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Die Erfindung betrifft einen Unterlagebogen für durch elektrische Funken perforierbare
Vervielfältigungsschablonen, der aus einem Trägerblatt besteht auf das eine Beschichtung mit geringem elektrischen Widerstand aufgebracht ist.
Es ist seit längerer Zeit bekannt Vervielfältigungsschablonen aus Kunststoffolien oder andern geeigneten
Materialien auf elektrischem Weg zu markieren. Bei diesen Verfahren wird eine Vorlage, beispielsweise ein
Schriftstück oder Bild, von einer Photozelle linienförmig abgetastet. Die dabei entstehenden elektrischen Impulse werden verstärkt und über eine nadelförmige Elektrode zu einer flächenförmigen Elektrode geleitet. Zwischen der nadelförmigen und der flächenförmigen Elektrode ist die zu perforierende Vervielfältigungsschablone angebracht. Man legt eine Spannung von etwa 200 bis 1500 V an und wenn der Strom von der Nadelelektrode zu der Flächenelektrode fliesst wird der Schablonenbogen gelocht.
Bei diesem Verfahren werden die Dunkelwerte der Vorlage durch einen Lochraster ersetzt. Um eine scharfe
Abbildung zu erhalten muss für jede Markierung eine Vielzahl von Lochungen eng nebeneinander gesetzt werden.
Auf diese Weise markierte Vervielfältigungsschablonen können bei den üblichen Vervielfältigungsverfahren wie die mechanisch beschrifteten Schablonen verwendet werden.
Es versteht sich, dass die elektrisch perforierbaren Vervielfältigungsschablonen auf irgendeine Weise elektrisch leitend gemacht werden müssen.
Man hat Vervielfältigungsschablonen für die elektrische Perforierung, die manchmal auch Funkschablonen genannt werden, in verschiedenen Ausführungsformen und aus verschiedenen Materialien hergestellt wobei wesentlich für die Auswahl des Materials ist, dass die beim Befunken entstehenden Löcher scharfe Randkanten haben. Man hat zu diesem Zweck Kunststoffolien ausgewählt, denen elektrisch leitende Teilchen, wie Graphit,
Russ oder Metallpulver, zugesetzt wurden. Die Kunststoffolien können mehrschichtig sein wobei die einzelnen
Schichten einen verschiedenen Gehalt an elektrisch leitenden Teilchen aufweisen, in der Weise, dass die an der
Flächenelektrode anliegende Schicht die geringere elektrische Leitfähigkeit zeigt. Die Kunststoffolien können selbsttragend oder auf einem Unterlagebogen aufgebracht sein.
Bei mehrschichtigen Kunststoffolien auf einem
Unterlagebogen weist die dem Unterlagebogen zugekehrte Schicht die höhere elektrische Leitfähigkeit auf.
Auch hat man versucht Folien aus einem elektrisch leitenden Kunststoff herzustellen, die entweder auf einem Unterlagebogen aufgebracht oder selbsttragend sind. Das Herstellungsverfahren für den Kunststoff ist aber äusserst aufwendig und besteht entweder in einem Elektronenbombardement des Kunststoffes oder darin, dass
Polyamide durch Vakuumpyrolyse elektrisch leitfähig gemacht werden.
Man ist dazu übergegangen nicht nur die Kunststoffolien elektrisch leitend zu machen sondern den
Unterlagebogen, beispielsweise Papier, mit einer Schicht zu versehen, die eine hohe elektrische Leitfähigkeit aufweist. Man trägt zur Herstellung dieser Unterlagebogen auf Papier eine Beschichtungsmasse aus Bindemittel und Graphit oder Metallpulver, gegebenenfalls mit den üblichen Zusätzen an ölen, Weichmachern u. dgl., auf.
Unterlagebogen und Schablonenblatt sind leicht ablösbar miteinander verbunden.
Die wesentlichen Kriterien für die Qualität derartiger Unterlagebogen sind die elektrische Leitfähigkeit, ölabweisende Eigenschaften und eine homogene glatte Oberfläche, damit die Vervielfältigungsschablone absolut plan aufliegt.
Die Beschichtungsmassen können auf übliche Weise auf das Papier aufgebracht und anschliessend unter Verwendung von Stempelplatten glatt gestrichen oder kalandert werden oder man führt den beschichteten Unterlagebogen durch Druckzylinder hindurch.
Bisher konnte man einige bei diesen Unterlagebogen auftretende Probleme noch nicht lösen, insbesondere ist es schwierig eine absolut glatte Oberfläche zu erhalten. Die Wahl und Menge des Bindemittels sind begrenzt da eine ausreichend hohe Konzentration an elektrisch leitenden Teilchen vorliegen muss um die geforderte elektrische Leitfähigkeit der Beschichtungsmasse zu gewährleisten. Weiters treten bei der Lagerung variable Mengen an Öl, das in den Schablonen, bedingt durch ihr Herstellungsverfahren und zur Verbesserung der Flexibilität, Vermeidung von Kurzschlüssen u. dgl. eingearbeitet sein muss, aus, und dringen in die Oberfläche des Unterlagebogens ein. Bei der Lagerung und beim Stapeln treten daher Qualitätsverluste auf, die sich in einem wolkigen Aussehen des Unterlagebogens und in der Folge in einem ungleichmässigen Funkbild manifestieren.
Bisher hat man zur Verhinderung der ölaufnahme aus den Schablonen und auch zum Erreichen der notwendigen Glätte die elektrisch leitende Schicht des Schablonenunterlagebogens mittels Kalander oder Steinglätte mechanisch eingeglättet. Diese Verfahren erbringen jedoch nie Schablonenunterlagebogen mit gleichmässiger elektrischer Leitfähigkeit unter anderem deswegen, weil Kalandern bzw. Steinglätten nie gleichmässig erfolgt sowie die Dicke des Trägermaterials nie einheitlich ist. Ausserdem sind der elektrischen Leitfähigkeit Grenzen gesetzt, da die Einarbeitung der elektrisch leitenden Teilchen nicht beliebig gesteigert werden kann da die Schicht die weitere grosse mechanische Beanspruchung durch das Einglätten aushalten muss und nicht abblättern darf.
Man war also der Ansicht, dass nur durch mechanisches Glätten der elektrisch leitenden Beschichtung des Schablonenunterlagebogens die gewünschten Effekte erzielt werden können. Dadurch sind Nachbehandlungsmethoden, wie oben angeführt, nach der Aufbringung der elektrisch leitenden Schicht notwendig, wodurch ein aufwendigerer Maschinenpark vorhanden sein muss und eine absatzweise Gestaltung der Herstellung dieser Schablonenunterlagebogen die Folge ist. Dennoch wird kein vollkommen befriedigender Einebnungseffekt erzielt,
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d. h. es treten Leitfähigkeitsspitzen und-täler auf welche letzlich keine gleichmässige Qualität gewährleisten.
Die aufgezählten Nachteile konnten durch die Erfindung vermieden werden, die dadurch gekennzeichnet ist, dass über der elektrisch leitenden Schicht eine Schutzschicht aus einem Wachs auf Basis von gesättigten Säuren oder aus einem synthetischen Polymer, beispielsweise auf Basis von Polyacrylaten, Methacrylaten oder Polyalkenen, aufgebracht ist, die ölabweisend ist und eine geringere elektrische Leitfähigkeit als die unmittelbar
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Für die Erfindung können jedoch ausser den aufgezählten Materialien auch solche in Betracht kommen, die die elektrische Leitfähigkeit der Grundschicht nicht zu stark herabsetzen und der Beschichtung ausgezeichnete ölabweisende Eigenschaften verleihen. Der Schutzschicht können eventuell Bindemittel sowie übliche Weichmacher und andere Zusatzstoffe in geringen Mengen beigefügt werden.
Bei der Herstellung der erfindungsgemässen Unterlagebogen für Vervielfältigungsschablonen verwendet man
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aufgetragen. Die ölabweisende Zwischenschicht mit geringerer elektrischer Leitfähigkeit kann sowohl aus einem Lösungsmittel als auch aus der Schmelze aufgebracht werden. Bei der Wahl eines Lösungsmittelauftrages ist darauf zu achten, dass man Lösungsmittel und daher auch entsprechende Bindemittel verwendet, welche die darunter liegende Schicht nicht anlösen, jedoch sollen die verwendeten Polymeren eine gute Verankerung in der unteren Schicht gewährleisten.
Beim Auftrag aus der Schmelze wird die Beschichtungsmasse auf das Papier aufgestrichen und mittels eines Schabers geglättet oder der beschichtete Unterlagebogen wird durch Druckzylinder hindurchgeführt.
Die Erfindung soll nun an Hand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
Beispiel : Auf ein Papier mit einer Stärke von 70 g/m2 wurde folgende Beschichtungsmasse aufgebracht :
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<tb>
<tb> Äthylcellulose <SEP> N-100 <SEP> 9 <SEP> g <SEP>
<tb> Graphit"Filtermehl <SEP> FCM"45g <SEP>
<tb> Russ <SEP> Corax <SEP> L <SEP> 45 <SEP> g <SEP>
<tb> Aerosil <SEP> 200 <SEP> (Sitz, <SEP> fein
<tb> verteilt, <SEP> grosse <SEP> spezifische
<tb> Oberfläche) <SEP> 1, <SEP> 4 <SEP> g <SEP>
<tb> Duomeen <SEP> TDO <SEP> (Fettsäurediamin,
<tb> RNH- <SEP> (CH <SEP> NH2) <SEP> 0, <SEP> 35g <SEP>
<tb> Trichloräthylen <SEP> 390 <SEP> ml
<tb>
Die Auftragsmenge betrug 7 bis 8 g/m2.
Das Lösungsmittel wurde entfernt und die Beschichtung glatt gestrichen. über diese erste Schicht wurde eine zweite, eine Schutzschicht, aus Texaco Wachs PS 420 (ein Esterwachs welches frei von ungesättigten Fettsäuren ist) bei einer Temperatur von 1050 aus der Schmelze aufgebracht. Die Auftragsmenge betrug 7 g/m2.
Vervielfältigungsschablonen, die mit einem nach dem Ausführungsbeispiel hergestellten Unterlagebogen ausgestattet waren, zeigten nach sechsmonatiger Lagerung in der Presse kein Einölen und damit keine Qualitätsverluste.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Unterlagebogen für durch elektrische Funken perforierbare Vervielfältigungsschablone, bestehend aus einem Träger mit einer Beschichtung die einen niedrigen elektrischen Widerstand aufweist,
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von gesättigten Säuren oder aus einem synthetischen Polymer, beispielsweise auf Basis von Polyacrylaten, Methacrylaten oder Polyalkenen, aufgebracht ist, die ölabweisend ist und eine geringere elektrische Leitfähigkeit als die unmittelbar auf dem Träger aufgebrachte Beschichtung aufweist.
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