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Die Erfindung betrifft einen Notinfusionsständer zur Versorgung von Verunfallten am Einsatz- ort.
Bei Unfällen im Gelände besteht immer dann ein grosses Problem, wenn den Verletzten eine
Notinfusion sofort angelegt werden muss, da keine geeignete Möglichkeit für das Aufhängen einer
Infusionsflasche existiert. Entweder muss ein Sanitäter herangezogen werden-wodurch dieser sehr oft für wichtige andere Aufgaben fehlt - oder werden Geräte verwendet, die keine ausreichen- de Standfestigkeit aufweisen oder an einen bestimmten Typ von Tragbahren gebunden sind, also nicht universell einsetzbar sind.
Die Erfindung betrifft einen Notinfusionsständer, der nicht nur flach zusammenlegbar und somit leicht transportierbar ist, sondern am Unfallsort - gleich um welches Gebäude es sich handelt- überall eingesetzt werden kann. Er kann auch während des gesamten Transportes beim Verunfall- ten bleiben und ist während des gesamten Einsatzes ausreichend standfest, um eine klaglose
Funktion zu garantieren.
In der US-PS Nr. 2, 696, 963 wird ein transportabler Infusionsständer beschrieben, welcher zwar der Länge nach einschiebbar ist, aber mit seiner speziellen Halterung in Form einer
Klammer immer nur an senkrechten Trägern von Betten oder Transportwagen befestigt werden kann und für den Einsatz im Krankenhaus gedacht ist. Der erfindungsgemässe Notinfusionsständer ist aber durch seine Konstruktion des Standfusses mit Seitenauslegern erstens im Gelände einsetzbar und zweitens völlig unabhängig von jeder Art Tragbahren usw. Ausserdem lässt er sich mittels eines Gelenkes zwischen Standfuss und Haltestab flach und auf kleinstes Mass zusammenlegen, so dass er vom Rettungspersonal in Erste-Hilfe-Taschen usw. leicht untergebracht werden kann und direkt an den Verunfallten herangebracht werden kann.
Erfindungsgemäss sind ferner zwei nach zwei verschiedenen Richtungen ausladende Halteeinrichtungen für Infusionsflaschen mit einwärts gebogenen Haken vorgesehen, so dass eventuell auch zugleich zwei Infusionen an zwei nebeneinanderliegenden Verletzten verabreicht werden können und ausserdem durch die Formgebung der Haken die Infusionsflaschen auch dann in der Halterung ausreichend fixiert sind, wenn Erschütterungen während des Transportes auftreten.
In der US-PS Nr. 3, 026, 079 wird ein Halter für Flüssigkeitsbehälter (auch für Infusionsflaschen) beschrieben, welcher aber als spezielles Merkmal eine starre Halterung aufweist, die die Möglichkeit bietet, den Haltearm in Rasten verschiedener Höhe zu fixieren. Der Standfuss ist zwar auch in U-Form gebogen, weist aber keine Ausleger zur Stabilisierung auf, ebenso ist die Verbindung Standfuss-Haltestab starr fixiert. Daraus ergibt sich, dass dieser Ständer nicht zusammenlegbar und transportabel ist, nicht ins Gelände mitgenommen werden kann (Einsatz daher nur im Krankenhaus) und durch Fehlen der stabilisierenden Seitenausleger nur auf ebener Fläche, und dort auch nur instabil, eingesetzt werden kann.
Demgegenüber bietet der Erfindungsgegenstand universelle Einsetzbarkeit, hohe Standfestigkeit und die Möglichkeit, dass er platzsparend zusammengelegt direkt an die Unglücksstelle gebracht werden kann, auch auf dem Transport kann er unabhängig vom verwendeten Transportgerät beim Verletzten bleiben, wobei die Infusionsflaschen auch bei unruhigem Transport gegen Herabfallen gesichert sind.
Der Notinfusionsständer ist dadurch gekennzeichnet, dass er einen U-förmig ausgebildeten Standfuss gleichbleibender Materialstärke aufweist, mit dessen beiden Schenkelteilen nahe seiner Basis jeweils ein Ausleger über ein Drehgelenk schwenkbar verbunden ist, wobei die Drehachsen beider Drehgelenke senkrecht zu der vom U-förmigen Standfuss aufgespannten Ebene verlaufen und die auf den Schenkelteilen aufruhenden Ausleger sich über den jeweiligen Schenkelteil erstrecken und zum Niveauausgleich an den Unterseiten ihrer Enden jeweils ein Ausgleichsstück in der Materialstärke des U-förmigen Standfusses aufweisen, und dass weiters mit der Basis des U-förmigen Standfusses über ein Scharniergelenk, dessen Drehachse parallel zu der vom U-förmigen Standfuss aufgespannten Ebene verläuft, ein aus mehreren Rohrstücken bestehender,
teleskopisch verlängerbarer Haltestab verbunden ist, wobei ferner mit der Basis des U-förmigen Standfusses mittels eines Halteteils eine Arretiervorrichtung verbunden ist, die vorzugsweise als federnder Dorn ausgebildet ist, der bei aufgeklappter Stellung (900-Stellung des Haltestabes zum Standfuss) in den untersten Teil des Haltestabes zu dessen Fixierung eingreifen kann, und dass weiters ein parallel zum Haltestab in einer mit dem untersten Teil des Haltestabes verbundenen Führungs-
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hülse verschiebbarer Erdspiess vorgesehen ist, um auf weichem oder unebenem Untergrund eine zusätzliche Verankerung zu ermöglichen, und der an seinem oberen Bereich einen vorspringenden Teil aufweist,
der bei Verdrehen des Erdspiesses mittels eines rechtwinkelig abgewinkelten oberen Endteils eine Fixierung mit dem untersten Teil des Haltestabes bewirkt, und dass weiters am obersten Teil des Haltestabes vorzugsweise zwei im stumpfen Winkel zueinander stehende Halteeinrichtungen für Infusionsflaschen vorgesehen sind, welche Halteeinrichtungen an ihren freien Enden einwärts gebogene Haken aufweisen.
In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt ; die Fig. 1 zeigt den Notinfusionsständer in räumlicher Darstellung, wobei einer der beiden Ausleger teilweise ausgeschwenkt ist und der Haltestab teilweise ausgezogen ist. Fig. 2 zeigt die Aufsicht, Fig. 3 die Seitenansicht, Fig. 4 die Vorderansicht des jeweils im zusammengeklappten Zustand befindlichen Erfindungsgegenstandes.
Das Gerät besteht nun aus folgenden Teilen :
Als Standfuss fungiert ein U-förmig gestaltetes Flacheisen mit einer kurzen Basis-l-- und zwei gleich langen Schenkelteilen-l', 1"--. Zur zusätzlichen Stabilisierung dienen zwei um 1800 schwenkbare Ausleger --2', 2"--, welche mittels einer drehgelenkigen Verbindung--3',
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ten Zustand eine plane Auflage zu gewährleisten.
An der Basis --1-- des Standfusses ist eine scharniergelenkige Verbindung --5-- mit dem Haltestab --7a, 7b, 7c--vorgesehen, in welchem bei Erreichen der Arbeitsstellung automatisch ein federnd gelagerter Dorn --6-- einrastet, welcher seinerseits mittels eines Halteteils --6a-- an der Basis-l--befestigt ist, wobei der Dorn --6-- zum Erreichen der Transportstellung (flache Stellung) wieder herausgezogen werden kann. Der Haltestab besteht aus drei teleskopartig zusammenschiebbaren Teilen --7a, 7b, 7c-- ;
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untersten Teils --7a-- des Haltestabes --7a, 7b, 7c-- ist eine Führungshülse --10-- angebracht, in welcher ein Erdspiess --9-- gleitend gelagert ist.
Dieser Erdspiess --9-- ist an seinem unteren Ende zugespitzt, am oberen Ende --11-- zur besseren Handhabung rechtwinkelig gebogen. Im oberen Bereich des Erdspiesses --9-- befindet sich ausserdem ein vorspringender Teil in Form einer Noppe --12--, mit welcher durch Seitwärtsdrehen des Erdspiesses --9-- dieser in Ruhestellung gegen Herausgleiten gesichert werden kann. Am oberen Ende des Haltestabes --7a, 7b, 7c--sind zwei Halteeinrichtungen --13-- für die Infusionsflaschen angebracht ; sie bestehen aus gebogenem Stahldraht, wobei die beiden Schenkel um zirka 1100 gegeneinander gewinkelt sind und an ihrem Ende --14-- jeweils einwärts gebogen sind.
Der Notinfusionsständer wird bei Benutzung zunächst aufgeklappt, wobei der Halte- stab --7a, 7b, 7c--aufgerichtet wird und durch den Dorn --6-- der Arretiervorrichtung automatisch in rechtwinkeliger Stellung zum Standfuss --1, 1', 1"-- einrastet. Die teleskopartigen
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--7a,2"-- nach Erfordernis ausgeschwenkt. Egal, ob der Untergrund aus Beton, Asphalt, Sand, Schnee, Eis, Geröll, Gestein oder Erde besteht, kann so eine hohe Standfestigkeit erreicht werden ; nötigenfalls werden Steinbrocken od. ähnl. auf die flachen Teile des Standfusses-l, l', l"-gelegt. Ausserdem kann durch Einrammen des Erdspiesses --9-- in den Untergrund eine zusätzliche Fixierung erfolgen.
Ist der Untergrund einigermassen eben, genügt es auch, den Standfuss --1, 1', l"--mit oder ohne ausgeschwenkte Ausleger --2', 2"-- dem Verunfallten unter das Gesäss, den Rücken, unter die Schultern oder zwischen die Beine zu schieben, so dass der Patient mit seinem Körpergewicht selbst für Standfestigkeit des Notinfusionsständers sorgt. Auf gleiche Weise kann der Notinfusionsständer auch während des Transportes bis zum Operationstisch beim Verletzten bleiben, unabhängig, mit welcher Transporteinrichtung er transportiert wird, da keine spezielle Halterung an der Trage usw. nötig ist. Die Infusionsflasche wird in die Halteeinrichtung --13-eingehängt, wobei durch ihre spezielle Formgebung gewährleistet ist, dass auch bei Erschütterungen die Infusionsflasche nicht aus der Halteeinrichtung gleiten kann.
Nötigenfalls können auch
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personal bis an den Unfall- oder Katastrophenort mitgenommen werden, ebenso ist dessen wenig
Raum einnehmende Lagerung auch in grösseren Versorgungseinheiten, wie z. B. in zivilen und militärischen Sanitätskraftwagen usw., leicht möglich. Die Einsatzmöglichkeit erstreckt sich daher auf alle zivilen und militärischen Einsatz- und Sanitätsorganisationen.