<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf einen Artikulator zur Nachbildung der Stellung und des
Bewegungsablaufes der Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers für die Anfertigung von Zahn- ersatz, mit einer Basisplatte und einer darüber liegenden, von einem mit der Basisplatte verbun- denen Joch getragenen und gegenüber der Basisplatte in mehreren Freiheitsgraden bewegbaren
Gegenplatte, wobei Basisplatte und Gegenplatte an den einander zugewendeten Seiten Befestigungs- einrichtungen für die Zahnersatzteile aufweisen und die Steher des Joches ortsfeste Lagerkugeln tragen, auf welchen mit der Gegenplatte verbundene, mit den Lagerkugeln zusammenwirkende
Lagerschalen (Kondylen) aufliegen.
Artikulatoren ähnlicher Art sind beispielsweise aus der AT-PS Nr. 371333, der CH-PS Nr. 249969 und der DE-OS 3005524 bekannt.
Bei einem andern bekannten Artikulator ist an der Unterseite von seitlich aus der Gegen- platte auskragenden Armen je eine nach unten offene, gewölbte Fläche aufweisende Lagerschale (Kondyle) angeordnet. Diese Lagerschalen liegen auf Lagerkugeln auf, die von Stehern eines ortsfesten Joches getragen sind, das seinerseits mit der Basisplatte fest verbunden ist.
Unabhängig davon, wie die Gegenplatte am Joch der Basisplatte gelagert ist, ist allen diesen Artikulatoren gemeinsam, dass die Gegenplatte gegenüber der Basisplatte in mehreren Freiheitsgraden bewegbar ist, so dass die Kaubewegung des menschlichen Kiefergelenkes damit nachgeahmt werden kann. Mit einem Artikulator dieser Art sind aber auch Arbeiten auszuführen, bei welchen die vielseitige Beweglichkeit der Gegenplatte gegenüber der Basisplatte unerwünscht ist ; in diesem Fall soll die Gegenplatte gegenüber der Grundplatte nur eine scharnierartige Schwenkbewegung ausführen.
Um die Beweglichkeit der Gegenplatte in den andern Freiheitsgraden für diesen Fall zu blockieren, ist bei einer bekannten Konstruktion an dem die Gegenplatte tragenden Joch ein federbelasteter Hebel schwenkbar angelenkt, der gegen die Gegenplatte kippbar ist und dort in eine an der Gegenplatte vorgesehene Nut mittig einrastet und dann an dieser unter der Wirkung einer Feder anliegt. Dieser federbelastete Hebel kann gegen die Gegenplatte gedrückt oder von ihr in eine Raststellung weggeschwenkt werden. Wenngleich hier für die Blockierung der vielseitigen Beweglichkeit der Gegenplatte nur ein Betätigungsglied aktiviert werden muss, so ist diese vorbekannte Konstruktion nicht zweckmässig, da sie mit tragbar konstruktivem Aufwand nicht hinreichend präzise wirkend gestaltet werden kann.
Bei einer andern bekannten Konstruktion sind in den Lagerschalen zusätzliche Schrauben vorgesehen, die für diesen erwähnten Fall so weit eingedreht werden können, dass sie die Lagerkugeln untergreifen und so verhindern, dass die Lagerschalen gegenüber den Kugeln verschoben werden können. Um bei dieser Konstruktion die vielseitige Beweglichkeit der Gegenplatte zu blockieren, müssen hier zwei Schrauben betätigt werden. Die Betätigung zweier Schrauben für die Erreichung einer Massnahme wird als umständliche Manipulation betrachtet.
Von diesem Stand der Technik geht die Erfindung aus und sie zielt nun darauf ab, die der Blockierung der vielseitigen Beweglichkeit der Gegenplatte dienende Mechanik so zu gestalten, dass nur ein einziges Betätigungsglied aktiviert werden muss, wobei trotzdem die für solche Artikulatoren geforderte Präzision beibehalten werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass in einer die Zentren der vom Joch getragenen Lagerkugeln verbindenden, gedachten Achse, und vorzugsweise mit dieser koaxial fluchtende, Stifte in der Basisplatte liegen, deren einander abgewendete Stirnseiten konkav oder kegelig eingezogen sind, wobei diese Stirnseiten den Lagerkugeln benachbart liegen, und die einander zugewendeten inneren Enden dieser Stifte mit einem an der Basisplatte vorgesehenen Schieb- und/oder drehbar gelagerten Stellglied in Wirkverbindung stehen und durch Betätigung des Stellgliedes die beiden Stifte axial und zueinander gegenläufig verstellbar sind und die Stifte in ihrer äusseren Endstellung mit ihren konkav oder kegelig eingezogenen Stirnseiten direkt und vorzugsweise unter Druck an den Lagerkugeln anliegen und damit die Lagerschalen (Kondylen)
gegen Verschieben gegenüber den Lagerkugeln sichern, so dass alle Freiheitsgrade der Bewegung der Gegenplatte gegenüber der Basisplatte blockiert sind, ausser einer scharnierartigen Schwenkbewegung um die Achse, wogegen anderseits die Stifte in ihrer inneren Endstellung die Lagerkugeln freigeben, so dass sich die Lagerschalen gegenüber diesen Kugeln frei bewegen und verschieben können.
Um die Erfindung näher zu erläutern, werden Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnungen
<Desc/Clms Page number 2>
näher beschrieben. Es zeigen : Fig. l einen Artikulator in Seitensicht ; Fig. 2 denselben Artikulator in Ansicht (Blickrichtung Pfeil A) ; Fig. 3 eine Teildraufsicht auf den Artikulator nach Fig. 1 und 2, wobei jedoch hier nur der für die Erfindung unmittelbar interessierende Teil veranschaulicht ist ; Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3 ; Fig. 5 ebenfalls einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, das Stellglied ist in Entriegelungsstellung ; Fig. 6 eine Ausführungsvariante zu der in den Fig. 4, 5 und 8 gezeigten Mechanik ; Fig. 7 ein zu Fig. 6 gehörendes Detail ; Fig. 8 ein Detail zu Fig. 4.
Der Artikulator nach Fig. l und 2 besitzt eine Basisplatte --1--. An der einen Stirnseite dieser Basisplatte --1-- ist ein Joch mit zwei aufrechten Stehern --2-- angeordnet, die voneinander distanziert sind. Diese Steher --2-- tragen über Schäfte --3-- Lagerkugeln --4--. Diese beiden Steher --2-- bzw. die auf ihnen angeordneten Lagerkugeln --4-- tragen ihrerseits nun die Gegenplatte--5--, welche-wie bei solchen Artikulatoren üblich - gegenüber der Basisplatte - nach mehreren Freiheitsgraden beweglich ist, wodurch die Kaubewegung von Ober- und Unterkiefer gegeneinander nachgebildet werden kann.
An der einen Stirnseite der Gegenplatte
EMI2.1
--6-- befestigt,Fig. l ersichtlichen Lage, in dem dieser Stützstift --8-- mit seinem freien, unteren Ende auf der Basisplatte-l-bzw. auf einer hier vorgesehenen Lagerschale --34-- aufruht. Basisplatte - und Gegenplatte --5-- tragen an den einander zugewendeten Seiten Befestigungsmittel - für die Anordnung und für die Halterung der zu gestaltenden Zahnersatzteile --10 und 11--.
Die Schnittdarstellung nach Fig. 4 zeigt nun, dass in der die Zentren der vom Joch getragenen Lagerkugeln --4-- verbindenden, gedachten Achse 12 und mit dieser koaxial fluchtend Stifte --13-- liegen. Die einander zugewendeten Enden dieser Stifte tragen Kegel --14--, deren Öffnungswinkel zirka 900 beträgt. Die einander abgewendeten Stirnseiten dieser Stifte --13-- sind konkav oder kegelig eingezogen und liegen den Lagerkugeln --4-- benachbart.
Die Stifte - haben über ihre Länge zwei Abschnitte unterschiedlicher Durchmesser, wobei die Abschnitte mit dem kleineren Durchmesser den Lagerkugeln --4-- jeweils benachbart liegen, die Abschnitte mit dem grösseren Durchmesser jedoch in einer Bohrung --15-- des Trägers --6-- geführt sind, wobei der Durchmesser der Bohrung --15-- um ein geringes Mass grösser ist als der Durchmesser des von dieser Bohrung --15-- aufgenommenen Abschnittes der Stifte --13--, sodass diese Stifte - mit geringem Spiel in der Bohrung --15-- geführt sind und daher in dieser Bohrung ohne besonderen Kraftaufwand verschoben werden können.
Zwischen den beiden nahe benachbarten Kegeln --14-- der inneren Enden der Stife --13-liegt nun ein weiterer Kegel --16--, dessen Öffnungswinkel der Kegel --14-- der Stifte --13-entspricht. Dieser Kegel --16-- bildet das freie Ende eines zylindrischen Stellgliedes --17--, dessen Achse rechtwinkelig zu der gedachten Achse 12 liegt und ferner rechtwinkelig zur Ebene der Gegenplatte --5-- steht. Dieses zylindrische Stellglied --17-- besitzt auf seinem Schaft zwei benachbart liegende, im Querschnitt V-förmige Nuten --18 und 19--. Quer zur Achse des Schaftes des Stellgliedes --17-- ist im Träger --6-- eine Bohrung --20-- vorgesehen, in der eine als Raste dienende, durch eine Feder --21-- belastete Kugel --22-- liegt.
Eine Maden- schraube --23-- sichert die Lage der Feder --21-- in der Bohrung --20--.
Um zu verhindern, dass das zylindrische Stellglied --17-- aus der dieses Stellglied aufnehmenden Bohrung im Träger --6-- herausgezogen wird, verläuft quer zum Stellglied --17-- ein Sicherungsstift --24--, der in eine umlaufende Nut --25-- des Schaftes des Stellgliedes --17-ragt, wobei die Breite dieser Nut, in axialer Richtung des Stellgliedes --17-- gemessen, mindestens so gross ist wie der axiale Verstellweg des Stellgliedes --17--.
In der aus Fig. 4 ersichtlichen Lage der einzelnen Bauteile der vorstehend erläuterten Mechanik ist das Stellglied --17-- eingedrückt, die Kugel --22-- ist in der Nut --18-- mit dem V-förmigen Querschnitt eingerastet und der Kegel --16-- am freien Ende des Stellgliedes - liegt an den Kegeln --14-- der inneren Enden der Stifte --13-- an und drückt diese
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1