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Die Erfindung betrifft herbizide Mittel, die ein herbizides quaternäres Dipyridyliumsalz als Wirkstoff enthalten.
Im Laufe der Jahre sind eine Vielzahl von Pestiziden für landwirtschaftlichen Gebrauch zur Kontrolle von Pilz- und Insektenschäden und Unkräutern entwickelt worden. Obgleich diese Stoffe notwendigerweise für gewisse Lebensformen toxisch sind, bedeuten sie bei sorgfältiger Anwendung und unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen und Anweisungen keine Gefahr für das menschliche Leben. Trotz der Bemühungen um eine sichere Handhabung der Pestizide in der Praxis treten jedoch immer wieder Unfälle durch missbräuchliche Anwendung auf. Eine besonders gefahrenträchtige Praxis im Falle flüssiger Pestizide besteht darin, dass der Benutzer kleine Mengen konzentrierter Pestizide in einen haushaltsüblichen Behälter, wie eine Bierflasche, für späteren Privatgebrauch abfüllt.
Das mit einer solchen Praxis verbundene Risiko besteht natürlich darin, dass Kinder oder unerfahrene Erwachsene sich der Flasche bemächtigen und den Inhalt aufnehmen oder verschlucken können mit den entsprechenden möglichen ernsten Folgen.
Es wurde nun festgestellt, dass es möglich ist, die Wahrscheinlichkeit ernster Folgen eines
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kann in einigen Fällen eine rasche Entfernung der pestiziden Mittel aus dem Magen oder Verdauungstrakt erreicht werden, bevor tödliche oder gesundheitsschädliche Mengen des Pestizides vom Körper assimiliert werden können.
Es wurde ferner festgestellt, dass beim Zumischen eines bekannten Triazolo- [l, 5-a]-pyrimidin- derivats der allgemeinen Formel (II) zu einem herbiziden quaternären Dipyridyliumsalz in einem herbiziden Mittel eine Mischung erhalten wird, die bei einer Aufnahme bzw. beim Verschlucken dazu neigt, ein Erbrechen und damit niederabgabe der Mischung auszulösen.
Die Erfindung betrifft daher ein herbizides Mittel mit verminderter Gesundheitsgefährdung auf Basis eines herbiziden quaternären Dipyridyliumkations der allgemeinen Formel
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in welcher R und R", die gleich oder voneinander verschieden sein können, jeweils Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls durch Hydroxy, Halogen, Carboxy, Alkoxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl, Carbamoyl oder N-substituiertes Carbamoyl substituiert sind, darstellen, Q ein Anion bedeutet und n für eine ganze Zahl von 1 bis 4 steht, welches durch den Gehalt an einem s-Triazolo- [1, 5-a ]-pyrimidinderivat der allgemeinen Formel :
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in welcher R'eine Amino-, Alkylamino-, Phenylalkylamino-, Dialkylamin-, Ureido-, Carboxyl-, Hydroxyalkyl- oder Carbamoylgruppe ist ;
R2 eine Alkyl-, Cycloalkyl- oder Alkenylgruppe bedeutet ; R 3 Hasserstoff, Halogen oder eine Alkyl-oder Hydroxyalkylgruppe darstellt ; einer der Reste X und Y für einen Oxo- oder Thioxorest steht, während der andere Wasserstoff oder eine Alkylgruppe bedeutet, und der Pyrimidinkern im Falle, dass X für einen Oxo- oder Thioxorest steht, eine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen in 6-und 7-Stellung aufweist, und im Falle, dass Y für einen Oxo- oder Thioxorest steht, eine Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen in 5- und 6-Stellung aufweist ; oder einem Basenanlagerungssalz eines oben definierten Triazolo- - pyrimidinderivats mit einer Säuregruppe ; oder einem acylierten Derivat oder Basenanlagerungssalz desselben gekennzeichnet ist.
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Vorzugsweise enthält ein erfindungsgemässes herbizides Mittel mit verminderter Gesundheitsgefährdung ein Salz eines herbiziden quaternären Dipyridyliumkations und ein s-Triazolo- [1, 5-a]pyrimidinderivat der allgemeinen Formel :
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in welcher R'Wasserstoff, eine C1- bis C4-alkylgruppe oder eine COOÄt-Gruppe darstellt, R'eine C,-bis C -Alkylgruppe oder eine Allylgruppe bedeutet und R3 für eine Cl - bis C, -Alkylgruppe steht ; sowie Anlagerungssalze desselben.
Die Numerierung der Triazolo-pyrimidin-ringstruktur entspricht der folgenden Formel :
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Besonders bevorzugte 5-Oxo-4, 5-dihydro-s-triazolo- (1, 5-a ]-pyrimidinderivate sind die 6-Methyl-4-n-propyl-2-n-propylamino-, 2-Amino-6-methyl-4-allyl-, 2-Amino-4, 6-di-n-propyl- und 2-Äthoxycarbonylamino-6-methyl-4-n-propyl-derivate.
Ein für die Anwendung in den erfindungsgernssen Mitteln speziell brauchbares Triazolo-pyrimi-
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5-dihydro-s-triazolo- [1, 5-a]-pyrimidin (III) :Verbindung.
Ein besonders bevorzugtes Anion Q] n- ist wegen der Bequemlichkeit und Wirtschaftlichkeit das Chlorid-Anion, jedoch kann nach Wunsch ein beliebiges Anion verwendet werden, das zu einem geeignet wasserlöslichen Salz führt. Die herbizide Wirkung stammt allein vom Kation, und die Konzentration einer herbiziden Dipyridyliumsalz-Zusammensetzung wird daher häufig allein auf das Kation bezogen, angegeben. Die Menge des in den erfindungsgemässen Mitteln vorhandenen herbiziden quaternären Dipyridyliumsalzes liegt im allgemeinen bei 1, 0 bis 99,9 Gew.-%.
Die erfindungsgemässen herbiziden Mittel können ein Träger- oder Verdünnungsmittel aufweisen und fest (z. B. in Form von Granulaten oder gekörnt) oder flüssig (z. B. in Form von wässerigen Lösungen) sein.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform stellt das erfindungsgemässe Mittel ein konzentriertes herbizides Mittel dar, das aus einer wässerigen Lösung eines Salzes eines herbiziden quaternären Dipyridyliumkations und einem Triazolo-pyrimidin besteht, wie es oben definiert ist.
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Die in der wässerigen Lösung vorhandene Menge an herbizidem quaternären Dipyridyliumkation liegt vorzugsweise bei 50 bis 400 g pro Liter.
Vorzugsweise enthält die Masse auch ein oberflächenaktives Mittel.
Oberflächenaktive Mittel können kationaktiv, nichtionogen oder anionaktiv sein. Allgemein werden kationaktive und nichtionogene oberflächenaktive Mittel gegenüber anionaktiven oberflächenaktiven Mitteln für die erfindungsgemässen Mittel bevorzugt, da ein anionaktives Mittel in unerwünschter Weise auf das quaternäre Dipyridyliumsalz der erfindungsgemässen Mittel einwirken kann.
Nichtionogene oberflächenaktive Mittel für die erfindungsgemässen Mittel sind beispielsweise die Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd mit Alkylphenolen, wie Octylphenol, Nonylphenol und Octylkresol. Heitere nichtionogene Mittel sind die Teilester von langkettigen Fettsäuren und Hexitanhydriden, wie z. B. Sorbitmonolaurat, oder die Kondensationsprodukte der obigen Teilester mit Äthylenoxyd oder die Lecithine. Kationaktive oberflächenaktive Mittel sind beispielsweise quaternäre Salze und Kondensate von Äthylenoxyd mit Aminen, wie z. B. die im Handel als"Ethomeen"","Ethoduomeen","Duoquad"'und"Arquad" erhältlichen Substanzen.
Besonders bevorzugte oberflächenaktive Mittel sind die Kombinationen von oberflächenaktiven Mitteln, die in der G3-PS Nr. 998, 264 für die Anwendung in Zubereitungen von herbiziden quaternären Dipyridyliumsalzen genannt werden.
Die Herstellung der Triazolo-pyrimidine (II) wird in der GB-PS Nr. 1, 234, 635 beschrieben, auf die hier Bezug genommen wird.
Die emetischen Eigenschaften der erfindungsgemässen herbiziden Mittel werden primär durch die Menge an darin enthaltenem Triazolo-pyrimidin bestimmt. Bei der Festsetzung der am besten geeigneten Triazolo-pyrimidinmengen für erfindungsgemässe Mittel muss die Wirksamkeit des Triazolo- - pyrimidins relativ zur Toxizität des Herbizids in Betracht gezogen werden. Dabei sollte die einzubauende Triazolo-pyrimidinmenge vorzugsweise derart sein, dass eine Probe des herbiziden Mittels, die eine möglicherweise tödlich wirkende Herbiziddosis enthält, ausreichend Triazolo-pyrimidin für eine entsprechende emetische Wirkung aufweist. Selbstverständlich können weder die Letaldosen noch die emetischen Dosen direkt beim Menschen bestimmt werden ; auf sie kann lediglich aus Daten von Tierversuchen rückgeschlossen werden.
Herbizide Mittel gemäss der Erfindung enthalten vorzugsweise 0, 1 bis 5 Gew.-Teile des Triazolo-pyrimidins (z. B. das Triazolo-pyrimidin III) pro 100 Teile des herbiziden quaternären Di- pyridyliumkations. Zweckmässigerweise liegt die angewendete Menge des Triazolo-pyrimidins (z. B. des Triazolo-pyrimidins III) bei 0, 25 bis 2, 0 Teilen pro 100 Teile herbiziden quaternären Dipyridyliumkations.
Konzentrierte wässerige Mittel gemäss der Erfindung wirken korrosiv. Sie müssen vorsichtig gehandhabt werden, um ein Verspritzen oder Aufbringen auf Augen oder Haut zu vermeiden, und sie sollten vor der Verdünnung nicht mit korrodierbaren Metallen in Kontakt kommen können.
Die erfindungsgemässen herbiziden Mittel können auch farbige Farbstoffe oder Pigmente aufweisen, die ihnen eine charakteristische oder eine deutliche Unterscheidung ermöglichende Farbe
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riechendes Mittel aufweisen, wie beispielsweise Alkylpyridine, wie sie in der GB-PS Nr. 1,406, 881 beschrieben werden (auf die hier Bezug genommen wird) ; n-Valeriansäure und Tetrahydrothiophen.
Nach Wunsch können die-Triazolo-pyrimidine der allgemeinen Formel (II) in thixotrope Zubereitungen von herbiziden quaternären Salzen eingearbeitet werden. Insbesondere können die Triazolo-pyrimidine (II) in den Zubereitungen von herbiziden quaternären Dipyridyliumsalzen vorgesehen werden, wie sie in der GB-PS Nr. 1, 395, 502 beschrieben werden, auf die hier Bezug genommen wird. Diese Zubereitungen bestehen aus einer wässerigen Lösung eines herbiziden quaternären Dipyridyliumsalzes, die ein Gelierungsmittel enthält, wie z. B. fein zerteilte Kieselsäure oder eine Kombination von Xanthangummi (im Handel als"Kelzan") mit Natriummetaborat. Xanthangummi ist ein komplexes Polysaccharid.
Die herbiziden Mittel gemäss der Erfindung können auch ein weiteres von dem oben definierten herbiziden quaternären Dipyridyliumsalz verschiedenes Herbizid aufweisen. Beispiele für
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solche Herbizide sind :
Amide (z.B. N,N-diallylchloracetamid, 3,4-Dichlorpropionanilid, N-(3-Chlor-4-methyl-phenyl)- 2-methylpentamid).
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wesentliche nachteilige Wirkung auf die herbizide Wirksamkeit der Mittel.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel, auf welches sie jedoch nicht beschränkt ist, näher erläutert.
Beispiel : Dieses Beispiel beschreibt ein herbizides Mittel mit 2-Amino-6-methyl-5-oxo-4-n- -propyl-4,5-dihydro-s-triazolo-[1,5-a]-pyrimidin (III) in wässeriger Lösung.
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<tb> <SEP>
Bestandteile <SEP> % <SEP> (Gew./Vol.)
<tb> Diquat-dibromid <SEP> x
<tb> Natriummolybdat <SEP> 0, <SEP> 16 <SEP>
<tb> Kaliumphosphat <SEP> (eine <SEP> Mischung
<tb> von <SEP> Kaliumhydrogenphosphat <SEP> und
<tb> Kaliumdihydrogenphosphat) <SEP> 2,75
<tb> (III) <SEP> 0, <SEP> 05 <SEP>
<tb> Wasser <SEP> für <SEP> 100 <SEP> ml
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