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Die Erfindung betrifft eine Presspartie für Papiermaschinen, mit einer Saugpresswalze, über welche ein
Pressfilz geführt ist, und welche gleichzeitig zur direkten Übernahme der Papierbahn von einem Sieb dient, sowie mit einer mit der Saugpresswalze eine Pressstelle bildenden Abgabepresswalze zur Übernahme der Papierbahn von der Saugpresswalze und deren Abgabe an einen anschliessenden Teil der Papier- maschine.
Eine Walzenpresse dieser Art ist bekannt. Diese Presse, die als Kompaktpresse bezeichnet wird, ist sehr raumsparend, hat jedoch wegen ihrer kompakten Bauweise eine verhältnismässig begrenzte Wirk- samkeit, so dass in der Regel eine weitere Presse nachgeschaltet werden muss. Wegen Raummangel für die erforderlichen Anpressmechanismen ist es bei ihr nämlich nicht möglich, eine Pressstelle mit zwei Filzen zwecks gleichzeitiger beidseitiger Entwässerung vorzusehen. Wollte man zusätzliche Pressstellen zwischen der Saugpresswalze und der Abgabepresswalze vorsehen, war dazu z. B. nach der US-PS Nr. 3, 861, 996 eine zusätzliche Saugwalze zwecks Abnahme der Bahn von Langsieb erforderlich, wobei zwangsweise die Presse länger wurde. Dadurch wurden nicht nur die Kosten der Maschine bedeutend höher, sondern ihr
Raumbedarf grösser.
Aus der AT-PS Nr. 315632 ist eine Presspartie für Papiermaschinen bekannt, welche nicht direkt zur Übernahme einer Papierbahn von einem Sieb, auf welchem diese gebildet wurde, dient. Es bestehen auch hier die obenerwähnten Schwierigkeiten mit der Bildung der Anpresskraft der Walzen bzw. der
Unterbringung des äusseren Anpressmechanismus. Diese Schwierigkeiten wären besonders ausgeprägt, wenn man die Presse nach der AT-PS Nr. 315632 als Abgabepresse direkt an das erwähnte Sieb der Papier- maschine anschliessen wollte.
Die Erfindung hat die Schaffung einer Presspartie für Papiermaschinen zum Ziel, welche gegenüber den bekannten Ausführungen bei praktisch unverändertem Platzbedarf eine wesentliche Erhöhung der
Pressleistung, d. h. der Entwässerungswirkung gestattet.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einer Presspartie der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass die Saugpresswalze bezüglich der Laufrichtung der Papierbahn vor der Abgabepresswalze mit einer zu- sätzlichen Pressstelle versehen ist, welche durch eine Anpresswalze gebildet wird, wie an sich bekannt, über welche Anpresswalze ein Filz geführt ist, wobei diese Anpresswalze als eine hydrostatische Durch- biegungseinstellwalze mit einem gegenüber einem festen Träger in Pressrichtung verschiebbar beweglichen, um seine Achse drehbaren Mantel ausgebildet ist, der gegebenenfalls mit Ausnehmungen zur Aufnahme von
Presswasser im Pressspalt versehen ist, und dass die Abgabepresswalze mit mindestens einer zusätzlichen
Pressstelle versehen ist, die durch eine Anpresswalze gebildet wird, über welche ein Pressfilz geführt ist,
wobei diese zweite Anpresswalze gleichfalls wie an sich bekannt als hydrostatische Durchbiegungs- einstellwalze mit einem gegenüber einem festen Träger in Pressrichtung verschiebbar beweglichen, um seine Achse drehbaren Mantel ausgebildet ist, wobei ebenso gegebenenfalls der Mantel der Durchbiegungseinstellwalze mit Ausnehmungen zur Aufnahme von Presswasser im Pressspalt versehen ist.
Die in diesem Fall verwendeten Durchbiegungseinstellwalzen, welche aus den US-PS Nr. 3, 802, 044 und Nr. 3, 885, 283 bekannt sind, haben nicht nur die Eigenschaft, dass sie eine gleichmässige Anpresskraft liefern, sondern noch zusätzlich den Vorteil, dass sie keinen äusseren Anpressmechanismus benötigen, d. h. zur Ausführung der Anpressbewegungen unter Verzicht auf einen äusseren Anpressmechanismus geeignet sind. Sie können daher in die bekannte Presspartie eingebaut werden, u. zw. an einer Stelle, wo sonst ein Einbau einer andern Walze nicht möglich wäre. Wenn dabei wie vorgesehen, über die Anpresswalze ein Pressfilz geführt wird, wird die zusätzliche Wirkung von fast zwei Pressstellen mit je einem einfachen Filz erzielt.
Durch die erfindungsgemässen Massnahmen ist es somit möglich, die Leistungsfähigkeit der Presspartie noch weiter zu erhöhen, u. zw. auch in diesem Fall ohne eine Erhöhung des Bedarfs an Grundrissfläche der Presspartie bzw. der Papiermaschine. Es wird auf diese Weise eine Presspartie gewonnen, welche drei hintereinander angeordnete Pressstellen aufweist, die optimal ausgebildet sind. Die erste Pressstelle enthält eine zweiseitige Entwässerung mit Saugen, die zweite Pressstelle eine einseitige Entwässerung mit Saugen und die dritte Pressstelle eine einseitige Entwässerung mit Wasserverdampfung in den Filz, bzw. in am Walzenmantel ausgebildeten Rillen, welche übrigens an beiden Durchbiegungseinstellwalzen vorgesehen sein können.
Die Presse enthält dabei keine offenen Züge und es besteht bei ihr auch keine Gefahr von Bahnabfall, wie sie an Stellen vorhanden ist, wo die Papierbahn an der unteren Seite einer frei geführten Filzbahn haftet.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 ein Schema der erfindungsgemässen Presspartie und Fig. 2 einen Schnitt der Durchbiegungseinstellwalze aus der Fig. 1.
In der Fig. l ist das Ende einer Langsiebpartie einer Papiermaschine dargestellt, welche ein Sieb - enthält, das über Siebwalzen --2 und 3-- geführt ist. Am Sieb-l-befindet sich eine Saugpresswalze --4-- mit einem schematisch dargestellten Saugraum --5--, über welche ein Übernahme-und Pressfilz - geführt ist. Gegen die Saugpresswalze --4-- wird in bekannter Weise eine Abgabepresswalze-7-angepresst, die z. B. eine Oberfläche aus Granit haben kann und mit der Saugpresswalze --4-- eine Pressstelle --B-- büdet. Die Abgabewalze --7-- ist auf einem zweiarmigen Hebelmechanismus--8-gelagert, welcher um eine Drehachse --10-- schwenkbar ist und mit Luftbälgen --11, 12-- zur Entwicklung der Anpresskraft versehen ist.
Die auf dem Langsieb --1-- gebildete Papierbahn wird in bekannter Weise durch den Filz --6-- und
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--4-- vom Sieb --1-- abgehoben,Anpresswalze --14-- angeordnet, über welche ein Pressfilz --15-- geführt ist. Die Anpresswalze --14-- ist als eine hydrostatische Durchbiegungseinstellwalze ausgebildet, wie sie in den US-PS Nr. 3, 802, 044 und Nr. 3, 885, 283 beschrieben ist. Sie enthält einen inneren feststehenden Träger --16--, um welchen ein rohrförmiger Mantel --17-- drehbar ist. Der Mantel --17-- ist auf hydrostatischen Kolben --18-abgestützt, welchen durch eine innere Bohrung --19-- des Trägers hydraulische Druckflüssigkeit zugeführt wird.
Die Druckflüssigkeit dient, wie es in den beiden Patentschriften ausführlich beschrieben ist, einerseits zum Anpressen der Kolben --18-- gegen den Mantel --17-- und somit des Walzenmantels - gegen die Saugpresswalze --4--. Gleichzeitig wird durch die Druckflüssigkeit ein Schmierfilm zwischen den Kolben --18-- und der inneren Fläche des Mantels --17-- gebildet. Nach der erwähnten US-PS Nr. 3, 885, 283 ist an beiden Enden des Walzenmantels --17-- je eine Führung angeordnet, welche neben einer Drehbewegung des Walzenmantels --17-- um den Träger --16-- noch dessen Verschiebung gegenüber dem Träger --16-- in Pressrichtung, d. h. in der Achsenrichtung der Kolben --18-- gestattet.
Eine derartige Führung ist in der Fig. 2 dargestellt, welche einem Schnitt durch den Walzenmantel und den Träger im Bereich eines Endes des Walzenmantels entspricht.
Die Abgabepresswalze --7-- ist mit einer weiteren Anpresswalze --24-- versehen, welche gleich wie die Anspresswalze --14-- ausgebildet ist. Auch hier wird durch das Fehlen eines äusseren Anpressmechanismus die Anordnung der Anpresswalze --24-- wesentlich erleichtert. Da zwischen den Walzen --7 und 24-- nur ein Pressfilz --25-- durchgeführt ist, ist die zusätzliche Entwässerungswirkung der Anpresswalze --24-nicht mehr so gross wie die der Anpresswalze --14--, aber auch nicht mehr nötig, da die Papierbahn im Bereich der Pressstelle --S-- zwischen den Walzen --7 und 24-- nur noch relativ geringe Wassermengen enthält. Es ist daher auch keine Saugwirkung, wie sie durch die Saugpresswalze --4-- gebildet wird, erforderlich.
Es genügt, wenn der Walzenmantel --17-- der Anpresswalze --24-- mit Ausnehmungen zur Aufnahme des Presswassers, z. B. Umfangsrillen oder Sackbohrungen, versehen ist. In gleicher Weise kann auch der Mantel --17-- der Anpresswalze --14-- mit derartigen Ausnehmungen versehen sein.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Walzenmantel --17-- auf einer Führungsscheibe --20-- drehbar
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Anpressmechanismus benötigen, ist es möglich, im engen Raum zwischen der Siebwalze --3--, der Saugpresswalze --4-- und der Abgabepresswalze --7-- eine weitere Anpresswalze --14-- anzuordnen. Da die Anpresswalze --14-- mit einem Filz versehen werden kann und mit der Saugpresswalze --4-- zusammen- wirkt, über welche ebenfalls ein Pressfilz --6-- geführt ist, entsteht an der Pressstelle zwischen den Walzen --4 und 14-- fast die doppelte Entwässerungswirkung, wie zwischen zwei Walzen mit einem einzigen Filz an der Pressstelle.
Es wird hier eine optimale Pressstelle geschaffen, da der noch relativ hohe
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Wassergehalt der Papierbahn eine grosse Entwässerungsleistung bei schonender Behandlung der Bahn erfordert.