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Die Erfindung betrifft ein Bauwerk aus vorgefertigten Raumzellen, die eine tragende Aussenhaut aus
Beton od. dgl. aufweisen und mit den benachbarten Raumzellen verbunde sind, wobei je Etage wenigstens zwei Raumzellen vorgesehen sind.
Die Entwicklung im Fertigteilbau geht dahin, möglichst den grössten Teil eines zu errichtenden
Bauwerks fabriksmässig vorzuerzeugen, also die einzelnen Elemente möglichst weitgehend fertigzustellen.
Bei einem bekannten Bauwerk der genannten Art wurden schon verhältnismässig grosse Raumzellen hergestellt und aneinandergereiht, wobei bei den am Ende der Reihe vorgesehenen Raumzellen die zur
Reihe gerichtete Wand fehlt, bei den in der Reihe gerichteten Raumzellen aber jeweils die beiden Wände zu den benachbarten Raumzellen weggelassen wurden, so dass diese Raumzellen die Grundform aneinander- reihbarer, rechteckiger Rohre aufweisen. Bei ebenerdigen Bauten werden die Raumzellen auf einem entsprechenden Fundament aneinandergereiht. Um Transportschwierigkeiten zu vermeiden, muss man derartige Raumzellen bei grösseren Abmessungen in unmittelbarer Nähe eines zu errichtenden Bauwerks erzeugen.
Will man die Raumzellen über grössere Entfernungen auf Strassen transportieren, muss man sich an die zulässigen Abmessungen halten, so dass sich MaximÅalbreiten unter 3 m ergeben. Es ist klar, dass dieses Mass im normalen Wohnbau zu klein ist, so dass sich derartige transportierbare Fertigteile vorwiegend nur für bestimmte Raumtypen, z. B. Vorräume, Garagen, Nasszellen usw. eignen werden, wogegen grössere Räume entweder an der Baustelle aufgemauert oder dort aus nur Wand- bzw. Deckenteile darstellenden Fertigteilen errichtet werden. Wie schon erwähnt wurde, erfolgt die Aneinanderreihung der bekannten Raumzellen mit tragender Aussenhaut aus Beton auf einem entsprechend vorbereiteten Fundament. Es wurde dabei auch schon versucht, im Hochhausbau bestimmte Bautrakte aus auf einem Fundament übereinander gestapelten Raumzellen zu errichten.
Die Raumzellen können dabei wieder Rohrstücke bilden, die nun mit nach oben und unten weisender Öffnung angebracht und zu einem Aufzugsschacht, einem gegebenenfalls schon eingebaute Treppenelemente enthaltenden Stiegenhaus oder zu einer jeweils Küche und Bad der übereinanderliegenden Wohnungen enthaltenden Nasszellensäule zusammengesetzt werden.
Um die Errichtung ganzer Gebäudeteile bzw. sogar ganzer Gebäude aus möglichst weit fabriksmässig vorbearbeiteten Raumzellen zu ermöglichen, hat man auch schon Raumzellen mit einem tragenden Rahmen aus Metallprofilen und Wänden aus Leichtbeton oder Isoliermaterial gebaut, bei denen benachbarte Raumzellen durch die Rahmen verspannende Verbindungsmittel, z. B. Schrauben, untereinander verbunden werden können. Da hier ein tragender Aussenrahmen vorhanden ist, können die Wände bei benachbarten Raumzellen praktisch beliebig weggelassen werden, so dass man vom Rahmenaufbau gleiche Raumzellen zu unterschiedlich grossen Räumen verbinden kann, die selbstverständlich auf dem gleichen Rastermass beruhen.
Die Fertigung einer Raumzelle mit tragendem Metallrahmen und zusätzlich angebrachter Aussenhaut ist wesentlich aufwendiger als jene von Raumzellen aus Beton und tragender Aussenhaut. In beiden Fällen kommt es bei den bisherigen, aus Raumzellen errichteten Bauwerken zur Fugenbildung an den Stossstellen der Raumzellen, wobei diese Fugen ausgefüllt, abgedichtet und verkleidet werden müssen.
Bei einem Bauwerk der genannten Art besteht der erfinderische Schritt im wesentlichen darin, dass die Raumzellen derselben Etage mit aneinanderstossenden Wänden angeordnet und mit den benachbarten, sie gegebenenfalls über kleiner als die jeweilige Zellenwand gehaltene Anschlussöffnungen zu einem grösseren Raum ergänzenden Raumzellen mit Klebemörtel od. dgl. grossflächig verklebt sind, wogegen zwischen aufeinandergesetzten Raumzellen vorzugsweise isolierende Zwischenlagen vorgesehen sind.
Durch die Anordnung mit stossenden Wänden erhält man hinreichend grosse Flächen, an denen die Verklebung vorgenommen werden kann. Durch diese Verklebung wird ein Zusammenhalt der Raumzellen einer Etage ohne zusätzliche Stützkonstruktion hergestellt und auch die notwendige Lastverteilung erzielt.
Wegen der notwendigen Anordnung mit stossenden Wänden werden aufeinanderfolgende Raumzellen einer Etage parallel oder kreuzend, nicht aber in Längsrichtung fluchtend, also nicht nur in einer Reihe, vorgesehen. Eine Bauwerkseite erhält dadurch eine wabenförmige Struktur. Durch den Zusammenhalt der einzelnen Raumzellen ist auch eine weitgehende Erdbebensicherheit des Bauwerks gegeben. Die Raumzellen einer folgenden Etage werden untereinander wieder verklebt. Da jede Etage wegen der Verklebung in sich zusammenhält, braucht keine stärkere Verbindung mit der darunterliegenden Etage vorgenommen zu werden, sondern man kann, wie erwähnt, isolierende Zwischenlagen anbringen.
Zur Vergrösserung der Variationsmöglichkeiten können zusätzlich zu den Raumzellen weitere in den Normmassen passende Bauelemente, z. B. Dachelemente, Terassenelemente, Boden-und Deckenplatten für zwischen gegenüberliegend angebrachten Raumzellenreihen gebildete Gänge usw., vorgesehen werden.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 und Fig. 2 schematisiert ein mögliches erfindungsgemässes Bauwerk in Seitenansicht und im Horizontal- schnitt durch die untere Etage und die Fig. 3 und 4 Schnitte durch den Stossbereich aufeinanderfolgender
Raumzellen mit Anschlussmöglichkeiten für Installationen.
Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bauwerk besteht aus zwölf Raumzellen--1, la, 2,2a, 3,4, 5, 6,7 und 8--. Dabei sind jeweils im Erdgeschoss an jeder Gebäudeseite zwei Raumzellen mit normal zur zugehörigen Gebäudeseite verlaufender Trennfuge und Längsachse angeordnet. Die Raumzellen --1, la, 2, 2a, 3 und 4-- sind identisch bzw. spiegelbildlich symmetrisch ausgeführt, besitzen am einen Ende ein nicht dargestelltes Fenster, wobei die Aussenränder, wie in Fig. 1 dargestellt, an den Ecken eingezogen sind, um den architektonischen Gesamteindruck zu verbessern. Im übrigen bilden die Raumzellen einen geschlossenen Quader mit vier Mantelwänden und einer Stirnwand --9--, in der eine Türöffnung --10-- vorhanden ist. In den Raumzellen --2 und 4-- ist je eine Nasszelle-11-mit Badezimmereinrichtung montiert.
Die Fuge --12-- zwischen den Raumzellen --1, 2 bzw. 2a, la bzw. 3, 4-ist mit Klebemörtel gefüllt, so dass die Raumzellen an der ganzen stossenden Wand miteinander verklebt sind. Ebenso sind die Fugen --13, 14-- zwischen den Zellen --5, 6 und 7, 8-- bestimmenden Wände verklebt.
Die Raumzellen --1 bis 4-- können Schlaf-, Gaste- un Arbeitsräume aufnehmen. Die entsprechende Einrichtung, zumindest aber die Installationen, Fenster, Türen, Wand-, Decken- und Bodenverkleidungen werden bereits bei der Herstellung angebracht, so dass die jeweilige Raumzelle mit dieser Einrichtung transportiert und montiert wird. Die Raumzellenpaare --1, 2 bzw. 3, 4-sind im Abstand voneinander angeordnet. Dadurch entsteht ein Platz --15--, der entweder als offener Innenhof oder bei ganzer oder teilweiser Abdeckung als Halle dienen kann, wobei in diesem Bereich auch ein Aufgang zum Obergeschoss vorgesehen wird. Für das gesamte Bauwerk ist ein Fundament --16-- vorgesehen.
Von diesem Fundament hochstehende Säulen --17-- können als Montagehilfe oder als Träger für eine über dem Obergeschoss anzubringende Pergola, ein Sonnendach od. dgl. dienen.
An der einen Stirnseite des Parterres sind die beiden Raumzellen --5, 6-- vorhanden, deren Stirnwände --18, 19-- mit den Seitenwänden der Raumzellen --2, 4-- im Stossbereich wieder verklebt sind.
Die kürzere Raumzelle --6-- kann als Eingang und die Raumzelle --5-- als Heizraum oder Unterbringungsraum für eine vormontierte Klimaanlage dienen.
Die Raumzellen-7, 8-bilden miteinander einen grösseren Wohnraum. Um ihre Verbindung zu erzielen, trotzdem aber die Festigkeit aufrechtzuerhalten, sind die zueinander gerichteten Seitenwände - nur im Endbereich vorhanden, so dass eine grosse Anschlussöffnung --21-- freibleibt. Die Wandteile - ergeben eine Versteifung und ermöglichen die Klebeverbindung. Zusätzlich wird man im Bereich der Verbindungsöffnung --21-- Boden- und Deckenarmierungen vorsehen.
Fig. 3 zeigt den möglichen Anschluss einer Abwasserinstallation. Zwischen aufeinandergestellten Raumzellen-l, la, 2, 2a-- wird vorzugsweise keine Verklebung, sondern eine Isolierung --22--
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verschweisste Muffe --25-- verbunden werden können. Ein Einlassstutzen-26-- endet in einer Seitenöffnung --27-- und kann wieder über eine Muffe --28-- mit einem Anschlussrohr-29-verbunden werden. Fig. 4 zeigt einen nach vorne und nach der Seite offenen Anschlusskasten--30--, in dem Elektroinstallationen benachbarter Raumzellen gekuppelt und mit einer Anschlussleitung verbunden werden können. Später wird eine Abdeckung angebracht.