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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von plattenartigen Betonelementen durch Giessen auf einer Grossflächenschalung, die auf einem Schalungstisch gehaltert ist oder einen Teil eines solchen bildet, mit einer über dem Schalungstisch angeordneten, mit dem hinteren Ende des Schalungtisches verbindbaren Hebeeinrichtung zum Anheben und Aufrichten des Schalungstisches samt den Betonelementen um seine Vorderkante zwecks Lagerung derselben an einem Stützgestell in Form eines aus aneinander lehnenden Betonelementen gebildeten Stapels, insbesondere auf einer Baustelle.
Eine Vorrichtung dieser Art, die zum Herstellen grossflächiger dünner Betonplatten auf der Baustelle dient, ist bereits vorgeschlagen worden (US-PS Nr. 3, 640, 658).
Die Platten werden liegend betoniert und durch einen an der Schalung angreifenden Kran oder Seilwinde, also durch schweres Hebezeug, aufgerichtet. Eine solche Vorrichtung ist nur dort wirtschaftlich einzusetzen, wo eine grosse Stückzahl von Platten täglich hergestellt wird.
Demgegenüber wird mit der erfindungsgemässen Vorrichtung angestrebt, das gleiche Ergebnis, nämlich die Fertigung von plattenartigen Betonelementen, mit einer viel einfacheren und daher weniger kostspieligen Konstruktion zu erreichen, die auch dann mit Vorteil eingesetzt werden kann, wenn täglich gegebenenfalls nur eine Platte herzustellen ist. Darüberhinaus soll die erfindungsgemässe Vorrichtung auch das einfache aber wirksame Abziehen der Platte von der Vorrichtung ermöglichen, wenn beispielsweise ein Stapel gebildet werden soll.
Zur Herstellung von Formsteinen wurde ferner bereits eine Form vorgeschlagen, die kufenartig abgerundete Kanten aufweist, so dass sie zwecks Verdichtung des eingefüllten Betons, aber auch zur Ausbringen des Formsteines um die abgerundeten Kanten geschwenkt werden kann.
Ausgehend nun von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art, wird vorgeschlagen, dass der Schalungstisch ein Untergestell mit gekrümmten, bis an seine Vorderkante hinaufreichenden, an sich bekannten Kufen aufweist und durch Abrollen auf den Kufen in eine vertikale Lage aufrichtbar ist, wobei der Schalungstisch an seinem vorderen Teil mit einem gegenüber der Schalung senkrecht zur Tischebene verschiebbaren Träger versehen ist, dessen obere Fläche mit der Oberfläche der Schalung fluchtet.
Schliesslich ist zum Abdrücken der Betonelemente von dem in seine lotrechte Lage aufgerichteten Tisch eine Verschiebevorrichtung zum Verschieben des Trägers vorgesehen.
Alle diese Arbeitsgänge werden auf einem waagrechten Tisch ausgeführt. Nach kurzer Abbindezeit werden Tisch und Betonelement durch Abrollen auf den Kufen aufgerichtet, das Element senkrecht gestellt und der Tisch in seine waagrechte Lage zurückgebracht, so dass das nächste Element betoniert werden kann. Die in vertikaler Position aufgestellten Elemente benötigen keine besonderen Abstützungen mehr.
Sie werden stehengelassen, bis sie ihre volle Festigkeit haben.
Ein Vorteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass eine kleine spezialisierte Arbeitskolonne mit geringem maschinellen Aufwand alle für ein Bauvorhaben nötigen Elemente herstellen kann und erst nach Herstellung aller Elemente die Baugrube ausgehoben wird, worauf der Bau mit Hilfe eines Autokrans in wenigen Tagen errichtet werden kann. Die Kosten für den Maschineneinsatz werden so auf ein Minimum beschränkt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sind nachstehend beschrieben. Eine bevorzugte Ausführung der Vorrichtung ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen : die Fig. 1 und 2 zwei seitliche Ansichten des erfindungsgemässen aufrichtbaren Schalungstisches im nichtaufgerichteten Zustand, den er beim Betonieren einnimmt ; Fig. 3 eine fahrbare Halle, in der der Schalungstisch untergebracht ist, mit zusätzlichen Einrichtungen zur Herstellung von Rippenwänden ; Fig. 4 ein Detail der Abziehvorrichtung des
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teilweise aufgerichtetem Schalungstisch.
Der Schalungstisch --1-- steht auf zwei kufenförmigen Untergestellteilen --2--, die durch Träger - und ein steifes Profil --4-- verbunden sind. Durch mit Spannvorrichtungen --6-- versehene Stahlseile --5-- werden diese Teile --2-- zu einem steifen Untergestell verspannt. Der Abstand der Untergestellteile --2-- voneinander wird so gewählt, dass die Durchbiegung der Träger --3-- minimal
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möglich, irgendeinen andern Untergrund von hinreichender Festigkeit, z. B. eine betonierte Platte oder Stahlträger, zu verwenden, Die den gekrümmten Kufen der Untergestelle --2-- des Tisches --1-zugewandte Seite wird die Unterseite. Die Träger --7-- und die Schalung --8-- reichen nicht ganz bis zu den Kufen.
Der unterste Teil der Schalung --8-- wird von einem sich über die ganze Länge des Schalungstisches --1-- erstreckenden Träger --10-- gebildet. Dieser Träger --10-- wird auf das Untergestell aufgelegt. Er ist mit der Schalung --8-- nicht fest verbunden.
Fig. 4 zeigt ein Detail des Schalungstisches in aufgerichtetem Zustand. An den Untergestellen --2-ist seitlich je ein Dreibein --11-- befestigt. An das Dreibein ist eine mit einem Innengewinde versehene Muffe --12-- angeschweisst, die von einer kräftigen Geweindestange --13-- samt Kurbel --14-- durchsetzt ist. Die Gewindestange --13-- ragt durch ein im Träger --10-- angebrachtes Loch --17-- bis in eine ebenfalls am Träger --10-- angeschweisste gewindelose Muffe --15--. An der Gewindestange --13-- befindet sich ein Anschlag --16--, der z. B. aus zwei gekonterten Muttern bestehen kann. An dem Dreibein ist weiterhin eine Kralle --18-- befestigt.
Der Schalungstisch --1-- kann in einer fahrbaren Halle-20- (Fig. 3) untergebracht sein. Es kann sich dabei um eine einfache Holzbalkenkonstruktion oder um eine Stahlrohrkonstruktion mit einer Eternitoder sonstigen Abdeckung handeln. Sie steht auf gummibereiften Rollen --21--, die auf den Oberkanten der bereits gefertigten Betonelemente setehen. An den Kranschwellen --9-- ist ein Stützgestell --23-- befestigt, an dem die fertigen Betonelemente in lotrechter Stellung befestigt werden. Diese Gestelle besitzen Auflager --24--, auf denen die Rollen --21-- stehen, wenn noch kein fertiges Element vorhanden ist.
Auf der andern Seite ist die Halle --20-- auf Rollen --22-- abgestützt, die auf den Kranschwellen --9-- laufen. Die Halle kann mit Zwingen oder andern Vorrichtungen an den Kranschwellen --9-- und dem Gestell --23-- oder den bereits fertigen Elementen befestigt werden, so dass sie nicht durch Windkräfte abgehoben werden kann.
Die seitliche Schalung wird an der Grossflächenschalung --8-- befestigt. Sie kann aus wenigen steifen Metallprofilen bestehen, die angeschraubt werden und dadurch mit hoher Genauigkeit verlegt werden können. Im Bereich der Untergestelle --2-- besteht die Schalung aus eingefügten kurzen Kanthölzern --19-- (Fig. 1). Die Betonelemente werden so gefertigt, dass sie zunächst auf dem waagrecht stehenden Tisch-l-betoniert werden. Nach kurzer Abbindezeit werden sie dadurch aufgerichtet, dass der Tisch auf den Kufen der Untergestelle --2-- abgerollt wird. Wählt man die Kufenkrümmung kreisförmig so, dass der Krümmungsmittelpunkt im Schwerpunkt des Elementes liegt, wird beim Aufrichten lediglich der Schwerpunkt des Schalungstisches angehoben.
Beim Aufrichten und Ablassen entsteht jeweils das gleiche relativ geringe Rückdrehmoment. Da die Lage des Schwerpunktes des Schalungstisches durch konstruktive Massnahmen beeinflusst werden kann, kann Kufenkrümmung und Schwerpunktlage nach Bedarf optimal gewählt werden. Insbesondere wird man aus Stabilitätsgründen ein Rückdrehmoment aufrechterhalten. Um den Aufrichtvorgang kräftemässig zu beherrschen, wird am Tisch --1-- eine Öse --25-- angebracht, in die ein Seil --26-- mit Hilfe eines Hakens eingehängt wird. Das Seil --26-- läuft über Rollen --27-- zu einer mit einer Ratsche versehenen Winde --28--. Durch Drehen an der Winde kann nunmehr das Element aufgerichtet und der von Element abgezogene Tisch wieder abgelassen werden.
Die Kufenkrümmung kann nun so gewählt werden, dass die im Seil --26-- auftretenden Kräfte konstant und gering bleiben. Es ergibt sich dann kein exakter Kreis als Kufenform und aus dem Krümmungsmittelpunkt wird eine Momentanpolkurve. Die abgewinkelten Krallen --18-- (Fig. 1) verhindern, dass das Element während des Auf richtvorganges vorzeitig vom Schalungstisch abrutscht. Wenn die Wand aufgerichtet ist, steht sie auf den Kranschwellen --9-- auf. Die vorne als seitliche Schalung angeordneten Hölzer die nicht ausgeschalt werden, verhindern ein Ausbrechen des noch frischen Betons.
Der Tisch --1-- samt Schalung --8-- wird ausschliesslich von dem Element abgezogen. Da der Beton noch frisch ist, besteht die Gefahr des Ausbrechens. Es wird daher eine Vorrichtung benötigt, die die beim Abziehen auftretenden Kräfte auf eine möglichst grosse Fläche verteilt. Diese Vorrichtung ist durch den Träger --10-- gegeben. Durch Rechtsdrehen der Gewindestange --13-- drückt diese gegen den Träger-10- (Fig. 4). Da dieser den vordersten Teil der Schalung darstellt, drückt er auf seiner ganzen Länge gegen das Element und löst dieses von der Schalung. Die Steifigkeit des Trägers --10-- wird so gewählt, dass die in ihm auftretende Durchbiegung klein genug ist, um Risse im Beton auszuschliessen.
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Sobald die Schalung --8-- abgezogen ist, kann der Tisch --1-- gleich in seine neue Position gebracht werden, indem man an den Gewindestangen --13-- so lange weiterdreht, bis der Schalungstisch - weit genug vom aufgerichteten Betonelement abgerückt ist und Platz für das nächste Element geschaffen ist. Wenn jetzt die Gewindestangen --13-- : in Linksrichtung gedreht werden, drücken die Anschläge --16-- gegen den Träger --10-- und ziehen ihn vom Betonelement ab. Da die Enden der Gewindestangen --13-- in die Muffen --15-- hineinragen, kippt der Träger --10-- nicht um ; er wird durch weitere Linksdrehung in seine Ausgangsposition zurückgezogen. Der Schalungstisch wird jetzt in die waagrechte Position abgelassen und das nächste Element kann betoniert werden.
Die fahrbare Halle --20-- wird so gross gewählt, dass genügend Platz für mehrere Elemente, z. B. eine Wochenproduktion ist. Es wird dadurch gewährleistet, dass die noch frischen Betonwände nicht gleich der
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verbunden. Die Stangen --29-- verlaufen parallel zu den Kranschwellen-9--. Wenn der Schalungstisch aufgerichtet ist, berühren die Krallen --18-- mit ihrer Rückseite die Enden der Stangen --29--. Wenn der Schalungstisch mit Hilfe der Abziehvorrichtung zurückgeschoben wird, drücken die Krallen --18-- gegen die Stangen --29-- und schieben die Halle --20-- zurück. Die Stangen-29-- sind mit waagrechten Löchern --30-- versehen. Der Abstand dieser Löcher ist gleich der Breite des für jedes Element benötigten Platzes.
In den Kranschwellen befinden sich Bohrungen --31--, deren Abstand ein Vielfaches (z. B. Sechsfaches) des Lochabstandes in den Stangen --29-- beträgt und die mit den Löchern in den Stangen --29-- fluchten. Der Schalungstisch wird nun so weit zurückgeschoben, bis die Bohrungen aufeinanderpassen und ein : in Bolzen --32-- eingeschoben werden kann. Dadurch wird die Halle --20-- gegen unerwünschte seitliche Verschiebungen gesichert. Diese Sicherung ist nötig, weil während des Aufrichtvorganges waagrechte Kräfte vom Seil --26-- auf die Halle ausgeübt werden. Weiterhin sichert der Bolzen --32-- die Halle an der Seite der Rollen --22-- gegen Abheben und man erhält ein genaues Mass dafür, wie weit der Schalungstisch jeweils zurückgeschoben werden muss.
Da mit Hilfe der Abziehvorrichtung grosse Kräfte ausgeübt werden können, kann in manchen Fällen auf die Rollen-22-und/oder - verzichtet werden. Die Halle wird dann auf ihren Auflagern gleitend bewegt.
An der Seite der aufgerichteten Elemente kann die Halle dadurch gegen Abheben gesichert werden, dass das Seil --26-- an der Unterseite des letzten Elementes angehängt und mit der Winde --28-festgezogen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen von plattenartigen Betonelementen durch Giessen auf einer Grossflächenschalung, die auf einem Schalungstisch gehaltert ist oder einen Teil eines solchen bildet, mit einer über dem Schalungstisch angeordneten, mit dem hinteren Ende des Schalungstisches verbindbaren Hebeeinrichtung zum Anheben und Aufrichten des Schalungstisches samt den Betonelementen um seine Vorderkante zwecks Lagerung derselben an einem Stützgestell in Form eines aus aneinander lehnenden Betonelementen gebildeten Stapels insbesondere auf einer Baustelle, d a d u r c h g e k e n n - zeichnet, dass der Schalungstisch (1) ein Untergestell (2) mit gekrümmten, bis an seine Vorderkante hinaufreichenden, an sich bekannten Kufen (2) aufweist,
und durch Abrollen auf den Kufen in eine vertikale Lage aufrichtbar ist, dass der Schalungstisch (1) an seinem vorderen Teil mit einem gegenüber der Schalung (8) senkrecht zur Tischebene verschiebbaren Träger (10) versehen ist, dessen obere Fläche mit der Oberfläche der Schalung (8) fluchtet und dass zum Abdrücken der Betonelemente von dem in seine lotrechte Lage aufgerichteten Tisch eine Verschiebevorrichtung (12 bis 17) zum Verschieben des Trägers (10) vorgesehen ist.
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