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Die Erfindung bezieht sich auf ein Muldenprofil, insbesondere für Bedachungen, mit an den beiden gerade verlaufenden Profillängsrändern nach aussen abstehenden Verbindungsflanschen, die aus zwei zueinander senkrechten Schenkeln bestehen, von denen jeweils der an den Profilkörper anschliessende Schenkel senkrecht auf dem zumindest im Bereich eines Längsrades in Form eines ebenen Steges auslaufenden Profilkörper steht.
Flächenartige Stahlkonstruktionen, wie sie im allgemeinen bei Bedachungen vorkommen, bestehen üblicherweise aus einer tragenden Unterkonstruktion, auf der die flächigen Dachelemente befestigt sind. Als Dachelemente kommen dabei Flachbleche, Wellbleche, Welleternit oder aber auch Muldenprofile mit trapezförmigem Querschnitt u. dgl. in Frage. Die tragende Unterkonstruktion ist zumindest für grössere Stützweiten erforderlich, weil die bekannten Profile bei wirtschaftlichen Wandstärken eine zu geringe Biegesteifigkeit aufweisen, um als selbsttragende Bedachungselemente eingesetzt werden zu können.
Zum Überspannen grösserer Stützweiten wurde bereits ein selbsttragendes Dachelement bekannt (AT-PS Nr. 311631), das sowohl in der Längsrichtung als auch in der Querrichtung eine Krümmung aufweist. Durch diese doppelte Verformung wird zwar eine so hohe Festigkeit des Profils erzielt, dass man ohne tragende Unterkonstruktion auskommt, doch sind aus solchen Dachelementen aufgebaute Hallenüberdeckungen nur für bestimmte Hallen geeignet, weil über die Krümmung in Längsrichtung nur beschränkt Horizontalkräfte übertragen werden können. Das Abtragen von grösseren Horizontalkräften, wie sie beispielsweise von Wind- und Krankräften herrühren, über benachbarte Stützenreihen ist folglich kaum möglich, was zwangsweise zu schweren Stützen führt, die den Vorteil der leichten Dachelemente weitgehend aufheben.
Ein weiteres Problem, das nicht nur selbsttragende Dachelemente betrifft, sondern bei allen Bedachungen aus Muldenprofilen auftritt, besteht in der wasserdichten Verbindung der aneinandergereihten Muldenprofile. Um eine solch. ; wasserdichte Verbindung zu erhalten, ist es bereits bekannt (CH-PS Nr. 64411), die Profillängsränder zweier aneinanderstossender Muldenprofile mit einer U-Schiene zu umgreifen, so dass alle Spalte zwischen den einzelnen Muldenprofilen von den U-Schienen abgedeckt werden. Diese U-Schienen erfüllen ausserdem noch die Aufgabe, die im Querschnitt hakenförmigen Profillängsränder, mit denen die Muldenprofile an U-förmigen Längsträgern aufgehängt sind, gegen diese U-förmigen Längsträger niederzuhalten.
Zur besseren Anlage der Längsränder an die abdeckende U-Schiene laufen die Profilkörper im Bereich der Längsränder in Form eines ebenen Steges aus. Abgesehen davon, dass diese bekannten Muldenprofile keine selbsttragenden Dachelemente darstellen, stellt die abdeckende U-Schiene ein zusätzliches Bauelement dar, das keinen Beitrag zur Versteifung der Dachelemente bilden kann, weil es mit dem Längsträger und nicht mit den Dachelementen verbunden ist.
Bei einer andern bekannten Bedachung aus im wesentlichen trapezförmigen Profilen (US-PS Nr. 3, 660, 482) bilden die nach aussen abstehenden Verbindungsflansche an den beiden Profillängsr ndern eine schwalbenschwanzförmige Nut, in die der entsprechend geformte Verbindungsflansch des benachbarten Profils eingreift, so dass die beiden Profile durch ein in die Schwalbenschwanznut eingeführtes Klemmstück miteinander verbunden werden können. Da durch das Verklemmen der ineinandergreifenden Profillängsränder ein örtliches Aufweiten der Verbindungsflansche nicht ausgeschlossen werden kann, kannn durch eine solche Verbindung selbstverständlich auch nicht eine besondere Dichtheit der Bedachung gewährleistet werden.
Ausserdem ergibt sich über die Klemmstücke nur eine Sicherheit gegen ein ungewolltes Abheben der Verbindungsflansche zweier benachbarter Profile und keine das Übertragen grösserer Kräfte erlaubende Verbindung, so dass mit Hilfe dieser bekannten Konstruktion nichts für die Erhöhung der möglichen Spannweiten gewonnen werden kann.
Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Muldenprofil zu schaffen, das nicht nur mit einfachen Mitteln den Anschluss an gleichartigen Muldenprofile gewährleistet, sondern auch bei grösseren Spannweiten als selbsttragendes Bedachungselement eingesetzt werden kann und geeignet ist, Horizontalkräfte in Profillängsrichtung zu übertragen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Profilkörper in an sich bekannter Weise im wesentlichen einen halbkreisförmigen Zylinder bildet, dass der eine an den Steg des Profilkörpers angeschlossene Verbindungsflansch an seinem stegparallelen Schenkel einen gegen den Profilkörper rechtwinkelig zurückgebogenen Stützschenkel aufweist und dass der andere Verbindungsflansch gegenüber dem Verbindungsflansch am gegenüberliegenden Profillängsrand um die Höhe des den Stützschenkel tragenden, stegparallelen Schenkels zurückversetzt ist.
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Wegen der halbkreisförmigen Querschnittsform des Profilkörpers und der damit verbundenen, vergleichsweise grossen Profilhöhe wird im Zusammenwirken mit den rechtwinkelig abgebogenen Schenkeln der Verbindungsflansche eine gegenüber den bekannten, in Längsrichtung gerade verlaufenden Profilen wesentlich grössere Spannweite erreicht, wobei auch Druck- und Zugkräfte von der einen Stützenreihe auf die andere übertragen werden können, was eine sehr wirtschaftliche Ausgestaltung der einzelnen Stützen sicherstellt.
Wegen der rechtwinkeligen Anordnung der Stege und Schenkel ist stets eine flächige Anlage der Verbindungsflansche gegeben, was nicht nur eine gute und wasserdichte Verbindung zwischen nebeneinandergereihten Muldenprofilen gewährleistet, sondern auch bei einer entsprechenden Verbindung durch Schrauben oder Nieten eine Übertragung von Schubkräften ermöglicht, so dass die Scheibenwirkung einer solchen Bedachung ausgenutzt werden kann.
Die nach oben konvexe Zylinderschale der Muldenprofile lüsst eine grössere Spannweite zu, weil die Schalenkrümmung im Druckbereich des als Biegeträger dienenden Profils liegt. Zufolge der Rückversetzung des einen Verbindungsflansches gegenüber dem andern Verbindungsflansch jedes Muldenprofils übergreift der eine Verbindungsflansch beim Aneinanderreihen zweier solcher Muldenprofile den jeweils andern Verbindungsflansch des anschliessenden Profils, wobei auf Grund dieser Überdeckung ohne zusätzliche Konstruktionsteile die erwünschte Dichtheit erreicht wird. Der Profilkörper kann dabei einen über den zurückversetzten Verbindungsflansch hinausreichenden Steg aufweisen, an dem eine Unterdecke befestigt werden kann.
Ein solcher Steg verhindert aber die Herstellung des Profils durch einfaches Biegen, so dass es im allgemeinen in einem solchen Fall vorzuziehen sein wird, diesen Steg aus einem entsprechend abgewinkelten und zwischen den Flanschen der aneinandergereihten Muldenprofile eingeklemmten Flachstahl zu bilden.
Schliesslich muss noch erwähnt werden, dass Muldenprofile, die einen im wesentlichen halbkreisförmigen Zylinder bilden, selbstverständlich bekannt sind (CH-PS Nr. 459525). Da diese bekannten Muldenprofile mit im wesentlichen halbkreisförmigem Profilkörper keine abstehenden Verbindungsflansche aufweisen und über gesonderte Winkelstücke und Abdeckschiene verbunden werden müssen, kann durch diese bekannten Dachelemente die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe weder hinsichtlich der angestrebten grossen Spannweiten noch bezüglich des dichten Anschlusses an gleichartige Dachelemente ohne zusätzliche Konstruktionsteile gelöst werden.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein erfindungsgemässes Muldenprofil im Querschnitt und Fig. 2 die Verbindung zweier Profile nach Fig. 1 im Querschnitt, jedoch in einem grösseren Massstab.
Das in den Zeichnungen dargestellte Muldenprofil besteht im wesentlichen aus einem nach einem halbkreisförmigen Zylinder geformten Profilkörper --1--, der im Bereich eines Längsrandes in einem ebenen Steg --2-- ausläuft. An diesen Steg --2-- schliesst sich ein Verbindungsflansch --3-- an. Der Verbindungsflansch am andern Längsrand des Muldenprofils ist mit --4-- bezeichnet. Die Verbindungs-
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--3--4-- ist gegenüber dem Verbindungsflansch --3-- um die Höhe des stegparallelen Schenkels --6-- dieses Flansches --3-- zurückversetzt, so dass beim Aneinanderfügen zweier solcher Muldenprofile der Verbindungsflansch --4-- über den Verbindungsflansch --3-- des anschliessenden Profils reicht.
Die Verbindung der beiden Profile kann daher einfach von aussen vorgenommen werden, wobei die Wasserdichtheit gewährleistet ist. Die Verbindung der Flansche --3 und 4-- gewährleistet darüber hinaus auch die für die Scheibenwirkung einer solchen Bedachung erforderliche Schubübertragung.
Gemäss Fig. 2 ist zwischen dem Stützschenkel --9-- des Verbindungsflansches --3-- und dem Verbindungsflansch --4-- des anschliessenden Profils ein abgewinkelter Flachstahl --10-- eingeklemmt, an dem zwei Winkelprofile --11-- befestigt sind. Diese Winkelprofile halten Platten --12-- einer nicht näher dargestellten Unterdecke.
Abschliessend sei noch erwähnt, dass Endschotte an den Auflagern bzw. Querschotte an Stellen der Lasteinleitung die Ableitung bzw. die Aufnahme der Kräfte in günstiger Weise beeinflussen und die Formtreue des Profils sichern können.