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Die Erfindung betrifft einen Leibstuhl mit Wechselhalterung für einen einer Sitzöffnung zugeordneten Topf.
Derartige, auch als Toilettestühle bekannte Leibstühle werden bisher äusserst massiv in grösserer Zahl aus Holz und Stahl in mehrteiliger Bauweise hergestellt. Dabei werden Stühle, die insbesondere in dem für Verschmutzungen gefährdeten Bereich Holzteile aufweisen, wegen der schwierigen Reinigungsmöglichkeiten nur ungern eingesetzt. Vorwiegend aus Metall gefertigte Leibstühle sind meist Sonderanfertigun- gen mit Laufrollen, die sogar rollstuhlartig ausgebildet sein können. Ferner werden auch schon - ebenfalls in mehrteiliger Bauweise - Leibstühle aus Kunststoff , ins- besondere PVC-Rohrelementen, angefertigt, die sich aber wegen der hohen Lohnko- sten bei der Fertigung kaum durchgesetzt haben.
Der ästhetische Gesamteindruck ist praktisch bei allen Leibstühlen unbefriedigend, weshalb sie meist im Wohnungsbereich durch Überzüge, Decken usw. versteckt werden. Alle bekannten Leibstühle haben ein beträchtliches Eigengewicht, das, falls keine Laufrollen vorhanden sind, älteren und gebrechlichen Personen die Handhabung, insbesondere die Bereitstellung und das Abstellen, wesentlich erschwert. Beim Versand bzw. Transport ergibt sich für alle diese Stühle ein grosses Transportvolumen, das ebenfalls beträchtliche Zusatzkosten verursacht.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Leibstuhl zu schaffen, der einfach und billig herstellbar ist, ein geringes Eigengewicht besitzt, allen hygienischen Anforderungen entspricht und der leicht verstaut bzw. transportiert werden kann.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Leibstuhl aus einem stapelbaren Stuhl besteht, bei dem wenigstens Sitz- und Lehnenteil einteilig aus Kunststoff geformt sind und der mit der Sitzöffnung versehene Sitz unterseitig mit der vorzugsweise als Einschiebeführung für einen auskragenden Rand des Topfes ausgebildeten Wechselhalterung versehen ist.
Konstruktiv wird somit von einem in Massenproduktion und daher billig herstellbaren Grundkörper für den Leibstuhl ausgegangen, wobei dieser Leibstuhl wegen der Stapelbarkeit leicht versandt bzw. in einem Stapel unter gleichartigen stapelbaren Stühlen verstaut werden kann. Meist werden stapelbare Stühle mit Armstützen eingesetzt. Je nach Konstruktion kann man hier Stühle verwenden, die ein aus Metall gefertigtes Grundgestell, an das auch Armstützen angeformt sein können, aufweisen, wobei Sitz- und Rückenlehne aus einem Kunststoffformteil gebildet werden. Bevorzugt wird derzeit eine Ausführung, bei der der gesamte Leibstuhl nach Art eines Gartensessels einteilig aus Kunststoff geformt ist. Je nach der zu erwartenden Produktionsrate kann man zunächst handelsübliche stapelbare Stühle durch Anbringung der Sitzöffnung, der Wechselhalterung und des Topfes ergänzen.
Bei grösseren Stückzahlen wird man selbstverständlich die Sitzöffnung bereits bei der Produktion einformen, wobei vorteilhaft auch die sonst nachträglich anzubringende Wechselhalterung an den Sitzteil angeformt ist.
Die Wechselhalterung kann so ausgeführt werden, dass sie die Stapelbarkeit nicht oder nur kaum beeinträchtigt, höchstens den Spalt zwischen zwei ineinandergestapelten Stühlen um einige wenige Zentimeter vergrössert. Stapelbare Stühle und insbesondere die erwähnten Gartensessel bieten mit ihren Armstützen und der meist gerundeten Passform des Lehnen- und Armstützenbereiches eine hohe Bequemlichkeit, wobei die, wie schon erwähnt, aus Kunststoff gefertigten Teile problemlos sauber gehalten werden können. Dabei kann sowohl eine Säuberung durch Abwischen als auch durch Abspritzen bzw. Abbrausen vorgenommen werden. Die Stühle haben ein geringes Eigengewicht und können daher auch von gebrechlichen Personen umgestellt und sonst manipuliert werden.
Die verwendeten Kunststoffe haben ein geringes Wärmeleitvermögen und werden daher bei der Berührung mit dem Körper nicht als unangenehm empfunden. Vorzugsweise werden, insbesondere bei der Verwendung im Wohnbereich, dunkel eingefärbte Kunststoffe für die Herstellung bevorzugt. Es ergibt sich eine
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hinreichend grosse Lebensdauer und die Stühle sind sogar recyclebar.
Bei gebrechlichen und älteren Personen spielt oft die Sitzhöhe eine grosse Rolle hinsichtlich der Einsetzbar- bzw. Bequemlichkeit, da es solchen Personen oft schwer wird, aus einer zu niedrigen Sitzposition wieder aufzustehen. Hier kann man von Haus aus entsprechend hohe Stühle einsetzen oder die Sitzhöhe durch zusätzliche Massnahmen variieren. Nach einer derzeit bevorzugten Möglichkeit ist zu diesem Zweck für den Kunststoffsitzteil ein Auflagepolster aus waschbarem Material, insbesondere PUSchaum, vorgesehen ist, der eine zur Sitzöffnung passende Öffnung aufweist, für die ein ebenfalls aus dem Polstermaterial bestehender Einsatzdeckel vorgesehen.
Selbstverständlich wird man auch für die einfache Sitzöffnung entsprechende Abdeckungen wählen, wenn kein Polster der obigen Art zum Einsatz kommt PU-Schaum lässt sich mit verschleissfester Aussenhaut einfach herstellen, hat ein günstiges Isolationsvermögen und erfüllt auch alle Bedingungen aus hygienischer Sicht. Die Hygiene wird weiter verbessert, wenn vom Öffnungsrand des Auflagepolsters ein durch die Sitzöffnung bis zum Topfrand reichender ringförmiger Dichtungssteg ausgeht.
In Verbindung mit einem entsprechenden Polster, wie er oben erwähnt wurde, oder auch einfach zum Zweck der Sitzerhöhung ist auch eine Ausführung möglich, bei der zwei Stühle mit fluchtender Sitzöffnung zusammensteckbar sind, wobei der untere Stuhl in seiner Wechselhalterung den Topf aufnehmen kann. Durch das Zusammenstecken von zwei Stühlen wird überdies die Standfestigkeit und Stabilität erhöht. Nach einer weiteren Variante können auf die Stützfüsse des Stuhles steckbare Verlängerungsansätze vorgesehen sein, wobei eine weitere Verbesserung der Manövrierfähig- keit gegeben ist, wenn diese Verlängerungsansätze Laufrollen tragen. Auch Rollengleiter, Lenkrollen und feststellbare Rollen sind möglich.
Zusätzliche Ausstattungsmöglichkeiten sind in verschiedenen Varianten vorhanden. Nach einer dieser Möglichkeiten werden am Stuhl vorzugsweise abnehmbar oder anklappbar Fussstützen angebracht. Man kann auch die Rückenlehne und/oder seitlichen Armstützen an- oder abklappbar ausführen und bei vorhandenen Armlehnen abnehmbare Sicherheitsbügel, die ein Herausfallen der im Sessel sitzenden Person verhindern bzw. den gleichen Zweck erfüllende Sicherheitsgurte vorsehen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes entnimmt man der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 einen erfindungsgemässen Leibstuhl bei abgenommenem Topf und abgenom- mener Lochabdeckung im Schaubild, Fig. 2 und 3 den Leibstuhl im Gebrauchszustand in Vorder- und Rückansicht, Fig. 4 einen Langsschnitt durch den Sitzteil eines mit einem Polster versehenen
Leibstuhles und Fig. 5 einen Fuss des Stuhles mit einem Verlängerungsansatz in Ansicht.
Beim Ausführungsbeispiel findet ein nach Art eines Gartenstuhles einteilig in einem Spritzgussvorgang aus PVC oder sonstigem brauchbarem Kunststoff hergestellter Stuhlkörper 1 Verwendung, bei dem ein Sitzteil 2 in eine Rückenlehne 3 übergeht und von der Rückenlehne 3 nach vorne ragende und dann nach unten zu den vorderen Füssen 4 des Stuhles geführte Armstützen 5 ausgehen. Im Sitzteil 2 ist die notwendige Sitzöffnung 6 angebracht, für die eine nicht dargestellte Abdeckung vorgesehen werden kann. An die Unterseite des Sitzes 2 sind Einschiebeführungen 7 angeformt, die das Einführen des Topfes 8 bis zu einem Anschlag 9 zulassen, so dass der Topf 8 in dieser Stellung (siehe Fig. 2 - 4) mit der Sitzöffnung 6 fluchtet. Vorzugsweise weist hier der Topf 8 einen auskragenden Rand 10 auf, mit dem er in die Einschiebeführun- gen 7 eingreift.
Ein möglicher Topfhenkel oder -stiel wurde nicht dargestellt.
Nach Fig. 4 ist auf den Sitz 2 ein Auflagepolster 11, vorzugsweise aus PU-Schaum, aufgelegt, der den Sitz erhöht und eine zur Sitzöffnung 6 passende Öffnung 12 aufweist, wobei der Polster im Bereich dieser Öffnung 12 zu einem Ringsteg 13 geformt ist, dessen unterer Rand am Topfrand 10 aufsitzt.
Nach Fig. 5 können auf jeden Fuss 4 des Stuhles 1 Verlängerungsansätze 14 aufge- steckt werden, die Schwenkhalterungen für Laufrollen 15 tragen.