbauftragwalzen (10, 11) versorgenden Farbreibzylinder (9) anliegt.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelabschnitte (32) als ab- bzw. auf wickelbare Saugbiinder ausgebildet sind.
- 10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelabschnitte (32) als anschwenkbare Saugflächen (38) ausgeführt sind.
- 11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (24) der Meßvorrichtung (29) parallel zur Farbwerkwalze, deren Benetzungsgrad gemessen wird, verschiebbar angeordnet sind.
- 12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelabschnitte (32) bzw. die Feuchtwasserauftragseinheiten (26) parallel zur Farbwerkwalze (8, 23), deren Feuchtwasserprofil verändert werden soll, verschiebbar angeordnet sind. Hiezu 3 Blatt Zeichnungen -6-
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