DE1614610C - Atomkraftanlage mit einem Reaktor druckgefäß und einer zugehörigen, druck dichten Maschinenkammer - Google Patents
Atomkraftanlage mit einem Reaktor druckgefäß und einer zugehörigen, druck dichten MaschinenkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft cine Atomkraftanlage mit einem Reaktordruckgefäß und einer zugehörigen
druckdichten Maschinenkammer, die dem im Schadensfälle darin auftretenden Druck des Arbeitsnicdiuins
standhält und die Turbine, den Verdichter und den Kühler enthält.
In einer Atomkraftanlage wird das Arbeitsmedium
nach seinem Austritt aus dem Reaktor in einer Turbine entspannt, hernach gekühlt, verdichtet
und wieder dem Reaktor zugeführt. Die Turbine, Kühler und Verdichter sind in einer druckdichten
Maschiiienkammer aufgestellt. Die Maschinenkammer soll so dimensioniert sein, daß bei einer eventuellen
Leckage das Arbeitsmedium in die Maschinenkaminer expandieren kann, bis Druckgleichheit in
Maschiiienkammer und Reaktor herrscht, ohne daß
d;is Arbeitsmedium bei dem alsdann herrschenden Druck nach außen entweichen kann.
Fs ist bekannt, eine Atomkraftanlage so zu bauen, daß die Maschiiienkammer als großes, druckdichtes
Siahlgefiiß ausgebildet ist, in welchem auch das Reaktordruckgefäß untergebracht ist. Der Nachteil
dieser I5auwei.se bestellt darin, daß sie sehr kostspielig ist, während die Sicherheit gegen Austritt
vom Arbeitsmedium aus der Anlage nicht entsprechend vergrößert wird.
Die F.iTindung bezweckt, eine sichere und doch
wirtschaftliche und kompakte Atomkraftanlage zu bauen, wobei die in der Decke der Maschincnkaminer
im Schadensfälle während der Phase des Druckausgleiches auftretenden Biegespannungen relativ
klein bleiben.
FiTuiduiigsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß
die Decke tier Maschinenkaminer in an sich bekannter
Weise das Reaktordruckgefäß trägt und so dimensioniert ist, daß das Produkt, gebildet aus der
lichten Deckenlläche und dem maximal anfallenden Oberdruck des Arbeitsniediums, in der Größenordnung
des Gewichtes des Reaktordruckgefäßes liegt.
Der Vorteil ist, daß die Decke der Maschinenkanimer
mit einem geringen Gesamtaufwand an IJeton, Stahl usw. hergestellt werden kann. Fs ist
auch möglich, den Boden des Reaktordruckgefäßes und die Decke der Maschiiienkammer gemeinsam
auszuführen. Das Aufstellen eines Reaktordruckgefäßes auf der Decke eines darunterliegenden
Raumes ist an sich bekannt aus der deutschen Auslegeschrift 1 084 845, welche ein Reaktordruckgefäß
zeigt, welches von der Decke eines Raumes zum Abiiiul
Antransport der Brennstoffelemente getragen wird.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beispielsweise für Atomkraftanlagen mit
einem gasgekühlteii Reaktor erläutert. Fs zeigt
F i g. 1 scheniatisch eine Ausführungsform einer
Atomkraftanlage,
I' ig. 2 eine weitere Ausführungsform einer Atomkraftanlage
im Längsschnitt,
' Fi g. 3 die Atomkraftanlage gemäß Fig. 2 im
Schnitt entlang der Linie 3-3.
Wie in Fig. 1 dargestellt, besteht die Atomkraftanlage
aus einer Maschinenkammer 1 mit einem Boden 2, einer Wand 3 und einem von der Decke 4
der Maschiiienkammer getragenen Reaktordruckgefäß 5 mit dem großen Gewicht G. Das Reaktordruckgefäß
ruht mit seinem Boden 6 auf der Decke der Maschinenkaminer. Im Normalbetricb ist die
Wand 3 der Maschinenkammer durch das darauf lastende Reaktordruckgefäß auf Vertikaldruck beansprucht.
Diese Wand kann aus stehenden Ringkörpern mit Kreisarmierung bestehen.
Im Schadensfalle, d. Ji., wenn das Arbeitsgas durch eine Leckage in die Maschinenkammer dringt, bildet sich in dieser ein Überdruck P, der auch auf die Decke 4 wirkt. Durch den Gegendruck infolge des Gewichtes des Reaktordruckgefäßes 5 können
Im Schadensfalle, d. Ji., wenn das Arbeitsgas durch eine Leckage in die Maschinenkammer dringt, bildet sich in dieser ein Überdruck P, der auch auf die Decke 4 wirkt. Durch den Gegendruck infolge des Gewichtes des Reaktordruckgefäßes 5 können
ίο nur sehr geringe Biegespannungen in der Decke entstehen.
Der Druck, der auf den Boden 2 wirkt, wird durch die Erde aufgenommen, so daß dieser nicht
besonders stark dimensioniert zu sein braucht. In der Wand 3 findet eine Belastungsänderung statt, indem
sie teilweise vom Vertikaldruck entlastet, dagegen auf radialen Innendruck belastet wird. Bei der
oben beschriebenen ringförmigen Ausbildung der Wand kann dieser Innendruck leicht durch die
Kreisarmierung, die alsdann auf Zug belastet ist, aufgenommen werden. Gegebenenfalls kann die
Höhe der Maschinenkaminer so gering gehalten werden, daß Decke und Boden praktisch nur auf Radialzug
und die Wand auf (geringe) Biegung beansprucht sind.
Es ist möglich, die Decke 4 der Maschinenkaminer so auszuführen, daß sie zur gleichen Zeit den Boden
für das Reaktordruckgefäß bildet. Auch die umgekehrte Ausführung ist möglich, wobei der Boden 6
des Reaktordruckgefäßes gleichzeitig die Decke der Maschinenkaminer bildet. Der Boden des Druckgefäßes
ist ohnehin stark armiert und biegesteif.
Bei einer anderen Ausführungsform ist die Atomkraftanlage in einem einzigen Betongebilde untergebracht.
Die F i g. 2 und 3 zeigen diese Ausführungsform. Ein Bctongebilde 7 enthält zwei geschlossene
druckdichte Räume 8 und 9, die durch eine Trennwand IO voneinander getrennt sind. Der
obere Raum 8 dient als Reaktordruckrauin, der untere Raum 9 als Maschinenkaminer. Die Trcnnwand
10 ist gleichzeitig Decke der Maschinenkammer und Boden des Reaktordruckraumes. Der
Reaktordruckrauin 8 enthält einen Trennring 11, der einen Reaktorkern 12 mit Spaltstolfkanälen 13 und
darin enthaltenen Spaltstolfstäben 14 trägt. Das aus den SpaltstofFkanälen 13 austretende erhitzte Arbeitsgas
strömt aus einem zentralen Raum 15 unterhalb des Reaktorkerns 12 durch eine Leitung 16,
welche die Trennwand 10 durchdringt, in eine doppelllutige Gasturbine 17. Das expandierte Arbeitsgas
strömt über zwei Leitungen 18 in einen Verteiler 19. Aus diesem Verteiler gelangt das expandierte
Gas über Zweigleitungen in eine Anzahl parallelgeschalteter Kühler 20, in denen es mittels
Wasser gekühlt wird. Das aus den Kühlern austretende Gas vereint sich in einem Sammler 21, aus
welchem es durch eine Leitung 22 einem Verdichter 23 zuströmt. Vom Verdichter 23 gelangt das Gas
über eine Leitung 24 in einen Ringraum 25 unterhalb des Reaktorkerns 12 und von dort über einen
Ringspalt 26 zwischen Reaktorkern und Innenwand des Reaktordruckgefäßes und einem Verteilerraum
27 oberhalb des Reaktorkerns 12 zurück in die Spaltstofikanälc 13.
Die Gasturbine 17 und der Verdichter 23 haben eine gemeinsame Welle 28, die gasdicht durch die
Wand 29 der Maschinenkammer geführt und außerhalb der Maschinenkammer mit einem Turbo-Generator
30 verbunden ist.
Die Maschinenkammer kann so bemessen werden, daß das Produkt, gebildet aus der lichten Deckenfläche
der Maschinenkammer mit dem darin im Schadensfalle auftretenden Druck, in der Größenordnung
des Gewichtes des darüber befindlichen Betondruckgefäßes des Reaktors liegt. Γη dieser
Weise bleiben die in der Decke und die im Boden auftretenden Biegespannungen relativ klein. Die
Wand 29 der Maschinenkammer ist aus armiertem Beton erstellt und so bemessen, daß sie das darüber
befindliche Reaktordruckgefäß zu tragen vermag und den im Schadensfalle in der Maschinenkammer auftretenden
Druck aufzunehmen vermag. Die Trennwand 10 ist so bemessen, daß sie dem höchsten im
Reaktordruckraum 8 auftretenden Druck bei der gleichzeitig auftretenden Temperatur standhält. Die
Trennwand ist weiterhin so ausgeführt, daß sie die Strahlung des Reaktors in genügendem Maße von
der Maschinenkammer fernhält, so daß diese zu^
gänglich ist. Anstatt mit einer Tür 31, kann die Maschinenkammer auch mit einer Schleuse versehen
werden.
Obschon die Erfindung für eine Atomkraftanlage mit einem gasförmigen Arbeitsmedium beschrieben
ist, ist sie selbstverständlich auch bei einer Atomkraftanlage mit einem anderen Arbeitsmedium anwendbar.
Claims (6)
1. Atomkraftanlage mit einem Reaktordruckgefäß und einer zugehörigen, druckdichten
Maschinenkammer, die dem im Schadensfalle darin auftretenden Druck des Arbeitsmediums standhält
und die Turbine, den Verdichter und den Kühler enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die Decke (4) der Maschinenkammer (1) in an sich bekannter Weise das Reaktordruckgefäß
(5) trägt und so dimensioniert ist, daß das Produkt, gebildet aus der lichten Deckenfläche
und dem maximal anfallenden Überdruck des Arbeitsmediums, in der Größenordnung des Gewichtes
des Reaktordruckgefäßes (5) liegt.
2. Atomkraftanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktordruckgefäß (5)
mit seinem Boden (6) auf der Decke (4) der Maschinenkammer (1) ruht.
3. Atomkraftanlage nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Böden des Reaktordruckgefäßes
(5) und die Decke (4) der Maschinenkammer (1) aus einem Stück ausgeführt sind.
4. Atomkraftanlage nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Eieaktordruckgefäß
(5) und die Maschinenkammer (I) in an sich bekannter Weise in je einem, durch eine
Trennwand (10) voneinander getrennten Raum (8 bzw. 9) eines einzigen Betongebildes (7) untergebracht
sind.
5. Atomkraftanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (10) die
Rohrdurchführungen (16, 24) für das Arbeitsmedium enthält.
6. Atomkraftanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand (10) in an
sich bekannter Weise strahlenschutzfähig ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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