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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Mischen, Granulieren oder überziehen von Pulvern oder körnigen Substanzen mit einem Kondensator zur Lösungsmittelabscheidung und -rückge- winnung mit einem trommelförmigen evakuierbaren Behälter, in dem sich eine angetriebene, in der
Trommelachse liegende Welle befindet, die Misch-, Ruhr- un Fördereinrichtungen trägt, wobei der Behälter in der die Trommelachse enthaltenden lotrechten Ebene schwenkbar ist und mit einem zylinderförmigen Sieb versehen ist, das in einem Rohrkörper derart von aussen an dem Behälter befestigt ist und mit ihm kommuniziert, dass die untersten innersten Mantellinien des Behälters und des zylindrischen Siebes einen Winkel von weniger als 200 bilden.
Zur Herstellung von pulverförmigem Gut, wie es z. B. als Zwischen- und Endprodukt in der
Pharmazie, der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie benötigt wird, aus mehreren Substanzen sind eine Vielzahl von Verfahrensschritten zu durchlaufen. Je nach Produkt handelt es sich dabei um
Dosierung, Mischung, Befeuchtung, Granulation, Trocknung und Siebung des zu behandelnden
Gutes..
In der DE-PS Nr. 2218729 ist eine gattungsgemässe Vorrichtung zum Mischen und Granulieren von pulverförmigen Substanzen offenbart, die es gestattet, diese Verfahrensschritte von der Mischung bis zur Austragung des tablettierfähigen Granulats vorgegebener Zusammensetzung und Korngrösse in ein-und derselben Maschine vorzunehmen. Eine derartige Vorrichtung eignet sich auch zur Oberflächenbehandlung von Granulaten oder Presskörpern und zur Oberflächenbeschichtung von Partikeln.
Bei all diesen Verfahren fallen gesundheitsschädliche Lösungsmittel und Lösungsmittelgemische an, die nicht in die Atmosphäre abgeblasen werden dürfen, sondern abzuscheiden und sicherzustellen sind. Je nach Art des Produktes und eingesetzten Verfahrens kann dabei eine hohe Sauggeschwindigkeit für die Lösungsmittelabpumpung während einer Vakuum-Schnelltrocknung des Produktes erforderlich sein. Herkömmliche Vakuum-Pumpen sind hiefür sowohl hinsichtlich der Saugleistung als auch hinsichtlich ihrer Sicherheit nicht geeignet.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemässe Vorrichtung zum Mischen, Granulieren oder Überziehen von Pulvern oder körnigen Substanzen derart weiterzubilden, dass eine Lösungsmittelabscheidung mit hoher Sauggeschwindigkeit und sicherer Rückgewinnung des gesamten abgepumpten Lösungsmittels gewährleistet ist.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass in die Leitung zwischen Behälter-Trommel und Vakuum-Pumpe ein mit Kühlmittel beaufschlagbarer Kondensator angeordnet ist.
Die Vorteile einer solchen Kondensatoranordnung kommen besonders dann zur Geltung, wenn die Menge des abgeschiedenen Kondensats z. B. mittels eines Kapazitätsmessstabes oder eines Schwimmers kontrolliert und mit einer automatisch arbeitenden Steuereinrichtung die den Kondensator abdichtenden Ventile sowie die Ventile zur Belüftung bzw. Entleerung des Kondensators betätigt werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht einer evakuierbaren Behälter-Trommel, an der das erfindungsgemässe Kondensator- und Ventilsystem anzubringen ist ; und Fig. 2 eine schematische Darstellung des Kondensator- und Ventilsystems der erfindungsgemässen Vorrichtung.
Gemäss Fig. 1 ist eine Behälter-Trommel --10-- an einer Schwenkachse --12-- drehbar angelenkt und durch ein Stützgestell-30-abgestützt. Eine mit der Trommelachse --46-- zusammenfallende Dreh-Welle (nicht gezeigt) wird durch einen bei --14-- angebrachten Motor angetrieben. Einzelheiten derartiger Trommeln, wie ihre Doppelwandung und die Bestückung der Dreh-Welle mit Misch-, Rühr- und Förderwendeln bzw, Schnecken sind dem Fachmann bekannt und z. B. aus der DE-PS Nr. 2218729 zu entnehmen. Die zylindrische Trommel --10-- ist mittels des Schwenkantriebes --32-- um die horizontal verlaufende Achse --12-- schwenkbar. Ein bei --20-- an der Trommel angelenkter Deckel --18-- ermöglicht den Zugang in die Trommel zu Reinigungs- und Reparaturzwecken.
Im in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Deckel --18-- mit einer Reihe von Einrichtungen zur Einspeisung bzw. Entnahme von Trommelinhalt versehen.
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Mittels eines Substanz-Einlassventils --22-- kann die Trommel mit Substanz beschickt werden, vorzugsweise geschieht dies durch Ansaugen in das Trommel-Vakuum. Auf diese Weise ist auch Lösungsmittel durch ein Ventil --24-- in die Trommel einspeisbar. Die mit einem Auslass- stutzen --28-- und Auslassventil --34-- versehene Siebmaschine --26-- dient zur Produktentnahme und ist in der DE-PS Nr. 2218729 näher beschrieben.
Vorzugsweise an dem dem Deckel --18-- gegenüberliegenden, oberen Ende der Trommel --10-- sieht die Vorrichtung einen als Flansch od. dgl. ausgebildeten Anschluss --16-- an ein Vakuum erzeugendes und kontrollierendes System vor.
Fig. 2 zeigt schematisch die erfindungsgemässe Anordnung der Komponenten zur Vakuum-Erzeugung und Kondensat-Abscheidung. Ein Sieb --36-- verhindert das Eintreten von Staubpartikeln usw. in den Kondensator --50-- bzw. die Vakuum-Pumpe --42--. Die Ventile --40 und 56-- trennen den Kondensator --50-- von der Behälter-Trommel --10-- bzw. der Vakuum-Pumpe --42--. Der Kon- densator --50--. wird mit einem geeigneten Kühlmittel, dessen Temperatur zur Kondensation des verwendeten Lösungsmittels ausreicht, beschickt. Im Betriebszustand sind die Ventile --40 und 56-- geöffnet, so dass bei laufender Vakuum-Pumpe --42-- die Trommel --10-- evakuiert und Lösungsmittel im Kondensator --50-- verflüssigt wird. Die Ventile --52 und 54-- sind dabei geschlossen.
Zeigt die Messeinrichtung, wie z. B. der Kapazitätsmessstab --58-- an, dass der Kondensator --50-- über ein bestimmtes Mass hinaus mit Lösungsmittel gefüllt ist, so wird der Pump- und
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B.tile --40 und 56-- geschlossen werden. Danach wird über das Lufteinlassventil --54-- der Konden- sator auf Atmosphärendruck gebracht, so dass nach Öffnung des Ablassventils --52-- das abge- schiedene Lösungsmittel aus dem Kondensator --50-- in einen Behälter entfernt und sichergestellt werden kann. Danach ist der Kondensator zur Aufnahme von neuem Lösungsmittel bereit, und nach Schliessung der Ventile --52 und 54-- bzw. Öffnung der Ventile --40 und 56--, die ebenfalls automatisch steuerbar sind, ist die Vorrichtung wieder in der Lage Lösungsmittel abzuscheiden.
Die beschriebene erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglicht es also, das gesamte Produktionsverfahren vollkommen kontinuierlich und automatisch ablaufen zu lassen und die abgeschiedenen Lösungsmittel umweltfreundlich und sicher zu sammeln.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Mischen, Granulieren oder Überziehen von Pulvern oder körnigen Substanzen, im wesentlichen bestehend aus einem trommelförmigen evakuierbaren Behälter, in dem sich eine angetriebene, in der Trommelachse liegende Welle befindet, die Misch-, Rühr- und Förderein- richtungen trägt, wobei der Behälter in der die Trommelachse enthaltenden lotrechten Ebene schwenkbar ist und mit einem zylinderförmigen Sieb versehen ist, das in einem Rohrkörper derart von aussen an dem Behälter befestigt ist und mit ihm kommuniziert, dass die untersten innersten Mantellinien des Behälters und des zylindrischen Siebes einen Winkel von weniger als 20 bilden, dadurch gekennzeichnet, dass in die Leitung zwischen Behälter-Trommel (10) und Vakuum- - Pumpe (42)
ein mit Kühlmittel beaufschlagbarer Kondensator (50) angeordnet ist.