<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft einen Kindersitz zur Anordnung auf einem mit einem Dreipunkt-Sicherheitsgurt versehenen Fahrzeugsitz, bestehend aus einem formstabilen Grundkörper mit einem Sitzflächenteil, und zwei als Armstützen ausgebildeten aufrechten Seitenteilen, die je eine schlitzförmige, an einem Ende offene Ausnehmung zur Aufnahme des Sicherheitsgurtes aufweisen.
Bei dem bekannten Kindersitz dieser Art (DE-OS 2514769) ist die Anordnung so getroffen, dass der Kindersitz durch den durch die schlitzförmigen Ausnehmungen der Seitenteile geführten Beckengurtabschnitt des Sicherheitsgurtes am Fahrzeugsitz festgehalten wird, während zum Festhalten des Kindes am bzw. im Kindersitz eine an den Seitenteilen des Kindersitzes lösbar zu befestigende Bruststütze in Form eines feststehenden querverlaufenden Halteteiles vorgesehen ist. Eine solche Bruststütze hat sich insofern als nachteilig herausgestellt, als durch sie die Bewegungsfreiheit des im Kindersitz untergebrachten Kindes in unbequemer Weise eingeschränkt ist.
Die Verwendung des Schultergurtabschnittes des Sicherheitsgurtes zum Festhalten des Kindes ist aber anderseits nicht möglich, da der Sicherheitsgurt ja für Erwachsene bemessen ist und der Schultergurtabschnitt daher anstatt an der Schulter am Hals des Kindes angreifen würde.
Aufgabe der Erfindung ist, diesen Nachteil zu beheben und einen Kindersitz der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, dass die Geometrie des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes derart verändert werden kann, dass der Schultergurtabschnitt desselben sehr wohl zum Festhalten des Kindes auf dem Kindersitz herangezogen und damit auf den sonst erforderlichen unbequemen feststehenden Halteteil verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Ausnehmungen in den Seitenteilen mit ihrem offenen Ende bei auf dem Fahrzeugsitz angeordnetem Kindersitz in Fahrtrichtung weisen, wobei der Beckengurtabschnitt des Sicherheitsgurtes in beiden Ausnehmungen und der Schultergurtabschnitt des Sicherheitsgurtes in einer der Ausnehmungen aufgenommen ist.
Dadurch, dass beim erfindungsgemässen Kindersitz der Schultergurtabschnitt des Sicherheitsgurtes durch eine der in Fahrtrichtung offenen schlitzförmigen Ausnehmungen verläuft, wird er in zuverlässiger Weise nach unten gedrückt und vom Hals des Kindes weggehalten, so dass er, wie erforderlich, an der Schulter des Kindes angreift. Eine solche Anordnung wäre bei einem Kindersitz nach der genannten DE-OS 2514769 nicht möglich, da die schlitzförmigen Ausnehmungen dort nach oben hin offen sind und der Schultergurtabschnitt darin keinen Halt fände. Neben dem bereits erwähnten Vorteil bietet die Erfindung auch einen sicheren Schutz gegen ein Hinabrutschen des Kindes vom Kindersitz.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das geschlossene Ende jeder Ausnehmung in Richtung zum Sitzflächenteil erweitert ist. Diese Erweiterung dient in vorteilhafter Weise als Führung der Gurtabschnitte und verhindert ein Heraustreten der Gurte aus den Ausnehmungen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann im Bereich des geschlossenen Endes jeder Ausnehmung an der Aussenseite des Seitenteiles eine flache Vertiefung zur zumindest teilweisen Aufnahme der Schnalle des Sicherheitsgurtes ausgebildet sein. Damit wird die Möglichkeit eines Kontaktes des Kindes mit der Schnalle ausgeschaltet.
Ferner kann in Weiterbildung der Erfindung an der Unterseite des Sitzflächenteiles ein abnehmbarer Zusatzteil zur Änderung der Höhe des Kindersitzes angeordnet sein. Hiebei ist es vorteilhaft, wenn die Unterseite des Sitzflächenteiles eine Aussparung zur Aufnahme eines Vorsprunges des abnehmbaren Zusatzteiles aufweist, da hiemit eine gegenseitige Verschiebung zwischen Sitzflächenteil und Zusatzteil verhindert wird.
Die erfindungswesentlichen Merkmale und weitere fakultative Merkmale des Erfindungsgegenstandes werden im folgenden an Hand der Ausführungsbeispiele veranschaulichenden Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen : Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfin-
EMI1.1
eines Metallrahmens zur Verwendung in einer speziellen Form der Sitzkonstruktion, Fig. 8 einen Querschnitt ähnlich der Fig. 5, der eine bevorzugte Konstruktion mit einem Metallrahmen gemäss
<Desc/Clms Page number 2>
Fig. 7 zeigt, und Fig. 9 eine perspektivische Ansicht des in Fig. 8 gezeigten Kindersitzes.
, In der in Fig. 1 gezeigten Konstruktion ist die Oberseite des Sitzflächenteiles --3-- so geformt, dass sie eine bequeme Sitzfläche --2-- für das Kind ergibt. Je eine aufrechtstehende Seitenwand - befindet sich an den beiden Seiten des Sitzflächenteiles --3-- und jede Wand --4-- erstreckt sich von der Hinterkante --5-- des Sitzflächenteiles --3-- bis neben die Vorderkante --6--. Im allgemeinen ist es nicht notwendig, eine Rückwand für den Sitzflächenteil vorzusehen, obgleich in der gezeigten Konstruktion an der Rückseite des Sitzflächenteiles --3-- bei --7-- die Sitzfläche - leicht hochgezogen ist (s. Fig. 5).
Eine Ausnehmung bzw. ein Schlitz --8-- erstreckt sich von der Vorderkante --9-- jeder Wand - nach hinten und endet vor der hinteren Kante --11-- der Wand --4--. Wie in Fig. 1 gezeigt, ist jeder Schlitz zur Aufnahme eines entsprechenden Teiles des Beckengurtabschnittes --12-- eines Sicherheitsgurtes ausgebildet, und einer der Schlitze --8-- nimmt auch einen Teil des Schultergurt- abschnittes --13-- auf.
Die Tiefe des hinteren Teiles --14-- jedes Schlitzes --8-- ist nach unten verstärkt, um eine nach vorne gerichtete Abrundung --15-- als Widerstand gegen die Entfernung der Gurte --12-- von den Schlitzen --8-- zu ergeben. Es ist einzusehen, dass die Schlitze --8-- ebensogut bei andern Sicherheitsausrüstungen und andern Formen von Gurten funktionieren als der in Fig. 1 gezeigten.
So kann z. B. die Sicherheitsausrüstung für ein Kund in Verbindung mit einem herkömmlichen Beckengurt verwendet werden.
Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung hat ferner den Vorteil, dass sich die Sicherheitsschnalle - ausserhalb des Kindersitzes befindet, und die danebenliegende Seitenwand --4-- schützt die Schnalle --16-- vor einem unabsichtlichen Auslösen durch ein auf dem Kindersitz sitzendes Kind. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Anordnung ist, dass ein auf dem Kindersitz sitzendes Kind in einer bequemeren Höhe zum Betrachten der Umgebung sitzt. Wichtiger jedoch ist, dass in der erhöhten Stellung der Schultergurtabschnitt --13-- den Körper des Kindes an einer bequemen und verhältnismässig sicheren Stelle umschliesst. So wird die Geometrie des Schultergurtabschnittes --13-- durch den Überhang --17-- der neben der Schnalle --16-- befindlichen Seitenwand --4-- günstig beeinflusst.
Eine weitere Folge der gezeigten Anordnung ist, dass sich der Beckengurtabschnitt --12-- bei den Schlitzen --8-- befindet und über die Oberschenkel des Kindes geht, wogegen er sich, wenn er nicht so zurückgehalten würde, über die weichen Teile des Kindes erstrecken würde. Die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung des Kindes bei plötzlichem Bremsen des Fahrzeuges ist dadurch vermindert. Bei einer solchen Bremsung wird sich der Kindersitz über den Beckengurtabschnitt-12schwenken, so dass die Vorderkante --6-- des Sitzflächenteiles --3-- nach oben gedrängt wird, wodurch der Halteeffekt des Beckengurtabschnittes --12-- auf den Sitz und das Kind gesteigert wird.
Der erfindungsgemässe Kindersitz kann aus jedem entsprechenden Material oder einer Kombination von Materialien gebildet sein. In einem bevorzugten Herstellungsverfahren wird zuerst ein elastischer Überzug oder eine Aussenhaut mit ausreichender Stärke zur Beibehaltung seiner (ihrer) Form bei Füllung des Kissens mit einem Kernmaterial hergestellt. Vorzugsweise bildet die äussere Haut oder der Überzug die gesamte äussere Oberfläche des Sitzes mit Ausnahme einer Öffnung, in welche das Kernmaterial eingefüllt werden kann, und kann durch Rundgiessen (circular moulding) eines entsprechenden Materials wie Polyvinylchlorid hergestellt werden, während das Material in einem Brennofen gehärtet wird, um beim Füllen mit Kernmaterial seine Form beizubehalten.
Danach wird der in Fig. 7 dargestellte Metallrahmen --23-- in der Aussenhaut oder dem Überzug --24-- in der in Fig. 8 dargestellten Weise montiert. Jedes passende Mittel kann zum Festhalten des Rahmens - und der Haut oder des Überzuges --24-- in bezug aufeinander angewendet werden.
Das hohle Innere der Haut oder des Überzuges --24-- wird dann mit einem entsprechenden elastischen Kernmaterial --25--, wie Polyurethan gefüllt, das in flüssiger Form in die Öffnung - der Haut oder des Überzuges eingefüllt werden kann und dann aufschäumen oder ausdehnen gelassen wird, um den vorhandenen Raum zu füllen. Auf diese Weise wird die Haut oder der Überzug --24-- in der gewünschten Form festgehalten und der Rahmen --23-- ist gegen eine Relativbewegung gesichert. Das Ergebnis ist eine starke, praktische und leichtgewichtige Kon- struktion.
<Desc/Clms Page number 3>
Der fertige Kindersitz ist in Fig. 9 dargestellt und weist vorzugsweise eine seichte Ausnehmung --27-- in der Aussenfläche jeder Seitenwand --4-- auf und erstreckt sich von dem betreffenden Schlitzteil nach unten und hinten. Die Ausnehmung --27-- nimmt zumindest teilweise die Schnalle - eines Sicherheitsgurtes für Erwachsene auf und vermindert die Möglichkeit eines Kontaktes des Bolzens mit dem auf dem Kindersitz sitzenden Kind. Sie trägt auch zu einer passenden Geometrie des Sicherheitsgurtes bei.
Es kann wünschenswert sein, eine Einrichtung vorzusehen, um die Sitzhöhe des Sitzes den verschiedenen Erfordernissen anzupassen.
Die wünschenswerte Erhöhung wird je nach Alter des den Sitz benutzenden Kindes verschieden sein. Eine solche Einrichtung ist in Fig. 6 dargstellt und betrifft die Verwendung eines Zusatzteiles der unterhalb der unteren Fläche --19-- des Sitzflächenteiles --3-- angeordnet wird, um das Niveau der Sitzfläche --2-- zu heben. Zwei oder mehrere Zusatzteile --18-- können erforderlichenfalls verwendet werden. Der Sitzflächenteil --3-- und der Zusatzteil --18-- können gegen gegenseitiges Lösen auf verschiedene Weise festgehalten werden.
In der Anordnung gemäss Fig. 6 wird dies durch einen vorspringenden Teil --21-- auf der Oberseite des Zusatzteiles --18-- erreicht, welcher in einer komplementären Ausnehmung, die in der Unterseite --19-- des Sitzflächenteiles - gebildet ist, angeordnet ist. Es ist offensichtlich, dass die Anordnung des vorspringenden Teiles --21-- und der Ausnehmung --22-- auch umgekehrt sein kann. Wenn zwei oder mehrere Zu- satzteile--18-- in Verbindung miteinander verwendet werden, kann jeder mit einer Ausnehmung an der unteren Seite versehen sein, vergleichbar mit der Ausnehmung --22-- des Sitzflächen- teiles --3--.
Der erfindungsgemässe Kindersitz kann auch in Kombination mit einer Hilfseinheit, die sowohl eine Rückenlehne und Seitenteile für einen Sicherheitssitz für Kinder vorsieht, verwendet werden.
Die Kombination des Kindersitzes mit einer solchen Einheit ergibt einen vollkommenen Sicherheitssitz, der in angemessener Weise lösbar an einem Fahrzeugsitz befestigt werden kann.
Die Kombination des Kindersitzes und der Hilfseinheit kann zweckmässig bei sehr kleinen Kin-
EMI3.1
B.(z. B. 2 bis 11 Jahre) verwendet werden kann.
Aus dem vorhergehenden ist ersichtlich, dass die Erfindung eine verbesserte Vorrichtung zum sicheren Abstützen eines Kindes auf einem Fahrzeugsitz vorsieht. Der Kindersitz ermöglicht das Abstützen eines Kindes in einer Höhe, die ihm einen Ausblick aus dem Fenster des Fahrzeuges gewährt und der verhältnismässig grosse Bereich des Eingriffes zwischen dem Kindersitz und dem Fahrzeugsitz schützt vor einem Rutschen auf dem Fahrzeugsitz. Weiters erlaubt der Kindersitz grösstmögliche Verwendung bestehender Sicherheitsgurte für Erwachsene.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kindersitz zur Anordnung auf einem mit einem Dreipunkt-Sicherheitsgurt versehenen Fahrzeugsitz, bestehend aus einem formstabilen Grundkörper mit einem Sitzflächenteil und zwei als Armstützen ausgebildeten aufrechten Seitenteilen, die je eine schlitzförmige, an einem Ende offene Ausnehmung zur Aufnahme des Sicherheitsgurtes aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (8) in den Seitenteilen (4) mit ihrem offenen Ende bei auf dem Fahrzeugsitz angeordnetem Kindersitz in Fahrtrichtung weisen, wobei der Beckengurtabschnitt (12) des Sicherheitsgurtes in beiden Ausnehmungen (8) und der Schultergurtabschnitt (13) des Sicherheitsgurtes in einer der Ausnehmungen (8) aufgenommen ist.