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Die Erfindung betrifft eine Abstützvorrichtung für die Dichthülle eines Kernreaktor-Druckabbaubehälters, wobei sich die Dichthülle zwischen ihren endseitigen Befestigungsstellen am Behälter bzw. am Behälterfundament über Abstandhalter an der Behälterwand abstützt.
Um zu verhindern, dass durch kleinste Leckagen in der Stahlschale des Druckabbaubehälters von
Kernreaktoren radioaktive Gase oder giftige Dämpfe in die Aussenatmosphäre gelangen, wird der
Kernreaktor-Druckabbaubehälter mit einer Dichthülle umgeben, wobei in dem zwischen der Dichthülle und dem
Druckabbaubehälter freibleibenden Raum ein gewisser Unterdruck auftrechterhalten wird. Durch diese
Massnahme wird sichergestellt, dass gegebenenfalls austretendes Gas aufgefangen und abgesaugt werden kann, so dass eine grösstmögliche Sicherheit gegeben ist.
Damit der Unterdruckraum zwischen der Dichthülle und dem Druckabbaubehälter des Reaktors aufrechterhalten werden kann, stützt sich die Dichthülle über Abstandhalter an der Behälterwand ab. Die durch den Unterdruck bedingte Belastung der Dichthülle wird aber bei einer Deformation der Druckbehälterwand wesentlich erhöht, da sich diese Deformationen über die Abstandhalter auf die Dichthülle entsprechend auswirken. Deformationen des Druckabbaubehälters auf Grund von Innendruckaufweitungen und örtlich verschiedenen Wärmebelastungen lassen sich jedoch wirtschaftlich nicht vermeiden, so dass die Dichthülle so ausgelegt werden muss, dass sie alle zu erwartenden Belastungen mit Sicherheit ohne Rissbildung aufnehmen kann.
Die Abstandhalter, die üblicherweise aus einem Rost von I-Trägern bestehen, können nicht beliebig enge
Maschenweiten aufweisen, da sich dabei das Gewicht der Abstützkonstruktion zu sehr erhöhen würde. Die
Dichthülle muss daher aus vergleichsweise dicken Blechen zusammengesetzt werden, damit ein allzu starkes
Durchbiegen der Dichthülle infolge der sich von Träger zu Träger der Abstützkonstruktion ergebenden
Spannweite und der Hüllenbelastung durch den herrschenden Unterdruck vermieden wird.
Um die auftretenden Kräfte in der Dichthülle einfacher auffangen zu können, ist bereits vorgeschlagen worden, die Dichthülle in Teilhüllen zu unterteilen und die einzelnen Teilhüllen dichtend so zu verbinden, dass eine gegenseitige Verschiebung in gewissen Grenzen möglich ist. Durch diese Massnahme können zwar
Spannungen zwischen den einzelnen Hüllenteilen aufgefangen werden, doch werden die einzelnen Teile, die fest mit dem Rost verbunden sind, für sich belastet, so dass keine wesentliche Verbesserung gegeben ist, zumal die eine Verschiebung der einzelnen Teile der Dichthülle zulassende dichte Verbindung der Teile einen grossen konstruktiven Aufwand bedingt. Abgesehen davon ergeben sich bei einer Verschiebung der Hüllenteile gegeneinander Probleme für die dichte Durchführung von notwendigen Ansatzstutzen od. dgl. des Reaktors durch die Dichthülle.
Der Nachteil einer schweren Abstützkonstruktion der Dichthülle ist wie bei allen andern bekannten Abstützvorrichtungen ebenfalls vorhanden.
Der Erfindung stellt sich demnach die Aufgabe, eine Abstützvorrichtung für Dichthüllen von
Kernreaktor-Druckabbaubehältern zu schaffen, mit deren Hilfe in einfacher Weise die besonderen Belastungen der Dichthülle zufolge von Deformationen des Druckabbaubehälters aufgefangen werden können und eine Abstützung der Dichthülle erreicht wird, die die Verwendung von vergleichsweise dünnen Blechen für die Dichthülle erlaubt.
Ausgehend von einer Abstützvorrichtung der eingangs geschilderten Art löst die Erfindung die gestellte Aufgabe dadurch, dass die Abstandhalter aus einer Vielzahl von über die Behälteroberfläche verteilten, federelastischen Stützkörpern bestehen, die an der Dichthülle befestigt sind und eine an der Behälterwand anliegende Gleitfläche aufweisen. Bei radialen Ausdehnungen des üblicherweise kugelförmigen Druckabbaubehälters werden durch die elastisch zusammengedrückten Stützkörper grössere Spannungen von der Dichthülle ferngehalten, da die Stützkörper entsprechend der Grösse der radialen Ausdehnung des Druckbehälters zusammengedrückt werden und die Dichthülle kaum nach aussen drücken. Aus diesem Grund bedarf ee keiner grossen Wandstärke der Dichthülle bzw. keiner Dehnungsausgleichvorrichtung zwischen den Teilen der in einzelne Teile unterteilten Dichthülle.
Die erfindungsgemässen Stützkörper besitzen aber auch ein vergleichsweise geringes Gewicht, so dass ihr Abstand voneinander beliebig gewählt werden kann. Dadurch ist es möglich, die Abstandhalter eng aneinanderzusetzen und die Spannweite zwischen den einzelnen Abstützstellen der Dichthülle klein zu halten, was wieder die Verwendung dünner Bleche für die Dichthülle erlaubt, da der durch den Unterdruck bedingte Durchhang der Dichthülle zwischen den einzelnen Abstützkörpern auf Grund ihres gegenseitigen, geringen Abstandes auch bei dünnen Blechen ein bestimmtes Mass nicht überschreitet. Die Begrenzung des Durchhanges ist nämlich wegen der notwendigen Aufrechterhaltung des Unterdruckraumes notwendig.
Die ungleichmässige Ausdehnung des Druckabbaubehälters von Kernreaktoren ergibt aber nicht nur Radialkräfte, die beim Zusammendrücken der federelastischen Stützkörper aufgefangen werden, sondern auch Verschiebungen der Behälterwand gegenüber den Stützkörpern, was zu zusätzlichen Belastungen der Stützkörper bzw. der Dichthülle führen würde. Um Krafteinwirkungen auf Grund solcher Verschiebungen zu vermeiden, ist daher nach der Erfindung vorgesehen, dass die Stützkörper nur an der Dichthülle befestigt sind und mit einer Gleitfläche an der Behälterwand anliegen, so dass bei einer Verschiebung eines Behälterwandbereiches die Stützkörper entlang der Behälterwand gleiten und nicht mitgenommen werden.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ergibt sich dadurch, dass die Stützkörper als
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