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Die Erfindung betrifft einen Schutzanzug als Arbeits- und Sportbekleidung zur Verhinderung von Stoss- und Schlagverletzungen mit auf einem Grundmaterial angebrachten lamellenförmigen einander überlappenden Platten.
Aus der US-PS Nr. 4, 322, 858 ist ein derartiges Schutzkleidungsstück in Form eines Brustkorbschutzes für Fussballspieler bekannt, bei dem die Schlagkraft durch überlappende flexible Plastikoder Gummiplatten abgefangen wird. Dieser Schutz ist aber nur für den Oberkörper vorgesehen, speziell den Bedürfnissen der Fussballspieler angepasst und es ist anzunehmen, dass eine Bewegungsbehinderung mit dem Tragen dieses Schutzes verbunden ist, da mit zwei Reihen zu je sechs Klappen der gesamten Vorder- oder Rückenbereich des Brustkorbes abgedeckt wird und somit die einzelnen Glieder eine erhebliche Flächenausdehnung besitzen, die trotz der gewünschten Flexibilität des Materials eine starke Aussteifung nach sich ziehen.
Da dieser Schutz ausserdem nur für Fussballspieler entwickelt wurde, steht derzeit kein Schutzanzug für breite Bevölkerungsschichten zur Verfügung, der die Bewegungsfreiheit nicht einschränkt, den Bedürfnissen der einzelnen Berufssparten nachkommt in bezug auf Ausführungsform und Temperaturschutz und neben der Wuchtdämpfung ein effektives Abfangen des, die Verletzung verursachenden Schlages oder Stosses, gewährleistet.
Zur Abdeckung dieser Lücke ist eine Rautenschuppe entwickelt worden, die auf Grund ihrer Kleinflächigkeit eine Behinderung in der Bewegungsfreiheit ausschliessen soll. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erzielt, dass Rautenschuppen im Deckungsprinzip nahe allseits überlappend mit einer auf dem Innenmaterial beweglichen Befestigung umklappbar angeordnet sind. Die Umklappbarkeit gewährleistet auch bei einem Sturz den Schutz gegen Stoss- und Schlagverletzungen. Die Rautenschuppen sind aus PVC, Hartgummi, Alu oder Stahl herstellbar und können in ihren Grössenverhältnissen den Erfordernissen des Körpers angepasst werden.
Mit Hilfe von Farbkombinationen und auf Grund der grossen Flexibilität in bezug auf die Materialwahl der Schuppen und des Innenmaterials ist eine modische Gestaltung von Schutzanzügen für breite Bevölkerungsschichten möglich, die einzelne Körperteile oder den ganzen Körper schützen.
In den Zeichnungen ist die beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 die Ausführungsform einer Rautenschuppe, Fig. 2 das Deckungsprinzip der Rautenschuppen untereinander, Fig. 3 veranschaulicht an Hand eines Schnittes entlang Linie 111-111 den Schichtaufbau eines Schutzanzuges, der im Zusammenhang mit der Bewegungsfreiheit der einzelnen Rautenschuppen in Fig. 4 dargestellt ist. Fig. 5A und 5B das Drehprinzip auf dem die Bewegungsfreiheit und Umklappbarkeit der einzelnen Schuppen basiert. Fig. 6 und 8 zeigen weitere Befestigungsmöglichkeiten für die einzelnen Rautenschuppen und die Fig. 7 und 9 zeigen die dazugehörenden Schnitte entlang Linie VII-VII und IX-IX.
Eine beispielsweise Ausführungsform eines solchen Schuppenanzuges mit einer Anpassungsmöglichkeit an die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen zeigt Fig. 10 mit einem verstärkten Nackenschutz für Motorradfahrer, Fig. 11, 12 und 13 zeigen eine der Abwandlungsmöglichkeiten in Form von einem Schulterschutz für z. B. Bauarbeiter.
Die im folgenden beschriebenen und in den Zeichnungen dargestellten Rautenschuppen (Fig. 1 bis 9) und insbesondere ihre Verwendung bei Schutzanzügen (Fig. 10 bis 13) haben nur eine beispielsweise Gültigkeit, da sie auf die einzelnen Ansprüche angepasst herzustellen und zu verwenden sind. Die Fig. 1 zeigt die Rautenschuppe in ihrer beispielhaften Ausführungsform mit den Richtmassen von 2, 5 cm in der Länge von 1, 5 cm in der Breite. Die Schuppen können aus PVC, Hartgummi, Alu oder andern Metallen in verschiedenen Stärken hergestellt werden, als Richtmass für die Stärke der Schuppen sind 0, 3 cm vorgesehen, dadurch ist eine Anpassung an die Erfordernisse der einzelnen Verbrauchergruppen gegeben. Pro Quadratmeter abzudeckender Körperfläche werden zirka 5000 Einheiten benötigt.
Die Oberflächenstruktur sollte glatt sein, kann aber ebenso den Erfordernissen angepasst werden. Das Wirkungsprinzip, demzufolge die Wucht des Stosses abgefangen wird, ist der Fig. 2 zu entnehmen. Durch das hier veranschaulichte nahezu allseits überlappende Deckungsprinzip der einzelnen Rautenschuppen untereinander kommt es zu einer Doppel- oder Dreifachdeckung, dadurch wird eine Kraft, die durch einen Schlag oder Stoss auf eine Rauten- schuppe-l-ausgeübt wird, direkt auf zwei weiteren Schuppen --2 und 4-- mitverteilt, die ihrerseits wieder diese Kraft auf zwei weitere Schuppen verteilen, so gibt es bei Schuppe --2-eine Kraftübertragung auf Schuppe --3 und 5--. Auf diese Weise wird ein erheblicher Teil der
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ursprünglichen Kraft aufgebaut und die Verletzungsgefahr reduziert.
Die Fig. 3 zeigt das Kraft- übertragungsprinzip an Hand eines Schnittes durch die Fig. 2 entlang der Schnittlinie III-III. Ausserdem ist hier der Schichtaufbau eines Schutzanzuges gezeigt, mit einem Innenmaterial --7-auf dem mit Hilfe von einem elastischen Gewebeband --8-- die äussere Schicht, die Rautenschuppen, befestigt sind. Bei der Materialwahl dieses Innenmaterials gibt es keine Einschränkung, die Verwendung von Thermokleidung und atmungsaktivem Material ist ebenso denkbar. Durch die Befestigung mit Hilfe eines elastischen Gewebebandes (Fig. 4) kann eine Bewegungsfreiheit der einzelnen Schuppen gewährleistet werden. Auf Grund des Drehprinzipes (Fig. 5A und 5B) ist die Flexibilität und Umklappbarkeit der einzelnen Rautenschuppen gegeben, um auch bei einem Sturz den Schutz gegen Stoss- und Schlagverletzungen zu gewährleisten.
Durch die Kleinflächigkeit der Schuppen ist auf diese Weise eine Anpassung an die einzelnen Körperstellen und eine grösstmögliche Bewegungsfreiheit beim Tragen eines solchen Anzuges möglich. Fig. 6 und der Schnitt entlang der Schnittlinie VII-VII in Fig. 7 zeigen eine mögliche Variante der Rautenschuppenausführung. Durch eine Armierung --9-- kann die Schuppe verstärkt werden und es bietet sich hier die Möglichkeit einer Befestigung mit Hilfe einer Öse --10-- am Ende der Armierung. Fig. 8 und der dementsprechende Schnitt entlang der Schnittlinie IX-IX in Fig. 9 weisen eine weitere Ausführungsvariante auf, wobei hier eine Randverstärkung --11-- entlang des Schuppenrandes eine Befestigungsmöglichkeit am Schuppenende --12-- durch Niet- oder Nahtbefestigung bietet.
Fig. 5B veranschaulicht die Wirkungsweise eines Drehprinzips für die Ausführungsvarianten in Fig. 6 und 8. Die Rautenschuppen können den Erfordernissen in jeglicher Hinsicht, Grösse der einzelnen Schuppen, Materialbeschaffenheit und Farbe, angepasst werden. Dadurch kann für jede Verbrauchergruppe ein den Bedürfnissen dieser Gruppe angepasster Schutzanzug entwickelt werden. Es sind modische Variationen ebenso möglich wie eine Anpassung an die Schutzansprüche der einzelnen Verbrauchergruppen. So wird beim Schutzanzug für Motorradfahrer (Fig. 10) beispielsweise an einen besonderen Nackenschutz durch einen verstärkten Nackenwulst gedacht.
Der Wulst kann durch ein aussteifendes Material - -13--, das den Erfordernissen angepasst ist, erstellt werden, an dem durch Zwischenschaltung eines elastischen Gewebebandes --8-- die äussere Schicht, die Rautenschuppen, beweglich und umklappbar befestigt sind. Der Schutzanzug ist als ganzer Anzug aber auch nur als Jacke oder Hose oder als Einzelschutz für einzelne Körperteile vorgesehen, so ist in Fig. 11, 12 und 13 ein Schulterschutz dargestellt, der sich z. B. für Bauarbeiter eignet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schutzanzug als Arbeits- und Sportbekleidung zur Verhinderung von Stoss- und Schlagverletzungen mit auf einem Grundmaterial angebrachten lamellenförmigen einander überlappenden Platten, dadurch gekennzeichnet, dass Rautenschuppen (1, 2,3, 4,5, 6) im Deckungsprinzip nahezu allseits überlappend mit einer auf dem Innenmaterial (7) beweglichen Befestigung umklappbar angeordnet sind.