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Die Erfindung bezieht sich auf einen Kunststoff-Laufflächenbelag für Skier mit einer eine Steighilfe bildenden Lauffläche, die zumindest bereichsweise eine Vielzahl von durch Einschnitte gebildeten, in einer ausbiegbaren Spitze auslaufenden Zungen od. dgl. aufweist.
Bei Langlaufskiern ist es bekannt, die Lauffläche im mittleren Längsbereich durch spanabhebend eingearbeitete oder eingeprägte Vertiefungen schuppen- oder zahnartig zu strukturieren, um auf Grund des gegen das hintere Skiende hin flach ansteigenden Rückens und der steilen Brust der Schuppen oder Zähne einen erhöhten Gleitwiderstand bei einer Skibelastung entgegen der Laufrichtung zu erhalten. Unabhängig von der Form und der Verteilung dieser Schuppen oder Zähne, muss bei derartigen strukturierten Laufflächen ein grösserer Gleitwiderstand in Kauf genommen werden.
Zur Verbesserung der Gleiteigenschaften in Laufrichtung wurde bereits vorgeschlagen, den Laufflächenbelag mit gegen das Skiende hin ausgerichteten Zungen zu versehen, die durch Laufflächeneinschnitte erhalten werden, so dass die Schneekristalle beim Rückwärtsgleiten in die Laufflächeneinschnitte eindringen und die Zungenspitzen aus der Laufflächenebene herausbiegen können, was mit einer erheblichen Vergrösserung des Gleitwiderstandes verbunden ist. Beim Vorwärtsgleiten werden diese Zungen unter Verdrängung der in die Einschnitte eingedrungenen Schneekristalle wieder in die Lauffläche zurückgedrückt, um eine hohe Gleitfähigkeit sicherzustellen.
Bei einem solchen Laufflächenbelag besteht allerdings die Gefahr, dass unter bestimmten Schneeverhältnissen die Schneekristalle nicht in einem wünschenswerten Mass aus den Einschnitten der Lauffläche herausgedrückt werden, und dass dadurch die Gleitfähigkeit des Ski beeinträchtigt wird.
Schliesslich ist es bekannt (DE-OS 3526737), in Ausnehmungen eines thermoplastischen Lauf- flächen belages ein Elastomeres einzubetten, wobei der thermoplastische Werkstoff die Laufeigenschaften und das Elastomere den für ein Abstossen notwendigen höheren Gleitwiderstand bestimmen sollen, u. zw. auf Grund der abwechselnden Verteilung in einer Kombinationswirkung.
Durch diese Massnahme kann der Nachteil von Laufflächenbelägen mit einer über grössere Abschnitte durchgehenden Elastomerschicht verringert werden, dass die bei einer entsprechenden Druckbelastung des Ski sich in die Elastomerschicht eindrückenden Schneekristalle die Gleiteigenschaften des Ski insbesondere bei härteren Schneekristallen herabsetzten, doch besteht wieder die Gefahr, dass bei weicheren Schneekristallen kein ausreichender Abstosswiderstand sichergestellt werden kann, zumal ja die Wirkung des Elastomeren von der Druckbelastung des Ski bestimmt wird und unabhängig von der Bewegungsrichtung des Ski ist.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen Kunststoff-Laufflächenbelag zu schaffen, der unter Wahrung eines hohen Gleitwiderstandes bei einer Skibelastung entgegen der Laufrichtung hervorragende Gleiteigenschaften des Ski in Laufrichtung unabhängig von den jeweiligen Schneeverhältnissen gewährleistet.
Ausgehend von einem Kunststoff-Laufflächenbelag der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Einschnitte wenigstens in einem Laufflächenbereich mit einem wasserabstossenden, gegenüber dem Belagswerkstoff weicheren, elastischen Werkstoff zumindest teilweise ausgefüllt sind.
Durch das Ausfüllen der Laufflächeneinschnitte mit einem elastischen Werkstoff wird zunächst ein tieferes Eindringen der Schneekristalle in die Laufflächeneinschnitte bei einer Skibelastung entgegen der Laufrichtung verhindert, so dass beim anschliessenden Vorwärtsgleiten sichergestellt ist, dass sich die Zungen wieder in die Laufflächenebene einfügen und eine glatte Lauffläche erhalten wird, deren Gleiteigenschaften allein vom Werkstoff des Laufflächenbelages bestimmt werden.
Trotz dieses Sachverhaltes wird ein hoher Gleitwiderstand bei einer Skibelastung entgegen der Laufrichtung erzielt, weil sich die Zungen aus der Laufflächenoberfläche ausbiegen können und dann eine Stützfunktion haben. Der elastische Werkstoff in den die Zungen bildenden Einschnitten unterstützt dabei die Rückstellung der ausgebogenen Zungen in ihre Ausgangslage durch sein elastisches Verhalten.
Da die Wirkung des Füllwerkstoffes auch dann auftritt, wenn die Laufflächeneinschnitte nur teilweise ausgefüllt sind, kann für besondere Einsatzzwecke auch eine Teilfüllung dieser Einschnitte vorgesehen werden. Vom Grad der Füllung der Laufflächeneinschnitte mit einem weicheren,
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elastischen Werkstoff werden die Gleiteigenschaft und die Abstossfähigkeit mitbestimmt, so dass zufolge des gegensinnigen Einflusses des Füllungsgrades auf diese Eigenschaften die Steig- und Gleitfähigkeit eines Ski entsprechend eingestellt werden kann. Eine andere Möglichkeit einer solchen Abstimmung besteht darin, die Einschnitte nur in einem Teil des mit solchen Einschnitten versehenen Laufflächenbereiches mit einem elastischen Werkstoff auszufüllen.
Als Füllstoffe eignen sich alle Werkstoffe, die deutlich weicher als der Belagswerkstoff sind, sich fest mit dem Belagswerkstoff verbinden lassen und eine ausreichende Elastizität aufweisen. Besonders vorteilhafte Ergebnisse können mit Hilfe von Giessharzen auf Polyurethanbasis, elastischen Klebestoffen oder Elastomeren, insbesondere auf der Basis von Silikon, erzielt werden.
Zur festen Verbindung zwischen dem Füllwerkstoff und dem Laufflächenbelag kann selbstverständlich eine Haftvermittlungsschicht vorgesehen sein.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. wird ein erfindungsgemässer Kunststofflaufflächenbelag für Skier in einem schematischen Längsschnitt gezeigt.
Der Laufflächenbelag-l-gemäss dem Ausführungsbeispiel weist im Bereich seiner Lauf- fläche --2-- gegenüber dem Skiende ausgerichtete Zungen --3-- auf, die durch eine Vielzahl von Laufflächeneinschnitten --4-- gebildet werden.
Diese Laufflächeneinschnitte --4-- sind mit einem elastischen, gegenüber dem Belagswerkstoff weicheren Werkstoff --5-- ausgefüllt, so dass durch diesen Füllwerkstoff --5-- das Ausbiegen der Zungenspitzen aus der Lauffläche nicht verhindert, aber vermieden wird, dass Schneekristalle tiefer in die Einschnitte --4-- eindringen und ein Zurückbiegen der Zungen --3-- in die Lauffläche --2-- beeinträchtigen. Durch das elastische Verhalten des Füllwerkstoffes --5-- wird vielmehr die Rückstellung der ausgebogenen Zungen --3in die Lauffäche --2-- unterstützt. Beim Entlasten des Ski werden daher die Schneekristalle wieder aus den Einschnitten --4-- herausgedrückt,
was das Ablösen dieser Schneekristalle von der Lauffläche --2-- erleichtert. Wegen dieser Wirkung und der wasserabstossenden Eigenschaft des
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Es braucht wohl nicht erwähnt zu werden, dass ein erfindungsgemässer Kunststoff-Laufflächenbelag nicht nur für Langlaufskier eingesetzt werden kann, sondern für alle Skiarten, bei denen eine Steighilfe gewünscht wird.