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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Wasser-in-öl-Emulsion mit geringem
Kaloriengehalt und prozentual hohem Eiweissgehalt durch getrenntes Herstellen einer proteinhaltigen wässerigen
Phase und einer aus ölen und bzw. oder Fetten bestehenden Fettphase und anschliessendes Emulgieren der wässerigen Phase in der Fettphase unter Bildung der Wasser-in-öl-Emulsion. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Brotaufstrichen mit geringem Kaloriengehalt auf der Basis von Milchprodukten und nach der Art einer Margarine mit hohem Eiweissgehalt, bei dem eine wässerige Phase mit hohem
Proteingehalt und Emulsionshilfen und eine Fettphase nebeneinander hergestellt werden und in der Weise miteinander vermischt werden, dass sie eine Emulsion bilden.
Die Erfindung ist insbesondere zur Herstellung essbarer Fette geeignet, die bei Kühlschranktemperatur streichfähig sind Da dieses das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung ist, ist die folgende Beschreibung im wesentlichen auf die Herstellung von Margarine abgestellt. Es sei jedoch ausdrücklich betont, dass die Erfindung deshalb keineswegs auf die Herstellung von Margarine beschränkt ist. Dem Fachmann ist es ohne erfinderisches
Zutun geläufig, das für die Margarineherstellung nachstehend beschriebene Verfahren auch auf andere Gebiete zu übertragen.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Brotaufstrich mit niedrigem Kaloriengehalt aus Molkereiprodukten bekannt,. bei. dem die wässerige Phase unter Verwendung von Magermilch als Ausgangsmaterial hergestellt wird und dessen Protein ein Milchkasein ist, das durch Fällung mit einer Säure erhalten wurde. Weiterhin wird bei diesem Verfahren die wässerige Phase in der Fettphase in einem geschlossenen Kühl- und Kristallisationssystem emulgiert, wobei eine Wasser-in-Öl-Emulsion bei einer Temperatur erhalten wird, bei der das Fett bereits zu kristallisieren beginnt. Bevor man die wässerige Phase in der Fettphase dispergiert, wird das Protein für eine
Dauer von 10 bis 30 min einer Temperatur im Bereich von 65 bis 800C unterworfen.
Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens liegt darin, dass Emulsionen der genannten Art mit einem Gehalt an wässeriger Phase im Bereich von bis zu 60% schwierig in stabiler Form herzustellen ist, und dass es weiterhin vom mikrobiologischen Standpunkt ausserordentlich schwierig ist, unter den genannten Bedingungen haltbare
Produkte herzustellen.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem die aus dem Stand der Technik bekannten und vorstehend zum Teil beschriebenen Nachteile bei der
Herstellung von Molkereiprodukten der genannten Art vermieden werden und mit dem insbesondere nach einem vereinfachten und verkürzten Verfahren kalorienarme und eiweissreiche haltbare, auch bei Kühlschranktemperaturen noch streichfähige Brotaufstriche hergestellt werden können, die auch bei einem Anteil der wässerigen Phase von 60% und darüber noch stabil sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man die wässerige Phase unter Verwendung eines Proteinkonzentrats herstellt, das aus saurer Buttermilch aus der Butter- und bzw. oder Butterölherstellung, gegebenenfalls unter Zusatz einer kleinen Menge Magermilch, erhalten wurde, dass man das Proteinkonzentrat mit Wasser löslichen Citraten und bzw.
oder Phosphaten versieht, dass man die wässerige proteinhaltige Phase auf eine Konzentration von 11 bis 18Gew.-% und auf einen pH-Wert von 6, 0 bis 7, 0 einstellt, dass man die aus Butteröl oder einer Mischung von Butteröl und stärker ungesättigten Ölen und Fetten und gegebenenfalls andern Zusätzen hergestellte Fettphase auf eine Temperatur oberhalb der Kristallisationstemperatur erwärmt, dass man die wässerige Phase in einer Menge von 20 bis 65% in 80 bis 35% der Fettphase emulgiert, wobei die Temperatur der beiden Phasen nicht verändert wird, und dass man die so erhaltene Emulsion pasteurisiert, abkühlt und abpackt.
Mit der österr. Patentschrift Nr. 305745 wurde ein Verfahren zum Herstellen von Margarine, also einem Produkt niederen Proteingehalts, vorgeschlagen, bei welchem zunächst eine Fett-in-Wasser-Emulsion hergestellt wird, die sodann in eine Wasser-in-Fett-Emulsion umzuwandeln ist, jedoch ist dieses Verfahren, mit welchem den beim direkten Herstellen einer Fett-in-Wasser-Emulsion auftretenden Schwierigkeiten Rechnung getragen wird, nicht geeignet, haltbare und auch bei Kühlschranktemperaturen noch streichfähige Brotaufstriche hohen Proteingehalts herzustellen.
Mit dem erfmdungsgemässen Verfahren gelingt es nun überraschenderweise Fett- in Wasser-Emulsionen hohen Proteingehalts dadurch direkt herzustellen, dass zunächst voneinander getrennt und unabhängig voneinander eine ein Proteinkonzentrat enthaltene wässerige Phase einerseits und eine ein Gemisch aus ölen und Fetten enthaltene Fettphase anderseits hergestellt wird, worauf der pH-Wert der Wasserphase auf 6, 0 bis 7, 0 eingestellt und die Proteinkonzentration in dieser Wasserphase auf den gewünschten Wert gebracht wird und schliesslich die so bereitete Wasserphase in der Fettphase ohne Druck oder Temperaturänderungen emulgiert wird, wobei, weil die Fettphase auf eine Temperatur oberhalb ihrer Kristallisationstemperatur zu erwärmen ist, vorzugsweise bei Temperaturen von 38 bis 50, insbesondere 40 bis 43 C, gearbeitet wird.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Die Figur zeigt ein Fliessschema des Verfahrens gemäss der Erfindung.
In der Zeichnung zeigt der linke obere Ast die Stufen der Herstellung der wässerigen Phase, während der rechte obere Ast die Verfahrensstufen zur Herstellung der Fettphase zeigt. Der untere Ast des Fliessschemas zeigt die Herstellung der Emulsion und des Endproduktes. Die Verfahrensstufen 1 bis 6 betreffen die Verfahrensstufen der wässerigen Phase, die Stufen 7 bis 12 diejenigen der Fettphase und die Stufen 13 bis 16 diejenigen von der
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Emulgierung bis zum Abpacken des Endproduktes. Die einzelnen Stufen dieses Fliessschemas sind nachstehend näher beschrieben.
Herstellung der wässerigen Phase :
1. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung des Proteinkonzentrats wird saure Buttermilch verwendet, die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Butter oder Butteröl anfällt. In einigen Fällen kann auch etwas ungesäuerte Buttermilch zugesetzt werden, die jedoch vor der Zugabe ebenfalls angesäuert werden muss.
Einzelheiten zu diesem Zusatz sind in der Verfahrensstufe 7 beschrieben.
Die Herstellung des Proteinkonzentrats erfolgt nach einem Verfahren, das zu einem geringen Lactosegehalt im Proteinkonzentrat führt, bei dem eine Buttermilchmolke als Nebenprodukt erhalten und aus dem Prozess genommen wird. Durch die unterbrochen gezeichneten Pfeillinien, die in der Zeichnung von der
Verfahrensstufe 1 abgehen, ist angedeutet, dass der Säuerungsgrad des Ausgangsproduktes und des Konzentrats kontinuierlich überwacht werden.
2. Je nach Prozesssituation kann das in der Verfahrensstufe 1 hergestellte Proteinkonzentrat im Bedarfsfall in einem entsprechenden Tank zwischengelagert werden, dem das Konzentrat dann entsprechend den jeweiligen
Prozessparametern entnommen wird. Die Proteinkonzentration im so hergestellten Konzentrat liegt bei etwa 13 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das nasse Produkt. Das Proteinkonzentrat ist vergleichsweise reich an sogenannten
Membranproteinen, die insbesondere gute Emulgiereigenschaften aufweisen. Die in der vorstehend beschriebenen
Weise hergestellten Proteinkonzentrate weisen weiterhin eine gute Wasserbeständigkeit auf und sind daher insbesondere für die Herstellung von Wasser-in-öl-Emulsionen geeignet.
3. In dieser Verfahrensstufe werden dem Proteinkonzentrat Salze zugemischt, insbesondere Kochsalz,
Citrate und bzw. oder Phosphate. Das Kochsalz wird dabei in Mengen zugegeben, die sich nach dem Geschmack, insbesondere des Endproduktes, richten. Sowohl die Citrate als auch die Phosphate dienen vor allem dem Zweck, das Calcium aus dem Protein zu binden. Die Proteine gewinnen dadurch eine verbesserte
Wasserbindungsfähigkeit. Durch die Zugabe der Salze wird der pH-Wert des Proteinkonzentrats von etwa 4, 5 bis
5 auf etwa 6 erhöht. Auch nach der Zugabe der Salze ist die wässerige Phase also noch schwach sauer. Die zugegebenen Salze haben dabei einen gewissen Puffereffekt und stabilisieren den PH-Wert. In dieser
Verfahrensstufe können auch Konservierungsstoffe, wie beispielsweise Sorbinsäure oder Natriumbenzoat, zugesetzt werden.
4. Zur weiteren Erhöhung des pH-Wertes wird in der vierten Verfahrensstufe eine Base oder ein basisches
Salz zugesetzt, beispielsweise NaOH, KOH oder Ammoniumsalze, Natriumcarbonat oder andere basische Salze dieser Art. Auch kann der PH-Wert unter Verwendung von Ionenaustauschern erhöht werden. Diese weitere
Erhöhung des pro-vertes ist erforderlich, um eine Oxydierung des Fettes nach Emulgierung der wässerigen Phase in der Fettphase zu verhindern und um die Wasserbeständigkeit weiterhin zu verbessern. Der PH-Wert wird in dieser Verfahrensstufe 4 zweckmässigerweise auf einen Wert zwischen 6, 0 und 7, 0, insbesondere auf den besonders günstigen Erfahrungswert 6, 5 bis 6, 8, gebracht. Für eine erfolgreiche Durchführung des weiteren
Verfahrens ist diese pH-Wert-Einstellung besonders wichtig.
Aus diesem Grund wird nach der Verfahrensstufe 4 der prj-Wert gemessen, wobei die Abweichung des ermittelten Messwertes vom Sollwert als Regelgrösse für die Salzzugabe dient. Dieser Regelkreis ist durch die unterbrochene Pfeillinie zwischen den Verfahrensstufen 3 und 4 in der Zeichnung angedeutet.
5. Nach der pH-Wert-Einstellung erfolgt in der nächsten Stufe die Konzentrationseinstellung des Proteins, was normalerweise in der Weise erfolgt, dass man so viel Wasser zu dem Konzentrat gibt, dass die Proteinkonzentration 11 bis 18% beträgt. Dabei wird ein Sollwert von 12, 4% bevorzugt angestrebt.
Die Temperatur der Proteinlösung bzw. der wässerigen Phase wird im Bereich von 38 bis 50 C, vorzugsweise im Bereich von 40 bis 43 C, gehalten. Die in dieser Stufe vorzunehmende Konzentrationseinstellung kann erforderlichenfalls auch durch Verdampfen des Wassers vorgenommen werden. Auch in dieser Verfahrensstufe wird die Einhaltung der jeweiligen Sollkonzentration und Solltemperatur des die Stufe verlassenden Produktes durch einen entsprechenden Regelkreis überwacht. Dieser Regelkreis ist in der Zeichnung ebenfalls durch eine unterbrochene Pfeillinie dargestellt.
6. Zur Pufferung des Prozessablaufes kann die so erhaltene eingestellte wässerige Phase erforderlichenfalls ebenfalls zwischengespeichert werden.
Herstellung der Fettphase :
7. In der Verfahrensstufe 7 wird auf Oberbasis ein Butteröl in an sich bekannter Weise hergestellt, das einen Fettgehalt von bis zu 99, 9% hat. Als Nebenprodukt wird dabei eine süsse Buttermilch erhalten, die den Prozess verlassen oder bei der Herstellung des Proteinkonzentrats in der Verfahrensstufe 1 verwendet werden kann.
8. Erforderlichenfalls kann das so erhaltene Butteröl zur Prozesspufferung zwischengespeichert werden.
9. Eine kleinere Menge des hergestellten Butteröls wird zum Lösen öllöslicher Zusätze verwendet, beispielsweise zum Lösen von Farbstoffen oder Emulgiermitteln, die dem Produkt gegebenenfalls zugesetzt werden sollen. Es sei betont, dass bereits geringste Mengen an Emulgiermittel ausreichen, wenn ein solcher Zusatz überhaupt erforderlich ist, da die wässerige Phase, wie vorstehend bereits erwähnt, Proteine mit ausgesprochen
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guten Emulsionseigenschaften enthält. Das Verfahren kann aus diesem Grund, wie ebenfalls bereits erwähnt, sogar ohne jeden Zusatz irgendwelcher Emulgiermittel erfolgreich durchgeführt werden. Die Steuerung und Überwachung der Zugaben erfolgt in an sich bekannter Weise.
10. Das aus der Verfahrensstufe 7 oder der Zwischenspeicherung 8 kommende öl wird mit den in dem abgezweigten öl gelösten öllöslichen Zusätzen und gegebenenfalls andern Ölen, die Bestandteil des Endproduktes sein sollen, vermischt. Dabei wird das Butteröl vorzugsweise mit stärker ungesättigten Ölen und Fetten vermischt, beispielsweise mit Sojabohnenöl, Sonnenblumenöl oder Gemüseölen, die einen hohen Anteil stärker ungesättigter Fette enthalten. Es sei darauf hingewiesen, dass sowohl das Butteröl als auch die zusätzlich verwendeten öle ungehärtete öle sind, was vom lebensmittelchemischen Standpunkt vorteilhaft ist. Die
Zusatzöle werden vorzugsweise in solchen Mengen zugesetzt, dass die Fettphase zu etwa 10 bis 50, insbesondere
25 bis 35 Gew.-% aus solchen stärker ungesättigten Fetten besteht.
Gewünschtenfalls können in dieser
Verfahrensstufe auch Vitamine zugesetzt werden, beispielsweise in Form eines vitaminisierten Sojabohnenöls. Die
Temperatur des Produktes beträgt in dieser Verfahrensstufe, ebenso wie in der Verfahrensstufe 5 der wässerigen
Phase, 38 bis 50, vorzugsweise 40 bis 430C.
11. Die so erhaltene Fettphase kann in dieser Verfahrensstufe 11 erforderlichenfalls zur Pufferung des
Prozessablaufes zwischengespeichert werden.
Die Emulgierung :
12. Aus den Pufferstufen 6 bzw. 11 der wässerigen Phase bzw. der Fettphase werden diese Phasen in die
Emulgierstufe 12 abgezogen, u. zw. in der Menge, dass die wässerige Phase 20 bis 65 Gew.-% und die Fettphase 80 bis 35 Grew.-% der Mischphase beträgt. Die Emulgierung wird durch mechanisches Mischen der beiden Phasen herbeigeführt, wobei die wässerige Phase allmählich bei einer Temperatur im Bereich von 38 bis 50, vorzugsweise
40 bis 43 C, der Fettphase zugesetzt wird. Bei dieser Temperatur liegt die Wasser-in-öl-Emulsion im geschmolzenen Zustand vor. Das mechanische Mischen wird durch kräftiges Rühren bewirkt, wobei bei einem weniger kräftigen Rühren keine Emulgierung eintritt. Der Fettgehalt kann sowohl durch eine Regelung der
Zugabe der wässerigen Phase als auch durch eine Regelung der Zugabe der Fettphase erfolgen.
Auch in dieser
Stufe kann die so hergestellte Emulsion erforderlichenfalls zur Prozesspufferung zwischengespeichert werden.
13. Je nach Wunsch werden der fertigen Emulsion in dieser Verfahrensstufe Aromastoffe zugesetzt, wobei die zugesetzten Aromastoffe lediglich wärmebeständig sein müssen. Ein Zusatz der Aromastoffe kann alternativ jedoch auch bereits zur Fettphase oder erst während der nachfolgenden Pasteurisierung erfolgen.
14. Die Pasteurisierung der fertigen Emulsion erfolgt durch Erwärmen der Emulsion auf 72 C, wobei diese
Temperatur 15 sec lang eingehalten wird. Alternativ kann unter Bedingungen pasteurisiert werden, die dieser Zeit/Temperatur-Korrelation entsprechen. Die Pasteurisierung wird in an sich bekannter Weise durchgeführt, u. zw. beispielsweise unter Verwendung von Sammler-, Platten-oder Röhrenwärmeaustauschern.
15. Nach dem Pasteurisieren wird die Emulsion in zwei aufeinanderfolgenden Stufen abgekühlt. Während der ersten Abkühlstufe wird das Produkt auf einen Bereich zwischen 20 und 14 C abgekühlt, beispielsweise auf einem Dünnschichtwärmeaustauscher, einem Sammler oder einem ähnlichen Wärmeaustauscher, wobei bei derselben Temperatur gleichzeitig die Bildung einer Dispersion der Tröpfchen der wässerigen Phase und des vorkristallisierten Fettes stattfindet. Eine feindisperse Verteilung der wässerigen Phase führt zu einem haltbareren Produkt. In der nächsten Kühlstufe wird das Produkt dann schliesslich auf eine Temperatur im Bereich von 12 bis 8 C abgekühlt.
16. Das auf diese Weise abgekühlte Produkt wird dann verpackt und in den Handel gegeben.
Der vorstehenden Beschreibung des Ausführungsbeispieles kann entnommen werden, dass man dabei die bei der Herstellung von Butter oder von Butteröl entstehende Buttermilch als Ausgangsprodukt verwendet, wodurch ein bemerkenswert hoher Gehalt an Proteinen mit guten Emulsionseigenschaften erhalten wird. Aus diesem Grund konnte das Herstellungsverfahren im Vergleich zu bekannten Verfahren auch drastisch vereinfacht werden.
Gleichzeitig konnte neben andern Vorteilen auch die Produktqualität verbessert werden. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens gemäss der Erfindung liegt darin, dass in einfacher und schneller Weise eine Wasser-in-Öl-Emulsion nach einem kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden kann, ohne dass es dabei erforderlich wäre, die Fettphase vor der Emulgierung abzukühlen. Weiterhin kann die Pasteurisierung bei einer Temperatur von nur 72 C durchgeführt werden, wobei lediglich eine Verweilzeit von nur 15 sec erforderlich ist. Alternativ kann unter diesen Daten entsprechenden Zeit/Temperatur-Bedingungen pasteurisiert werden. Der Vorteil der niedrigen Pasteurisierungstemperatur liegt darin, dass die Gefahr eines Abbaues der Proteine oder aus der Lactose entstehenden Feststoffe verhindert wird.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass als Ausgangsprodukt ein bakteriell gesäuertes Naturprodukt verwendet wird, was zu einer verbesserten Produktqualität führt. Schliesslich wird als Endprodukt eine stabile Emulsion erhalten, die eine ausgezeichnete Haltbarkeit, guten Geschmack und gute Temperaturbeständigkeit aufweist.
Im nachstehenden sind einige Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben.
Beispiel l : 50 kg Proteinkonzentrat (15% Protein) mit einem geringen Lactosegehalt, erhalten aus gesäuerter Buttermilch aus der Butterherstellung, wurden mit 1, 2 kg Kochsalz, 0, 28 kg Trinatriumcitratdihydrat, 0, 5 kg NaHPO. 12 H2O, 80 g Sorbinsäure und 5 g Ascorbinsäure vermischt. Der pH-Wert des Gemisches wurde
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durch Zusatz von 0, 54 kg 50%iger Natronlauge auf 6, 9 eingestellt. Anschliessend wurden 81 Wasser zugegeben. Die Temperatur der Wasserphase wurde dann auf 450C eingestellt.
Die so erhaltene wässerige Phase wurde mit einer auf 500C erwärmten Fettphase vermischt, die aus 15 kg Sojabohnenöl, 25 kg Butteröl und 0, 3 kg eines im Handel erhältlichen Monoglyceridgemisches bestand.
Das erhaltene Gemisch wurde in einem Behälter 15 sec auf 720C erwärmt und anschliessend in 2 Stufen in einem Kratzkühler abgekühlt, u. zw. in der ersten Stufe auf eine Temperatur von 180C und in der anschliessenden zweiten Stufe auf eine Temperatur von 10 C. Zwischen den beiden Abkühlungsstufen wurde das Produkt in einem rotierenden Rohr mit nach innen ragenden Metallstiften mechanisch bearbeitet.
Nach dem abschliessenden Abkühlen wurde ein Produkt erhalten, das im Geschmack und im Aussehen der Butter ähnelte. Das erhaltene Produkt zeigte eine gute Temperaturbeständigkeit und war sogar bei Kühlschranktemperaturen streichfähig. Die Ausbeute entsprach der Summe der zugesetzten Komponenten.
Beispiel 2 : 60 kg Proteinkonzentrat (17% Protein) wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise mit 1 kg Kochsalz, 0, 7 kg Na2HP04. H20 und 100 g Natriumbenzoat versetzt. Der pu-Wert des Gemisches wurde durch Zusatz einer 40% igen Na COs-Lösung auf 6, 4 eingestellt. Im übrigen wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, verfahren. Das so erhaltene Produkt wie einen guten Geruch auf, hatte einen guten Geschmack und war auch bei Kühlschranktemperatur streichfähig.
Beispiel 3 : 54 kg eines Proteinkonzentrats (14% Protein) wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise mit 1 kg Kochsalz, 0, 46 kg Na3P04 und 0, 1 kg Natriumbenzoat versetzt. Der pH-Wert des erhaltenen Gemisches wurde durch Zugabe von 0, 24 kg 50% niger Natronlauge auf 6, 6 eingestellt. Anschliessend wurden 51 Wasser zugesetzt.
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erhältliches Butteraroma und Obersaroma wurde zugesetzt. Die so erhaltene und fertiggestellte Emulsion wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, pasteurisiert, gekühlt und in einem mit Dornen ausgerüsteten Rotationskühler weiter gekühlt und bearbeitet.
Das auf diese Weise erhaltene Produkt hatte den Geschmack und das Aussehen frisch ausgebutterter Butter. Das Produkt war bei Kühlschranktemperaturen ausgesprochen gut streichfähig. Auch bei Temperaturen im Bereich von 20 bis 300C wies es selbst nach längerer Zeit ein einwandfreies Aussehen auf.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Herstellen einer Wasser-in-Öl-Emulsion mit geringem Kaloriengehalt und prozentual hohem Eiweissgehalt durch getrenntes Herstellen einer proteinhaltigen wässerigen Phase und einer aus Ölen und bzw. oder Fetten bestehenden Fettphase und anschliessendes Emulgieren der wässerigen Phase in der Fettphase
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unter Verwendung eines Proteinkonzentrats herstellt, das aus saurer Buttermilch aus der Butter- und bzw. oder Butterölherstellung, gegebenenfalls unter Zusatz einer kleinen Menge Magermilch, erhalten wurde, dass man das Proteinkonzentrat mit wasserlöslichen Citraten und bzw.
oder Phosphaten versieht, dass man die wässerige proteinhaltige Phase auf eine Konzentration von 11 bis 18 Grew.-% und auf einen PH-Wert von 6, 0 bis 7, 0 einstellt, dass man die aus Butteröl oder einer Mischung von Butteröl und stärker ungesättigten Ölen und Fetten und gegebenenfalls andern Zusätzen hergestellte Fettphase auf eine Temperatur oberhalb der Kristallisationstemperatur erwärmt, dass man die wässerige Phase in einer Menge von 20 bis 65% in 80 bis 35% der Fettphase emulgiert, wobei die Temperatur der beiden Phasen nicht verändert wird, und dass man die so erhaltene Emulsion pasteurisiert, abkühlt und abpackt.
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