<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft ein im Weingarten einsetzbares, fahrbares Traubenerntegerät, bestehend aus Traubenmühle oder Abbeermaschine, einer oder mehreren Förderpumpen, einer Presse, vorzugsweise einer hydraulischen Kolbenpresse, und einem Aufnahmebehälter.
Es sind bereits Geräte bekannt, welche auf einem Fahrzeug Traubenmühle, Pumpe, Presse und Tank vorgesehen haben. Diese Geräte besitzen den Nachteil, dass die Maschine nach dem Ernten sofort in die Presse gefordert wird, was hohe Trüb- und Gerbstoffanteile zur Folge hat. Ausserdem ist es mit diesem Verfahren nicht möglich, Qualitätsweine zu erzeugen, da es zu deren Herstellung erforderlich ist, die Traubenmaische zusammen mit dem Most eine bestimmte Zeit stehen zu lassen, damit die in den Beerenhäuten vorhandenen, typischen Aromastoffe einer Weinsorte vom Traubenmost aufgenommen werden.
Ferner wurde auch vorgeschlagen, die Maische in einem fahrbaren Tank zu lagern und dann erst zu pressen. Dieses Verfahren erhöht zwar die Mostqualität, würde aber einem kontinuierlichen Ernten im Weingarten hinderlich sein, da die Presse nur fallweise beschickt werden könnte. Weiters wird bei diesem Verfahren die Maische ohne vorherige Entsaftung der Presse zugeführt, welche aus Platz- und Gewichtsgründen sowieso nur relativ klein gehalten werden kann, was wieder infolge der kleinen Filterwirkung
EMI1.1
zu schaffen, welches wohl eine Lagerung der Maische ermöglicht, wobei aber die Maische bereits gut vorentsaftet zur Pressung gelangt.
Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, dass im Aufnahmebehälter ein Zwischensieb und eine den Rückstand auf diesem Sieb abführende Förderschnecke angeordnet sind, dass eine von der Förderschnecke beschickte Pumpe vorgesehen ist und dass der Auslass der Pumpe an den
Einfülltrichter der Presse ausschiessbar ist. Dadurch kann sich der Most unterhalb des Siebes sammeln, während die entsaftete Maische oberhalb des Siebes verbleibt und nach Belieben der Presse zugeführt werden kann. Dadurch ist es möglich, die Presse klein zu gestalten, d. h. mit kleiner Leistung, bzw. langsam und schonend zu pressen, da die Maische bereits etwa zu 50% vorentsaftet in die Presse gelangt.
Die Anordnung der Presse über dem im Tank befindlichen Zwischensieb besitzt den Vorteil, dass der von der Presse abfliessende Most- welcher beim Pressen mitgeschwemmte Verunreinigungen mit sich führt-durch die darunter lagernde Maische hindurchfliesst, wodurch eine zusätzliche Filterung des Mostes erzielt wird.
Nachstehend wird an Hand der Zeichnungen eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungs- gegenstandes beschrieben. Fig. 1 zeigt einen Schnitt in Längsrichtung und Fig. 2 einen Schnitt quer zur Fahrtrichtung nach der Linie AB in Fig. 1.
Fig. 1 zeigt einen Rahmen mit Anhängevorrichtung-l-auf Rädern, an welchem ein Behälter-2befestigt ist. Im Behälter --2-- ist eine Presse --3-- eingebaut, welche durch den Trichter --10-beschickt wird. Die Presse --3-- kann im Prinzip aus jedem beliebigen Pumpensystem bestehen, welches laufend in einen perforierten Behälter fördert, der an der Auslassöffnung mit einer hydraulisch oder mechanisch verstellbaren Verschliesseinrichtung --Sa-- versehen ist. Bei einer Kolbenpresse ist, wie die Erfahrung zeigt, eine schonende Traubenpressung und die Erzielung einwandfreier Mostqualität gewährleistet.
Die Presse --3-- besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem mit Hilfe eines Hydraulikzylinders --4-- ständig hin- und herbewegten Kolben --4a--, welcher in einen perforierten Presskorb-4b-fördert, der mit einer durch einen zweiten Zylinder --5-- bewegten Gegendruckklappe - verschliessbar ist. Diese Einrichtung weist eine diskontinuierliche Förderung auf, was durch die Anordnung von zwei oder mehreren solchen Pressen --3--, welche in verschiedenem Takt arbeiten, vermieden werden kann. Anschliessend an die Presse --3-- ist eine U-förmige, nach oben offene Rinne - angebracht, welche die Pressrückstände zum Auswurf weiterleitet. Diese Rinne --8-- ist abnehmbar, so dass die Maische direkt in den Tank --2-- fallen kann, falls nicht gepresst wird.
Am hinteren Ende des Gerätes befindet sich eine Traubenmühle-7--, welche mit den geernteten Trauben laufend beschickt wird, die nach dem Mahlen in eine Pumpe --6-- fallen, welche die Maische durch einen Schlauch --9-- zum Einfülltrichter --10-- der Presse --3-- oder durch die Einfüllöffnung --16-- direkt in den Tank fördert. Im Tank --2-- ist ein Zwischensieb --12-- eingebaut, welches die Maische vom nach unten abfliessenden Most trennt. Diese Maische kann dann mit Hilfe einer Schnecke --13-- wieder der Saugseite der Pumpe - zugeführt werden und zur Presse-3-- gefördert werden. Im Verbindungsstück --13a-- zwischen dem Behälter --2-- und der Pumpe --6-- befindet sich ein Absperrschieber --14--.
Somit ist es möglich, die im Tank --2-- befindliche Maische auch später zu pressen, um eine Anreicherung des Traubenmostes
<Desc/Clms Page number 2>
mit Aromastoffen zu ermöglichen. Der Tank --2-- besitzt einen Ablauf --11--, welcher auch an eine zusätzliche, nicht dargestellte Pumpe angeschlossen werden kann. Die Steuer- und Antriebselemente befinden sich im Teil --15-- der Darstellung.
Die Arbeitsweisen im Weingarten sind nun folgende : Das an eine Zugmaschine angekuppelte und von diesem über die Zapfwelle betriebene Gerät, dessen Elemente vorwiegend hydraulisch angetrieben sind, wird durch den Weingarten gezogen, wobei die Traubenmühle --7-- bzw. eine Abbeermaschine laufend mit den geernteten Trauben beschickt wird. Die unterhalb der Mühle --7-- angeordnete Pumpe --6-- fördert die Maische durch den Schlauch --9-- und durch die Einfüllöffnung --16-- in den Tank --2--. Ist der Tank --2-- gefüllt, wird der sich unterhalb des Siebes --12-- sich sammelnde Most in einen am Ende des Weingartens bereitstehenden Behälter über die Entleerleitung-11-umgepumpt.
Sodann wird der
Schlauch --9-- mit dem Einfülltrichter --10-- gekuppelt, die Schnecke --13-- eingeschaltet, der Schieber - geöffnet und die Maische wird von der Schnecke --13-- in die Pumpe --6-- befördert und von dort in die Presse --3-- gepumpt, wo sie vollends entsaftet wird. Die Pressrückstände werden dann über die Rinne --8-- im Weingarten ausgestossen. Wird die Mühle --7-- bzw. die Abbeermaschine oberhalb des Siebes --12-- angeordnet, so dass die Maische von selbst in den Tank --2-- fliesst, kann die Pumpe --6-die Presse --3-- laufend mit Maische befüllen, während gleichzeitig der Tankraum oberhalb des Siebes - beschickt werden kann.
Es wäre auch möglich, den Schlauch --9-- am Einfülltrichter --10-- zu belassen. Soll dabei nicht gepresst werden, muss die Gegendruckklappe --5a-- geöffnet und die Rinne - entfernt werden, damit die Maische ungehindert in den Tank --2-- fallen kann.
Diese beispielsweise Ausführungsform des Gerätes kann selbstverständlich in verschiedene Variationen abgeändert werden. Beispielsweise ist es möglich, den Einfülltrichter --10-- zur Presse --3-- als Behälter auszuführen, welcher zusätzliche Siebe aufweist, so dass die Maische noch besser entsaftet zur Pressung gelangt. Ferner wäre es möglich, mit Hilfe einer mitgeführten Druckluftanlage die Pumpe - als Injektorpumpe auszuführen ; gleichzeitig könnte durch Einblasen von Druckluft in den Tank - dieser entleert werden. Weiters wäre es möglich, die Mühle --7-- oberhalb des Einfülltrichters - anzuordnen und die Mühle --7-- mit Hilfe einer Zubringerschnecke zu befüllen. Die Presse --3-kann günstigerweise im Tank --2-- eingebaut sein oder sich ausserhalb dessen befinden.
Das Aggregat kann selbstverständlich auch im Hause stationär eingesetzt werden, da z. B. für die Erzeugung von Rotwein die Trauben nicht gleich im Weingarten gepresst werden können.
Falls die Maische im Tank --2-- stehengelassen wird, kann, um eine bessere Durchmischung zu erreichen, die Schnecke --13-- eingeschaltet werden. Der Einfülltrichter der Traubenmühle --7-- könnte ferner auf beiden Seiten die Breite des Tanks --2-- überragen, um möglichst nahe an die Rebstöcke heranzureichen. Es könnten auch zusätzliche, aufsteckbare Rinnen an diesem Trichter angeordnet sein, so dass die Erntepersonen die Trauben direkt in den Einfülltrichter der Mühle --7-- geben. Die ansonsten üblichen Behältnisse, wie Kübel usw. würden dann entfallen.
EMI2.1