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Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte Raumzelle, insbesondere für Bäder, WC od. dgl., die mit zum Anschluss an das Installationsnetz eines Bauwerks vorbereiteten, vorzugsweise an der Aussenseite der Raumzelle verlaufenden Leitungen, insbesondere Strom-,. Wasser-, Heizungs-oder Abflussleitungen versehen ist, wobei die Wände, die Decke und der Boden der Raumzelle voneinander getrennt gefertigt sind.
Bekannt sind vorgefertigte Raumzellen, bei welchen die Umfassungswände die Stärke üblicher Wandkonstruktionen aufweisen und bei welchen die Installationen unter Verwendung von Sonderteilen in besonderer Art und Weise zu Rohrblöcken zusammengefasst sind. Nachteilig bei diesen bekannten Raumzellen, die für Bäder, WC u. dgl. bestimmt sind, ist deren hohes Gewicht sowie der Umstand, dass der Bauherr hinsichtlich der Wahl der Art des aufgehenden Mauerwerks durch die Art der Raumzelle gebunden ist. Darüber hinaus sind Reparaturen im Installationsteil der bekannten Raumelemente nur schwer möglich, da häufig die bei der Fertigung der Raumelemente verwendeten Spezialteile nicht mehr verfügbar sind.
Neben diesen Raumzellen sind auch Raumzellen aus Holz- und Kunststoffkonstruktionen bekannt. So beschreibt die US-PS Nr. 2, 712, 863 eine vorgefertigte Badezimmereinheit, die auf die US-Bauweise abgestellt ist und daher eine mit Platten bzw. Paneelen versehene Rahmenkonstruktion aufweist. Die Badezimmereinheit gemäss der US-PS weist also eine tragende Konstruktion und eine auf dieser angebrachte Verkleidung der tragenden Konstruktion auf.
In der DE-OS 1484905 ist eine zu einer Einheit zusammengesetzte Badezimmeranordnung beschrieben, die eine Innenkonstruktion und eine äussere, mit der Innenkonstruktion verbundene Rahmenkonstruktion aufweist. Dieses Rahmenwerk soll gleichzeitig als Verpackungskiste für den Transport der Badezimmerkonstruktion als Einheit zum Einbauort dienen. Als Werkstoffe für das Innengehäuse, wie es gemäss der DE-OS 1484905 verwendet werden soll, soll verstärkter Kunststoffguss dienen, in den beispielsweise Badewannen, Duschkabinen u. dgl. miteingeformt sein sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorgefertigte Raumzelle zu schaffen, welche die vorerwähnten Nachteile nicht aufweist, die unter Verwendung üblicher Baustoffe vorgefertigt und wirtschaftlich auch bei kleinen Bauvorhaben (Einfamilienhäuser) eingebaut werden kann.
In Lösung der erwähnten Aufgabe kennzeichnet sich die Raumzelle der eingangs umschriebenen Art erfindungsgemäss dadurch, dass die Wände und die Decke der rauminnenseitig vorzugsweise fertig eingerichteten Raumzelle entsprechend der Stärke eines Verputzes eine Stärke von etwa 2 bis 4 cm aufweisen, dass der Boden entsprechend der Stärke eines Estriches eine Stärke von 3 bis 5 cm aufweist und dass die Wände, der Boden und die Decke der Raumzelle aus bewehrtem Beton bestehen und über ihre Bewehrungen miteinander verbunden sind.
Das wesentliche Merkmal der erfindungsgemässen Raumzelle ist also darin gelegen, dass sie sozusagen nur aus dem Verputz bzw. dem Estrich besteht. Durch diese Massnahme wird nicht nur ganz erheblich an Gewicht eingespart, sondern es können auch die Versorgungsleitungen sowie die Ablaufleitungen in einfacher Weise an der Aussenseite der erfindungsgemässen Raumzelle geführt werden, was zu einer weiteren Vereinfachung der Herstellung der Raumzelle sowie der Installationen führt. Darüber hinaus ist der Anschluss der Installationen der Raumzelle an die übrigen Installationen eines Bauwerkes, wie Stromleitungen, Wasserleitungen, Ablaufleitungen oder Heizungen, wesentlich vereinfacht, da die Anschlussstellen gut zugänglich sind.
Durch die erfindungsgemässe Verwendung von Beton in Verbindung mit den übrigen Merkmalen der Erfindung wird auch der Vorteil erreicht, dass die mit der Errichtung eines Bauwerkes befassten Personen mit Baustoffen arbeiten können, deren Handhabung ihnen geläufig ist. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Raumzelle liegt darin, dass diese fix mit dem Gebäude verbunden ist, wohingegen bei den bekannten Raumzellen immer Hohlräume zwischen der eigentlichen Zelle und dem tragenden Mauerwerk vorhanden waren.
Vorzugsweise sind die erfindungsgemässen Raumzellen an ihrer Innenseite fertig geputzt, verfliest, ausgemalt, angestrichen, tapeziert oder mit einer sonst gewünschten Oberflächenbearbeitung versehen. Ebenso können die Fussböden in jeder gewünschten Ausführung bereits vorgefertigt sein. In gleicher Weise ist die Installation der erfindungsgemässen Raumzellen in der Regel vorgefertigt und diese ist nach dem Anschluss an die Versorgungsleitungen sofort betriebsbereit. Ebenso können die Raumzellen mit bereits montierten Sanitär-, Heizungs- oder sonstigen Einrichtungen, wie Waschbecken, WC-Schalen,
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Spiegeln, Beleuchtungskörpern u. dgl. geliefert werden. Auch Türen und Fenster können eingebaut und fixfertig beschlagen sein.
Die Installationen werden, wie erwähnt, an der Aussenseite der Raumzelle montiert und es wird die Schale nur im Bereich der Auslässe durchstossen, um die Einbauten, wie Schalter, Lichtauslässe, Wasseranschlüsse, Ablaufstutzen u. dgl. aufzunehmen. Zweckmässigerweise werden die Installationen an der Schalenaussenseite z. B. durch einen Mörtelanwurf geschützt, um beim Einbauen Beschädigungen zu vermeiden. Die Aussenseite der Raumzelle kann gegen Witterungseinflüsse geschützt werden, damit während des Freistehens auf der Baustelle keine Schäden im Inneren auftreten.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Raumzelle liegt darin, dass die Rauminnenseiten vollkommen fertiggestellt sein können, wogegen die Aussenflächen, meist Flächen der angrenzenden Räume, ausführungs-, ausstattungs-und materialmässig ungebunden von der Raumzelle hergestellt werden können.
Hiebei kann dann im Zuge des Rohbaues das aufgehende, tragende Mauerwerk (Ziegel, Bausteine aus Gasbeton, Holzzementsteine u. dgl.) an die Raumzelle angemauert, im Zuge des Ausbaues können die nichttragenden Zwischenwände (aus Ziegelsplitt, aus gebranntem Ziegelwerkstoff, Gasbeton u. dgl.) an die Raumzelle angestellt werden oder es kann die Wandfläche des angrenzenden Raumes dadurch gebildet werden, dass an der Raumschale ein Putzträger, beispielsweise Ziegelgewebe, direkt angebracht und verputzt wird.
Zur weiteren Gewichtseinsparung kann erfindungsgemäss vorgesehen sein, dass der Boden und/oder die Decke der Raumzelle mit Einlagen in Form von Blöcken aus Leichtbaustoff versehen sind.
Anstatt die Dämmschichte auf den Ausgleichsbeton einer Rohdecke aufzulegen, kann im Rahmen der Erfindung der Boden an seiner Unterseite eine schalldämmende Schicht tragen.
Mit Vorteil kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die Wände, der Boden und die Decke der Raumzelle durch Verschweissen der Bewehrungen miteinander verbunden sind, wobei Bewehrungen über die Aussenseiten der Wände vorstehen. Dadurch, wird die Stabilität der Raumzelle so erhöht, dass die Belastung beim Verlegen und Betonieren von Fertigteildecken nach Versetzen der Raumzelle aufgenommen werden kann und eine Unterstellung von Fertigteildecken in diesem Bereich dann nicht mehr nötig ist.
Darüber hinaus gestaltet sich das Einbinden der Raumzelle in das übrige Bauwerk bzw. die Verbindung der Raumzelle mit diesem besonders günstig, wenn Bewehrungen über die Aussenseiten der Wände vorstehen. Als Bewehrung haben sich für die Wände insbesondere leiterartige Bewehrungen (sogenannter Bistahl) besonders bewährt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile werden nachstehend unter Bezugnahme auf das in den Zeichnungen wiedergegebene Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt : Fig. 1 schematisch in schaubildlicher Darstellung eine Raumzelle, Fig. 2 im Schnitt die Verbindung zwischen Boden bzw. Decke mit der Wand, Fig. 3 ein Detail im Bereich eines Fensters und Fig. 4 ein Detail im Bereich einer Türe, jeweils im Schnitt.
Eine Raumzelle --1-- besteht aus vier Wänden --2--, einem Boden --3--, der gegebenenfalls mit einer schalldämmenden Schicht --7-- versehen ist, sowie einer Decke --4--. Die einzelnen erwähnten Bauteile der Raumzelle sind auf noch zu beschreibende Art und Weise miteinander verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Raumzelle --1-- sowohl mit einem Fenster --5-- als auch mit einer Türe --6-- versehen.
Aus Fig. 1 ist auch ersichtlich, wie die Versorgungsleitungen an der Aussenseite der Raumzelle --1-geführt sind und diese nur im Bereich von vorgesehenen Anschlüssen durchstossen. So führt eine elektrische Leitung --8-- zu einem Schalter --10--, zu Lichtauslässen --9, 9'-- und einer Steckdose - -11--, wobei gegebenenfalls Verteilerdosen --12-- vorgesehen sind. In ähnlicher Weise sind eine Kaltund eine Warmwasserleitung --13 bzw. 14-- sowie ein Ablauf --15-- vorgesehen. Sämtliche Leitungen sind zu einer Kante der Raumzelle --1-- geführt und zum Anschluss an die übrigen Versorgungsleitungen eines Bauwerks vorbereitet.
Insbesondere aus Fig. 2 ist zu erkennen, dass die Wände --2-- sowie die Decke --4-- der Raumzelle - mit einer Stärke von 2 bis 4 cm etwa die Stärke eines üblichen Verputzes aufweisen und dass der Boden --3-- der Raumzelle --1-- mit einer Stärke von 3 bis 5 cm etwa die Stärke eines üblichen Estrichs aufweist. Zwischen dem von der Raumzelle --1-- umgrenzten Raum --16-- und einem angrenzenden Raum - befindet sich sohin die Wand --2--, eine Schicht --17-- aus Mörtel, ein Mauerwerk --18-- aus beliebigem Baumaterial, wie Ziegel, Schüttbeton u. dgl., sowie ein weiterer Verputz --19--. Die Wand --2-der Raumzelle --1-- entspricht sohin sozusagen dem Verputz eines üblichen Raumes.
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Aus Fig. 2 ist weiters ersichtlich, dass die beispielsweise aus Beton mit einem Zuschlag von Blähtonkügelchen hergestellten Wände --2-- durch Bewehrungen --20-- verstärkt sind. Als Bewehrungen werden bevorzugt im wesentlichen leiterartige Bewehrungseisen (sogenannter Bistahl) verwendet, deren einer Holm in der Wand --2-- liegt, während der andere Holm ausserhalb dieser angeordnet ist. Der ausserhalb der Wand --2-- liegende Holm der Bewehrung --20-- kommt dann in der Schicht --17-- zu liegen, so dass die Wand --2-- und damit die Raumzelle --1-- sicher mit dem Mauerwerk --18-- verbunden ist. Die einzelnen Wände der Raumzelle --1-- werden unter Verwendung der Bewehrung --20-- miteinander verbunden, wobei bevorzugt Schweissen angewendet wird.
Hiezu werden die einzelnen Bewehrungen --20-in aneinandergrenzenden Wänden --2-- um die Stärke der Bewehrung versetzt angeordnet, so dass diese bei aneinandergefügten Wänden --2-- unmittelbar aneinander zu liegen kommen.
Als Bewehrung für die Decke --4-- sowie den Fussboden --3-- werden bevorzugt Baustahlgewebe - 21-verwendet. Fig. 2 zeigt auch, wie zur weiteren Gewichtseinsparung sowohl im Boden als auch in der Decke Blöcke --22-- aus Leichtbaustoff, z. B. geschäumtem Polystyrol od. dgl., eingelegt sind.
Zur Verbindung des Bodens --3-- bzw. der Decke --4-- mit den Wänden --2-- tragen die Baustahlgewebe Einlagen --21-- bzw. gesondert eingesetzte Bewehrungseisen --21'-- über den Rand des Bodens und der Decke heraus und werden nach Umbiegen derselben zwischen die Wände --2-- und die ausserhalb dieser liegenden Holme der Bewehrungen --20-- hineingesteckt. Zur weiteren Sicherung der
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--3-- sowie- bzw. der Decke --4-- durch eine aussen angebrachte Mörtelschicht --24-- abgedeckt sein.
Fig. 2 zeigt auch, wie die Wände --2-- sowie der Boden --3-- mit Fliesen --25, 25'-- verkleidet sind.
Bei der Errichtung eines Bauwerkes unter Verwendung der erfindungsgemässen Raumzellen werden diese nach Fertigstellung einer Rohdecke --26-- auf eine Ausgleichsschicht --27-- aufgesetzt und sodann das Mauerwerk --18-- hochgezogen, wobei jeweils zwischen dem Mauerwerk --18-- und den etwa 2 bis 4 cm starken Wänden --2-- die Schicht aus Mörtel od. dgl. hergestellt wird. Bei der Herstellung der nächstfolgenden Rohdecke --26-- braucht diese im Bereich der Raumzelle --1-- nicht unterstellt werden, da die Raumzelle --1-- dank ihrer besonderen Konstruktion hinreichend stabil ist.
Fig. 3 zeigt im Vertikalschnitt ein Detail der Raumzelle --1-- im Bereich des Fensters --5--. Zur Befestigung des Fensterrahmens --28-- besitzt die Wand --2-- im Bereich des Fensterdurchbruchs Ansätze - -29--, in welchen der Fensterrahmen --28-- befestigt ist. Beispielsweise kann der Fensterrahmen angeschraubt oder, wie im gezeigten Ausführungsbeispiel, über entsprechende Befestigungsansätze einbetoniert sein. Fensterinnenseitig ist eine Fensterbank --30-- fertig montiert. Beim Hochziehen des Mauerwerks --18-- braucht dann der Fensterrahmen nicht mehr gesondert justiert und befestigt werden. Es genügt, im Bereich des Fensters --5-- die Verblechung --31-- anzubringen und das Mauerwerk aussen
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--32-- in- mit einbetoniert worden ist.
Auch hier sind nach dem Versetzen der Raumzelle --1-- keine weiteren Justierarbeiten für die Tür --6-- mehr notwendig, da auch das Türblatt --34-- bereits angeschlagen sein kann.
Die erfindungsgemässe Raumzelle kann werkstattmässig in Serien vorgefertigt werden, so dass mit grösserer Genauigkeit und besserer Qualität bei Erreichung kürzerer Fertigungszeiten gearbeitet werden kann. Der Einsatz von Maschinen und rationellen Fertigungsmethoden kann ohne weiteres angewendet werden. Soweit fertige Typen erzeugt sind, kann der Bauherr jene fertigen Raumzellen in ihrem Endzustand besichtigen, wie er sie dann tatsächlich in seinem Haus eingebaut bekommt. Viele nur in Serie wirtschaftlich einzubauende Elemente können mit geringem Aufwand die Raumausstattung ergänzen.
Mängel bei der Herstellung an der Baustelle werden ausgeschieden, da durch die Vorfertigung mangelhafte Ware gar nicht an die Baustelle angeliefert wird. Die Raumzelle ist sofort nach dem Aufstellen auf der Rohdecke, selbst nach nur provisorischer Verbindung mit den Versorgungsleitungen, als Raum fertig installiert und benutzbar.
Gerade bei der Errichtung von Nassräumen (Bad, WC, Küchen) ergeben sich bei der herkömmlichen Fertigung an der Baustelle durch die Konzentration der Installation und den Wechsel einer Vielzahl von
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Fachkräften Probleme hinsichtlich der Ausführung, Qualität und Koordinierung von Terminen. All dies wird durch die Vorfertigung der erfindungsgemässen Raumzelle ausgeschaltet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorgefertigte Raumzelle, insbesondere für Bäder, WC od. dgl., die mit zum Anschluss an das Installationsnetz eines Bauwerks vorbereiteten, vorzugsweise an der Aussenseite der Raumzelle verlaufenden Leitungen, insbesondere Strom-, Wasser-, Heizungs-oder Abflussleitungen versehen ist, wobei die Wände, die Decke und der Boden der Raumzelle voneinander getrennt gefertigt sind, da-
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vorzugsweise fertig eingerichteten Raumzelle (1) entsprechend der Stärke eines Verputzes eine Stärke von etwa 2 bis 4 cm aufweisen, dass der Boden (3) entsprechend der Stärke eines Estrichs eine Stärke von 3 bis 5 cm aufweist und dass die Wände (2), der Boden (3) und die Decke (4) der Raumzelle (1) aus bewehrtem Beton bestehen und über ihre Bewehrungen (20,21, 21') miteinander verbunden sind.