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Die Erfindung betrifft einen Tonabnehmer mit einem Anker, der in einem von einem magnetischen Feld durchsetzten Zwischenraum beweglich angeordnet ist.
Bei vielen bekannten Tonabnehmerstrukturen ist ein Anker durch ein Gummilager getragen, welches bei Verwendung eines flachen Ankers kissenförmig und bei Verwendung eines stabförmigen Ankers büchsenförmig ausgebildet ist. Dieses Gummilager hat einen doppelten Zweck. Es soll eine Rückstellkraft bewirken, die den Anker nach einer Auslenkung in eine genau definierte neutrale Stellung rückstellt und es soll Schwingungen des Ankers dämpfen um einen gleichmässigen Frequenzgang zu sichern. Die für einen optimalen Dämpfungseffekt gewünschten Materialeigenschaften sind jedoch von den in bezug auf die Nachgiebigkeit und Abtastfähigkeit des Tonabnehmers benötigten Materialeigenschaften unterschiedlich, so dass ein Kompromiss zwischen den sich teilweise beeinträchtigenden Eigenschaften getroffen werden musste.
Es war demnach Aufgabe der Erfindung, einen Tonabnehmer der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der getrennte Dämpfungsmittel aufweist, welche unabhängig von dem Lager des Ankers sind, so dass kein Kompromiss getroffen werden muss.
Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der Anker oder ein mit diesem fest verbundener Teil zumindest teilweise von einer Flüssigkeit umgeben ist, die in Suspension eine Anzahl von ferromagnetischen Teilchen enthält, wobei die Teilchen die Flüssigkeit in dem Zwischenraum halten.
Bei einem derart ausgebildeten Tonabnehmer dämpft das durch die Flüssigkeit gebildete ferromagnetische Fluid die Schwingungen des beweglichen Systems, so dass die Eigenschaften der den Anker tragenden Lagerelemente im Hinblick auf eine Optimierung anderer Qualitäten des Tonabnehmers wie Nachgiebigkeit und Abtastfähigkeit ausgesucht werden können. Der Dämpfungseffekt kann durch entsprechende Wahl der Viskosität des ferromagnetischen Fluids eingestellt werden.
Bei einer bekannten Art von Tonabnehmern, bei der der Anker als relativ flacher Wickelkern ausgebildet ist, wobei der Zwischenraum ein Luftspalt zwischen zwei gegenüberliegenden Polflächen ist, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Flüssigkeit den Luftspalt zwischen den Polflächen überbrückt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Zwischenraum zur Aufnahme des Ankers von einem rohrförmigen Magneten, dessen Enden mit Polschuhen versehen sind, gebildet und im wesentlichen mit der Flüssigkeit gefüllt.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfiguren näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine teilweise Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispieles und Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel ebenfalls im Schnitt.
In Fig. l ist ein magnetischer Kreis durch einen Permanentmagneten --10--, ein hinteres Joch --11--, einen im wesentlichen zylindrischen Polschuh-12-und ein vorderes Joch --13-- gebildet, welcher einen Luftspalt --14-- zwischen einem Ende des Polschuhes --12-- und der rückwärtigen Seite des unteren Endes des vorderen Joches --13-- enthält. In diesem Luftspalt ist ein magnetischer, flacher und im wesentlichen quadratischer Anker --15--, der mit nicht dargestellter Windungen versehen und am inneren Ende eines rohrförmigen Nadelträgers --16-- befestigt ist, beweglich angeordnet. Der Nadelträger-16-erstreckt sich durch eine abgesetzte Bohrung --17-- im vorderen Joch --13-- und trägt eine (nicht dargestellte) Nadel am äusseren Ende.
In einer Bohrung --18-- im freien Ende des Polschuhes --12-- ist eine Hülse --19-- mittels einer Schraube --20-- festgehalten, welche Schraube in einer radialen Gewindebohrung angeordnet ist.
Innerhalb der Hülse --19-- ist ein mit einer Nickelschicht --21-- überzogener Klaviersaitendraht --22-festgelegt. Der nickelbeschichtete Draht --22-- erstreckt sich in das innere Ende des Nadelträgers --16-- und ist in diesem festgelegt.
Die Endflächen des Polschuhes --12-- ist von einer Kappe --23-- aus Plastik oder einem elastischen Polymer bedeckt und zwischen dieser Kappe --23-- und dem Anker --15-- ist ein Gummipolster --24-angeordnet, der in einem Mittelloch von dem Draht --22-- durchdrungen ist und auf Grund einer Spannung des Drahtes zusammengepresst wird. In einem schmalen Bereich --25--, der der Innenfläche des Ankers --15-- benachbart ist, ist die Nickelschicht --21-- unterbrochen, um eine allseitige Auslenkung des Ankers zu ermöglichen.
In dem Luftspalt ist eine Menge eines ferromagentischen Fluids, welches aus einer kolloiden Flüssigkeit kleiner, unregelmässig geformter ferromagnetischer Teilchen in einem flüssigen Träger, beispielsweise einer synthetischen Kohlenwasserstoffverbindung, besteht, auf Grund des magnetischen
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Feldes in Verbindung mit Adhäsionskräften gehalten. Auf Grund der magnetischen Streuung erstreckt sich das ferromagentische Fluid einen beschränkten Bereich längs den Seiten des Polschuhes, wie in den Zeichnungen angedeutet. Die Flüssigkeit --26-- bewirkt eine Dämpfung der Schwingungen des beweglichen Systems, welches aus dem Anker --15-- und dem Nadelträger --16-- besteht, so dass ein Gummipolster - ohne innere Dämpfungseigenschaften verwendet werden kann.
Das Ausmass der Dämpfung hängt von der Viskosität des ferromagnetischen Fluids ab, welche nach beliebigen, praktischen Notwendigkeiten ausgesucht werden kann.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 weist einen rohrförmigen, im wesentlichen zylindrischen Permanentmagneten --30-- auf, der vorzugsweise aus einer Samarium-Kobaltlegierung besteht. Der untere Bereich des Permanentmagneten --30-- wird durch eine ebene Fläche --31-- begrenzt, welche mit der Achse --32-- des Magneten einen Winkel einschliesst. An jedem Ende des Permanentmagneten --30-- ist ein Joch --33 und 34-- angeordnet, welches aus Weicheisen oder einem andern magnetisch leitenden Material besteht. Das Joch --33-- ist ein im wesentlichen zylindrischer Körper, der an einem Ende mit einem ringförmigen Flansch --35-- versehen ist. Eine Seite dieses ringförmigen Flansches --35-- ist entsprechend der benachbarten Endfläche des Magneten --30-- ausgebildet und mit diesem in Kontakt.
Das Joch - weist weiterhin einen kegelstumpfförmigen, axialen Fortsatz --36-- auf, der sich in den Hohlraum --37-- des Magneten --30-- erstreckt. Das bewegliche System ist ähnlich wie in Fig. 1 beschriebenen ausgebildet, und besteht aus einem Anker --15--, einem Nadelträger --16-- und einem mit einer Nickelschicht --21-- überzogenen Klaviersaitendraht --22--. Es wird von dem Joch --33-- in der bereits unter Bezugnahme auf die Fig. l beschriebenen Weise getragen, d. h. mittels eines ringförmigen Gummipolsters --24--, einer Bohrung --18-- in dem Joch --33-- und einer Schraube --20--. Der Nadelträger - erstreckt sich durch eine Öffnung --38-- in dem vorderen Joch --34--.
Das vordere Joch ist im wesentlichen scheibenförmig ausgebildet und steht mit einer inneren ringförmigen Oberfläche mit dem Magneten --30-- in Kontakt. Ähnlich dem rückwärtigen Joch --33-- ist es mit einem kegelstumpfförmigen, sich nach innen erstreckenden Fortsatz --39-- ausgebildet, welcher zusammen mit dem Fortsatz --36-- des Joches --33-- einen Luftspalt bildet, in dem der Anker --15-beweglich angeordnet ist.
Der Hohlraum --37-- ist mit einer ferromagnetischen Flüssigkeit --40-- wie vorangehend beschrieben, gefüllt. Der Effekt des magnetischen Feldes auf die suspendierten Teilchen in Verbindung mit der Adhäsionskraft der Flüssigkeit auf die benachbarten festen Teilchen bewirkt, dass die Dämpfungs-Flüssigkeit ungeachtet der Öffnung --38-- in dem Hohlraum --37-- verbleibt.
Die Erfindung ist nicht auf die an Hand der Zeichnungen beschriebenen Ausführungsbeispiele eingeschränkt. Beispielsweise kann der Dämpfungseffekt auch durch mit dem Nadelträger verbundene Flügel, welche in einem eigenen, von einem magnetischen Feld durchsetzten Zwischenraum angeordnet sind, oder mit einem stabförmigen beweglichen Magneten verbunden sind, erreicht werden. Im Hinblick auf die Tatsache, dass die Lagerelemente des Ankers von der Dämpfungsfunktion entbunden sind, kann man auch auf dem Gummipolster --24-- verzichten, wenn der Klaviersaitendraht --22-- stark genug ausgebildet ist, um die Tonabnehmereinheit zu tragen. Im Rahmen der Erfindung sind noch viele andere Modifikationen möglich.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Tonabnehmer mit einem Anker, der in einem von einem magnetischen Feld durchsetzten Zwischenraum beweglich angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (15) oder ein mit diesem fest verbundener Teil zumindest teilweise von einer Flüssigkeit (26) umgeben ist, die in Suspension eine Anzahl von ferromagnetischen Teilchen enthält, wobei die Teilchen die Flüssigkeit in dem Zwischenraum halten.