DE2040936C3 - Anordnung von Rohren eines Röhrenbündels in einem Röhrenapparat - Google Patents
Anordnung von Rohren eines Röhrenbündels in einem RöhrenapparatInfo
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Description
L = (1,7 bis 2,2)
entspricht, wobei r den halben Rohraußendurchmes- ■
ser und s die Wanddicke darstellt
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungen aus Buchsen (4, 4')
besteben, deren Innendurchmesser der größtzulässigenOvalität der Rohre (1) entspricht
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchsen (4) in den
Leitblechen (3) angeordnet sind.
4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß zwischen den Buchsen (4) in den
Leitblechen (3) weitere Buchsen (4') vorgesehen sind.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung von dünnwandigen, unter hohem Außendruck stehenden, in
Abständen durch Leitbleche gehaltenen Rohren eines Röhrenbündels in einem Röhrenapparat
Bekannte Röhrenapparate, wie Wärmeaustauscher, Kühler, Dampfumformer, Kontaktofen, Reaktoren α a.,
enthalten ein Rohrbündel, in das eine große Anzahl bis zu 20 m langer, dünnwandiger Rohre eingezogen sind.
Bei derartigen Röhrenapparaten werden je nach Art der Durchflußmedien zum Teil sehr hohe Anforderungen an das Korrosions- und Festigkeitsverhalten der
Werkstoffe gestellt Beispielsweise können bei der Anwendung in Kernkraftwerken nur hochkorrosionsfeste und zugleich hochfeste Werkstoffe, beispielsweise
austenitische Stähle, INCONEL 600 oder INCOLOY 800, verwendet werden, die außerordentlich teuer sind
und in der Verarbeitung höchste Ansprüche erfordern. Aus diesem Grunde muß angesichts der großen
Rohrlängen in derartigen Apparaten (bis zu 200 km) auf so größtmögliche Materialersparnis geachtet werden.
Daher können bei der Bemessung der Wanddicken nicht die Normalwanddicken entsprechend der Norm DIN
2448 angewendet werden. Unter dünnwandig ist hier eine Wanddicke zu verstehen, die unter der Normal·
wanddicke entsprechend der Norm DIN 2448 liegt. Derartige Röhrenapparate werden häufig so betrieben,
daß der Innendruck in den Rohren kleiner ist als der Außendruck.
Ferner wird in den Auslegungsvorschrif*en der
Kernkraftwerke gefordert, daß im Störfall bei Ausbleiben des Primärdruckes, die Rohre den sekundären
Druck, also Außendruck, aufnehmen müssen.
In diesen Fällen, in denen dünnwandige Rohre unter hohem Außendruck stehen, bestehen hinsichtlich der 6;;
Sicherheit gegen ein Einbeulen der Rohre besondere Bemessungsprobleme. Nach fachmännischer Auffassung sollte die Sicherheit derartiger Rohre nach der
Gleichung (1) des AD-Merkblattes B 6 das für zylindrische glatte Wandungen bei äußerem überdruck
gilt beurteilt werden. Die dort genannte Gleichung ist recht kompliziert und macht einen erheblichen Rechenaufwand notwendig. Es konnte auch festgestellt werden,
daß bisher gebaute Röhrenapparate mit dünnwandigen, unter Außendruck stehenden Rohren für Kernkraftwerke nicht dieser Gleichung entsprechea Es ist auch
vorgekommen, daß an diesen langen dünnv/andigen Rohren Zerstörungen wie z. 3. Rohrrisse auftraten, die
trotz durchgeführter Versuche mit anderen Rohrwerkstoffen nicht gedeutet und abgestellt werden konnten.
Zur Abstellung dieser konstruktiven und werkstofflichen Nachteile, wodurch immer kostspielige Ausbesserungen entstanden, oder auch zur Vermeidung von
Unglücksfällen, wie beim Austreten von radioaktiver Substanz ins Freie od. dgl, wurde nun gefunden, daß,
entgegen der bisherigen Annahme, bei langen dünnwandigen Rohren be· der Auslegung nur dann zwei
Beulwellen zugrunde gelegt werden dürfen, wenn sich die Rohrbelastung im stabilen Belastungsbereich befindet Das heißt die Elastizitätsgrenze muß vor
Erreichung der Fließgrenze eingenommen werden oder mit anderen Worten, es muß erst elastisches Einbeulen
und danach plastisches Verformen erfolgen. In umgekehrter Reihenfolge, wie die nach AD Merkblatt B 6
empfohlene Rohrauslegung bisher erfolgte, kann keine Aussage über das Einsetzen der Zerstörung unter dem
Beuldmck gemacht werden.
Den grundsätzlichen Verlauf des Beuldruckes in Abhängigkeit von den Beulwellen in bisheriger Bauweise zeigt die Kurve a in F i g. 1. In diesem Fall handelt es
sich um Inconel-T-Rohre von 6815 mm Länge, 22 mm
Durchmesser und 1,2 mm Wanddicke. Die Werkstoffdaten bei 345°C Auslegungstemperatur betrugen für den
Werkstoffkennwert AT= 34 kp/mm2, den E-Modul
E= 17 900 kp/mm2, die Unrundheit u= 10%. Die Rohre
sollen einen Außendruck von mindestens 67 atü aufnehmen können. Zu diesen Daten ergibt sich auf
Grund aer von dem AD-Merkblatt BIl, Ziff. 10.1,
geforderten Überprüfung für das elastische Einbeulen ein kritischer Beuldruck von 151,4 atü. Allerdings hat
man dabei schon längst die Fließgrenze überschritten, worauf bisher nicht geachtet wurde. Das plastische
Verformen in diesem Fall tritt bereits nach dem AD-Merkblatt B 6, Gl. (2), bei 51 atü ein.
ilomit zeigt das Beispiel, daß die bisherige Bemessung
von dünnwandigen Rohren fehlerhaft ist weil das elastische Einbeulen erst nach dem Fließen des
Materials eintreten soll und somit die Auslegung instabil ist.
Die Erfindung geht nun von der Erkenntnis aus, daß die Beulwellenzahl n=2 in eine Beziehung zu den
Abmessungen zu setzen und dazu die allgemein gültige, jedoch bisher nicht beachtete Regel »Elastizitätsgrenze
vor der Fließgrenze« einzuführen ist, so daß auch das elastische Einbeulen vor dem plastischen Verformen
eintreten muß. Die größte Werkstoffeinsparung erreicht man dabei, wenn man den Beuldruck aus dem
elastischen Einbeulen nur wenig über den geforderten Betriebsdruck legt und den Beuldruck aus dem
plastischen Verformen nahe an den ersteren heranlegt. Denn wenn man das plastische Verformen wesentlich
über das elastische Einbeulen legt, ist für das erstere wieder eine größere Wanddicke notwendig, und damit
erhöht sich auch wieder der Materialbedarf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs erörterten Art zu schaffen, bei
der die Rohre gegen elastisches bzw. plastisches Beulen gesichert sind.
Das geschieht gemäß der Erfindung dadurch, daß die dünnwandigen Rohre auf ihrer Außenseite mit Versteifungen
gegen Beulen versehen sind, deren Abstand s voneinander nach
L = (1,7 bis 2,2)
bemessen ist, wobei r den halben Rohraußendurchmesser
und s die Wanddicke darstellt Der Faktor 1,7 bis IX
trägt dem Sicherheitsbedürfnis und den im AD-Merkblatt B 6 geltenden Weiten Rechnung.
Der Faktor in der obengenannten Formel wird in der Praxis im Bereich von 1,7 bis Xl so gewählt, daß man
einen glatten Wert für die Versteifungslänge L erhält Dieser Faktor ergibt sich, wenn man den praktisch
auftretenden Streubereich bei einer Annahme von 2 Beulwellen von /1= i,85 bis 2,1 in die Beulformel einfuhrt
— z.B. die bekannte Beulformel nach R. V. Southwell: »On the General Theory of Elastic Stability. PhiL
Trans, vol. 213 A, 1913, pp. 187-244« — und nach
Differenzieren zu dem Verhältnis 7,5/n2 gelangt
Diese Erkenntnisse beruhen auf der praktischen Erfahrung, daß die am Rohr auftretenden Beulwellen
stets ganzzahlig sind, jedoch die rechnerische Erfassung
und Auswertung bei der praxisnahen Annahme von zwei Beulwellen stets zu einer theoretischen Beulwellenzahl
in dem obengenannten Streubereich führt, die nur in einem Dezimalbruch ausgedrückt werden kann.
Als Versteifungen können beispielsweise Buchsen dienen, deren Innendurchmesser der größtzulässigen
Ovalität der Rohre entspricht Die Buchsen können unverschiebbar in Leitblechen angeordnet sein. Zwischen
den in den Führungen angeordneten Buchsen können weitere Buchsen vorgesehen sein, wenn der
erforderliche Abstand der Versteifungen kleiner sein muß als der Abstand der Leitbleche.
Die dünnwandigen Rohre des erfindungsgemäßen Röhrenapparates sind ausreichend gegen elastisches
bzw. plastisches Beulen gesichert, wenn der angegebene
Abstand der Versteifungen eingehalten ist Der Querschnitt und das Trägheitsmoment der Versteifungen
selbst richtet sich nach den Vorschriften des AD-Merkblattes B 6.
Die zur Auslegung des Röhrenapparates erfindungsgemäß herangezogene Beziehung zwischen der unversteiften
Länge der Rohre und deren Außendurchmesser und Wanddicke ermöglicht die überraschend einfache
Rechnung. Hierzu sei noch einmal auf die F i g. 1 verwiesen, deren Kurve b sich aus der neu gefundenen
Beziehung ergibt. Diese Kurve hat ihr Minimum bei der Wellenzahl η=2, die im wesentlichen allein zu
berücksichtigen ist. Die Rohre sind daher auf den
niedrigsten in Frage kommenden kritischen Beuldruck ausgelegt und somit gegen Beulen und Verformen
ausreichend gesichert
Die Erfindung sei an einem Ausführungsbeispiel und der Zeichnung näher erläutert
F i g. 1 zeigt das bereits erörterte Diagramm, ir. dem
die Abhängigkeit des kritischen Beuldruckes von der Wellenzahl dargestellt ist;
F i g. 2 gibt in perspektivischer Darstellung ein Rohrbündel wieder;
Fig.3 zeigt vergrößert die Lage einer Buchse in
einem Leitblech.
Das Rohrbündel eines Wärmeaustauschers ist aus einzelnen dünnwandigen Rohreu 1 zusammengesetzt
Die Rohre 1 sind in einen Rohrboden 2 eingeschweißt oder eingewalzt und in Führungen in Form eines
Gitterrostes oder eines Leitbleches 3 gegen seitliches Ausbiegen gesichert
Gemäß der Erfindung sind die Rohre 1 auf ihrer Außenseite mit Versteifungen versehen, die aus Buchsen
4 bestehen. Der Innendurchmesser dieser Buchsen 4 entspricht der größtzulässigen Ovalität der Rohre 1. Die
Buchsen 4 sind fest in den öffnungen des Leitbleches 3
angeordnet Zwischen diesen Buchsen 4 sind weitere auf die Rohre 1 aufgeschobene Buchsen 4' vorgesehen. Aus
Gründen der Übersichtlichkeit sind diese Buchsen 4' nur auf einigen Rohren 1 in der Zeichnung dargestellt
Der Abstand L der Buchsen 4,4' voneinander, d. h. die
unversteifte Rohrlänge, richtet sich nach der Regel gemäß Patentanspruch 1.
Im vorliegenden Fall sind ein Außendurchmesser der Rohre von D= 23 mm und ein auf die Rohre wirkender
Außendruck vonp=85 atü gegeben. Bei einer Wanddikke
von s=0,75 mm ergibt sich als glatter Wert für die Versteifungslänge L=80mm, wenn man die genannte
Regel mit dem Faktor 1,785 anwendet, so daß sich
L = 1,785
= 80 mm
ergibt.
Mit den Werkstoffdaten für eine Betriebstemperatur von3000C
Ε-Modul E = 18 500 kp/mm2
Streckgrenze k = 23,5 kp/mm2
Querzahl ν = 03
Unrundheit u
Streckgrenze k = 23,5 kp/mm2
Querzahl ν = 03
Unrundheit u
errechnet sich nach den amtlichen Berechnungsvorschriften ein kritischer Beuldruck gegen elastisches
Beulen von P*r=88,7 atü (bei dreifacher Sicherheit) und
ein kritischer Druck gegen plastisches Verformen von /V= 86,2 atü (l,6facher Sicherheit). Beide Werte liegen
somit oberhalb des vorgegebenen Außendruckes von 85 atü.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Anordnung von dünnwandigen, unter hohem Außendruck stehenden, in Abständen durch Leitbleehe gehaltenen Rohren eines Rohrbündels in einem
Röhrenapparat, dadurch gekennzeichnet, daß die dünnwandigen Rohre (1) auf ihrer Außenseite mit Versteifungen (4, 4') gegen Beulen versehen
sind, deren Abstand voneinander dem Wert «°
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702040936 DE2040936C3 (de) | 1970-08-18 | Anordnung von Rohren eines Röhrenbündels in einem Röhrenapparat |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702040936 DE2040936C3 (de) | 1970-08-18 | Anordnung von Rohren eines Röhrenbündels in einem Röhrenapparat |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2040936A1 DE2040936A1 (de) | 1972-02-24 |
DE2040936B2 DE2040936B2 (de) | 1976-08-05 |
DE2040936C3 true DE2040936C3 (de) | 1977-03-17 |
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