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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit einem Streck- werk, das eine metallische Hochverzugswalze umfasst, die mit zwei einen elastischen Belag tragen- den Andrückwalzen zusammenwirkt, und mit einer zwischen dem Streckwerk und einem Walzenabzug angeordneten Einrichtung zum Eindrehen und Umwinden der verstreckten Faserlunte mit abstehenden
Luntenfasern.
Zur Herstellung von Garnen ist es bekannt, eine verstreckte Faserlunte mit Hüllfasern zu umwinden, die entweder der Faserlunte gesondert zugeführt oder durch abstehende Faserenden der
Lunte selbst gebildet werden. Das Umwinden der Faserlunte mit aus dem Garnverband vorragenden
Fasern hat dabei den Vorteil, dass die Hüllfasern von vornherein im Faserverband verankert sind, was eine günstige Voraussetzung für Garne hoher Festigkeit schafft. Allerdings ist für eine aus- reichende Anzahl von abstehenden Faserenden zu sorgen, u. zw. ohne die erforderliche Eindrehung der Faserlunte zu behindern. Dieser Umstand macht herkömmliche Aufrauheinrichtungen zum Heraus- ziehen von Faserenden aus dem Faserverband unbrauchbar.
Um zufolge von Faserüberlängen auftretende Ungleichmässigkeiten eines aus einer verstreckten
Faserlunte hergestellten Garnes zu vermeiden, ist es bekannt (DD-PS Nr. 83572), der Hochverzugswal- ze des der Spinnvorrichtung vorgelagerten Streckwerkes nicht wie üblich eine Andrückwalze, son- dern zwei Andrückwalzen zuzuordnen. Die hintere der beiden Andrückwalzen hat dabei den Zweck, den Drehungsdurchgriff auf Fasern zu verhindern, die länger als das Hochverzugsfeld sind und daher von den Eingangswalzen dieses Hochverzugsfeldes gebremst werden, während das vordere
Ende bereits das Austrittswalzenpaar verlässt. Die zusätzliche Andrückrolle verhindert somit, dass das vordere Ende dieser überlangen Fasern verdrillt wird, bevor diese Fasern vom Eintrittswalzen- paar des Hochverzugsfeldes freigegeben sind.
Eine Aufrauhung der Faserlunte im Sinne eines
Herausziehens der Faserenden aus dem Faserverband ist mit einem solchen Streckwerk jedoch nicht möglich.
Der Erfindung liegt folglich die Aufgabe zugrunde, eine einfache Vorrichtung zu schaffen, mit deren Hilfe es ohne Beeinträchtigung der Lunteneindrehung möglich wird, eine ausreichende Anzahl von aus dem Faserverband vorragenden Faserenden zur Verfügung zu stellen.
Ausgehend von einem Streckwerk der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die in Durchlaufrichtung hintere Andrückwalze eine rauhere Oberfläche mit einer die Haftung der Luntenfasern erhöhenden, einen Formschluss aber verhindernden Feingestalt aufweist.
Durch die rauhere Oberfläche der hinteren Andrückwalze werden die im Bereich dieser Walze befindlichen, nicht fest im Faserverband verankerten Enden der Luntenfasern zufolge der vergrö- sserten Haftung mitgenommen und von der Faserlunte abgestellt. Dabei muss selbstverständlich darauf geachtet werden, dass die am elastischen Belag haftenden Fasern sich von dem Belag wieder lösen und nicht aus dem Faserverband herausgezogen werden. Aus diesem Grunde ist die Belgasoberfläche mit einer Feingestalt versehen, die einen Formschluss mit den Luntenfasern ausschliesst. Die hintere Andrückwalze mit der rauheren Oberfläche behindert dabei den Hochverzug in keiner Weise, der durch die vordere Andrückwalze sichergestellt wird, deren Oberfläche glatt ausgebildet ist, um die von ihr erfassten Fasern sicher zu klemmen.
Eine rauhe Oberfläche würde die für den gleichmässigen Hochverzug notwendige Klemmung beeinträchtigen.
Da das Abstellen der Faserenden beim Austritt der Faserlunte aus dem Klemmbereich zwischen der metallischen Hochverzugswalze und der hinteren Andrückwalze erfolgt, bleibt die Eindrehung der Faserlunte durch die nachfolgende Spinnvorrichtung von diesem Aufrauhvorgang unbeeinflusst.
Das Aufrauhen der Faserlunte hängt von der Oberflächenbeschaffenheit des elastischen Belages der hinteren Andrückwalze ab und kann demnach auch durch die Feingestalt dieser Oberfläche beeinflusst werden. Zur Erzielung gleichmässiger Spinnergebnisse darf sich die Feingestalt der rauheren Oberfläche auch bei längerem Betrieb nicht durch Verschleiss- und Abnutzungserscheinungen spürbar ändern. Dies kann in vorteilhafter Weise dadurch erreicht werden, dass eine Rolle mit einem Reibbelag od. dgl. an die hintere Andrückwalze angedrückt wird. Diese mitlaufende Rolle drückt sich mit ihrem Reibbelag in den elastischen Belag der Andrückwalze ein, deren Oberfläche folglich durch die Feingestalt des Reibbelages mitbestimmt wird, u. zw. so lange die Rolle an der Andrückwalze anliegt.
Die Oberflächenbeschaffenheit der Andrückwalze kann durch diese einfache
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Massnahme über eine vergleichsweise lange Standzeit aufrechterhalten werden.
Um sicherzustellen, dass alle von der hinteren Andrückwalze abgestellten Faserenden sich vom elastischen Belag dieser Walze lösen, kann an die Andrückwalze mit der rauheren Oberfläche eine Absaughaube angeschlossen werden. Diese Absaughaube unterstützt zusätzlich das Abstellen loser Faserenden von der Faserlunte. Ist die die verstreckte Faserlunte aufnehmende Absaughaube zwischen der Andrückwalze und der rauheren Oberfläche und einer aus zwei gleichsinnig rotieren- den, eng nebeneinanderliegenden Saugtrommeln bestehenden Eindreheinrichtung für die Faserlunte angeordnet und an die Saugzonen der Saugtrommeln angeschlossen, so wird darüber hinaus durch die Absaughaube gewährleistet, dass alle Luntenfasern in den Zwickelbereich zwischen den beiden
Saugtrommel gelangen und dort eingedreht werden.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 ein erfindungsgemässes, einer Spinnvorrichtung zum Eindrehen und Umwinden der Faserlunte mit abstehenden Faserenden vorgelagertes Streckwerk in einer vereinfachten Seitenansicht und Fig. 2 diese Vorrichtung in einer Draufsicht.
Die dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Streckwerk --1--, von dem aus Übersichtlichkeitsgründen nur der Bereich der Hochverzugswalze --2-- gezeigt ist, einer an das Streckwerk --1-- anschliessenden Eindreheinrichtung --3-- für die verstreckte Faserlunte --4-- und einer zwischen der Eindreheinrichtung --3-- und einem Walzenabzug --5-- angeordneten Ein- richtung --6-- zum Umwinden der eingedrehten Faserlunte --4-- mit aus dem Faserverband vor- ragenden Faserenden. Die Einrichtung --6-- weist dabei zwei Saugtromrnein --6a und 6b-- auf, deren Saugzonen mit --7-- bezeichnet sind.
Diese Saugzonen --7-- ziehen die Faserlunte --4-- in den Zwickelbereich zwischen den Saugtromrnein --6a und 6b-- hinein, so dass die Faserlunte - 4-- unabhängig von ihrer Stärke stets satt an beiden Trommelmänteln anliegt. Da die Faserlun- te --4-- durch die Eindreheinrichtung --3-- eine sich in den Bereich der Einrichtung --6-- er- streckende Drehung erfährt, bilden die Trommelmäntel für die anliegende Faserlunte Gleitflächen, an denen die abstehenden Faserenden zufolge der Luntendrehung quer zur Luntenachse umgebogen und an die Faserlunte angedrückt werden. Dieser Umwindevorgang wird insbesondere im Bereich der Saugtrommel --6b-- eingeleitet, an der sich die Faserlunte gegen den engsten Zwickelspalt hin dreht.
Die andere Saugtrommel --6a-- unterstützt die Umwindung und trägt wesentlich zur
Glättung des Garnes bei.
Da es für die Umwindung der Faserlunte mit abstehenden Faserenden darauf ankommt, dass die Faserlunte im Bereich der Einrichtung --6-- in einem ausreichenden Mass gedreht wird, darf von den Saugtromrnein --6a und 6b-- auf die Faserlunte --4-- kein störendes Bremsmoment ausge- übt werden. Die Saugtromrnein --6a und 6b--, die zur Unterstützung der Faserluntenumwindung mit abstehenden Faserenden im Sinne dieser Umwindung angetrieben werden, sollen daher möglichst glatte Oberflächen aufweisen.
Die Eindreheinrichtung --3-- ist ähnlich der Einrichtung --6-- aus zwei Saugtromrnein --3a und 3b-- aufgebaut, wird jedoch gegensinnig zu den Saugtromrnein --6a und 6b-- angetrieben.
Da die Faserlunte --4-- wieder mit Hilfe von Saugzonen --8-- in den Zwickelbereich zwischen den Saugtromrnein --3a und 3b-- gezogen wird, wird auf die Faserlunte ein hohes Eindrehmoment übertragen, insbesondere dann, wenn die Trommeloberflächen zur Erhöhung der Reibung rauh ausgebildet sind.
Um einen guten Drehungsdurchgriff im Bereich der Saugtromrnein --6a und 6b-- sicherzustellen, soll der Abstand zwischen der Eindreheinrichtung --3-- und der Einrichtung --5-- zum Umwinden der Faserlunte --4-- klein gehalten werden. Dieser Abstand wird nach dem Ausführungsbeispiel im wesentlichen durch einen Riementrieb --9-- für die Saugtromrnein --3a und 3b-- be- stimmt. Der Riementrieb --10-- für die Saugtromrnein --6a und 6b-- ist an der abzugseitigen Stirnseite dieser Saugtrommeln vorgesehen.
Ein solcher Aufbau ermöglicht es, die Saugeinsätze für die Saugtromrnein --3a und 6a-- einerseits sowie für die Saugtrommeln-3b und 6b-- anderseits durch einen gemeinsamen Einsatz --11-- zu bilden.
Entscheidend für eine gute Garnqualität ist, dass eine ausreichende Anzahl von abstehenden Faserenden bereitgestellt und eine gute Eindrehung der Faserlunte --4-- gewährleistet werden kann. Zu diesem Zweck sind der Hochverzugswalze --2-- des Streckwerkes --1-- zwei je mit einem
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elastischen Belag versehene Andrückwalzen --12a und 12b-- zugeordnet, von denen die in Durchlaufrichtung hintere Andrückwalze --12b-- eine rauhere Oberfläche aufweist.
Die Feingestalt der Oberfläche der hinteren Andrückwalze --12b-- wird dabei durch eine Rolle --13-- bestimmt, die mit ihrem Reibbelag --14-- an die Antriebswalze --12b-- angedrückt wird, so dass sich dieser Reibbelag --14-- in die Oberfläche des elastischen Belages dieser Andrückwalze --12b-- einprägt.
Diese Andrückwalze --12b-- weist daher eine Oberfläche mit einer auch über eine längere Standzeit praktisch gleichbleibenden Feingestalt auf, die die Haftung der Luntenfasern an der Andrückwalze erhöht, einen Formschluss mit diesen Fasern aber verhindert. Dadurch werden die nicht fest im Faserverband verankerten, an die Andrückwalze --12b-- angepressten Faserenden beim Austreten der Faserlunte --4-- aus dem Klemmspalt zwischen dieser Andrückwalze und der Hochverzugswalze - von der Faserlunte angehoben und abgestellt, wobei sich die abgestellten Faserenden wegen ihrer Verankerung im Faserverband im Bereich des andern Faserendes wieder von dem elastischen
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sichere Klemmung der Luntenfasern gewährleistenden, glatten Belag versehen ist.
Wird das Streckwerk --1--, wie dies in Fig. 1 angedeutet ist, gegenüber der Eindreheinrichtung --3-- geneigt angeordnet, so ist es möglich, im Austrittsbereich der Faserlunte --3-- aus dem Streckwerk-l-eine gewisse Umlenkung der Faserlunte an der Hochverzugswalze --2-- zu erzwingen, was das Abstellen von Faserenden zusätzlich unterstützt, weil auf die nicht oder nur geringfügig in den Faserverband eingebundenen Faserenden kein die Biegesteifigkeit dieser Faserenden übersteigendes Biegemoment von der Faserlunte her ausgeübt werden kann.
Diese Faserenden werden daher nicht mit der verstreckten Faserlunte um die Hochverzugswalze --2-- gebogen, sondern abgestellt.
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--12b-- undAndrückwalze --12b-- mit der rauheren Oberfläche und der Eindreheinrichtung --3-- eine Absaug- haube --15-- vorgesehen, die an die Saugzonen-8-der Saugtrommeln-3a und 3b-- angeschlos- sen ist und die Faserlunte --4-- aufnimmt.
Damit die Saugströmung der Saugzonen --8-- auf die Absaughaube --15-- durchgreifen kann, weist diese eine in den Zwickelbereich zwischen den Saugtrommeln --3a und 3b-- ragende Leitwand --16-- auf, die einen Saugkanal begrenzt, so dass auf die von der Andrückwalze --12b-- aufgestellten Faserenden eine entsprechende Saugströmung einwirkt, die das Ablösen dieser Faserenden von der Walzenoberfläche und den Fasertransport zur Eindreheinrichtung unterstützt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen eines Garnes mit einem Streckwerk, das eine metallische Hochverzugswalze umfasst, die mit zwei einen elastischen Belag tragenden Andrückwalzen zusammenwirkt, und mit einer zwischen dem Streckwerk und einem Walzenabzug angeordneten Einrichtung zum Eindrehen und Umwinden der verstreckten Faserlunte mit abstehenden Luntenfasern, dadurch gekennzeichnet, dass die in Durchlaufrichtung hintere Andrückwalze (12b) eine rauhere Oberfläche mit einer die Haftung erhöhenden, einen Formschluss aber verhindernden Feingestalt aufweist.
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