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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Halmgut mit einem über Umlenkrollen laufenden, Mitnehmer tragenden Endlosförderer, der das eingebrachte, den Mitnehmern entsprechend in
Einzelportionen aufgeteilte Gut im Kreislauf durch einen belüfteten Förderkanal transportiert, der einen aufsteigenden und einen absteigenden Abschnitt aufweist.
Bisher wird Halmgut meist nur am Boden getrocknet, wobei der Wasserentzug lediglich durch Ausnutzen der Sonnenwärme und der Luftströmungen erfolgt. Um dies zu sichern und zu beschleunigen, ist es notwendig, das am Boden liegende Halmgut mehrmals aufzulockern, zu wenden und in Schwaden zu legen. Das auf 12 bis
14% Wassergehalt abgetrocknete Bodenheu wird schliesslich mit Hilfe von Aufsammelgeräten eingebracht und stellt ein haltbares, hochwertiges natürliches Futter für Wiederkäuer dar.
In alpinen und küstennahen Gebieten ist es normalerweise nicht möglich, die Halmguttrocknung an einem einzigen sonnigen Tag durchzuführen ; der Vorgang erstreckt sich vielmehr auf mehrere Tage, wobei die Nächte nicht nur eine Unterbrechung des Trocknens, sondern wegen des fallenden Taues auch Trocknungsrückschläge bringen. Ausserdem treten in der Zeit der Heuernte öfter Gewitter und auch länger dauernde Regen auf, die den
Trocknungsvorgang nachteilig beeinflussen und sogar zu Totalverlusten führen können. Ausser den wetterbedingten Verlusten treten aber auch Verluste durch Beschädigung des Gutes bei den verschiedenen
Arbeiten auf. Mit fortschreitender Trocknung wird das Gut nämlich immer spröder und empfindlicher.
Die auf dem Feld bzw. der Wiese verwendeten Geräte beschädigen dann durch ihren raschen Lauf weniger die faserigen
Stengel, sondern hauptsächlich die nährstoffreichen Blätter, die zerbröckeln und so zum Teil verlorengehen.
Um hier Abhilfe zu schaffen, d. h. die Verluste zu verringern und die Trocknungszeit sowie den
Arbeitsaufwand herabzusetzen, ist bereits ein Trockner für feuchtes Gut vorgeschlagen worden (deutsche
Patentschrift Nr. 806111), bei dem ein über Umlenkrollen geführter Endlosförderer in einem Förderkanal läuft, wobei das Gut zunächst horizontal, dann vertikal abwärts, anschliessend gegenläufig zur ersten
Horizontalbewegung und wieder hiezu rückläufig bewegt, dann vertikal aufwärts und endlich gegenläufig zur ersten Horizontalbewegung transportiert wird. Der Förderer teilt die Gutmenge mit Hilfe von
Mitnehmerschaufeln, deren Grösse etwa dem Förderkanalquerschnitt entspricht, in Einzelportionen auf, die bei jeder Änderung der Bewegungsrichtung umgewendet werden.
Luftdurchzugskanäle, die von einem Gebläse beschickt sind, führen warme oder kalte Trockenluft mehrmals im Querstrom durch den Förderkanal, dessen
Boden bzw. Decke entsprechende Durchtrittschlitze aufweist. Da der Förderkanal aus Blech od. dgl. gefertigt ist, kann die Sonneneinstrahlung kaum zur Trocknung des Halmgutes ausgenutzt werden. Lediglich die im
Querstrom durch den Förderkanal streichende Luft bringt die gewünschte Trocknung mit sich, setzt aber ein verhältnismässig starkes Gebläse mit entsprechend hohem Energieaufwand voraus. Durch die komplizierte Form des Förderkanals mit mehrmaliger Umlenkung des Endlosförderers ergibt sich eine aufwendige und teure
Gesamtkonstruktion, die überdies den Nachteil hat, dass sie sich nicht zur Aufnahme grosser Gutmengen, wie sie insbesondere bei Halmgut anfallen, eignet.
Falls mit Warmluft gearbeitet wird, was bei der Trocknung von Halmgut in nur einem Umlauf unbedingt erforderlich ist, erhöht sich selbstverständlich der Energieaufwand weiterhin. Dazu kommt noch, dass sich die Eingabeöffnung für das Gut im obersten waagrechten Förderkanalabschnitt befindet, was zusätzliche Schwierigkeiten hinsichtlich der Beschickung des Trockners bereitet, da das Halmgut erst vom Boden hochgefördert werden muss.
Es ist auch schon ein fahrbarer Feldheutrockner bekanntgeworden (USA-Patentschrift Nr. 2, 806, 337), der das Halmgut schneidet, aufnimmt und einem Endlosförderer übergibt. Dieser Endlosförderer läuft über Umlenkrollen in einen Kanal, der aus hintereinander angeordneten zick-zackförmig schräg auf-und absteigenden Abschnitten besteht, wobei das Gut hinter dem letzten dieser Abschnitte vom Förderer abgeworfen und letzterer als Leertrum zurück zum Eingang geführt wird. In den Zwischenräumen zwischen den auf-und absteigenden Förderkanalabschnitten sind Brenner angeordnet, wobei aber die Brenngase nicht durch das Trockengut streichen, sondern seitlich aus dem Maschinengehäuse herausgeführt werden. Der Förderkanal ist nur an der Oberseite mit Öffnungen zum Dampfaustritt versehen.
Soll während des Fahrens eine ausreichende Guttrocknung erfolgen, so muss unter hohem Energieaufwand stark geheizt werden, und es ergibt sich ausserdem eine sehr lange und daher auch teure Konstruktion, da eine Vielzahl auf- und abgerichteter Förderkanalabschnitte vorgesehen sein muss, um einen genügend langen Weg des Gutes in der Vorrichtung zu erzielen. Ausserdem lässt der Wärmeübergang zwischen den Brenngasen und dem Trockengut zu wünschen übrig. Darüber hinaus verursacht die Guttrocknung mit Hilfe von Brennern ohne jegliche Durchlüftungsmöglichkeit und ohne Möglichkeit der Ausnutzung der Sonnenenergie untragbar hohe Kosten und erfordert einen zu grossen Energieaufwand.
Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die bei vergleichsweise einfacher Konstruktion die Trocknung von grossen Mengen Halmgutes unter möglichst geringem Energieverbrauch, d. h. unter weitgehender Ausnutzung der Sonneneinstrahlung und der natürlichen Luftbewegung, und unter schonender Behandlung des Gutes ermöglicht.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe zunächst dadurch, dass zumindest der auf- und der absteigende Förderkanalabschnitt, deren Längen zusammen mehr als die Hälfte der Gesamtlänge des Förderkanals ausmachen, aus einem dem Vorrichtungsinneren zugekehrten Rost, zwei lichtdurchlässigen Seitenwänden und aus einer nach oben abgedeckte Lüftungsschlitze bildenden, ebenfalls lichtdurchlässigen Aussenwand bestehen, wobei die Mitnehmer in an sich bekannter Weise rechenartig ausgebildet sind.
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Da die Förderkanalseitenwände und die Aussenwand im Bereich des auf-und des absteigenden
Förderkanalabschnittes lichtdurchlässig sind und die Länge dieser Förderkanalabschnitte im Verhältnis zur
Gesamtlänge des Förderkanals entsprechend gross gewählt ist, wird das Gut auf einem genügend langen Weg der
Sonneneinstrahlung ausgesetzt, so dass sich im allgemeinen eine zusätzliche, energieverbrauchende Wärmequelle erübrigt. Durch die Lüftungsschlitze in der Förderkanalaussenwand, die dem Vorrichtungsinneren zugekehrten
Roste und die rechenartige Ausbildung der Mitnehmer wird ein ausreichender Luftzutritt-und-durchzug gewährleistet, ohne ein besonderes Gebläse vorsehen zu müssen.
Dabei ist die Vorrichtung entsprechend der
Länge des auf- und des absteigenden Förderkanalabschnittes bewusst hoch gebaut, um die in einigem Abstand über dem Boden in der Regel stärkere Luftbewegung ausnutzen zu können. Da sich der Endlosförderer in nur langsamer Umlaufbewegung befindet, um die Antriebsenergie und den Verschleiss herabzusetzen, ist auch eine
Schonung des Gutes gewährleistet, zumal durch die Rechenzinken der Mitnehmer keine Beschädigung der
Gutblättchen zu befürchten ist.
Erfindungsgemäss bilden der aufsteigende und der absteigende Förderkanalabschnitt zusammen mit einem unteren waagrechten Förderkanalabschnitt eine etwa dreieckförmige Förderbahn, die eine besonders günstige und einfache Gesamtkonstruktion der Vorrichtung ermöglicht. Ausserdem sind dann der aufsteigende und der absteigende Förderkanalabschnitt zueinander geneigt, so dass auch bei höher stehender Sonne ein von 900 wenig abweichender Einfallwinkel der Sonnenstrahlen erreichbar ist. Das Vorrichtungsgestell erhält durch die
Dreieckform eine besonders gute Stabilität.
Der von den Förderkanalabschnitten umschlossene, etwa dreieckförmige Innenraum ist in der Regel beidseitig offen, um gute Durchlüftungsmöglichkeit zu schaffen ; er kann aber auch stirnseitig abdeckbar sein, wenn es die Witterungsumstände erfordern.
Um einerseits den Lufteintritt nicht zu behindern, anderseits aber das Eindringen von Regenwasser auszuschliessen und auch das Hängenbleiben von Halmen an den Lüftungsschlitzrändern zu verhindern, besteht die Aussenwand des auf-und des absteigenden Förderkanalabschnittes aus waagrecht übereinander angeordneten, im Querschnitt etwa winkelförmigen Lamellen, deren Scheitel dem Förderkanal zugekehrt, deren längere Schenkel schräg abwärts und deren kürzere Schenkel schräg aufwärts gerichtet sind. Dabei können die Lamellen im Sinn einer Verdrehung um ihre Scheitel verstellbar sein, so dass sich die Grösse des freien Luftdurchtrittquerschnittes verändern lässt bzw. die Luftdurchtrittschlitze im Bedarfsfall auch ganz geschlossen werden können.
In weiterer Ausbildung der Erfindung weist jeweils jeder zweite rechenartige Mitnehmer kürzere Zinken als die beiden benachbarten Mitnehmer auf. Auf diese Weise wird eine noch bessere Umwendung und Lockerung des zu trocknenden Gutes erreicht, da sich im Bereich der Umlenkrollen eine Umschichtung und eine Änderung der Portionsaufteilung ergibt.
Der Boden des unteren waagrechten Förderkanalabschnittes besteht erfindungsgemäss aus einem Rost mit in Förderrichtung liegenden Roststäben, zwischen die lediglich die längeren Zinken der rechenartigen Mitnehmer durchgreifen, wobei gegebenenfalls der Rost zum Gutaustrag nach unten abklappbar ist. Auf diese Weise wird eine ausreichende Gutmitnahme auch in diesem waagrechten Förderkanalabschnitt ohne Pressung des Gutes erzielt, wobei der Rost für eine zusätzliche Belüftung sorgt. Ist der Rost abklappbar, so kann das Gut, sobald der erwünschte Trocknungsgrad erreicht ist, einfach auf einen darunter angeordneten Schrägförderer od. dgl. abgeladen bzw. ausgeworfen werden. Der Guteintrag erfolgt über eine Klappe vorzugsweise im Bereich einer der unteren Umlenkrollen.
Die dem Vorrichtungsinneren zugekehrten Roste können zumindest teilweise aus von einem Heizmedium durchflossenen Rohren bestehen. Wenngleich eine zusätzliche Heizung im allgemeinen nicht notwendig sein wird, kann es bei lange dauernden Regenzeiten zur Vermeidung von Qualitätsverlusten und zur Verkürzung der Trocknungszeit doch vorteilhaft sein, die Rohre der Roste mit einem Heizmedium zu beschicken, wobei die Wärmeübertragung an das Gut durch Strahlung und Leitung erfolgt. Dabei lassen sich diese Rohre beispielsweise an das Warmwassernetz einer vorhandenen Zentralheizung od. dgl. anschliessen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 eine Vorrichtung zum Trocknen von Halmgut schematisch im Vertikalschnitt und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 im grösseren Massstab.
Ein an einem nicht näher dargestellten Gerüst befestigter Förderkanal weist einen aufsteigenden Abschnitt einen absteigenden Abschnitt--2--und einen unteren waagrechten Abschnitt--3--auf, so dass sich eine etwa dreieckförmige Förderbahn ergibt. In dem Förderkanal--l, 2, 3--ist ein Endlosförderer
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6--besteht,Mitnehmer --6-- mit kürzeren Rechenzinken ausgestattet ist.
Die beiden Förderkanalabschnitte--1, 2-bestehen aus einem dem offenen dreieckförmigen Innenraum --8-- der Vorrichtung zugekehrten Rost-9--, zwei lichtdurchlässigen Seitenwänden --10-- und aus
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einer Aussenwand, die sich aus waagrecht übereinander angeordneten Lamellen --11-- zusammensetzt. Die Lamellen--11--sind ebenfalls lichtdurchlässig und besitzen einen etwa winkelförmigen Querschnitt, wobei der Scheitel dem Förderkanal zugekehrt ist, während der längere Schenkel schräg abwärts und der kürzere Schenkel schräg aufwärts gerichtet sind, so dass die zwischen den Lamellen freibleibenden Lüftungsschlitze
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Der Boden des unteren waagrechten Förderkanalabschnittes--3--besteht aus einem Rost--13--mit in Förderrichtung liegenden Roststäben, zwischen die lediglich die längeren Zinken der rechenartigen Mitnehmer - 5-durchgreifen. Der Rost --13-- kann nach unten abgeklappt werden, um das Gut abfallen zu lassen und einem Schrägförderer--14--zu übergeben. Der Guteintrag erfolgt durch eine Klappe--15--im Bereich der einen unteren Umlenkrollen--7--.
Die dem Vorrichtungsinneren--8--zugekehrten Roste--9--können aus von einem Heizmedium durchflossenen Rohren bestehen (Fig. 2).
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Trocknen von Halmgut mit einem über Umlenkrollen laufenden, Mitnehmer tragenden Endlosförderer, der das eingebrachte, den Mitnehmern entsprechend in Einzelportionen aufgeteilte Gut im Kreislauf durch einen belüfteten Förderkanal transportiert, der einen aufsteigenden und einen absteigenden
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und(1, 2,3) ausmachen, aus einem dem Vorrichtungsinneren (8) zugekehrten Rost (9), zwei lichtdurchlässigen Seitenwänden (10) und aus einer nach oben abgedeckte Lüftungsschlitze (12) bildenden, ebenfalls lichtdurchlässigen Aussenwand (11) bestehen, wobei die Mitnehmer (5,6) in an sich bekannter Weise rechenartig ausgebildet sind.
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