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Die Erfindung bezieht sich auf eine auf einem Fahrzeug angeordnete Einrichtung zur Aufnahme von auf dem Boden liegendem Material, mit zumindest einer Aufnahmewalze, mit einer Fördereinrichtung und mit einem Materialleitblech, das sich bogenförmig über zirka 150 C um die Aufnahmewalze erstreckt und der Fördereinrichtung abgewandt ist, und in dem eine Durchbrechung vorgesehen ist, wobei das Material von der Aufnahmewalze erfasst, durch die Durchbrechung auf die Fördereinrichtung und von dort an den Bestimmungsort gebracht wird.
Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise der US-PS Nr. l, 562, 180 zu entnehmen. Die dort beschriebene Einrichtung ist an der Frontseite eines Fahrzeuges montiert und dient insbesondere zur Aufnahme von auf der Fahrbahn liegendem Schnee, der durch die Aufnahmewalze von der Fahrbahnmitte beiseitig nach aussen befördert und dort an die zu beiden Seiten des Fahrzeuges ansteigenden Fördereinrichtungen übergeben wird. Über die Breite der Aufnahmewalze ist dabei zwischen der Aufnahmewalze und dem Fahrzeug das Materialleitblech angeordnet, dessen Leitfläche somit von den Fördereinrichtungen abgewendet ist.
Werden derartige Einrichtungen für den Umschlag von Schüttgut für den Strassendienst, beispielsweise Streusalz oder Splitt eingesetzt, so sollten sie einerseits zum Beladen von Streufahrzeugen und anderseits auch zum Umstapeln des Streumaterials verwendbar sein, das in Lagerhallen auf Halde geschüttet ist. Bei hiezu geeigneten, bekannten Geräten setzt sich die Aufnahmewalze im allgemeinen aus einem Schöpfrad mit vorzugsweise beidseitig angeordneten gegenläufigen Zuführschnecken zusammen. Im Bereich der Zuführschnecken ist entlang eines Teils ihres Umfanges ein Materialleitblech angeordnet, das einen unerwünschten Materialaustritt unterbindet. In Verlängerung des Schöpfrades ist eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Förderband ansteigend vorgesehen, das das Material vom Schöpfrad übernimmt.
Als Nachteil derartiger Einrichtungen hat sich nun ergeben, dass sie nur eine Arbeitsrichtung aufweisen. Die Aufnahmewalze ist an der Fahrzeugfrontseite angeordnet und daher nur bei Vorwärtsfahrt in der Lage, Material aufzunehmen. Es wäre jedoch sehr oft auch wünschenswert, beispielsweise in dünnen Schichten am Boden liegendes Material bei Rückwärtsfahrt einzusammeln, wozu die bekannten Einrichtungen nicht geeignet sind.
Aus der GB-PS Nr. 11, 313/1906 ist es noch bekannt, bei einer Strassenreinigungsmaschine, deren Bürste zur Überwindung von Strassenunebenheiten auf einem Schwenkhebel aufgehängt ist, das dieser zugeordnete Materialleitblech ebenfalls schwenkbar zu lagern, so dass der Abstand zwischen der Bürstenumfangsfläche und der Materialleitfläche des Bleches im wesentlichen ständig konstant bleibt.
Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, eine Einrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die Aufnahme von Material in beiden Fahrtrichtungen möglich ist, ohne dass ein aufwendiger Umbau erforderlich ist. Einrichtungen ähnlicher Art zur Aufnahme von Heu od. dgl. bei Vor- oder Rückwärtsfahrt sind zwar bereits bekannt (AT-PS Nr. 178591), jedoch ist es bei Fahrtrichtungswechsel notwendig, die dafür verwendeten Rechenräder von einer Seite auf die andere Seite der Einrichtung zu bringen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe nun dadurch gelöst, dass das Materialleitblech um die Achse der Aufnahmewalze in eine zweite Aufnahmestellung verschwenkbar ist, in der es der Fördereinrichtung zugewandt ist, wobei ein Abdeckteil vorgesehen ist, mit dem die Durchbrechung in der zweiten Aufnahmestellung verschlossen ist.
Die erfindungsgemässe Einrichtung kann nun ohne wesentliche Umbauten in beiden Fahrtrichtungen zur Aufnahme am Boden liegenden Materials verwendet werden, wodurch sich die Einsetzbarkeit des Gerätes wesentlich erhöhen lässt. So kann es beispielsweise auch zur Reinigung von Fahrbahnrändern herangezogen werden, beispielsweise nach der Bearbeitung des Seitenbanketts, indem das vom Bankett abgetragene Material eingesammelt und aufgenommen wird.
Für diese Arbeiten ist die Rückwärtsfahrt der Einrichtung nahezu unerlässlich, da die Aufnahme des Materials den letzten Arbeitsgang darstellt und das zu beladende Fahrzeug im allgemeinen als Trägerfahrzeug für das vorausfahrende Bankettbearbeitungsgerät dient.
In Vorwärtsstellung ist das Materialleitblech zwischen der Aufnahmewalze und der Fördereinrichtung angeordnet, und die Durchbrechung geöffnet, durch die das aufgenommene Material von der Aufnahmewalze auf die Fördereinrichtung übergeben wird. In Rückwärtsfahrstellung
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ist das Materialleitblech auf die andere Seite der Aufnahmewalze verschwenkt, und die Durchbrechung wird durch eine Abdeckung verschlossen. Nun wird bei der Materialaufnahme das Material entlang des geschlossenen Leitbleches zwangsgeführt und an die Fördereinrichtung übergeben, wobei die Drehrichtung der Aufnahmewalze gleich bleibt. Da auf Seiten der Fördereinrichtung kein Materialleitblech mehr vorhanden ist, fällt Material teilweise auch neben die Fördereinrichtung. Es wird jedoch von der Aufnahmewalze wieder erfasst, da sich das Fahrzeug rückwärts bewegt.
Um auch die Reste des Materials möglichst zu erfassen, ist in einer Ausführung der Erfindung vorgesehen, dass das Materialleitblech an beiden Längsrändern mit je einer Schürfleiste bestückt ist, von denen jede in einer der beiden Aufnahmestellungen den Boden berührt.
Der Abdeckteil der Durchbrechung kann beispielsweise am Materialleitblech längsverschiebbar angeordnet sein. Der Abdeckteil kann natürlich auch abnehmbar vorgesehen sein und bei Nichtgebrauch am Fahrzeug verstaut sein.
Die Materialübergabe von der Aufnahmewalze an die Fördereinrichtung ist umso besser, je tiefer das Aufgabeende der Fördereinrichtung angeordnet ist. In der Vorwärtsfahrstellung, in der das Materialleitblech fördereinrichtungsseitig angeordnet ist, kann das Aufgabeende der Fördereinrichtung unmittelbar über dem Boden liegen. In der Rückwärtsfahrstellung, in in der das einzusammelnde Material unter dem Fahrzeug liegt, muss das Aufgabeende der Fördereinrichtung zwangsläufig höher gelegen sein, damit die Fördereinrichtung nicht das einzusammelnde Material berührt.
Damit nun - sowohl je nach Höhe des einzusammelnden Materials in der Rückwärtsfahrstellung, als auch in der Vorwärtsfahrstellung - das Aufgabeende der Fördereinrichtung möglichst tief liegt, ist in einer bevorzugten Ausführung vorgesehen, dass das Aufgabeende der Fördereinrichtung höhenverstellbar gelagert ist, wobei es bei geöffneter Durchbrechung des Materialleitbleches in einer unteren und bei verschlossener Durchbrechung in zumindest einer oberen Stellung fixierbar ist. Das Aufgabeende kann hiebei an Aufhängelaschen schwenkbar gelagert sein.
Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein.
Fig. l und 2 zeigen schematische Seitenansichten einer erfindungsgemässen Einrichtung in Vorwärts- und Rückwärtsfahrstellung des Fahrzeuges, Fig. 3 und 4 zeigen detailliert die Anordnung der wesentlichen Bauteile in den beiden Stellungen gemäss Fig. l und 2, wobei Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III von Fig. 5 zeigt, und Fig. 5 zeigt eine schematische Draufsicht auf den Auf- nahmeteil.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist auf einem Fahrzeug --21-- angeordnet, das mit einer Fördereinrichtung --5-- bestückt ist. Die Fördereinrichtung --5-- wird im Ausführungsbeispiel durch ein ansteigendes, schematisch angedeutetes Förderband gebildet, das in Richtung des Pfeiles E umläuft und in Richtung des Doppelpfeiles F heb-bzw. senkbar auf dem Fahrzeug - angeordnet ist. Die erfindungsgemässe Einrichtung weist eine in Richtung des Pfeiles B umlaufende Aufnahmewalze --1--, die in einem am Fahrzeug --21-- angebauten Rahmen --8-angeordnet ist, und ein einem Teil des Umfangs der Aufnahmewalze-l-zugeordnetes Materialleitblech --2-- auf, das um die Achse --9-- der Aufnahmewalze --1-- schwenkbar am Rahmen - gelagert ist.
Das Materialleitblech --2-- ist in zwei Endstellungen durch nicht näher dargestellte Mittel fixierbar. In Fig. 1 ist die Endstellung des Materialleitbleches --2-- für die Vorwärtsfahrt (Pfeil D) und in Fig. 2 für die Rückwärtsfahrt (Pfeil D') dargestellt.
Wie in Fig. 5 gezeigt, besteht die Aufnahmewalze-l-aus einem Schaufelradabschnitt mit einzelnen Schaufeln --18--, an den sich beidseitig eine Zuführschnecke --19-- anschliesst.
Die beiden Zuführschnecken --19-- sind gegenläufig ausgebildet und führen das vom Boden aufzunehmende Material --22-- den Schaufeln --18-- des Schaufelradabschnittes zu. Das Materialleitblech --2-- deckt die beiden Zuführschnecken --19-- fahrzeugseitig ab, und weist im Bereich des Schaufelradabschnittes eine Durchbrechung --3-- auf, durch die das Material von den Schaufeln an die dahinterliegende Fördereinrichtung --5-- übergeben wird, die asymmetrisch auf dem Fahrzeug --21-- angeordnet ist.
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Fig. 3 und 4 zeigen nähere Details, wobei in Fig. 3 das Materialleitblech --2-- in der in Fig. 5 gezeigten Aufnahmestellung für die Vorwärtsfahrt dargestellt ist. Die Aufnahmewalze-l- und damit auch der Schaufelradabschnitt dreht sich in Richtung des Pfeiles B. Das dabei in den Zeichnungen links von der Aufnahmewalze --1-- liegende Material wird von den Schaufeln - erfasst und nach hinten befördert, wobei es durch die Durchbrechung --3-- des Materialleitbleches --2-- auf die Fördereinrichtung --5-- geworfen wird. Das Materialleitblech --2-- ist
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--7-- versehen,Materialleitblech --2-- weist zwei Seiten wände --16-- auf, die auf zur Achse --9-- der Aufnahmewalze --1-- koaxialen Lagern --15-- des Rahmens --8-- in Richtung des Pfeiles C drehbar angeordnet sind.
Es kann daher aus der Stellung nach Fig. 3 in die Stellung nach Fig. 4 verschwenkt werden und umgekehrt.
In der Vorwärtsfahrstellung nach Fig. 3 kann das Aufgabeende der Fördereinrichtung - unmittelbar über dem Boden --6-- angeordnet werden, da dort kein aufzunehmendes Material liegt. Hingegen ist es in der Rückwärtsstellung gemäss Fig. 4 erforderlich, das Aufgabeende der Fördereinrichtung --5-- mit grösserem Abstand vom Boden anzuordnen. Zur Höhenverstellung des Aufgabeendes ist dieses daher in Bohrungen --10-- zweier Aufhängelaschen --4-- drehbar gelagert, die am Rahmen --8-- um die Achse --11-- schwenkbar angeordnet sind. Die Aufhängelaschen --4-- sind etwa dreieckig ausgebildet und weisen zwei zusätzliche Löcher --13-- auf, durch die Steckbolzen --14-- zur Fixierung des Aufgabeendes in unterschiedlichen Höhen gesteckt werden können.
Korrespondierende Löcher --12-- sind im Rahmen --8-- vorgesehen. Das Aufgabeende der Fördereinrichtung kann nun aus der Stellung in Fig. 3 in Richtung des Pfeiles A' in der Stellung nach Fig. 4 verschwenkt werden, wobei es die in Fig. 3 strichliert gezeigte Lage einnimmt. Da alle Löcher --12 und 13-- den gleichen Abstand von der Achse --11-- aufweisen, ist im gezeigten Ausführungsbeispiel auch eine Zwischenstellung möglich, in der jeweils beide Paare von Löchern --12 und 13-- fluchten, und der Steckbolzen --14-- in eines der beiden Paare eingesetzt wird.
Die Zwischenstellung ist deshalb günstig, da das Aufgabeende vorteilhaft in der jeweils tiefstmöglichen Stellung liegen soll und diese bei geringer Höhe des aufzunehmenden Materials in der Zwischenstellung erzielt werden kann.
In der in Fig. 4 gezeigten Rückwärtsfahrstellung ist das Materialleitblech --2-- um etwa 1500 gegenüber Fig. 3 gedreht, so dass die zweite Schnittfläche --7-- am Boden --6-- aufliegt.
Das Materialleitblech --2-- deckt nun die nach vorne weisende Seite der Aufnahmewalze-l- ab, wobei zum Verschluss der Durchbrechung --2-- ein Abdeckteil --17-- vorgesehen ist. Der Abdeckteil --17-- kann beispielsweise abnehmbar oder auf das Materialleitblech --2-- längsver- schiebbar sein, in dem etwa Laschen --20-- in nicht dargestellte Führungen des Materialleitbleches eingreifen. Die Drehrichtung der Aufnahmewalze-l-bleibt unverändert und die Fördereinrichtung --5-- ist angehoben. Da das Materialleitblech --2-- vollständig nach vorne geschwenkt ist, fehlt fahrzeugseitig auch die Abdeckung der beiden Zuführschnecken --19--, so dass von diesen Material auch zum Fahrzeug hin ausgebracht werden kann.
Dies ist jedoch nicht von Bedeutung, da das Material - durch die Rückwärtsfahrt - von den Zuführschnecken --19-- bzw. spätestens von den Schaufeln --18-- zugeführt wird.
Zur Umstellung auf Vorwärtsfahrt (Pfeil D, Fig. 5) wird das Materialleitblech in Richtung des Pfeiles C wieder in die Lage nach Fig. 3 zurückgeschwenkt und das Aufgabeende der Fördereinrichtung --5-- in Richtung des Pfeiles A in die strichliert dargestellte Stellung der Fig. 4 nach unten bewegt.
Die erfindungsgemässe Einrichtung erweitert den Einsatzbereich derartiger Fahrzeuge, unter anderem auch auf die Banketträumung an Fahrbahnen, wobei die Änderung von einer Betriebsstellung in die andere in einfachster Weise ohne wesentliche Umbauten durch Verdrehen des Materialleitbleches erfolgt. Die Verdrehung kann händisch oder mit beliebigem Antrieb erfolgen.