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Die Erfindung betrifft einen stranggepressten Hohlziegel mit quer zur Wärmedurchgangsrich- tung liegenden, in gegeneinander versetzten Reihen angeordneten und durch Scherbenstege vonein- ander, getrennten Längsschlitzen, wobei die Scherbenstege zwischen den Schlitzreihen geradlinig durchlaufende Längsstege und diese miteinander verbindende Querstege bilden.
Um einen hohen Wärmedurchgangswiderstand bzw. ein hohes Wärmedämmvermögen zu erreichen, sind mehrere quer zur Wärmestromrichtung verlaufende Materialschichten mit dazwischenliegenden
Luftpolstern notwendig, welcher Forderung beim Hohlziegel einerseits durch die Längsstege und anderseits durch die Längsschlitze nachgekommen wird. Aus Festigkeitsgründen sind dabei aber zusätzliche Querstege zur gegenseitigen Verbindung der Längsstege erforderlich, wobei durch eine gegeneinander versetzte Anordnung der Querstege ihrem das Wärmedämmvermögen herabsetzenden
Einfluss begegnet wird, da durch diese Versetzung die Länge des Wärmeweges vergrössert werden kann.
Bei den bekannten Hohlziegeln mit quer zur Wärmedurchgangsrichtung verlaufenden Längs- stegen sind nun stets die Querstege parallel zur Wärmedurchgangsrichtung, d. h. also sie verlau- fen senkrecht zu den Längsstegen. Dadurch entstehen sozusagen direkt geschlagene Wärmebrücken zwischen den einzelnen Längsstegen, wobei diese Brücken selbst einen umweglosen Wärmefluss er- möglichen. Ein wesentlicher Nachteil dieser in Wärmestromrichtung liegenden Querstege ist aber auch darin zu sehen, dass diese Stege einer mit den Wärmefluss gleichgerichteten Schalleitung wenig
Widerstand entgegensetzen.
Beim Auftreffen von Schallwellen wirken nämlich die Längsstege ähn- lich wie Membrane, die über die Querstege praktisch starr miteinander gekoppelt sind, so dass sich der Schall doch relativ ungestört durch den Ziegel hindurch fortpflanzen kann und bekannte
Ziegel ein noch verbesserungsfähiges Schalldämmvermögen besitzen.
Es gibt auch bereits Hohlziegel mit untereinander gleichwertigen, etwa diagonal verlaufenden und sich schneidenden Scherbenstegen, die zwischen sich rautenförmige Hohlräume freilassen. Da hier aber einerseits durchlaufende, sich in Knoten treffende Stege vorliegen und anderseits in den relativ grossen Hohlräumen Luftturbulenzen auftreten können, sind die Wärme- und Schalldämmeigenschaften dieser Ziegel, auch wenn sie keine Längs- und Querstege aufweisen, wesentlich ungünstiger als die der Ziegel mit Längs- und Querstegen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und einen Hohlziegel der eingangs geschilderten Art mit geringstem Aufwand so zu verbessern, dass ihm eine gesteigerte Wärmedämmwirkung und vor allem auch ein erhöhtes Schallschluckvermögen zukommen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Querstege einen zur Normalen auf die Längsstege geneigten Verlauf aufweisen, wobei vorzugsweise die Neigungsrichtung der in einer Reihe jeweils gleichgerichteten Querstege von Reihe zu Reihe wechselt. Die Vorteile des durch die Längsstege und die zwischenliegenden Luftpolster gegebenen Aufbaues des Ziegels bleiben voll erhalten, wobei aber durch die Schrägstellung der Querstege einerseits auch durch die Querstege selbst der Wärmeleitweg verlängert ist und anderseits die starre Kopplung zwischen den Längsstegen für die Schallübertragung aufgehoben wird. Die schrägverlaufenden Querstege bilden im Vergleich zu den senkrecht verlaufenden Querstegen eher eine federnde Pufferung, die eine Schallfortpflanzung weitgehend unterbindet.
Sind die Querstege/Reihe gleichgerichtet und wechseln sie ihre Neigungsrichtung von Reihe zu Reihe, ergibt sich eine homogene Schlitz- und Steganordnung mit sowohl hinsichtlich der Festigkeitseigenschaften als auch hinsichtlich des Wärme-und Schalldämmvermögens hervorragender Gittergeometrie. Die Herstellung dieser schrägstehenden Querstege bietet keinerlei Schwierigkeit, da die dazu notwendigen Kerne für die Schlitzausbildung beim Strangpressen einen der Schlitzform entsprechenden, im wesentlichen rhomboidförmigen Querschnitt aufweisen und ähnlich wie die etwa rechteckigen Querschnitte bei senkrecht zu den Längsstegen verlaufenden Querstegen eine gute, stabile Halterung im Kerneinsatz des Pressenmundstückes erlauben.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Hohlziegels schematisch in Draufsicht dargestellt.
Ein stranggepresster Hohlziegel-l-weist quer zur Wärmedurchgangsrichtung liegende, in gegeneinander versetzten Reihen angeordnete Längsschlitze --2-- auf, die durch Längsste- ge --3-- und Querstege --4-- voneinander getrennt sind. Die Längsstege --3-- verlaufen dabei geradlinig und durchgehend zwischen den einzelnen Schlitzreihen und werden miteinander durch
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die Querstege --4-- verbunden, die gegeneinander von Reihe zu Reihe versetzt sind. Ausserdem verlaufen die Querstege --4-- nicht senkrecht, sondern schräg zwischen den Längsstegen --3--, so dass die Längsschlitze --2-- bis auf die randseitigen Schlitze etwa rhomboidförmigen Querschnitt besitzen.
Die Querstege --4-- einer Reihe sind jeweils gleichgerichtet, die Richtung der Neigung ändert sich aber von Reihe zu Reihe, wodurch eine Art versetztes Fischgrätmuster entsteht. Durch die Schräglage der Querstege --4-- kommt es im Vergleich zu einem Hohlziegel mit senkrecht zu den Längsstegen verlaufenden Querstegen bei gleichbleibendem Herstellungsaufwand und ohne Festigkeitsverlust zu einer beträchtlichen Steigerung der Wärmedämm- und vor allem auch der Schalldämmeigenschaften des Ziegels.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stranggepresster Hohlziegel mit quer zur Qärmedurchgangsrichtung liegenden, in gegeneinander versetzten Reihen angeordneten und durch Scherbenstege voneinander getrennten Längsschlitzen, wobei die Scherbenstege zwischen den Schlitzreihen geradlinig durchlaufende Längsstege und diese miteinander verbindende Querstege bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstege (4) einen zur Normalen auf die durchlaufenden Längsstege (3) geneigten Verlauf aufweisen.