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Die Erfindung betrifft einen Drehrohrofen mit in dessen Längsrichtung verlaufenden, auf dem Ofenmantel befestigten parallelen Versorgungsleitungen für gasförmige oder flüssige Medien, wobei jede Versorgungsleitung mit einer Reihe von den Ofenmantel durchsetzenden und in das Ofeninnere mündenden Einspeisrohren verbunden ist und die Versorgungsleitungen an eine ortsfeste, mit der Drehachse des Ofens gleichachsig angeordnete Hauptleitung anschliessbar sind.
Drehrohröfen werden in der industriellen Technik, insbesondere bei der Zementherstellung, zum Rösten von Erzen, zum Aufschliessen von Mineralstoffen, zum Kalkbrennen sowie zur Reduktion von Metalloxyden vielfach verwendet.
In der DE-AS 1032550 ist ein Drehrohrofen beschrieben, in dessen Innerem auf der feuerfesten Auskleidung oder in Vertiefungen derselben Verteilerorgane zum Einblasen von Gasen vorgesehen sind. Das Gas wird den Verteilerorganen über in einer Ringleitung angeordnete Ventile zugeführt, welche mittels einer Kulisse gesteuert werden. Das Gas wird über eine am Aufgabeende des Ofens axial angeordnete Leitung eingebracht, welche durch die feuerfeste Auskleidung und den Ofenmantel nach aussen geführt und mit der Ringleitung bzw. den Ventilen verbunden ist.
Auf dem Ofenmantel kann weiters ein Ventilator zum Einblasen von Luft vorgesehen sein. Die Verteilerorgane sind in einem Drehrohrofen dieser Art starker Hitzeeinwirkung und abrasivem Verschleiss durch die Ofenbeschickung ausgesetzt. Die Gaszuleitung verläuft zum Teil im Inneren des Ofens und ist daher ebenfalls einer Hitzebelastung unterworfen. Da sich diese Zuleitung mit dem Ofen dreht, ist das Problem des Überganges von einer feststehenden Leitung zur rotierenden Leitung nicht zufriedenstellend gelöst.
Gemäss der US-PS Nr. 3, 661, 370 erfolgt die Zuleitung von Brenngas und Luft jeweils über ein ringförmiges Gasverteilergehäuse, dessen äusserer zylindrischer Mantel fest steht und an den die Hauptzufuhrleitung radial in bezug auf den Drehrohrofen angeschlossen ist. Von den Gasverteilergehäusen führen Rohre, welche ausserhalb des Drehrohrofenmantels in dessen Längsrichtung angeordnet sind, zu Brennern, welche den Ofenmantel durchsetzen. Eine Steuerung der Gas- bzw.
Luftzufuhr hinsichtlich der Einblasstellen durch den Ofenmantel ist nicht vorgesehen.
Nach der DE-OS 2164655 wurde vorgeschlagen, zum Einblasen von fluiden Reduktionsmitteln durch Düsen, welche den Mantel eines Drehrohrofens durchsetzen, Längsleitungen vorzusehen, die in eine sich in Verlängerung der Ofenlängsachse erstreckende, um ein gleichachsig ausgerichtetes Anschlussrohr umlaufende, in Richtung auf den Ofen geschlossene Hohlwelle münden. Die Längsleitungen bzw. die mit diesen in Verbindung stehenden Düsen werden mit Reduktionsmittel oder mit Luft beaufschlagt, wobei die Steuerung der Zufuhr mittels Ventile erfolgt, deren Stössel durch feststehende Führungsbahnen bewegt werden. Eine Steuerung mittels Ventile ist störanfällig und erfordert erheblichen konstruktiven Aufwand.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die geschilderten Nachteile zu vermeiden und einen Drehrohrofen mit betriebssicherer Steuerung der Medienzufuhr durch den Ofenmantel zu schaffen, bei dem gleichzeitig das Problem des Medienüberganges von einer feststehenden Hauptleitung zu den Einspeisstellen am Ofenmantel optimal gelöst ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Drehrohrofen der eingangs definierten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Versorgungsleitungen an mindestens eine, die Hauptleitung umgebende und mit dem Ofen mitdrehbare Muffe angeschlossen sind und dass die Hauptleitung wenigstens eine Öffnung im Muffenbereich aufweist, wobei nach der Art eines Drehschiebers die Verbindung der Hauptleitung mit einer oder mehreren Versorgungsleitungen freigebbar oder absperrbar ist.
Zum wechselweisen Einspeisen zweier verschiedener Medien ist nach einer bevorzugten Ausführungsform des Drehrohrofens die Hauptleitung als koaxiales Doppelrohr ausgebildet, wobei eine Gruppe von Versorgungsleitungen mit einer das innere Rohr umgebenden Muffe, eine andere Gruppe von Versorgungsleitungen mit einer das äussere Rohr umgebenden Muffe verbunden sind, und sowohl das innere als auch das äussere Rohr wenigstens eine Öffnung im Rohrmantel aufweisen.
Zweckmässig sind die Öffnungen in Form von Schlitzen in Umfangsrichtung im unteren Teil der Rohrwandungen der Hauptleitung vorgesehen. Auf diese Weise wird eine Mehrzahl von Versorgungsleitungen gleichzeitig beaufschlagt und das Medium bzw. die Medien wird (werden) dem Drehrohrofen durch den gerade am tiefsten liegenden Bereich des Ofenmantels zugeführt, wobei die Medien unmittelbar mit der Beschickung in Berührung kommen bzw. durch diese strömen.
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(e)gen --3a bis 3h--. Die Versorgungsleitungen sind durch die Muffe --8-- geführt und mit dieser verbunden.
In der durch die Fig. 4 und 5 erläuterten Ausgestaltung des erfindungsgemässen Drehrohrofens ist das innere Rohr eines koaxialen Doppelrohres mit --12-- bezeichnet, das äussere Rohr der Hauptleitung mit --13--. Sowohl das innere als auch das äussere Rohr weisen im Rohrmantel jeweils eine einzige schlitzförmige, periphere Öffnung --14 bzw. 15-- von ähnlicher Dimension, wie für den Schlitz --9-- in den Fig. 2 und 3 beschrieben, auf, welche sich an der Unterseite der Rohre --12, 13-- befindet. Eine Gruppe von Versorgungsleitungen --3c bis 3f-- ist mit einer das innere Rohr --12-- umgebenden Muffe --16--, eine zweite Gruppe von Versorgungsleitungen - -3a, 3b, 3g, 3h-- ist mit einer das äussere Rohr --13-- der nicht drehbaren Hauptleitung umgebenden Muffe --17-- verbunden.
Das innere Rohr --12-- ist mit einer Scheibe --7-- verschlossen. Ein Ring --18-- dient im Zusammenwirken mit dem über das innere Rohr --12-- vorstehenden Teil der Scheibe --7-- als Verschiebesicherung für die Muffe --16-- und gleichzeitig als Verschluss für den Ringraum zwischen innerem Rohr --12-- und äusserem Rohr --13--, in dem
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während der Hälfte der dafür benötigten Zeit ein bestimmtes Medium in das Ofeninnere geleitet und während der andern Halbphase ein zweites Medium, u. zw.-da sich die Öffnungen --14,
15-- in der dargestellten Ausführungsform an der Unterseite der Hauptleitung befinden-jeweils durch den gerade am tiefsten liegenden Bereich des Ofenmantels --1--.
Zum abwechselnden Einspeisen verschiedener Medien ist es beispielsweise auch möglich, die in Umfangsrichtung gesehen aufeinanderfolgenden Versorgungsleitungen --3-- wechselweise mit der Muffe --16-- und der Muffe --17-- zu verbinden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Drehrohrofen mit in dessen Längsrichtung verlaufenden, auf dem Ofenmantel befestigten parallelen Versorgungsleitungen für gasförmige oder flüssige Medien, wobei jede Versorgungs- leitung mit einer Reihe von den Ofenmantel durchsetzenden und in das Ofeninnere mündenden Einspeisrohren verbunden ist und die Versorgungsleitungen an eine ortsfeste, mit der Drehachse des Ofens gleichachsig angeordnete Hauptleitung anschliessbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgungsleitungen (3) an mindestens eine, die Hauptleitung (6) umgebende und mit dem Ofen mitdrehbare Muffe (8) angeschlossen sind und dass die Hauptleitung (6) wenigstens eine Öffnung (9) im Muffenbereich aufweist, wobei nach der Art eines Drehschiebers die Verbindung der Hauptleitung (6) mit einer oder mehreren Versorgungsleitungen (3) freigebbar oder absperrbar ist.