<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Im Gegensatz zu den bekannten Systemen der hier in Frage stehenden Gattung, bei welchem zum Überführen einer Spritzgiessform in Spannposition mindestens zwei Bewegungsabläufe unter- schiedlicher Richtung, nämlich eine Bewegung parallel zur Trennebene und eine Folgebewegung in Schliessrichtung der Formschliesseinheit erforderlich sind, gewährleistet die vorliegende Lösung einen sehr einfachen Giessformwechsel, indem die ganze Spritzgiessform durch Vollzug einer einzigen linearen Bewegung bei Führung an den Führungselementen der Formträger und an deren Aufspann- flächen unmittelbar (d. h. bis zu einem Anschlag) in Spannposition überführt werden kann.
Dabei ist in jedem Fall nur eine Öffnungsweite der Formschliesseinheit erforderlich, die der Tiefe der jeweiligen Spritzgiessform entspricht. Die Reduzierung der Bewegungsabläufe der Giessform beim Giessformwechsel auf eine einzige lineare Bewegung hat zudem den wesentlichen Vorteil, dass die Giessform nach Erreichen des Endpunktes der linearen Bewegung selbsttätig mit den automatischen Kupplungen und den stationären Kupplungsenden der Versorgung-un Entsorgungs- leitungen der Spritzgiessform im Vollzug der linearen Bewegung kuppelbar ist. Entsprechend geschieht bei Beginn der linearen Bewegung beim Ausfahren der Spritzgiessform die selbsttätige
Abkopplung von den genannten Versorgungsleitungen.
Da die Spannbolzen bei der erfindungsgemässen Lösung nicht mehr wie bei den bekannten
Systemen mit der Spritzgiessform verbunden sind und beim Giessformwechsel auch nicht axial aus ihren Bohrungen herausgezogen werden müssen, ergibt sich der weitere Vorteil, dass die keilförmigen Schieber mit ihren Schrägflächen die Schrägflächen der Spannbolzen permanent hintergreifen können.
Es ist nicht mehr erforderlich, dass die Schieber aus den Spannbolzen vor Giessformwechsel herausgezogen werden müssen. Dadurch ergeben sich für die Schieber extrem kurze Arbeitswege, für welche sehr klein dimensionierte hydraulische Antriebszylinder ausreichen. Letzteres ist wieder die Voraussetzung dafür, dass die hydraulischen Antriebszylinder im Bedarfsfalle auch an den Seitenkanten der Formträger angeordnet werden können, ohne dass sich die Aussenabmessun- gen der Spritzgiessmaschine ungebührlich erhöhen.
In einer Weiterbildung der Vorrichtung (Anspruch 2) können Anlageplatten der Spritzgiess- form in Ausnehmungen der zylindrischen Spannbolzen für den Hintergriff eintauchen, deren
Basiswandungen sich im Abstand von den Stützflächen der Führungselemente befinden.
Die Hydraulikzylinder können an Seitenkanten der Formträger befestigt und mit Hilfe von Führungsbuchsen am zugehörigen Formträger zentriert sein und die keilartigen Schieber je in der Führungsbuchse und einer inneren Widerlagerfläche des zugehörigen Formträgers führbar sein. Eine solche Anordnung ermöglicht eine hochgradige Standardisierung, weil alle Spannbolzen, Schieber und Hydraulikzylinder gleich und sehr kurz ausgebildet sein können.
Ist die Vorrichtung derart ausgebildet (Anspruch 4), dass die schrägen Arbeitsflächen der keilartigen Schieber zu ihren freien Enden hin ansteigen, so ergibt sich eine verhältnismässig grosse Kraft zum Verschieben der keilförmigen Schieber aus ihrer Spannposition, weil hiefür die gesamte Kolbenfläche des Kolbens des zugehörigen Hydraulikzylinders beaufschlagbar ist.
Bei einer zweckmässigen Weiterbildung (Anspruch 5) liegen die Greifernasen der Greiferenden vollständig innerhalb der Querschnittsfläche der Spannbolzen. Unter dieser Voraussetzung ergeben sich sehr einfache Greifernasen am Spannbolzen, welche durch entsprechende Ausnehmungen an diesen Spannbolzen gebildet sind.
Ebenfalls ergeben sich verhältnismässig einfache Greifernasen, wenn diese durch Schraubenmuttern gebildet sind, die mit einem Aussengewinde des Greiferendes in Eingriff stehen und ausserhalb der Querschnittsfläche des Spannbolzens liegen (Anspruch 6).
Eine sichere und einfache Führung der Spritzgiessform beim Giessformwechsel am Eingang zum Formspannraum ergibt sich (nach Anspruch 7) dadurch, dass als Führungselement ein Führungszapfen vorgesehen ist, der ausserhalb der Fläche einer in Spannrichtung abgenommenen Parallelprojektion der Spritzgiessform liegt.
Schliessen die aneinanderliegenden Schrägflächen von Schieber und Spannbolzen einen in Spannposition durch Selbsthemmung sichernden Winkel zur Vertikalen ein, so ist sichergestellt, dass bei einem Funktionsausfall der Hydraulik die Spritzgiessform in Betriebsposition an den Formträgern verbleibt.
<Desc/Clms Page number 3>
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen erläutert.
Es zeigen Fig. l die Befestigungsvorrichtung an den teilweise angeschnittenen Formträgern, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II von Fig. l, Fig. 3 einen vom Spannraum her gesehenen Formträger mit Spritzgiessform, die von einer nur zwei Spannbolzen umfassenden Befestigungsvorrichtung gehalten ist, und Fig. 4 einen Ausschnitt aus Fig. l in vergrösserter Darstellung.
Gemäss Fig. l ist der Maschinenfuss --10-- mit Schienen --11-- armiert. Die mit einem Winkelband --11a-- belegten Schienen --11--sind je auf einem Bördel --10a-- der Maschinenfusswandung befestigt (Fig. 2). Auf den Schienen --11-- ist die Formschliesseinheit der Spritzgiessmaschine aufgesetzt. Die Formschliesseinheit umfasst einen stationären Formträger --13--, eine in den Zeichnungen nicht dargestellte Trägerplatte für die hydraulische Antriebseinrichtung sowie Holme --46, 47--. Diese Holme sind vom stationären Formträger --13-- und von der Trägerplatte aufgenommen.
Auf den Holmen ist der bewegbare Formträger --14-- verschiebbar gelagert, der kastenartig ausgebildet ist und eine Aufspannplatte --14a--, eine Druckaufnahmeplat- te --14b-- und Druckübertragungsrippen --14c-- umfasst. Der Formträger --14-- ist über Stützorgane --19-- auf den Schienen --11-- abgestützt. Schieber --28-- sind innerhalb der Formträger --13 oder 14-- angeordnet und geführt. Jeder Schieber durchgreift einen zugehörigen Spannbolzen --20-- in einem Schlitz --12--, wie insbesondere aus der Fig. 4 ersichtlich. Dabei liegt der zugehörige Schieber --28-- mit seiner Schrägfläche --51-- permanent an einer Schrägfläche --48-- des Spannbolzens --20-- an.
Die Schieber antreibenden Hydraulikzylinder --23-sind mit Hilfe von Befestigungsschrauben --36-- an den Seitenkanten --67-- der Formträger --13 bzw. 14-- befestigt. Der Schieber --28-- ist bei Überführen in Spannposition auf Zug, beim Lösen der Spritzgiessform zur Überwindung der Selbsthemmung auf Druck beansprucht. Die in Durchgriffsbohrungen --40-- jedes Formträgers --13 bzw. 14-- axial verschieblich gelagerten Spannbolzen --20-- sind entgegen der Wirkung von als Druckfedern ausgebildeten Schraubenfedern --61-- in Spannposition überführbar. Diese sind in Sacklochbohrungen --62-- des Spannbolzens --20-- angeordnet, die auf der der Spritzgiessform-17-zugewendeten Seite des Schlitzes - liegen. Auf der andern Seite des Schlitzes --12-- ist in jedem Spannbolzen --20-- eine Schmiereinrichtung --74-- vorgesehen.
Diese umfasst einen Schmierkanal --66--, der koaxial zur Schraubenfeder --61-- liegt. Der Schmierkanal --66-- endet an den Schrägflächen --48, 51--.
Die Greiferenden --20a-- der Spannbolzen --20-- erstrecken sich über die Ebenen x-x der Aufspannfläche der Formträger --13, 14-- hinaus in Richtung der Trennebene b-b der Spritzgeissform --17--. Die Greiferenden --20a-- liegen mit ihren Querschnittsbereichen Q (Fig. 3)
EMI3.1
Diese Greiferenden --20a-- könnten auch von Schraubenmuttern gebildet sein, welche mit Aussengewinden der Greiferenden --20a-- im Gewindeeingriff stehen (nicht gezeichnet). Auf die oberen Führungsleisten --18, 18'-- kann gegebenenfalls verzichtet werden. Der an seinem freien Ende an einer Führungsfläche --60-- des Formträgers --13 bzw. 14-- widergelagerte Schieber --28-ist in einer Führungsbuchse --54-- geführt, die im Formträger --13 bzw. 14-eingepasst ist.
Ein topfförmiger Zylinderteil --23b-- liegt im Abstand von der Seitenkante --67-- des Formträgers --13 bzw. 14-- und ist an einer Ringschulter --69-- der Führungsbuchse --54-- zentriert.
Die Schieber --28-- liegen in der Mittelebene m-m des Formträgers --13-- bzw. der Aufspann- paltte --14a-- des Formträgers --14--. Die Schraubenfedern --61-- sind je mittels Distanzstift --63-- am benachbarten Schieber --28-- widergelagert. Die Anlageplatten --17a-- der Giessform --17-- ragen in Ausnehmungen --70-- des zylindrischen Spannbolzens --20-- hinein.
Dabei ist diese Ausnehmung --70-- auf der Seite der Widerlagerfläche --44-- der Anlageplatte --17-- an einer zur Bewegungsrichtung R des Schiebers --28-- senkrechten Spannfläche --64-- und auf der gegenüberliegenden Seite durch eine Wandung --65-- begrenzt, die etwa einen Winkel von 45 zur Bewegungsrichtung R einschliesst (Fig. 4). Die in der Spannplat- te --14a-- des Formträgers --14-- angeordneten Spannbolzen --20-- durchsetzen diese Aufspannplatte nahezu oder vollständig in einer durchgehenden Bohrung --40--. Die im stationären
<Desc/Clms Page number 4>
Formträger --13-- angeordneten Spannbolzen --20-- enden wie die sie aufnehmenden Bohrungen in Hohlräumen--71--des Formträgers--13--.
Die Schieber --28-- sind unmittelbar mit zugehörigen Kolben --31-- verbunden und übernehmen insoweit die Funktion von Kolbenstangen. Die Hublänge e jedes Hydraulikzylinders --23-entspricht etwa einem Drittel des Durchmessers des Spannbolzens --20--.
Wie insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, sind an den Formträgern --13, 14-- zusätzliche, alternative Bohrungen --40, 39a, 38a-- zur Aufnahme bzw. Befestigung der Spannbolzen --20--, der Zentrierstifte --39-- und der Befestigungsschrauben --38-- für die Führungselemente --18-- angeordnet, so dass eine wahlweise Anordnung der Spannbolzen --20-und der Führungselemente an unterschiedlichen Seiten der Formträger--13, 14--möglich ist.
Dadurch kann eine horizontale Einschubrichtung H oder eine vertikale Einschubrichtung V für die Giessform --17-- beim Giessformwechsel gewählt werden. Dabei ist die Einschubbewegung
EMI4.1
und die Druckplatte --16-- von einer hydraulischen Antriebseinrichtung angetrieben.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 liegen die Führungsleisten --18-- je zwischen zwei
Spannbolzen --20-- symmetrisch zur Symmetrieachse a-a.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 ist auf der Oberseite und Unterseite der Spritzgiess- form --14-- in der Symmetrieebene a-a je ein Spannbolzen --20-- angeordnet, der beidseits von Führungsleisten--18'--flankiert ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Wechseln der Spritzgiessform an der Formschliesseinheit einer Kunststoff-
Spritzgiessmaschine mittels hydraulisch steuerbarer Spannbolzen, die in Spannposition mit den
Formhälften verbunden, in Bohrungen der Formträger in Schliessrichtung der Formschliesseinheit verschiebbar gelagert und mittels senkrecht zur Spannrichtung führbaren keilartigen Schiebern vorspannbar sind, welche je mit dem Kolben eines am zugehörigen Formträger befestigten und zentrierten Hydraulikzylinders verbunden sowie an Widerlagerflächen dieses Formträgers geführt sind, die teils auf der dem Hydraulikzylinder zugewendeten Seite, teils auf der vom Hydraulikzylin- der abgewendeten Seite des zugehörigen Spannbolzens liegen, dadurch gekennzeichnet, dass sich freie Greiferenden (20a) mit für einen Hintergriff ausgebildeten Greifernasen (20b)
der Spannbolzen (20) über die Ebenen (x-x) der Aufspannfläche der Formträger (13,14) hinaus in Richtung der Trennebene (b-b) der Spritzgiessform (17) erstrecken, wobei sich die Flächen (P, Q) einer in Spannrichtung abgenommenen Parallelprojektion der mit den Greifernasen (20b) versehenen Greiferenden (20a) und der Spritzgiessform (17) überschneiden und dass an beiden Formträgern (13,14) Führungselemente (18) mit etwa senkrecht zur Aufspannfläche der Formträger (13,14) verlaufenden Stützflächen (45) vorgesehen sind, entlang welchen die Spritzgiessform (17) für einen Formwechsel bei ungespannten Spannbolzen (20) sowie an deren Aufspannflächen führbar ist.