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Die Erfindung betrifft ein Schleifwerkzeug mit einem eine Mittelbohrung aufweisenden rotations- symmetrischen Trägerkörper, der einen Schleifpapiermantel trägt.
Diese weit verbreiteten und vielfältig vor allem für die Holzbearbeitung einsetzbaren Schleif- werkzeuge umfassen bisher einen wiederverwendbaren Trägerkörper aus Gummi oder Metall und für den jeweiligen Arbeitseinsatz immer wieder neu auf diesen Trägerkörper aufzuspannende Mäntel aus Schleifpapier oder ähnlichen auf einer biegsamen Unterlage aufgebrachten Schleifmitteln. Zum
Antrieb dieser Werkzeuge eignet sich praktisch jede Werkzeugmaschine mit einer Antriebsspindel, da der Trägerkörper wegen seiner Mittelbohrung auf diese Antriebsspindeln montiert werden kann.
Abgesehen von der Notwendigkeit, Schleifpapier vor jedem Schleifeinsatz neu auf den Trägerkörper aufziehen zu müssen und der mit dem händischen Aufspannen zwangsweise verbundenen Unzuläng- lichkeiten dieser Aufspannung selbst, sind diese wiederverwendbaren Trägerkörper wegen ihres des Spannen von Schleifpapier, Schleifhülsen od. dgl. erlaubenden Aufbaus vergleichsweise teuer in Anschaffung und Herstellung. Ausserdem bieten diese bekannten Trägerkörper für das Schleifpapier meist eine zu harte oder zu weiche Unterstützung, was zu Werkstückdeformationen bzw. zu starkem Abrieb des Schleifmittels führt. Dazu kommt noch, dass ein Durchschleifen des Schleif- papiers zwangsweise eine Beschädigung des Trägerkörpers ergibt, der dann trotz seiner teueren Anschaffung leicht unbrauchbar wird.
Auch hängt die erreichbare Schleifleistung stark von der Abstimmung des Schleifpapiers auf den jeweiligen Trägerkörper und von der jeweiligen Spannung des aufgezogenen Schleifpapiers ab, so dass kaum mit gleichbleibenden Schleifqualitäten zu rechnen ist.
Gemäss der US-PS Nr. 2, 259, 685 gibt es auch schon Schleifwerkzeuge mit einem Trägerkörper aus elastischem, gummiartigem Material, der axial zwischen zwei Mitnehmerscheiben eingespannt ist und durch entsprechende Wahl der Einspannstärke im Durchmesser variiert werden kann. Zur Anpassung des Schleifpapiermantels an diese Durchmesseränderungen ist dabei das Schleifpapier lediglich mit einem Ende in einen Schlitz des Trägerkörpers eingesteckt und liegt sonst lose auf diesem auf, was zu recht unbefriedigenden Einsatzverhältnissen führt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, diese Mängel zu beseitigen und ein Schleifwerkzeug der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das ohne teure und aufwendige Trägerkörper stets beste Schleifbedingungen gewährleistet, ein mühsames, sorgfältiges händisches Aufspannen von Schleifpapier vermeidet und immer sofort einsatzbereit ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass der den Schleifpapiermantel aufnehmende Trägerkörper aus Schaumstoff besteht, der in seiner Mittelbohrung gegebenenfalls eine Innenhülse aufnimmt und als Wegwerfeinheit ausgebildet ist. Das Werkzeug liegt also als vollständig vorgefertigte Wegwerfeinheit vor, wodurch unabhängig vom jeweiligen Werkzeug stets gleichbleibende Schleifbedingungen gewährleistet sind, es keine Probleme bei der Aufspannung des Schleifpapiers gibt und vor allem die aufwendigen und leicht beschädigbaren wiederverwendbaren Trägerkörper fehlen. Da der Schaumstoffkörper mit minimalsten Kosten hergestellt werden kann, ergibt sich eine Wegwerfeinheit, die nur wenig mehr kostet als bisher die Schleifhülse allein ohne den aufwendigen Trägerkörper.
Darüber hinaus bietet der Schaumstoffkörper dem Schleifpapier eine feste, aber in gewissen Grenzen elastische Unterstützung, so dass sämtliche Holzarten, von Weich- bis Hartholz, schwierigkeitslos bearbeitet werden können, das Schleifpapier vor zu starkem Abrieb geschützt ist und keine Deformationen des Werkstücks befürchtet werden müssen. Auch kann diese Wegwerfeinheit wie ein übliches Werkzeug mit wiederverwendbarem Trägerkörper einfach auf die Antriebsspindel einer Werkzeugmaschine aufgesetzt werden, wobei die Druckfestigkeit des Schaumstoffes gross genug ist, um die axialen Aufspannkräfte aufzunehmen. Zur Versteifung der Wegwerfeinheit ist es allerdings möglich, in die Mittelbohrung des Schaumstoffkörpers eine Innenhülse einzubringen, die es dann erlaubt, die Wegwerfeinheit auch hohen Belastungen auszusetzen.
Diese Innenhülse lässt sich dann zusätzlich noch zur Anpassung der Mittelbohrung an unterschiedliche Spindeldurchmesser heranziehen.
Das erfindungsgemässe Schleifwerkzeug besteht nicht nur aus vergleichsweise billigem Material, sondern lässt sich auch schwierigkeitslos herstellen, wozu beispielsweise einfach der Schleifpapiermantel auf einen vorgefertigten Schaumstoffkörper vorzugsweise nach Auftragen einer Klebeschicht aufgezogen wird. Es können daher die Schaumstoffkörper und die entsprechenden
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Schleifpapiermäntel unabhängig von der Endfertigung vorbereitet werden, so dass sie dann je nach
Bedarf nur mehr zusammengesteckt und verklebt oder verschweisst zu werden brauchen. Dabei kann selbstverständlich gleichzeitig auch eine eventuell vorhandene Innenhülse vorbereitet und einge- setzt werden.
Besonders günstig ist es aber, wenn erfindungsgemäss auf einen in seiner Länge einer Mehr- zahl von Werkzeugen entsprechenden Schaumstoffkörper ein Schleifpapierband schraubenlinienförmig zum Schleifpapiermantel aufgewickelt wird, worauf der so umhüllte Schaumstoffkörper den einzelnen
Werkzeugen entsprechend abgelängt wird. Hier entsteht der Schleifpapiermantel sozusagen erst am Schaumstoffkörper selbst, was ein besonders rationelles Herstellungsverfahren mit sich bringt und ausserdem in einem Arbeitsgang gleich eine Mehrzahl von Wegwerfeinheiten entstehen lässt.
Dabei bekommt das Schleifpapier durch den Wickelvorgang auf dem Schaumstoffkörper einen guten, straffen Halt, so dass als Ergebnis ein Schleifwerkzeug höchster Qualität vorliegt.
Durch das Aufkleben des Schleifpapiermantels auf den bereits vorgefertigten Schaumstoffkörper ist nicht nur der gewünschte feste Sitz des Schleifpapiers auf dem Schaumstoffkörper für den Schleifvorgang gewährleistet, sondern es eröffnet sich darüber hinaus auch die Möglichkeit, diese Verbindung wieder zu lösen, so dass sogar der billige Schaumstoffkörper der Wegwerfeinheit nach Abnutzung der ersten Schleifpapierhülle mit einer neuen bestückt werden kann und dieser Schaumstoffkörper derWegwerfeinheit somit wiederverwendbar wird.
Ein anderes erfindungsgemässes Herstellungsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der vorgefertigte Schleifpapiermantel ausgeschäumt wird, wobei die Mittelbohrung durch Einlegen eines Kerns, z. B. der Innenhülse, oder durch Lochen des ausgehärteten Schaums erzeugt wird. Bei diesem Verfahren braucht der fertige Schleifpapiermantel lediglich unter entsprechender Abdeckung der offenen Stirnseiten ausgeschäumt zu werden, wodurch gleichzeitig mit dem Schaumstoffkörper auch die Verbindung zwischen diesem Schaumstoffkörper und dem Schleifpapiermantel entsteht. Das Ausschäumen führt ausserdem automatisch zu einer gewünschten Spannung des Schleifpapiermantels und macht es darüber hinaus noch möglich, auf vergleichsweise einfache Weise Werkzeuge mit verschiedenen Aussenprofilierungen herzustellen.
Wird erfindungsgemäss ein einer Mehrzahl von Werkzeugen entsprechend langer Mantel ausgeschäumt und nach dem Aushärten des Schaums den einzelnen Werkzeugen entsprechend abgelängt, können auch bei einem solchen Ausschäumvorgang in einem Arbeitsgang gleich mehrere Werkzeuge hergestellt werden.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 ein erfindungsgemässes Schleifwerkzeug mit seinen axial auseinandergezogenen Bestandteilen im Längsschnitt und die Fig. 2 ein anderes erfindungsgemässes Schleifwerkzeug ebenfalls im Längsschnitt.
Das in Fig. l angedeutete Schleifwerkzeug besteht aus einem Schleifpapiermantel-l-, einem Schaumstoffkörper --2-- mit einer Mittelbohrung --3-- und einer Innenhülse --4--, welche Teile zur Fertigstellung des Werkzeuges axial ineinandergeschoben und miteinander verklebt werden.
Die Innenhülse --4-- dient zur Verstärkung des Werkzeuges und ist nicht unbedingt notwendig.
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Qualität ergeben.
Die erfindungsgemässe, das gewünschte Werkzeug ergebende Wegwerfeinheit kann gemäss Fig. 2 auch dadurch hergestellt werden, dass der Schleifpapiermantel-l-ausgeschäumt und der ausgehärtete Schaum als den Schleifpapiermantel --1-- tragender Schaumstoffkörper --2a-- verwendet wird. Dieser Schaumstoffkörper --2a-- braucht dann nur mehr, wie strichliert angedeutet, durch entsprechendes Lochen mit der Mittelbohrung --3a-- versehen zu werden und die Wegwerfeinheit ist fertig, wobei auch in diese Mittelbohrung --3a-- eine nicht dargestellte Innenhülse eingesetzt werden kann.