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Das Stammpatent Nr. 322630 betrifft eine Vorrichtung zur Stromabnahme für elektrische Triebfahrzeuge von einer Fahrleitung, bestehend aus zwei übereinander angeordneten das Schleifstück tragenden
Stützeinrichtungen, wobei die erste vorzugsweise das Ausfahrgestänge bildende Stützeinrichtung gegenüber den infolge des statischen Profils der Fahrleitung bewirkten oberhalb eines vorgegebenen Grenzbereiches liegenden vertikalen Ausschlägen selektiv ist und die zweite Stützeinrichtung gegenüber den periodischen infolge der
Fahrzeugbewegung bewirkten und unterhalb des vorgegebenen Grenzbereiches liegenden vertikalen Ausschläge des Schleifstückes selektiv ist, wobei erfindungsgemäss die zweite Stützeinrichtung in zwei Stützelemente unterteilt ist,
von denen das eine Stützelement gegenüber den vertikalen Ausschlägen des Schleifstückes innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbereiches und das andere vorzugsweise das Schleifstück tragende Stützelement gegenüber den Ausschlägen des Schleifstückes oberhalb dieses vorgegebenen Frequenzbereiches selektiv ausgeführt sind.
Durch die Unterteilung der zweiten Stützeinrichtung in zwei Stützelemente gemäss Stammpatent können die auf den Fahrdraht übertragenen Bewegungen in bezug auf Amplitude und Frequenz erheblich vermindert werden.
Die durch das Entgegenkommen der französischen Staatseisenbahnen ermöglichten Hochgeschwindigkeits- versuche haben den Beweis für den bedeutenden technischen Fortschritt gemäss Stammpatent erbracht, jedoch hat es sich gezeigt, dass die Vorteile gemäss Stammpatent nicht bis zum Äussersten ausgenutzt werden können.
Zufolge der grossen Nachgiebigkeit der Federn der oberen Stützeinrichtung, tritt nämlich beim Befahren von
Kurven oder beim überfahren von Weichen auf Grund der transversalen Relativbewegungen der Fahrleitung eine derartige Belastung eines Schleifbügel- bzw. Ankerendes (Palettenendes) auf, dass Bügel bzw. Anker (Palette) ab einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit eine gegenüber der Horizontalen unzulässig stark geneigte Lage einnehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, diesen Nachteil unter Ausnutzung der im Bereich der Bügel- bzw.
Ankerenden erfolgenden Zweipunktauflage des Bügels bzw. Ankers (Palette) zu beseitigen.
Erfindungsgemäss wird dies bei der Vorrichtung gemäss Stammpatent dadurch erreicht, dass das Schleifstück als Bügel ausgeführt oder von einem Anker (Palette) getragen wird, der seinerseits von dem andern Stützelement getragen ist, und dass die beiden Enden des Bügels bzw. des Ankers (Palette) bzw. des Schleifstückes miteinander mechanisch verkuppelt sind, so dass bei Bewegung eines der beiden Enden das zweite Ende zwangsweise eine gleichartige Bewegung ausführt.
Die mechanische Verkupplung der beiden Enden des Bügels bzw. des Ankers (Palette) bzw. des
Schleifstückes kann in konstruktiv besonders einfacher Weise gemäss der Erfindung dadurch erreicht werden, dass beide Enden des Bügels bzw. Ankers (Palette) bzw. des Schleifstückes über Ritzel und Zahnstangen miteinander verkuppelt sind.
Gemäss der Erfindung kann die Verkupplung der beiden Enden des Bügels bzw. des Ankers (Palette) bzw. des Schleifstückes auch hydraulisch erfolgen, was den Vorteil hat, dass die Beherrschung der Dämpfung der miteinander verkoppelten Bewegungen mit technisch einfacheren Mitteln, die nahezu hysteresefrei sind, erreicht werden kann.
Soll hingegen auf die Robustheit einer rein mechanischen Verkupplung nicht verzichtet, jedoch die Nachteile von Zahnstangen und Ritzel, wie z. B. im Winterbetrieb auftretenden Vereisungen, vermieden werden, so kann eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung darin bestehen, dass die Verkupplung der beiden Enden des Bügels bzw. des Ankers (Palette) bzw. des Schleifstückes durch eine um ihre geometrische Achse rotierbare Stange erfolgt, deren Rotationsbewegung von der vertikalen Relativbewegung zwischen einem der Enden und der Anhebevorrichtung der Stromabnehmevorrichtung steuerbar ist.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielsweise beschrieben. In den Zeichnungen zeigt Fig. l, 2 und 3 je eine Ausführungsform nach der Erfindung in perspektivischer Darstellung, wobei die Verkupplung gemäss Fig. l durch Ritzel-Zahnstangenverbindungen, gemäss Fig. 2 hydraulisch und gemäss Fig. 3 durch eine Art Pleuelstange erfolgt.
In Fig. 1 ist der Anker (Palette) mit--l--bezeichnet. Dieser trägt die Hörner--2 und 3--. Die Ankerstützung erfolgt durch zwei, jeweils an den Ankerenden angeordnete Kolbenstangen--4 und 5--, die in Federgehäuse--6 bzw. 7--eintauchen. Letztere sind mit dem einen-nicht dargestellten-Stützelement des Pantographen fest verbunden.
Die Schleifstücke zur eigentlichen Stromabnahme von der Fahrleitung sind nicht dargestellt. Die Kolbenstangen bilden zufolge ihres im oberen und unteren Teil unterschiedlichen Durchmesser einen Kolben, auf welchen sich eine Schraubenfeder-8-abstützt. Das andere Ende der Schraubenfeder liegt am Boden des Federgehäuses an. Der obere Teil jeder'Kolbenstange ist mit einer Zahnstange --10-- ausgebildet : Mit diesen Zahnstangen kämmen Ritzel-12--, die durch eine Stange --13-- miteinander verbunden sind. Die Stange --13-- kann starr oder elastisch sein.
Findet eine starre Stange--13--Verwendung, so ist diese zweckmässig in zwei durch eine elastische Kupplung --14-- miteinander verbundene Teile unterteilt. Diese Kupplung kann üblicher Art sein, und ist im folgenden nicht näher beschrieben.
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Jedes Ritzel--12--ist in einem Gehäuse --15-- angeordnet, welches einen Teil des Federgehäuses - 6 bzw. 7--bildet oder auf letzterem aufgesetzt sein kann. Die Ritzel--12--sind in den Gehäusen drehbar gelagert. Diesbezügliche Einzelheiten sind der übersichtlichkeit wegen nicht näher dargestellt.
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In Fig. 2 wurden für entsprechende Teile dieselben Bezugszeichen-l bis 8-wie in Fig. 1 gewählt, wobei jedoch mit--6 und 7--Hydraulikzylinder bezeichnet sind, die eine Druckflüssigkeit enthalten.
Jede Kolbenstange --4 bzw. 5--trägt einen Kolben-15 bzw. 16--, der den Hydraulikzylinder-6 bzw. 7-in eine obere und eine untere Kammer trennt, die durch den Kolben gegenseitig abgedichtet sind. Die obere Kammer des einen Zylinders ist mit der unteren Kammer des andern Zylinders durch die Leitung --17-- und die untere Kammer des einen Zylinders mit der oberen Kammer des andern Zylinders über die Leitung--18--verbunden.
Eine Dämpfung kann bei dieser Ausführungsform beispielsweise durch eine Durchlassöffnung im Kolben - 15 bzw. 16-vorgesehen sein. Zweckmässiger ist es jedoch in diesem Zusammenhang in eine der Leitungen ein übliches regelbares Dämpfungsglied, wie z. B. ein Ventil-19--, einzuschalten, dessen Ventilkegel über eine Schraubenspindel verstellbar ist (Fig. 2).
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sämtliche Bohrungen miteinander fluchten. Durch diese Bohrungen ist eine starre oder elastische Stange - 22-geführt, die mit gekröpften, zueinander parallelen Enden-23, 24-ausgebildet ist.
Die gekröpften Enden --23, 24-- der Stange --22-- sind jeweils an Kupplungsstücke --25 bzw. 26-angelenkt. Diese zueinander parallelen Kupplungsstücke sind entweder mit dem Anker--l--oder gemäss Fig. 3 zweckmässiger mit den Kolbenstangen-4 bzw. 5-fest verbunden.
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ihre geometrische Achse. Diese Rotationsbewegung wird in eine vertikale Translationsbewegung des andern Endes des Ankers umgesetzt. Ähnlich wie in Fig. 1 kann die Stange --22-- mit einer elastischen Kupplung versehen sein.
Bei sämtlichen dargestellten Ausführungsformen sind Federgehäuse vorgesehen. Ferner liegen bei allen drei Ausführungsformen die Schwingungen des Bügels bzw. des Ankers in einer zum Schienenstrang senkrechten Vertikalebene.
Diese Ausführungsbeispiele wurden vor allem deshalb gewählt, da deren Anbringung an den bekannten Einrichtungen geringste Änderungen an denselben erforderlich machen.
Die Erfindung ist aber keinesfalls auf diese Ausführungsformen beschränkt. Es ist dem Fachmann ohne weiteres möglich die erfindungsgemässe Idee auch die Anordnungen zu übertragen, bei welchen die Halterung des Bügels, Ankers oder der Schleifstücke nicht durch Kolbenstangen, sondern durch Haltearme erfolgt, die in zum Schienenstrang parallelen Vertikalebene verschwenkbar sind. Auch in diesem Fall können die Bewegungen der Schwenkarme in der erfindungsgemässen Weise verkoppelt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Stromabnahme für elektrische Triebfahrzeuge von einer Fahrleitung, bestehend aus zwei übereinander angeordneten das Schleifstück tragenden Stützeinrichtungen, wobei die erste vorzugsweise das Ausfahrgestänge bildende Stützeinrichtung gegenüber den infolge des statischen Profils der Fahrleitung bewirkten oberhalb eines vorgegebenen Grenzbereiches liegenden vertikalen Ausschlägen selektiv ist und die zweite Stützeinrichtung gegenüber den periodischen infolge der Fahrzeugbewegung bewirkten und unterhalb des vorgegebenen Grenzbereiches liegenden vertikalen Ausschläge des Schleifstückes selektiv ist, wobei die zweite Stützeinrichtung in zwei Stützelemente unterteilt ist,
von denen das eine Stützelement gegenüber den vertikalen Ausschlägen des Schleifstückes innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbereiches und das andere vorzugsweise das Schleifstück tragende Stützelement gegenüber den Ausschlägen des Schleifstückes oberhalb dieses vorgegebenen Frequenzbereiches selektiv ausgeführt sind, nach Patent Nr. 322630, dadurch gekennzeichnet, dass das Schleifstück als Bügel ausgeführt oder von einem Anker (Palette) getragen wird, der seinerseits von dem andern Stützelement getragen ist, und dass die beiden Enden des Bügels bzw. des Ankers (Palette) bzw. des Schleifstückes miteinander mechanisch verkuppelt sind, so dass bei Bewegung eines der beiden Enden das zweite Ende zwangsweise eine gleichartige Bewegung ausführt.
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