<Desc/Clms Page number 1>
Halterungsfehler in Gestalt des Rundrückens treten häufig auf. Während des Wachstums kann es hiebei zu einer zunehmenden Rundrückenbildung kommen (morbus Scheuermann). Die Ursache solcher pathologischer Veränderungen ist hiebei noch nicht geklärt. Jedenfalls sind beide Ge- schlechter davon betroffen.
Aufgabe der Erfindung ist es, durch Schaffung eines Hilfsmittels der Rundrückenbildung ent- gegenzuwirken. Erfindungsgemäss wird hiezu ein Gürtel mit bauchseitigem Verschluss vorgesehen, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er in dem, dem Verschluss gegenüberliegenden Bereich (Wirbel-
EMI1.1
starre Pelotte im Verschlussbereich (Bauchbereich) angeordnet ist. Durch die Versteifung des Gürtels in dem dem Verschluss gegenüberliegenden Wirbelsäulenbereich wird beim Anschnüren des Gürtels die Krümmung der Lendenwirbelsäule vorne-dort wo sich die Wirbelkörper der Lendenwirbel befinden-vermindert. Der Patient wird hiedurch veranlasst, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren und vornüberzustürzen, die Brustwirbelsäule aktiv zu strecken.
Auf diese Weise wird dem Rund-
EMI1.2
tung wird dabei verbessert, wenn im Verschlussbereich eine starre Pelotte (Platte) angeordnet ist.
Diese presst die Eingeweide wirkungsvoll gegen die Lendenwirbelsäule.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Verbreiterung im Wirbelsäulenbereich so ausgebildet, dass bei angelegtem Gürtel die Lendenwirbelsäule und ein Teil der Brustwirbelsäule. insbesondere bis zum Scheitelpunkt der Brustwirbelsäulenkrümmung, bedeckt ist. Auf diese Weise wird besonders wirkungsvoll die aktive Rückkrümmung der Brustwirbelsäule, vor allem über dem Scheitelpunkt gefördert.
Leiters ist es von Vorteil, wenn in Weiterbildung der Erfindung die obere (schädelseitige) Berandung der Bauchpelotte, bei angelegtem Gürtel bis zum Rippenbogen reicht, insbesondere an dem dort befindlichen 11. Rippenpaar (l. freie Rippe) anliegt. Hiedurch wird erreicht, dass die Pelotte einen Druck auf den Rippenbogen ausübt, sobald der mit dem Rundrücken Behaftete eine schlechte Haltung einnimmt. Durch die durch den Druck der Pelotte verursachte Schmerzempfindung wird der Erkrankte gleichsam daran erinnert, eine mehr aufrechte Haltung einzunehmen. Damit wird zusätzlich zu der aktiven Rückkrümmung über den hinteren Scheitelpunkt (Hypomochlion) der Brustwirbelsäule, bedingt durch die Schmerzempfindung bei schlechter Haltung, der vom Rundrücken Befallene aktiv veranlasst, eine aufrechte Haltung in der Brustwirbelsäule einzunehmen.
Eine besonders günstige Druckverteilung ist erreichbar, wenn gemäss einer Ausgestaltung des erfindungsgemässen Gürtels die Bauchpelotte nach Art eines gleichschenkeligen Dreiecks mit Abrundungen im Bereich der drei Ecken ausgebildet ist, wobei bei angelegtem Gürtel, die Basiskante im wesentlichen horizontal verläuft. Damit ist eine weitgehende Anpassung der Pelotte an die Form des menschlichen Beckens erzielbar. Die Weiterleitung des Druckes auf die Lendenwirbelsäule wird solcherart durch das Becken nicht behindert.
Die Flächenpressung zwischen Pelotte und Bauchdecke wird ebenfalls vermindert im Vergleich zu kleineren Pelotten, wenn mit diesen
EMI1.3
Um das Tragen des Gürtels möglichst angenehm zu gestalten, ist vorgesehen, dass eine, insbesondere aus FU-Weichschaum bestehende, Ausfütterung vorgesehen ist, wobei die Versteifung für den Wirbelsäulenbereich in die Ausfütterung eingebettet ist.
Der Anpassung ist es förderlich, wenn gemäss einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemässen Gürtels die Bauchpelotte aus Kunststoff, insbesondere Niederdruckpolyäthylen, gefertigt und körperseitig mit einem Druckschutz, z. B. einer FU-Schaum-Auflage, versehen ist.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 schematisch den Verlauf der Wirbelsäule bei einem gesunden Menschen, Fig. 2 den erfindungsgemässen Gürtel ausgebreitet in die Ebene in Ansicht auf die Innen (Körper) seite, Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
verwachsenen Wirbel, und mit --F-- der Bereich der zum Steissbein verwachsenen Wirbel bezeichnet.
Mit --S-- ist der Scheitelpunkt der Krümmung der Brustwirbelsäule bezeichnet.
Der erfindungsgemässe Gürtel weist bauchseitig einen Verschluss auf, der zwei Bänder --1,
2-- besitzt, die bevorzugt aus Leder bestehen. Die Bänder sind aussenseitig bevorzugt mit Häkchen zur Bildung eines Klettenverschlusses versehen. Die Bänder --1, 2-- werden hiebei durch Ösen --3, 4-- gezogen, die am gegenüberliegenden freien Ende des Gürtels angeordnet sind. Der Gürtel besitzt in dem dem Veschluss gegenüberliegenden Bereich-G- (d. i. im wesentlichen der Mitten- bereich des in die Ebene ausgebreiteten Gürtels) eine Verbreiterung-5-. In dieser Verbreite- rung --5-- sind Versteifungen in Form von bandförmigen Spangen --6-- angeordnet, die sich quer zur Längs- bzw. Umfangsrichtung des Gürtels erstrecken.
Im Verschlussbereich (Bauchbereich) des
Gürtels ist eine starre Pelotte --6a-- angeordnet. Die Verbreiterung --5-- im Wirbelsäulenbereich
EMI2.1
krümmung bedeckt ist. Die obere Berandung --7-- der Bauchpelotte --6a-- reicht, wie dies insbesondere Fig. 6 veranschaulicht, bei angelegtem Gürtel bis zum Rippenbogen und liegt insbesondere an dem dort befindlichen 11. Rippenpaar --8-- an. Die Bauchpelotte --6a-- ist nach Art eines gleichschenkeligen Dreiecks mit Abrundungen im Bereich der drei Ecken ausgebildet. Bei angelegtem Gürtel verläuft die Basiskante des Dreiecks, wie dies Fig. 6 veranschaulicht, im wesentlichen horizontal.
Der Gürtel ist mit einer bevorzugt aus Polyurethanweichschaum bestehenden Ausfütterung - versehen, wobei die Versteifung für den Wirbelsäulenbereich (bandförmige Spangen --6--) in die Ausfütterung --8-- eingebettet ist.
Die Bauchpelotte --6a-- wird bevorzugt aus Kunststoff, insbesondere hartem Niederdruckpoly- äthylen, gefertigt und ist körperseitig mit einem Druckschutz --9-- versehen, der von einer aus Polyurethanschaum bestehenden Auflage gebildet sein kann. Die Bauchpelotte --6a-- ist an dem Innenende des Gürtels fixiert, z. B. mittels nicht dargestellter Niete, die den Druckschutz --9-abdecken. Die Aussen- und die Innenseite bestehen bevorzugt aus Kunstleder --10--. Der Gürtel wird zur Festigung und Formhaltung bevorzugt mit Absteppungen versehen.
In Fig. 5 sind mit-11-Niete bezeichnet, die parallel zu den bandförmigen Spangen - verlaufen. Bei angelegtem Gürtel wird durch die Spangen --6- die Krümmung der Lenden-
EMI2.2
zu stürzen. Die mittlere Spange --6-- reicht im wesentlichen bis zum Krümmungsscheitel --S-- der Brustwirbelsäule, so dass das Bestreben des Patienten, sich aufzurichten, zu einer Rückkrümmung der Brustwirbelsäule oberhalb des Scheitelpunkts der Krümmung Anlass gibt. Die Bauchpelotte - dient sozusagen zur Erinnerung des Patienten, sich aufzurichten.
Sinkt nämlich der Patient beim Sitzen aus Bequemlichkeit zusammen, so wird durch den oberen Rand --7-- der Bauchpelotte - ein Druck auf das erste freie Wirbelpaar (11. Rippe) --8-- ausgeübt, und der Patient zwecks Verminderung der Schmerzempfindung veranlasst, sich aktiv aufzurichten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gürtel mit bauchseitigem Verschluss, dadurch gekennzeichnet, dass der Gürtel in dem, dem Verschluss gegenüberliegenden Bereich (Wirbelsäulenbereich) verbreitert und dort mit Versteifungen,
EMI2.3
B.reich) angeordnet ist.