<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine halbautomatische Nummernsendevorrichtung für Fernmeldeinsbesondere Fernsprecheinrichtungen zum einmaligen und bzw. oder wiederholten Aussenden von Rufnummern mittels Karten als Informationsträger und bzw. oder mittels Tastenwahl der Rufnummern, mit einem optischen Kartenleser und einem elektronischen Rufnummernspeicher, von dem aus die Rufnummer nach der Belegung der Amtsleitung abrufbar ist.
Die bekannten Nummernsendevorrichtungen kann man in zwei Gruppen einteilen : a) Die mit dem Namen"Unechte Tastwahl"bezeichneten Nummernsendevorrichtungen, bei welchen die Rufnummer mittels einer Tastatur in einen Speicher eingegeben wird und von diesem
Speicher in der Geschwindigkeit ausgewählt wird, für die die Vermittlungsanlagen des
Telefonnetzes ausgelegt sind. Einige dieser Nummernsendevorrichtungen sind mit einer Taste zum mehrmaligen Aussenden der einmal eingetasteten Nummer versehen. b) Nummernsendevorrichtungen, bei welchen die Rufnummer auf einem Informationsträger einmal aufgezeichnet wird und von dort wiederholt abgelesen werden kann. Als Informationsträger werden Magnetbänder, Programmscheiben und Karten, z. B. Lochkarten, verwendet, wobei jedoch keinerlei Rufnummernspeicher vorgesehen sind.
Bei den Geräten der Gruppe b) ist zum Lesen der Information eine Bewegung des Informationsträgers zur Lesevorrichtung erforderlich. Der Bewegungsablauf muss bei dem Lesevorgang bezüglich seiner Geschwindigkeit oder seines Rhythmus gleichartig erfolgen. Dazu sind bei dieser Art von Nummernsende- vorrichtungen mechanische Vorrichtungen eingebaut, welche diese Bewegung bei jedem Lesevorgang gleichartig ablaufen lassen.
Beispielsweise wird durch die DE-OS 1815995 eine Einrichtung zum Aussenden von mittels Karten eingegebenen Rufnummern beschrieben, bei der jedoch kein Rufnummernspeicher vorgesehen ist und die Aussendung der Wahlimpulse während des Lesens der Karte erfolgt. Um die für eine einwandfreie Verarbeitung der Wählimpulse im nachgeschalteten Wählamt erforderlichen Zeitintervalle einzuhalten, ist ein Elektromagnet vorgesehen, der das durch die Schwerkraft bedingte Absinken der in entsprechenden Führungen gleitenden Karte in einem bestimmten Rhythmus abstoppt und wieder frei gibt.
Der Nachteil einer derartigen Einrichtung besteht nun darin, dass auf Grund der in der Praxis geforderten Kompaktheit derartiger Einrichtungen relativ empfindliche und daher störungsanfällige mechanische Bauteile nötig sind und der Reibungskoeffizient zwischen der Karte und der Kartenführung konstant gehalten werden muss, um Fehlfunktionen zu vermeiden. Dies ist über längere Zeiträume nur durch regelmässige Wartung möglich, die entsprechend hohe Kosten verursacht.
Ziel der Erfindung ist es, eine Nummernsendevorrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei der eine exakte Steuerung der Geschwindigkeit des Ablesens der als Informationsträger dienenden Karten in Abhängigkeit von der vorgeschriebenen Geschwindigkeit des Aussendens der Wählimpulse hinfällig ist und die Lesegeschwindigkeit in weiten Grenzen schwanken kann. Insbesondere soll es möglich sein, die Karten von Hand aus mit beliebiger Geschwindigkeit in den Kartenleser einzuschieben oder herauszuziehen und dabei auf jegliche mechanische Regeleinrichtungen, wie sie bisher üblich sind, zu verzichten.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass zum Ablesen der Rufnummern während des von Hand aus erfolgten Einschiebens und bzw. oder Herausziehens der-vorzugsweise als Streichkarten aus durchscheinendem, durchsichtigem oder reflektierendem Material, bei welchen die Rufnummer in Kodeform durch Schwärzung entsprechender Felder markiert ist, ausgebildeten-markierten Karten aus dem Kartenleser (KL) die Ausgänge des Kartenlesers (KL) bzw. eines diesem nachgeschalteten Leseverstärkers (LV) mit Eingängen eines Kodierers (KO) und einer Speichersteuerung (SS) für die Steuerung des elektronischen Rufnummernspeichers (SP) verbunden sind, welcher Speicher (SP) von dem Kodierer (KO) und einem von diesem gesteuerten Strobimpulsformer (ST) gespeist ist.
Damit wird sichergestellt, dass die Informationen von den Karten mit beliebiger Geschwindigkeit gelesen und vom Rufnummernspeicher in Abhängigkeit von der vorgeschriebenen Sendegeschwindigkeit der Wählimpulse abgerufen werden können.
Die Erfindung bricht mit der hergebrachten Vorstellung, dass die Nummerneingabe mittels Informationsträgern bei Femmeldeeinriehtungen mit exakt gesteuerten bzw. wirkenden Lesevorrichtungen zu erfolgen habe. Es zeigte sich, dass durch die erfindungsgemässe Nummernsendevorrichtung dieses
<Desc/Clms Page number 2>
Vorurteil widerlegt wurde und ein bemerkenswerter Fortschritt in der einschlägigen Technik erzielt werden konnte.
Das Einschieben bzw. Herausziehen der Karte in den bzw. aus dem optischen Kartenleser für die Nummerneingabe kann bei der erfindungsgemässen Anordnung mit jeder durch die Handbetätigung möglichen Geschwindigkeit vorgenommen werden. Dadurch erübrigen sich alle Brems- und Antriebseinrichtungen zur Stabilisierung des Ablaufes bzw. der Geschwindigkeit des Lesevorganges, so dass eine erhebliche Vereinfachung des Aufbaues und der Betriebssicherheit des Kartenlesers erreicht wird. Die Karten können als Lochkarten, aber mit Vorteil auch als Streichkarten aus durchscheinendem, durchsichtigem oder reflektierendem, z. B. weissem Material, bei welchen die Rufnummern in Kodeform durch Schwärzung entsprechender Felder markiert werden, ausgebildet sein.
In diesem Falle werden auch die bei Lochkarten durch das Ausstanzen der Löcher bedingten Grate vermieden, welche zu Schwierigkeiten beim Einschieben und Herausziehen aus dem Kartenleser führen können. Diese Schwierigkeiten können der Grund sein, dass die Bedienungsperson die Karte in wechselnden Richtungen, statt in einem Zug bewegt, wodurch eine Fehlwahl ausgelöst werden kann. Kartenleser und Karten können auch so aufgebaut sein, dass für jede Ziffer der Rufnummer nur ein Feld auf der Streichkarte zu schwärzen ist.
Solche Karten können also vorgefertigt vorhanden sein und vom Benutzer selbst mit dem jeweiligen Rufnummernkode ohne jegliches Werkzeug versehen werden. Auf diese Weise kann der Benutzer sich für seinen Bedarf eine Kartei der ihn interessierenden Rufnummern anfertigen.
Der innere, opto-elektrische Aufbau des bei der erfindungsgemässen Anordnung eingesetzten optischen Kartenlesers kann nach herkömmlichen Vorbildern erfolgen und ist nicht Gegenstand der Erfindung.
An Hand einer in der Zeichnung dargestellten Nummernsendevorrichtung der eingangs genannten Art wird nun die Erfindung näher beschrieben.
Die in der Zeichnung beispielsweise schematisch dargestellte, erfindungsgemässe Nummernsendevorrichtung ist als Zusatzgerät zu einer Teilnehmerstation ausgeführt.
Die Ziffern der Rufnummer werden entweder mit den Tasten 1.... 0 oder mit der Karte --K-- und dem Kartenleser --KL-- und dem Leseverstärker --LV-- über den Kodierer --KO-- und den Strobimpulsformer --ST-- und die Speichersteuerung-SS-- in den Speicher --SP-- des Rufnummerngebers der Nummernsendevorrichtung eingegeben.
Zur Auswahl der Ziffernimpulse wird von der zentralen Steuerung --ZS-- über das NSA-Relais der nsa-Kontakt betätigt und der Impulsgeber IG eingeschaltet. Dieser gibt Impulse an den Zähler --ZA-- und über das Impulsrelais NSI an den nsi-Kontakt ab. Der Stand des Zählers wird im Vergleicher-VG1-- mit dem Ausgang des Speichers --SP-- verglichen. Ist der Vergleich positiv, so wird die Intervallstufe --IN-- ausgesteuert und über die zentrale Steuerung --ZS-- der Zähler --ZA-- zurückgestellt. Die Intervallstufe --IN-- stoppt über die zentrale Steuerung --ZS-- den Impulsgeber IG und öffnet über das NSA-Relais den nsa-Kontakt.
Vor Beginn des Einlesens der Nummer im Kartenleser-KL--von der Karte --K-- wird über den Leseverstärker --LV-- und die Speichersteuerung --SS-- der Speicher --SP-- gelöscht. Die Stoptaste - unterbricht bei Betätigung über die zentrale Steuerung --ZS-- die Ziffernauswahl. Wird nach dem Betätigen der Stoptaste --S-- eine der Zifferntasten l.... 0 betätigt, so löscht die zentrale Steuerung über die Speichersteuerung --SS-- den Speicher --SP-- und schaltet weiters die Speichersteuerung - auf Eingabe einer neuen Nummer.
Die Betätigung der Wiederholtaste --W-- steuert über die zentrale Steuerung --ZS-- und über die Speichersteuerung --SS-- den Speicher --SP-- auf Auslesen der Rufnummer von der ersten Ziffer der eingespeicherten Rufnummer an. Wird die Kapazität des Speichers von beispielsweise 16 Ziffern überschritten, so steuert die Speichersteuerung --SS-- die zentrale Steuerung-ZS-derartig, dass das Betätigen der W-Taste über die Speichersteuerung --SS-- die Rufnummer im Speicher-SP-- löscht. Die Aussendung der Ziffern wird bei Eingabe von beispielsweise mehr als 16 Ziffern nur dann unterbrochen, wenn die Differenz zwischen der Anzahl der eingegebenen Ziffern und der bereits ausgewählten Ziffern die Speicherkapazität von 16 Ziffern des Ausführungsbeispiels überschreitet.
Die Amtsleitungsbelegvorrichtung setzt sich aus dem Programmsehaltwerk-Tl, T2, T3 und T4--, der Amtsbelegsteuerung --AB--, den Programmierstellen-Pl, P2 und P3--, dem Vergleicher --VG2-- und den durch die Amtsleitungsbelegvorrichtung geschalteten Relais --T, U und NSI-- zusammen.
<Desc/Clms Page number 3>
Die Zeitglieder des Programmschaltwerkes-Tl, T2, T3 und T4-- sind voneinander unabhängig einstellbar. Die Programmierstelle--P1--schaltet eines oder mehrere der Zeitglieder-Tl, T2 und T3-für das Umschalten des u-Kontaktes und das Öffnen des nsi-Kontaktes über die Relais --U und NSI-wirksam. Der Erdtastenkontakt --t-- wird vom Relais --T-- betätigt. Der Zeitpunkt und die Dauer der Einschaltung werden durch Anschaltung an die Zeitglieder --T2 und T3-- mit der Programmierstelle --P2-- bestimmt.
Soll die Amtsleitungsbelegung durch Kennziffernaussendung erfolgen, so wird durch die Programmierstelle --P3-- die zentrale Steuerung --ZS-- und der Vergleicher --VG2-- während der Zeitdauer des Zeitgliedes --T3-- wirksam geschaltet. Die zentrale Steuerung-ZS-- schaltet den Impulsgeber IG ein und schliesst über das NSA-Relais den nsa-Kontakt.
Der Impulsgeber IG gibt Impulse an das NSI-Relais und den Zähler --ZA-- ab. Stimmt der Stand des Zählers --ZA-- mit der im Vergleicher-VG2-- eingestellten Kennziffer überein, so wird über die zentrale Steuerung --ZS-- der Zähler --ZA-- zurückgestellt, der Impulsgeber IG ausgeschaltet und der nsa-Kontakt über das NSA-Relais geöffnet.
Die Amtsbelegtaste --A-- schaltet über die Amtsbelegsteuerung --AB-- die Zeitgliederkette --T1, T2, T3 und T4-- ein. Diese sperrt die zentrale Steuerung derart, dass die Rufnummer nicht ausgesendet wird solange die Zeitglieder-Tl, T2, T3 und T4-- nicht abgelaufen sind. Diese Sperre wirkt bezüglich der Zifferntasten gleich wie die Stoptaste --S--.
Wird nach der Betätigung der A-Taste mit den Zifferntasten 1.... 0 eine Nummer eingewählt, so wird zuvor der Speicher gelöscht. Die Stoptaste --S-- setzt die Amtsbelegsteuerung --AB-- in den Ruhezustand zurück.
Mit den Zeitgliedem-Tl, T2, T3 und T4-- und den Programmierstellen-Pl, P2 und P3-- kann die Amtsleitungsbelegvorrichtung beispielsweise in folgender Art programmiert werden :
1. Mindestens eine Sekunde Schleife öffnen --u, nsi--, ein bis zwei Sekunden bei geschlossener
Schleife warten, Kontakt-t-0, 3 Sekunden schliessen, 2 Sekunden warten und, wenn eine
Nummer eingetastet oder die W-Taste betätigt wurde oder wird, die Nummer aussenden.
2. Mindestens eine Sekunde Schleife öffnen --u, nsi--, 2 Sekunden bei geschlossener Schleife warten und, wenn eine Nummer eingetastet oder die Wiederholtaste --W-- betätigt wurde oder wird, die Nummer aussenden.
3. Mindestens eine Sekunde Schleife offnen-u, nsi-, l Sekunde bei geschlossener Schleife warten, die zwischen 1 und 0 einstellbare Kennziffer aussenden und, wenn eine Nummer eingetastet oder die W-Taste betätigt wurde oder wird, die Nummer aussenden.
4. Schleife öffnen-u, nsi--, nach einer Sekunde Erdkontakt --t-- betätigen, 1 Sekunde warten.
Ist oder wird eine Nummer eingetastet, so wird die Schleife geschlossen, 2 Sekunden gewartet und dann die Nummer ausgesendet.
Die Bügel --Ba und Bb-- werden nur bei Teilnehmerstationen mit Erdtaste benötigt, um entweder die a-oder die b-Leitung oder auch beide zu erden.
Kommt ein Rufsignal an die Nummernsendevorrichtung, während die Kontakte --u und nsi-die Schleife öffnen, so wird im Tongenerator --TG-- ein Ton erzeugt und dem Verstärker --VE-- zugeleitet. Das Sprechsignal wird vom Fernhöreranschluss --F2-- der Teilnehmerstation --TS-- über den Übertrager --AS-- AS-- dem Niederfrequenzverstärker --VE-- zugeleitet. Zur Funkenlöschung des nsi-Kontaktes ist ein RC-Glied,-Rl, Cl-eingebaut.
Die Anschaltung der beispielsweisen Ausführung der Nummernsendevorrichtung als Zusatzgerät zu einer Teilnehmerstation erfolgt mit der Steckvorriehtung-SV-an die Anschlussleitungen der Teilnehmerstation --TS--: Die Sprechleitungen --a,a'und b-- und die Erdleitung --e--.
Ein Anrufvorgang besteht aus folgenden Tätigkeiten : Fernhörer der Teilnehmerstation abheben, Taste --A-- betätigen, die Nummer eintasten oder die Karte einschieben.
Zur Anrufwiederholung genügt es, die A- und W-Taste nacheinander zu betätigen. Wiederholtes Drücken der A-Taste wiederholt den Vorgang der Amtsleitungsholung. Der Lauthorverstärker-VE-er- laubt das Wiederholen oder Wählen der Nummer bei weggelegtem Hörer.
Wird unmittelbar nach einem Anruf ein weiterer Anruf ausgeführt, so drückt man die A-Taste und tastet dann die Nummer ein oder schiebt eine Karte ein.