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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Neusanden, insbesondere von Giessereisanden und Sanden für die chemische und die Glasindustrie.
Üblicherweise wird der geförderte Sand noch grubenfeucht in den Aufbereitungsanlagen gewaschen. Bei dieser Waschung werden gleichzeitig die unerwünschten Feinstanteile des Sandes entfernt. Im allgemeinen gehen etwa 8 bis 12 Grew.-% des Sandes beim Waschen in den Schlamm und werden mit dem Waschwasser abgeführt.
Die Menge des unerwünschten Feinstanteile schwankt natürlich je nach dem Fundort des Sandes.
Der gewaschene Sand wird klassiert und anschliessend getrocknet. Der getrocknete Sand gelangt zum
Verkauf.
Bei diesem üblichen Aufbereitungsverfahren des Sandes treten beim Waschen und insbesondere bei der
Beseitigung der Waschwässer erhebliche Schwierigkeiten auf.
Der beim Waschen entfernte unerwünschte staubförmige Feinstanteil des Sandes beträgt im allgemeinen etwa 8 bis 12 Gew.-%, kann aber je nach Fundort auch ausserhalb dieser Grenzen liegen. Dieser Fenstanteil des
Sandes liegt als wässerige Aufschlämmung vor, aus welcher sich der Schlamm infolge der geringen Grösse der
Einzelteilchen nur äusserst langsam absetzt. Quellfähige Anteile des Sandes und wasserlösliche organische Stoffe verringern die Absetzgeschwindigkeit des Schlammes noch erheblich.
Das beim Waschen anfallende Waschwasser kann nicht direkt einem Vorfluter aufgegeben, sondern muss vorher gereinigt werden. Um eine Verschmutzung der Wasserläufe zu vermeiden, wird im allgemeinen verlangt, dass das Waschwasser frei von Schwebstoffen ist, wenn es einem zu einem Wasserlauf führenden Vorfluter aufgegeben wird.
Diese im Interesse der Reinhaltung der Umwelt erhobene Forderung setzt ein langwieriges Reinigungsverfahren des Waschwassers voraus. Es müssen mehrere grosse Klär- bzw. Absetzbecken angelegt werden, die je nach der Leistung der Aufbereitungsanlage ein beachtliches Fassungsvermögen haben müssen. Da die Absetzgeschwindigkeit des Schlammes im Waschwasser ziemlich gering ist, muss das Wasser längere Zeit in den Klärbecken gehalten werden. Nach Absetzung des Schlammes wird das Waschwasser dann über nachgeschaltete weitere Reinigungsvorrichtungen dem Vorfluter aufgegeben.
Zu diesen Schwierigkeiten, wie Platzfrage, Wartung und Reinigung der Absatzbecken, kommt dann noch das Problem der Beseitigung des Schlammes. Immerhin fallen rund 10 Grew.-% des geförderten, grubenfeuchten Sandes als Trockensubstanz des Schlammes an. Der Schlamm selbst enthält etwa 40 bis 60 Gew.-% Wasser.
Die Beseitigung dieser Schlammenge stellt aber nicht nur ein Transportproblem dar. Die Ablagerung des Schlammes ist nicht überall möglich. Infolge der grossen Menge an anfallendem Schlamm müssen daher ständig neue Ablagerungsplätze gesucht und dabei auch weite Transportwege in Kauf genommen werden. Dies alles verteuert die Aufarbeitung des Sandes in unwirtschaftlicher Weise, erfordert grosse Betriebsflächen infolge der nötigen Absetzbecken und einen zusätzlichen Fuhrpark für den Abtransport des Schlammes.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren zur Aufarbeitung von Neusanden werden diese Nachteile vermieden.
Erfindungsgemäss wird der angelieferte, grubenfeuchte Neusand zuerst getrocknet, der unerwünschte Feinstanteil aus dem trockenen Sand abgeschieden und allenfalls ein unerwünschtes Grösstkorn abgetrennt. Dieser trockene Sand, der nur noch die gewünschten Korngrössen enthält, wird dann wie üblich gewaschen und anschliessend nochmals getrocknet. Falls erforderlich, kann der Sand auch zu einem beliebigen Zeitpunkt klassiert werden. Vorteilhafterweise erfolgt die Trocknung in Trockentrommeln, vorzugsweise in solchen, die direkt beheizt sind. In diesem Fall werden die organischen Verunreinigungen des Sandes, wie Wurzeln, Halme, Humus u. dgl. verbrannt. Die Abscheidung der staubförmigen Feinstanteile, vorzugsweise mit Korngrössen unter
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1 mm, und1 mm, vorteilhaft auf einem Sieb durchgeführt wird.
Es ist bekannt, bei der Regeneration von in der Giesserei verwendeten Altsanden, den Sand von metallischen Beimengungen zu befreien, auf Temperaturen von 900 bis 10000C zur Entfernung des Bindemittels zu Glühen und anschliessend noch vorhandene Bindemittelrückstände durch Reiben oder Prallen oder schockartiges Abkühlen des Sandes von den Körnern zu entfernen und dann den Sand zu sichten und zu entstauben.
Bei diesem bekannten Verfahren wird ein Altsand behandelt, der metallische Einschlüsse und Bindemittel enthält. Der Altsand muss zur Entfernung des Bindemittels, die allerdings nicht vollständig ist, auf Temperaturen von 900 bis 10000C geglüht werden, wogegen erfindungsgemäss der Neusand lediglich getrocknet wird und vorzugsweise die allenfalls vorhandenen organischen Verunreinigungen, wie Grashalm und Wurzeln, während des Trocknens in einer direkt beheizten Trockentrommel in der Flamme verbrannt werden, wobei der Sand aber eine relativ niedrige Trockentemperatur besitzt und nicht geglüht wird.
Der getrocknete Neusand wird dann gesichtet und klassiert und anschliessend gewaschen und getrocknet.
Bei dem bekannten Verfahren zum Regenerieren von aus der Giesserei stammenden Altsanden ist eine nasse Behandlung nicht vorgesehen.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren wird der unerwünschte Feinstanteil des Sandes auf trockenem Weg entfernt. Bei der späteren Waschung bildet sich somit kein Schlamm in merklichem Umfang. Das Waschwasser
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kann also gleich dem Vorfluter aufgegeben werden. Das Waschwasser enthält auch keine organischen Verunreinigungen des Sandes mehr, da diese bei der Trocknung verbrannt wurden.
Der Abtransport des trockenen Feinstanteiles ist wesentlich einfacher als der des Schlammes, der 40 bis 60 Gew.-% Wasser enthält. Auch lassen sich Ablagerungsplätze für die trockenen Rückstände leichter finden als für Schlamm.
Trotz des zusätzlichen Trockenvorganges und der Abscheidung der Feinstanteile ist das erfindungsgemässe Verfahren wirtschaftlicher als die herkömmliche Aufbereitung.