AT389636B - Ohrstoepsel - Google Patents
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Description
Nr. 389636
Die Erfindung betrifft einen Ohrstöpsel aus elastischem Polymermaterial, bestehend aus einem länglichen Rumpfteil mit einem vorderen Ende und aus einer Flanschanordnung mit mindestens drei hohlen, sich nach rückwärts erstreckenden Flanschelementen mit im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt und aufeinanderfolgend zunehmenden Durchmessern, welche Flanschelemente an dem Rumpfteil an längs mindestens eines Abschnittes der Längserstreckung desselben voneinander beabstandeten Stellen integrierend befestigt sind, wobei das Flanschelement mit dem kleinsten Durchmesser am genannten vorderen Ende angeordnet ist
Bei dem bekannten Ohrstöpsel dieser Art (US-PS 2,427.664) sind die Flanschelemente ringförmig ausgebildet und erstrecken sich im wesendichen radial in bezug auf den Rumpfteil, wobei jedes der Flanschelemente sich von einem relativ dicken Ursprungsbereich zu einem relativ dünnen Rand veijüngt. In in den Gehörgang eingesetzten Zustand sind die Flanschelemente durch die sie einzwängende Wand des Gehörganges etwas nach hinten vorgespannt
Nachteilig an diesem wie auch an praktisch allen anderen bekannten, mit Flanschelementen versehenen Ohrstöpseln (vgl. hiezu beispielsweise die US-PS 3 097 643, die US-PS 3 800 791, die DE-OS 28 08 525 und die DE-AS 22 36112) ist vor allem, daß ein bedeutender Anteil der Ohrstöpsel verwendenden Bevölkerung beim richtigen Tragen des Ohrstöpsels ein Unbehagen verspürt. Im allgemeinen wird dieses Unbehagen als Gefühl übermäßigen auf die Wände der Gehörgänge ausgeübten Drucks wahrgenommen, welcher Druck von einer solchen Größenordnung sein kann, daß er schmerzhaft ist. Eine alltägliche Reaktion des Verwenders auf ein solches Unbehagen ist, den dafür verantwortlichen Stöpsel aus dem Gehörgang bis zu einem Punkt herauszuziehen, wo der verspürte übermäßige Druck nachläßt, wobei wenn dies geschehen ist, in aller Regel die akustische Abdichtung zwischen dem Stöpsel und dem Gehörgang unterbrochen oder geschwächt wird, wodurch die beabsichtigte Gehörschutzfunktion des Ohrstöpsels zerstört oder zumindest gefährdet ist. Dies ist ein besonders schwerer Nachteil, weil die betroffene Person dem Äußeren nach als in geeigneter Weise gehörgeschützt erscheinen mag, tatsächlich jedoch überhaupt nicht geschützt sein muß. Zweitens ist es aufgrund der bekannten anatomischen Unterschiedlichkeit der Größen und Formen der Gehörgänge, über die gesamte Bevölkerung gesehen, darin inkludiert die oft zwischen den Gehörgängen eines einzelnen Verwenders existierende Unterschiedlichkeit und die natürlich auftretenden Größenunterschiede einzelner Gehörgänge, im allgemeinen erforderlich, daß die mit Flanschelementen versehenen Ohrstöpsel in einer Anzahl von Größen hergestellt und durch geschultes Personal sorgfältig angepaßt werden, um die Erzielung eines ausreichenden Gehörschutzes zu gewährleisten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, diese Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden und einen Ohrstöpsel zu schaffen, der in einer einzigen Größe für einen großen Teil der Bevölkerung einen wirksamen Gehörschutz bietet und dennoch komfortabel zu tragen ist.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Ohrstöpsel der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedes Flanschelement im wesentlichen halbkugelförmig ausgebildet ist, einen dünnen Mantel mit im wesentlichen gleichbleibender Dicke im Bereich zwischen etwa 0,20 mm und etwa 1,27 mm, vorzugsweise zwischen etwa 0,30 mm und etwa 0,76 mm, besitzt und aus einem elastischen Polymer-Konstruktionsmaterial besteht, das eine Shore-A-Härte zwischen etwa 10 und etwa 90, vorzugsweise zwischen etwa 30 und etwa 60, aufweist, wobei der Durchmesser jedes Abschnittes des Rumpfteiles, welcher unter jedem Mantel liegt, so ist, daß zwischen der inneren Oberfläche des Mantels und dem Rumpfteil ein ringförmiger Freiraum gebildet wird, und daß die Abstände zwischen den Flanschelementen und die Durchmesser derselben so sind, daß eine gerade Konstruktionslinie gezogen werden kann, die zumindest in Punktberührung mit jedem der Flanschelemente der Anordnung steht und die nach vome verlängerte Mittellinie des Rumpfteiles unter einem relativ spitzen Halbwinkel schneidet
Unter der Aussage, daß jedes Flanschelement im wesentlichen halbkugelförmig ausgebildet ist, soll hier verstanden werden, daß jedes Flanschelement nicht weniger als etwa 45% und nicht mehr als etwa 55% eines nach Sehnen geschnittenen hohlen sphärischen Körpers bildet, dessen äußere Oberfläche an im wesentlichen allen Punkten derselben vom geometrischen Zentrum des Körpers im wesentlichen äquidistant ist
Untersuchungen haben gezeigt, daß der erfindungsgemäß ausgebildete Ohrstöpsel, dessen Flanschelemente unter dem Druck der Wände des Gehörganges mehr oder weniger in die zwischen den Flanschelementen und den Rumpfteil vorgesehenen ringförmigen Freiräume ausweichen können, in einer einzigen Größe für den Großteil der erwachsenen Bevölkerung - und bei Wahl der für die Härte des Materials und die Dicke des Mantels bevorzugten Bereiche und eines günstigen Halbwinkels für bis zu 98% der erwachsenen Bevölkerung -komfortabel zu tragen und akustisch wirksam ist.
Der oben angesprochene günstige Halbwinkel liegt gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung zwischen etwa 10° und etwa 16°, vorzugsweise zwischen etwa 12° und etwa 14°.
In der bevorzugten Ausführungsfoim der Erfindung nimmt der Durchmesser der unter den Mänteln liegenden Abschnitte des Rumpfteiles nach hinten von Flanschelement zu Flanschelement zu. Damit werden auch die hinteren Flanschelemente beim Einfuhren des Ohrstöpsels in den Gehörgang optimal abgestützt.
Schließlich ist es noch zweckmäßig, wenn die Verbindung des inneren Teiles des Mantels jedes Flanschelementes der Anordnung mit dem Rumpfteil mit einer Minimalrundung ausgebildet ist, wodurch eine Verdickung des Konstruktionsmaterials an dieser Verbindung minimiert und dem Mantel die Fähigkeit einer manuellen Umstülpung desselben nach vome verliehen wird, sodaß die innere Oberfläche des Mantels und der -2-
Nr. 389636 unter derselben liegende Abschnitt des Rumpfteiles freigegeben wird. Diese Umstülpbarkeit der Mäntel ermöglicht ein einfaches Reinigen der sonst schwer zugänglichen Innenseite der Mäntel.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Fig. zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ohrstöpsels im Längsschnitt.
Wie aus der Fig. ersichtlich, weist der erfindungsgemäße Ohrstöpsel allgemein einen Rumpfteil (1) mit einem vorderen Ende (3) und einem hinteren Ende (40) sowie eine Anordnung von mindestens drei nach rückwärts gerichteten und voneinander beabstandeten Flanschelementen (10, 20) und (30) mit im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt und aufeinanderfolgend zunehmenden Durchmessern auf. Während sich das erste Flanschelement (10) direkt vom vorderen Ende (3) des Rumpfteiles (1) wegerstreckt, erstreckt sich das zweite Flanschelement (20) von einer ersten Zwischenstelle (23) der Länge des Rumpfteiles und das dritte Flanschelement (30) von einer zweiten Zwischenstelle (33) der Länge des Rumpfteiles weg. Jedes der Flanschelemente (10,20, 30) ist im wesentlichen halbkugelförmig und bildet einen dünnen Mantel (12, 22 bzw. 32) von im wesentlichen gleichbleibender Dicke im Bereich zwischen etwa 0,20 mm und etwa 1,27 mm, vorzugsweise zwischen etwa 0,30 mm und etwa 0,76 mm. Unter "im wesentlichen halbkugelförmig" ist, wie bereits ausgeführt, gemeint, daß das Flanschelement nicht weniger als etwa 45 % und nicht mehr als etwa 55 % eines nach Sehnen geschnittenen hohlen sphärischen Körpers bildet, dessen äußere Oberfläche an im wesentlichen allen Punkten derselben vom geometrischen Zentrum des Körpers im wesentlichen äquidistant ist Die jeweils unter den Mänteln (12, 22,32) liegenden Abschnitte des Rumpfteiles (1) sind im Durchmesser so bemessen, daß zwischen jedem dieser Abschnitte und der inneren Oberfläche des jeweils darüber liegenden Mantels (12,22, 32) ein ringförmiger Freiraum (11, 21 bzw. 31) gebildet ist, in den der Mantel beim Einführen des Ohrstöpsels in den Gehörgang abgelenkt werden kann.
Der erfindungsgemäße Ohrstöpsel kann mit Hilfe jeder beliebigen geeigneten Polymerformungstechnik, wie z. B. mittels Spritzguß, hergestellt werden. Wichtig für die Erzielung der Vorteile der Erfindung ist die Wahl des für die Herstellung zumindest der Mäntel (12, 22 und 32) der Flanschelemente (10, 20 und 30) verwendeten elastischen Polymer-Konstruktionsmaterials. Dieses Material sollte eine (nach der Norm ASTM 2240-81 gemessene) Shore A-Härte zwischen etwa 10 und etwa 90 und vorzugsweise zwischen etwa 30 und etwa 60, besitzen. Im Hinblick auf eine einfache Herstellung des Ohrstöpsels ist es zweckmäßig, ein und dasselbe Polymermaterial für die gesamte OhrstöpSelkonstruktion zu verwenden. Falls gewünscht, kann aber für den Ringteil (1) auch ein Polymer-Konstruktionsmaterial einer etwas größeren Shore A-Härte, u. zw. einer Shore A-Härte bis etwa 100, insbesondere zwischen etwa 50 und etwa 70, verwendet werden. Für die Herstellung des erfindungsgemäßen Ohrstöpsels eignen sich viele bekannte elastische Polymer-Konstruktionsmaterialien. So sind z. B. Naturkautschuk, Neoprenkautschuk, SBR-Kautschuk, Silikonkautschuk, EPDM-Kautschuk, Polybutadien-Kautschuk, Polyurethan-Elastomere, Äthylen/Vinylacetat-Elastomere, Elastomere auf Basis von Acrylsäure-Zwischenstoffen, und Vinylhalidpolymere alle geeigneten Konstruktionsmaterialien, die allgemein aus handelsüblichen Ausgangsprodukten mit den erforderlichen Shore A-Härten hergestellt werden können oder auch in geeigneter Weise (wie durch internes und/oder externes Weichmachen derselben) compoundiert werden können, um ihnen die erforderlichen Härtegrade zu verleihen. Besonders bevorzugte Polymer-Konstruktionsmaterialien sind die thermoplastischen Silikonkautschukzusammensetzungen, wie z. B. die von der Firma Concept Polymer Technologies, Inc., Clearwater, Florida, unter der Handelsmarke C-FLEXR auf den Markt gebrachte Palette thermoplastischer Spritzgieß-Elastomere. Diese Silikonkautschukzusammensetzungen sind in einem weiten Shore A-Härtenbereich erhältlich, können mittels jeder beliebigen Umformungstechnik thermoplastisch zu komplizierten Formen umgeformt werden, und die daraus hergestellten Waren können ohne Qualitätsverlust allgemein sterilisiert oder gereinigt werden. Ein anderes bevorzugtes Konstruktionsmaterial für die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel ist ein thermoplastisches SBR-Blockcopolymer, wie es beispielsweise in einer Anzahl von Gütegraden unter der Markenbezeichnung KRATON von der Firma Shell Chemical Company, Synthetic Rubber Division, New York, New Yoik, hergestellt und vertrieben wird.
Wie aus der Fig. ersehen werden kann, sind die Ursprungsbereiche (16, 26 und 36) der Flanschmäntel (12, 22 bzw. 32), d. h. die Stellen der Verbindung der inneren Oberflächen dieser Mäntel mit dem Rumpfteil (1), vorzugsweise mit einer mit guten Formungspraktiken vereinbaren Minimalrundung ausgebildet, wodurch die Verdickung und folglich die Versteifung des Konstruktionsmaterials an diesen Stellen minimiert ist. Dieses Konstruktionsmerkmal gewährleistet nicht nur, daß die Mäntel (12,22 und 32) an diesen Ursprungsbereichen maximale Flexibilität bieten, sondern ermöglicht auch ein manuelles Umstülpen der Mäntel nach vorne, um die inneren Oberflächen der Mäntel und die normalerweise unter diesen Mänteln liegenden Abschnitte des Rumpfteiles freizulegen, womit dem Verwender die Möglichkeit gegeben ist, diese normalerweise der Sicht verborgenen Bereiche des Ohrstöpsels zu inspizieren und/oder zu reinigen.
Es sei auch bemerkt, daß die Durchmesser der hohlen Flanschelemente (10, 20 und 30) und die Abstände zwischen den Flanschelementen so gewählt sind, daß beim fertigen Ohrstöpsel eine gerade Konstruktionslinie (L) gezogen werden kann, die zumindest in Punktberührung mit allen Flanschelementen der Anordnung steht und die nach vorne verlängerte Mittellinie (CL^ des Rumpfteiles (1) unter einem relativ spitzen Halbwinkel (0) schneidet In der bevorzugten Ausführungsform liegt dieser Halbwinkel (0) im Bereich zwischen 10° und 16°, -3-
Nr. 389636 insbesondere zwischen etwa 12° und etwa 14°. Bei Einhaltung dieser Dimensionierungskriterien sowie des angegebenen Dickenbereiches für die Mäntel und des Härtebereiches für das Konstruktionsmaterial für die Mäntel ist gewährleistet, daß der erfindungsgemäß aufgebaute Ohrstöpsel für den Großteil der Ohrstöpsel verwendeden Bevölkerung komfortabel zu tragen und akustisch wirksam ist. Für den Fall beispielsweise, wo der Halbwinkel (0) etwa 13° beträgt und der Radius des ersten Flanschelements (10) etwa 4,19 mm beträgt, wurde gefunden, daß der erfindungsgemäße Ohrstöpsel für bis zu 98 % der gesamten erwachsenen Ohrstöpsel verwendenden Bevölkerung, einschließlich das weibliche Geschlecht, akustisch wirksame Abdichtungen erzeugen kann. Für den Fachmann liegt es auf der Hand, daß die Funktionsvorteile der vorliegenden Erfindung vor allem daraus entstehen, daß die erfindungsgemäß ansgebildeten Flanschelemente sich im Gebrauch unter relativ geringen und im wesentlichen linearen Kräften deformieren, die nach dem Einsetzen des Ohrstöpsels in den Gehöhrgang von den Wänden desselben ausgeübt oder in diese reflektiert werden. Es besteht somit ein kompliziertes Zusammenspiel zwischen den spezifischen Geometrien und Dimensionierungen der Elemente der Ohrstöpselkonstruktion in Kombination mit der (den) Härte(n) des (der) dafür verwendeten Polymer-Konstruktionsmaterial(s)(ien). Wenn auch für dieses Zusammenspiel keine ausnahmslose Regel aufgestellt werden kann, kann doch allgemein gesagt werden, daß die Dicke des Mantel (12,22 oder 32) desto größer sein kann, je weicher das Konstruktionsmaterial ist. Für Konstruktionsmaterialien, die unter den bevorzugten Shore A-Härtebereich von etwa 30 bis etwa 60 fallen, wurde gefunden, daß die Vorteile der Erfindung sich allgemein im wesentlichen dann zeigen, wenn die Dicke jedes der Mäntel (12, 22 und 32) innerhalb des bevorzugten Bereiches von 0,76 mm bis 0,30 mm liegt. Es versteht sich, daß die richtige Ausgewogenheit zwischen der Dicke jedes der Mäntel (12, 22 und 32) und der Shore A-Härte des elastischen Polymer-Konstruktionsmaterials desselben leicht experimentell bestimmt werden kann. So wurde beispielsweise gefunden, daß eine Nenndicke von etwa 0,50 mm jedes der Mäntel (12, 22 und 32) und die Verwendung eines elastischen Polymer-Konstruktionsmaterials für die Mäntel, das eine Shore A-Härte von etwa 40 besitzt, eine Ohrstöpselkonstruktion ergeben, die eine hervorragende Gesamtkombination von wirksamer akustischer Abdichtung und Tragkomforteigenschaften besitzt.
Die speziellen Abmessungen des zwischen jedem der Mäntel (12,22 und 32) der Flanschelemente (10, 20 bzw. 30) und dem darunterliegenden Rumpfteilabschnitt gebildeten ringförmigen Freiraumes (11, 21 bzw. 31) sind nicht besonders kritisch, vorausgesetzt natürlich, daß jeder dieser Freiräume so bemessen ist, daß er den beim Einführen des Ohrstöpsels in den Gehörgang durch die Wände des letzteren nach innen verformten Flanschmantel aufnehmen kann. Es ist jedoch im allgemeinen wünschenswert, daß jeder ringförmige Freiraum eine der halben Differenz zwischen dem Innendurchmesser des offenen Endes des jeweiligen Mantels (12,22 oder 32) und dem Durchmesser des darunterliegenden Rumpfteilabschnittes entsprechende Querabmessung besitzt, die mindestens der doppelten Dicke des betreffenden Mantels (12,22 oder 32) entspricht
Unter Berücksichtigung des Vorstehenden liegt es im Rahmen der Erfindung, den Rumpfteil (1) mit einem einzigen Durchmesser auszubilden. Wo dies getan wird, liegt es allerdings auf der Hand, daß die angemessene Berücksichtigung des unter jedem Flanschmantel liegenden ringförmigen Freiraumes fordert, daß der gleichbleibende Durchmesser für den Rumpfteil (1) unter Berücksichtigung des ringförmigen Freiraumes für den kleinsten Mantel, d. h. für den Mantel (12) des vordersten Flanschelementes (10), gewählt wird. Falls daher der den ins Auge gefaßten konstanten Durchmesser aufweisende Rumpfteil nicht aus einem relativ steifen elastischen Polymermaterial, wie einem Matmal mit einer Shore A-Härte von mehr als etwa 50, gebildet ist, kann mitunter die resultierende Ohrstöpselkonstruktion über die Länge des Rumpfteiles (1) etwas schlaff sein und der Rumpfteil keine ausreichende Abstützung für das zweite und dritte Flanschelement (20 und 30) bieten, um sie nur durch Handhabung des Rumpfteiles leicht in den Gehörgang einführen zu können. Aus diesen Gründen wird daher allgemein bevorzugt, daß der Durchmesser des Rumpfteiles (1), insbesondere wenn dieser aus einem Konstruktionsmaterial einer Shore A-Härte von weniger als etwa 50 gebildet ist, von Flanschelement zu Flanschelement allmählich oder stufenweise nach hinten zunimmt, wodurch die die Flanschelemente abstützenden Abschnitte des Rumpfteiles allmählich oder stufenweise versteift werden.
Um die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel leicht einführen und aus dem Gehörgang entfernen zu können, kann der Rumpfteil (1) nach hinten über den hinteren Rand (34) des hintersten Flanschelements (30) hinaus bis auf eine beliebige passende Länge verlängert werden, um eine Handhabe (42) zu bilden, die mit dem Daumen und Zeigefinger leicht eigriffen werden kann.
Es ist oft wünschenswert, Paare von Ohrstöpseln vorzusehen, die mittels einer Länge einer Schnur zusammengebunden sind. Eine solche zusammengebundene Ohrstöpselkonstruktion dient dazu, ein zufälliges Herunterfallen oder Verlieren derselben zu verhindern. Dies kann beispielsweise dann von Bedeutung sein, wenn die Ohrstöpsel in einer Umgebung verwendet werden sollen, wo Nahrungsmittel industriell verarbeitet werden, oder in ein«* Umgebung, wo ein heruntergefallener Ohrstöpsel so verschmutzt sein würde, daß er unbrauchbar ist, oder überhaupt verloren gehen würde. Um eine solche zusammengebundene Ohrstöpselkonstruktion zu schaffen, kann das freie Ende (40) des Rumpfteiles (1) mit einem axialen Kanal oder einer axialen Öffnung (41) einer für die Aufnahme des Endes einer Schnurlänge (nicht gezeigt) geeigneten Größe versehen sein. Diese Schnur kann in dem Kanal oder der Öffnung (41) durch beliebige geeignete Mittel festgelegt sein, wie Lösungsschweißen oder thermisches Schweißen oder unter Verwendung eines geeigneten Klebers oder einer Schnur, deren Enden einen etwas größeren Durchmesser besitzen als der (die) das Ende aufnehmende Kanal oder Öffnung (41), wobei das den -4-
Nr. 389636
Kanal oder die Öffnung (41) umgebende elastische Polymermaterial veranlaßt wird, die Schnürenden auf sichere Weise elastisch zu ergreifen. Für weitere allgemeine Details betreffend zusammengebundene Ohrstöpselkonstruktionen sei auf die US-PS D-241.881,4,193.396,4,219.018 und D-245.202 verwiesen. Während hierin die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel als einzelne in die Ohren einführbare Artikel beschrieben wurden, können sie selbstverständlich auch als Stöpselelemente einer Gehörschutzeinrichtung verwendet werden, die einen im wesentlichen U-förmigen federnden Kopfbügel umfaßt, an dessen freien Enden die Stöpselelemente nach innen gerichtet befestigt sind. In dieser Ausführung werden die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel in die Gehörgänge des Verwenders eingeführt und werden darin durch die kontinuierlich nach innen gerichteten Vorspannkräfte des federnden Kopfbügels gehalten. Für weitere Details betreffend Gehörschutzeinrichtungen dieser allgemeinen Art kann auf die US-PS 4,461.290 und die GB-PS 1,355.052 verwiesen werden.
Unter Anwendung der vorstehenden Konstruktionsprinzipien wurden für nicht einschränkende, rein beispielhafte Illustrationszwecke mehrere im wesentlichen mit der Zeichnung übereinstimmende Ohrstöpsel mit drei Hänschen durch Spritzgießen eines thermoplastischen Silikonkautschuks (C-FLEX - Elastomer) mit einer Shore A-Härte von etwa 40 hergestellt. Bezugnehmend auf die Fig. sind nachstehend die Abmessungen der so hergestellten Ohrstöpsel angegeben: Gesamtlänge des Rumpfteiles (1) 30,05 mm; Durchmesser des Rumpfteiles (1) am Ende (40) 5,15 mm; Durchmesser des Rumpfteiles (1) unter dem Mantel (32) 5,15 mm; Durchmesser des Rumpfteiles (1) unter dem Mantel (22) 4,78 mm; Durchmesser des Rumpfteiles (1) unter dem Mantel (12) 3,40 mm Radius des halbkugeligen Hanschelementes (10) 4,19 mm; Radius des halbkugeligen Flanschelementes (20) 5,15 mm; Radius des halbkugeligen Hanschelementes (30) 6,48 mm; Axiale Länge des halbkugeligen Hanschelementes (10) 4,42 mm; Axiale Länge des halbkugeligen Hanschelementes (20) 5,23 mm; Axiale Länge des halbkugeligen Hanschelementes (30) 6,65 mm; Dicke der Mäntel (12), (22) und (32) je 0,48 mm; Länge vom Rumpfteilende (3) zum freien Ende (24) des Flanschelementes (20) 9,78 mm; Länge vom Rumpfteilende (3) zum freien Ende (34) des Hanschelementes (30) 16,48 mm; Ringförmiger Raum (11) 2,16 mm; Ringförmiger Raum (21) 2,28 mm; Ringförmiger Raum (31) 3,43 mm Halbwinkel (0) 13°.
Die Ohrstöpsel wurden in Übereinstimmung mit dem Testvorgang nach ANSI S3. 19-1974 mit zehn Testpersonen getestet In der ersten Versuchsreihe (nachstehend als "Maximalkomfort-Versuch bezeichnet) wurden die Testpersonen angewiesen, die Stöpsel nur bis zu dem Punkt des empfundenen maximalen Tragkomforts in ihre Gehörgänge einzuführen. In der zweiten Versuchsreihe (nachstehend als "Maximaldämmungs-Versuch“ bezeichnet) wurden den Testpersonen von einem geschulten Techniker die Ohrstöpsel bis zu dem Punkt der maximalen akustischen Abdichtung der Gehörgänge eingeführt Der Maximalkomfort-Versuch ergab einen NRR-Wert von 22, während der Maximalabschwächungs-Versuch einen NRR-Wert von 25 ergab. Im Laufe des Maximalkomfort-Versuchs wurden die Testpersonen ersucht, den relativen Komfort der eingesetzten Ohrstöpsel in Übereinstimmung mit folgender Skala äbzuschätzen: _Gehörschutzeinrichtungs-Komfortbewertungsskala
Sehr komfortabel Komfortabel Unentschieden Nicht komfortabel Schmerzhaft 0 1 23456 78 9 10
Die durchschnittliche Komfortbewertung für die erfindungsgemäßen Ohrstöpsel durch die Testpersonen ergab etwa 3. Für Vergleichszwecke wurde eine ähnliche Versuchsreihe mit den selben Testpersonen unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Ohrstöpsels mit drei Hänschen nach dem Stand der Technik durchgeführt Der Maximalkomfort-Versuch ergab einen NRR-Wert von nur 16. Der Maximaldämmungs-Versuch ergab einen NRR-Wert von etwa 23.
Die durchschnittliche Komfortbewertung für diese handelsüblichen Ohrstöpsel durch die Testpersonen im Zuge des Maximalkomfort·Versuchs ergab etwa 4.
Mit den selben Testpersonen wurde unter Verwendung eines anderen handelsüblichen bekannten Ohrstöpsels mit mehreren Flanschen ein weiterer Maximalkomfort-Versuch durchgeführt Der NRR-Wert betrug etwa 13 und die durchschnittliche Komfortbewertung für die Ohrstöpsel eigab etwa 6. -5-
Claims (4)
- Nr. 389636 PATENTANSPRÜCHE 1. Ohrstöpsel aus elastischem Polymermaterial, bestehend aus einem länglichen Rumpfteil mit einem vorderen Ende und aus einer Flanschanordnung mit mindestens drei hohlen, sich nach rückwärts erstreckenden Flanschelementen mit im wesentlichen kreisförmigen Querschnitt und aufeinanderfolgend zunehmenden Durchmessern, welche Flanschelemente an dem Rumpfteil an längs mindestens eines Abschnittes der Längserstreckung desselben voneinander beabstandeten Stellen integrierend befestigt sind, wobei das Flanschelement mit dem kleinsten Durchmesser am genannten vorderen Ende angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Flanschelement (10,20, 30) im wesentlichen halbkugelförmig ausgebildet ist, einen dünnen Mantel (12, 22, 32) mit im wesentlichen gleichbleibender Dicke im Bereich zwischen etwa 0,20 mm und etwa 1,27 mm, vorzugsweise zwischen etwa 0,30 mm und etwa 0,76 mm, besitzt und aus einem elastischen Polymer-Konstraktionsmaterial besteht, das eine Shore-A-Härte zwischen etwa 10 und etwa 90, vorzugsweise zwischen etwa 30 und etwa 60, aufweist, wobei der Durchmesser jedes Abschnittes des Rumpfteiles (1), welcher unter jedem Mantel (12, 22, 32) liegt, so ist, daß zwischen der inneren Oberfläche des Mantels und dem Rumpfteil ein ringförmiger Freiraum (11,21,31) gebildet wird, und daß die Abstände zwischen den Flanschelementen (10, 20, 30) und die Durchmesser derselben so sind, daß eine gerade Konstruktionslinie (L) gezogen werden kann, die zumindest in Punktberührung mit jedem der Flanschelemente (10, 20, 30) der Anordnung steht und die nach vorne verlängerte Mittellinie (C^) des Rumpfteiles (1) unter einem relativ spitzen Halbwinkel (0) schneidet.
- 2. Ohrstöpsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halbwinkel (0) zwischen etwa 10° und etwa 16°, vorzugsweise zwischen etwa 12° und etwa 14°, beträgt.
- 3. Ohrstöpsel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der unter den Mänteln (12, 22, 32) liegenden Abschnitte des Rumpfteiles (1) nach hinten von Flanschelement zu Flanschelement zunimmt.
- 4. Ohrstöpsel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung (16, 26, 36) des inneren Teiles des Mantels (12, 22, 32) jedes Flanschelementes (10, 20, 30) der Anordnung mit dem Rumpfteil (1) mit einer Minimalrundung ausgebildet ist, wodurch eine Verdickung des Konstruktionsmaterials an dieser Verbindung minimiert und dem Mantel (12, 22, 32) die Fähigkeit einer manuellen Umstülpung desselben nach vorne verliehen wird, sodaß die innere Oberfläche des Mantels (12,22, 32) und der unter derselben liegende Abschnitt des Rumpfteiles (1) fireigegeben wird. Hiezu 1 Blatt Zeichnung -6-
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