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Erfindungsgegenstand ist eine Anordnung für ein pneumatisches Entleeren von Schüttgut, z. B. von Getreide aus Boden- und andern Lagerplätzen mittels eines gleichgerichteten Druckflussstromes. Diese Anordnung ermöglicht auch ein Durchlüften des gelagerten Materials durch kalte oder erwärmte Luft.
Gemäss derzeit bekannter Entleerungsverfahren werden zum Entleeren von Schüttgut mechanische und pneumatische Fördersysteme verwendet.
Für ein mechanisches Entleeren von Bodenlagerplätzen werden Förderanordnungen verwendet, wie z. B. Förderbänder, Ketten- oder Schneckenförderer u. dgl. Diese angewendeten Anordnungen sind entweder im oder oberhalb des Niveaus des Bodenlagerplatzes fest eingebaut, oder sie sind übertragbar.
Üblich werden derartige mechanische Fördermittel durch verschiedene Zuscharrgeräte ergänzt, wie z. B. durch mechanische Schaufeln, durch Tauchschneckenförderer u. dgl. In manchen Fällen wird das Zuscharren von Hand mittels einer Schaufel ausgeführt. Dieses Entleerungsverfahren von Bodenlagerplätzen mittels mechanischer Fördermittel ist meist verbreitet, es erfordert jedoch eine grosse Zahl mechanischer Fördergeräte mit den betreffenden Antriebseinheiten, was alles für Anschaffungskosten, Unterhaltung, elektrische Installation u. dgl. hohe Ansprüche stellt. Bei Betrieb einer derartigen Maschinenanlage kommt es wegen der Menge von sich bewegenden Teilen oft zu Störungen und damit zu einem Stillstand der Anordnung.
Das mechanische oder manuelle Zuscharren muss eine oder mehrere Arbeitskräfte ausführen, welche diese Arbeit in einer staubhaltigen Umgebung machen müssen. Für ein Durchlüften von Schüttgut, wie z. B. von Getreide durch kalte oder erwärmte Luft muss eine besondere Durchlüftungsanordnung vorgesehen sein.
Beim pneumatischen Entleeren werden fahrbare oder stabil installierte Anordnungen verwendet.
Fahrbare Anordnungen verwenden ausschliesslich die Saugwirkung, welche durch Lüfter oder Gebläse erzeugt wird. Das entleerte Material wird aus dem Lagerplatz über eine Rohrleitung befördert. Dieses Entleerungsverfahren fordert die Gegenwart eines Bedienenden im Lager, welcher von Hand mit einer Saughaube, einer Förderrohrleitung, allfällig mit der ganzen Anordnung manipuliert. Dieses Verfahren ermöglicht kein Durchlüften von Schüttgut.
Stabil installierte pneumatische Entleerungsanlagen lösen das Entleeren von Bodenlagerplätzen unter Anwendung von Druckluft. Zu diesem Zweck wird üblich in der Längsachse des Lagerplatzes ein Hauptkanal ausgeführt, in welchem Verteilungsverschlüsse für Luft, ein Ketten- oder Bandförderer und weitere Verschlüsse für das Schüttgut vorgesehen sind. An den Hauptkanal sind Entleerunskanäle angeschlossen, die üblich im Niveau des Bodens des Lagerplatzes angeordnet sind, die für ein Gleichrichten der Druckluft für ein Erzielen des Entleerungseffektes des gelagerten Schüttgutes in Richtung gegen den Hauptkanal dienen.
Ein Nachteil dieses Verfahrens ist eine Begrenzung eines ebenen Entleerens von Schüttgut aus dem Lagerraum zum Hauptkanal auf eine Entfernung bis 10 m, ferner hohe Ansprüche auf die Ausführung des Hauptkanals mit den Verteilungsverschlüssen bei einer Möglichkeit der Bedienung durch einen Wärter. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Hauptkanal den Raum des Lagerplatzes einnimmt, so dass dadurch die Ausnützbarkeit der Lagerkapazität herabgesetzt wird. Der Entleerungsvorgang muss absatzweise vor sich gehen wegen der Nötigkeit eines Umstellens des Verschlusses des Hauptkanals.
Dieses Umstellen muss ein Wärter vornehmen, der in den räumlich sehr begrenzten Hauptkanal eintreten muss. In diesem Kanal werden falls nötig, Reparaturen der mechanischen Förderanlage ausgeführt. z. B. eines Ketten- oder Bandförderers. Dieses Verfahren ist für Anschaffungskosten anspruchsvoll und schliesst eine Mehrzweckausnützung von Bodenlagerplätzen aus, z. B. zum Lagern von Erzeugnissen in Säcken oder an Stapelplatten.
Die erwähnten Nachteile behebt die erfindungsgemässe Anordnung für ein pneumatisches Entleeren von Schüttgut aus Boden-u. ähnl. Lagerplätzen, deren Wesen darin beruht, dass im Boden des Lagerplatzes Auftriebkanäle vorgesehen sind, von denen ein Ende über einen Luftverschluss an einen Hauptluftkanal angeschlossen ist, wobei die Auftriebkanäle in ihrem Oberteil Gleichrichtrippen besitzen, deren Öffnungen gegen das andere Ende der Auftriebskanäle gerichtet sind, hinter welchen sich Absperrschieber für Schüttgut befinden, die in der dem Hauptluftkanal gegenüberliegenden Umfangswand vorgesehen sind. Vorzugsweise ist entlang der gegenüberliegenden Umfangswand ein weiterer Verteilungskanal angeordnet, der über weitere Luftverschlüsse und über Rohrleitungen an die einzelnen Auftriebskanäle an der dem Hauptluftkanal gegenüberliegenden Seite angeschlossen ist.
Die erfindungsgemässe Anordnung ist baulich und was Anschaffungskosten betrifft, nicht anspruchsvoll, sie ist im Betrieb für Entleerung und Durchlüften verlässlich, eine dauernde Anwesenheit der
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Bedienung im Lagerplatz ist nicht eine Bedingung des Betriebes der Anordnung, es ist ein kontinuierliches Entleeren möglich, das Einstellen der Luftverschlüsse kann vorteilhaft ausserhalb der Lagerräume während des Betriebes vorgenommen werden und die Bedienung ist den ungünstigen Einflüssen der staubhaltigen Umgebung nicht ausgesetzt und muss keine engen Räume betreten, die anstrengende Handarbeit wurde abgeschafft, es wurde eine bessere Ausnützung des Lagerraumes erzielt durch Be- grenzung der Nötigkeit innerhalb des Lagerraumes eingebaute Anordnungen vorzunehmen,
alle beweglichen Teile der Anordnung sind dauernd zugänglich für allfällige Reparaturen und Wartung und ein mit dieser
Anordnung ausgestatteter Boden-Lagerplatz kann auch zum Lagern von anderm Material Anwendung finden, z. B. von Erzeugnissen in Säcken oder an Lagerplatten, die pneumatische Entleerungswirkung wird auch für grössere Entfernungen ermöglicht und es wird eine hohe Entleerungsleistung erzielt.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Anordnung ist in den Zeichnungen dargestellt, wo Fig. l eine Draufsicht einer Anordnung in einem Boden-Lagerplatz vorstellt, Fig. 2 eine Seitenansicht der Anordnung in einem Schnitt entlang einer, in Fig. l mit-A-A-bezeichneten Ebene, Fig. 3 eine andere Seitenansicht in einem Schnitt entlang einer, in Fig. l mit-B-B-- bezeichneten Ebene.
Entlang einer Umfangswand --3-- des Lagerplatzes führt ein Harptluftkanal --1--, dessen ein Ende geschlossen ist, während das andere Ende an den Austritt eines nicht dargestellten Lüfters angeschlossen ist. An den Hauptluftkanal --1-- knüpfen seitlich Auftriebskanäle --8-- an, die quer im Boden --12-oder oberhalb des Bodens --12-- des Lagerplatzes vorgesehen sind. Die Auftriebskanäle --8-- enden vor Absperrschiebern --6-- des Schüttgutes, welche den Lagerplatz von der mechanischen Förderbahn --7-für das Schüttgut trennen. Der Oberteil der Auftriebskanäle --8-- besitzt Gleichrichtrippen --4--, deren Austritt gegen die Absperrschieber --6-- des Schüttgutes gerichtet sind. Der Raum zwischen benachbarten Auftriebskanälen --8-- ist vorteilhaft dachförmig ausgebildet.
Die Eintrittsstellen für Luft in die Auftriebskanäle --8-- sind mit Luftverschlüssen --2-- versehen. Am entgegengesetzten Ende der Auftriebskanäle --8-- ist vorteilhaft entlang der Umfangswand --3-- ein Verteilerkanal --10-- vorgesehen, der über weitere Luftverschlüsse --11-- und Rohrleitungen --5-- an die einzelnen Auftriebskanäle --8-- angeschlossen ist.
Die Auftriebskanäle --8-- können einen rechteckigen, quadratischen oder trapezförmigen Querschnitt haben. Bei einem gefüllten Lagerplatz befinden sie sich unterhalb der Schicht des gelagerten Schüttgutes.
Das Entleeren des Schüttgutes aus dem Lager wird derart ausgeführt, dass die Absperrschieber --6-- des Schüttgutes geöffnet werden und durch die so gebildete Öffnung wird das gelagerte Schüttgut selbsttätig auf eine Förderbahn --7-- geschüttet, die aus üblichen Fördergeräten besteht, z. B. aus einem Band-, Ketten- oder Schneckenförderer. Gleichzeitig speist der nicht dargestellte Lüfter Druckluft in den
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die Luft vorwärts und verlässt diesen Kanal auf dem Weg des kleinsten Widerstandes, das ist beim Anfang des Entleerens auf dem entferntesten Ende, nämlich beim Absperrschieber --6-- des Schüttgutes. Beim Austritt aus dem Auftriebskanal --8-- wird die Druckluft durch Gleichrichtrippen --4-- in Richtung gegen den Absperrschieber --6-- des Schüttgutes gleichgerichtet.
Bei Durchgang durch die Gleichrichtrippen - verursacht die Druckluft einen Auftrieb und ein fortschreitendes Abnehmen des gelagerten Schüttgutes aus dem unteren Teil der Schicht, versetzt es in einen Schwebezustand und fördert es auf einem Luftpolster in Richtung der Achse des Auftriebskanals --8-- gegen den Absperrschieber --6-- des Schüttgutes und weiter auf die mechanische Förderbahn --7--. So wird das Material fortlaufend bis zur Umfangswand --3-- am Hauptluftkanal --1-- abgenommen. Um einen gleichmässigen Druck an allen Stellen des Auftriebskanals --8-- zu erzielen, ist es vorteilhaft, einen weiteren Lüfter zu verwenden, der über einen Verteilerkanal --10--, weitere Luftverschlüsse --11-- und Rohrleitungen --5-- die Auftriebskanäle - von der entgegengesetzten Seite mit Druckluft füllt.
Um ein vollständiges Entleeren eines Bodenoder andern Lagerplatzes zu erzielen, ist zwischen den einzelnen Auftriebskanälen --8-- der Boden --9-- dachförmig gestaltet. Die Auftriebskanäle --8-- sind vorteilhaft parallel zur kürzeren Achse des Lagerplatzes angeordnet und münden an einem oder an beiden Enden in den Hauptluftkanal bzw. in den Verteilerkanal --10-- über Luftverschlüsse --2--, allfällig auch über weitere Luftverschlüsse --11--, mittels welcher das Entleeren des gewählten Teiles des Lagerplatzes geregelt wird. Die Leistung der Anordnung beim Entleeren kann auch durch Absperrschieber --6-- des Schüttgutes geregelt werden.
Im Verlauf des Lagerns ermöglicht die Anordnung ein Durchlüften des gelagerten Materials durch kalte oder
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erwärmte Luft und so die Lagerfähigkeit von Schüttgut zu beeinflussen. Bei diesem Durchlüften bleiben die Absperrschieber --6-- des Schüttgutes geschlossen und die Luft führt nach dem Verlassen der Auftriebskanäle durch die Schicht des gelagerten Schüttgutes.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Anordnung für ein pneumatisches Entleeren von Schüttgut aus Boden- und anderen Lagerplätzen, dadurch gekennzeichnet, dass im Boden (12) des Lagerplatzes Auftriebskanäle (8) vorgesehen sind, von denen ein Ende über einen Luftverschluss (2) an einen Hauptluftkanal (1) angeschlossen ist, wobei die Auftriebskanäle (8) in ihrem Oberteil Gleichrichtrippen (4) besitzen, deren Öffnungen gegen das andere Ende der Auftriebskanäle (8) gerichtet sind, hinter welchen sich Absperrschieber (6) für Schüttgut befinden, die in der dem Hauptluftkanal (1) gegenüberliegenden Umfangswand (3) vorgesehen sind.
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