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Die Erfindung betrifft einen Einlagestoff für Bekleidung, insbesondere Herrenbekleidung.
Es sind nach dem bekannten Malimo-Verfahren (DDR-Patentschriften Nr. 34083, Nr. 39820, Nr. 42802,
Nr. 52612 und franz. Patentschrift Nr. 1. 095. 507) hergestellte Textilstoffe bekannt, die aus drei Elementen bestehen, nämlich einmal aus nebeneinanderliegenden Fäden, zum andern in senkrechter Richtung zu diesen
Fäden angeordneten ebenfalls nicht miteinander und nicht mit den vorgenannten Fäden verwebten Fäden und schliesslich dem Nähwirkfaden bzw. den Nähwirkfäden, durch die die sich kreuzenden Fadenschichten durch einen Näh-Wirkvorgang fest miteinander vereinigt werden.
Diese Art Textilstoffe lassen sich weder in die Gruppe der Gewebe, noch in die Gruppe der Gewirke einordnen, sie liegen viemehr zwischen den beiden. Diese Textilstoffe sind insbesondere für die Fertigung von
Oberbekleidung, Bettwäsche, Handtüchern, Windeln usw. gedacht.
Ein Nachteil dieser Textilstoffe ist der, dass wegen der vergleichsweise grossen Nadelabstände und durch die
Ausbildung der Kettenwirkmaschine als solche eine vergleichsweise nur geringe Fadendichte vorliegt und daher der Textilstoff lappig bzw. wenig fest ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile von nach dem vorgenannten Verfahren hergestellten Textilstoffen zu beseitigen.
Eine Unteraufgabe der Erfindung besteht darin, einen Einlagestoff zu schaffen, der insbesondere für
Oberbekleidung (Anzüge, Mäntel usw. ) mit Vorteil verwendbar ist.
Die Erfindung geht aus von einem Einlagestoff für Bekleidung, insbesondere Herrenbekleidung, bei dem eine Schicht nebeneinanderliegender Fäden und quer dazu eine weitere Schicht nebeneinanderliegender Fäden durch einen mittels eines Fadensystems erfolgenden Näh-Wirkvorgang miteinander vereinigt sind.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden sich kreuzenden Fadenschichten oder auf einer derselben wenigstens ein weiteres Flächenelement, z. B. ein flächiger Schaumstoff, ein Vlies, ein Gewebe, ein Gittergewebe, eingebracht bzw. aufgebracht istund dieses Flächenelement durch den Näh-Wirkvorgang mit den Fadenschichten vereinigt ist.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden das weitere Flächenelement oder die weiteren Flächenelemente nur auf einem Teil des Einlagestückes aufgebracht.
Der Einlagestoff gemäss der Erfindung ist im Vergleich zu bekannten Einlagen an Hand eines Ausführungsbeispieles nachstehend erläutert, wobei von einer bekannten sogenannten"Wattierung"bzw. einer Einlage ausgegangen wird, wie sie insbesondere in Herrenanzügen verwendet wird. Eine solche Einlage besteht aus folgenden Einzelteilen :
1. Ganzeinlage aus Wollhaar- und Rosshaar-Gewebe,
2. Plack bzw. Teileinsatz aus Wollhaar, Rosshaar-Gewebe oder einem Vliesmaterial,
3. Reverseinlage aus einem leichteren Wollhaar- oder Vliesmaterial,
4. Kantenstreifen aus Vliesmaterial,
5. Armlochstütze aus Wollhaar-Material oder Wattevlies,
6. Bandstreifen, beispielsweise zum Abdecken der Schnittkante an der Reverseinlage,
7.
Nähgarn, mit dem die Einzelteile 2 bis 6 auf die Ganzeinlage mit Hilfe einer Pikier- oder einer
Zickzack-Maschine aufgebracht werden.
Fehlerhafte Einflüsse bei der Fertigstellung solcher Einlagestoffe für Anzüge wirken sich auf den ganzen Anzug aus und führen in der industriellen Bekleidungsfertigung zu den bekannten, gefürchteten Fehlerserien, die den Produktions- und damit den Absatzerfolg unsicher machen. Solche Fehlerserien ergeben sich aus einem ungenauen Zusammennähen beispielsweise beim Aufnähen des Placks, das dem fertigen Bekleidungsstück die formgerechte Plastik verleihen soll.
In den Zeichnungen sind Ausführungsformen der Erfindung dargestellt. Fig. l zeigt einen Teil einer Bahn mit einer Queranordnung von Einlagestücken. Fig. 2 zeigt einen Teil einer Bahn mit einer abgewandelten Anordnung der Einlagestücke. Fig. 3 zeigt eine Bahn einer weiteren abgewandelten Anordnung der Einlagestücke mit Krageneinlagen.
Fig. l zeigt eine Bahn, in welcher Einlagen gemäss der Erfindung, z. B. für Anzüge, eingearbeitet sind. Dabei
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--1-- bezeichneten- frei vom weiteren Flächenelement sind. Dies ist jeweils durch eine gestrichelte Linie-3angedeutet. Diese Ausführung ist besonders für Anzüge geeignet, bei denen es darauf ankommt, dass im Brustteil eine erhöhte Versteifung gegenüber dem darunterliegenden Teil erhalten wird.
Bei der Ausführungsform der Fig. 2 wird von einer breiteren Bahn ausgegangen.
Bei der Ausführungsform der Fig. 3 wird von einer schmäleren Bahn ausgegangen, bei welcher sich eine Einlage praktisch über die Breite der Bahn erstreckt und zugleich Einlagen --4-- für einen Kragen, z. B. für Anzüge od. dgl., hergestellt werden.
Ein Einlagestoff, bei dem gemäss der Erfindung ein weiteres Flächenelement, beispielsweise in der Form
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einen nach der Erfindung hergestellten Einlagestoff, bei dem ein Vlies eingearbeitet ist, das nachher aufgerauht worden ist.
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Wenn bei einem nach der Erfindung hergestellten Einlagestoff als Schuss ein Polyamid-Multifilfaden und zur Verstärkung des weiteren Elementes ein Polyamid-Monofilfaden eingetragen wird, haben solche Einlagestoffe eine ausgesprochene Sprungelastizität.
Mit der Erfindung lassen sich somit auf einfache Weise fertige Einlageteile bereits in der Fabrikationsstätte auf maschinellem Wege herstellen, indem beispielsweise auch an den noch flachen Gebilden die erforderlichen
Einschnitte angebracht werden, die nachher in der Konfektionierung miteinander verbunden werden, um eine "räumliche" Einlage zu erhalten.
Die vorgekennzeichneten Einzelteile lassen sich beispielsweise für eine"Wattierung"in der
Fabrikationsstätte ein-bzw. aufbringen, und ein fertiger vorbereiteter Einlagestoff kann dann an die
Konfektionäre geliefert werden.
Es liegt weiter im Rahmen der Erfindung, für die Fertigung von Gegenständen die Vorzüge bestimmter
Faserstoffe nutzbar zu machen, jedoch deren Nachteile zugleich zu vermeiden. Beispielsweise sind synthetische
Faserstoffe meistens sprungelastischer als natürliche, und ihre Thermoplastizität kann sich nachteilig bemerkbar machen, wenn ein mit einer Einlage verarbeitetes Bekleidungsstück abgebügelt oder während des Gebrauches geplättet wird. Synthetische Fasern erweichen oder schmelzen dann und sind nach dem Wiedererhärtungsvorgang spürbar härter als vorher. Wenn nach einer Ausführungsform der Erfindung als Zwischenlage ein synthetisches Material, jedoch für eine Fadenlage, die zweite Fadenlage und Nähwirkfaden ein natives Material, z. B.
Baumwolle, verwendet wird, so treten diese Nachteile nicht ein, weil dann das hitzeempfindliche Zwischenmaterial in der schützenden Baumwoll- "Hülle" liegt. Die Erfindung lässt sich mit Vorteil auch als Einlage für Kragen und Manschetten für bügelfreie Hemden verwenden, indem als Zwischenlage oder weiteres Flächenelement ein klebbarer Einlagestoff verwendet wird.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sehr materialsparend gearbeitet werden kann, indem beispielsweise bei der Herstellung von zusammengesetzten Einlagestoffen die Schnittschablonen auf der Textilstoffbahn ineinandergreifend angeordnet sein können und dadurch eine erheblich bessere Materialausnutzung gewährleistet ist. Beispielsweise lassen sich eventuell Zwischenräume zwischen aus der Textilstoffbahn ausgeschnittenen oder ausgestanzten Zuschnitten, durch die Zwischenstücke entstehen, für Krageneinlagen usw. mit Vorteil verwenden, wobei dann an diesen Stellen ein entsprechendes weiteres Flächenelement, z. B. Steifleinen, eingebracht wird.
Unter Verwendung einer zweckentsprechenden Kettenwirkmaschine ist beispielsweise die Möglichkeit gegeben, die Gesamtbreite des herzustellenden Textilstoffs gegenüber der heute gebräuchlichen Breite etwa von 75 cm auf 150 cm zu verdoppeln, wodurch sich eine noch verbesserte Materialausnutzung ergibt.
Durch die Erfindung ist es weiterhin möglich, bei Einlagestoffen neben dem Plack die Reverseinlage und die sogenannte Armlochstütze, zu denen im Normalfall zwei verschiedene Stoffe verwendet und separat zugeschnitten und aufgebracht werden, gleich mit auszubilden, weil sich die Zwischenlage nicht wie bei einem Plack nur über einen Teil, sondern über den Brustbereich der Einlage erstreckt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, irgendwelche zusätzlichen Teile je nach Verwendungszweck in die herzustellende Einlage mit
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vergleichsweise dünnen Oberstoff gearbeitet wird, da sich beim Bügeln des Anzuges irgendwelche zusätzlichen Nähte nicht durchdrücken können bzw. sichtbar werden, weil bei dem neuen Einlagestoff irgendwelche zusätzlichen Nähte überhaupt nicht vorhanden sind.
Die Erfindung lässt des weiteren Variationsmöglichkeiten in der Ausbildung der einen Fadenlage und/oder der andern Fadenlage zu, indem verschiedene, in der einen Richtung und in der andern Richtung verlaufende Fäden der Fadenlagen entsprechend dem beabsichtigten Verwendungszweck kombiniert werden, beispielsweise eine Kombination von Fäden aus Baumwolle und Polyamidfäden.
Wird beispielsweise ein Schaumstoff eingearbeitet, so ist die Herstellung von Einlagestoffen mit einer gewünschten Elastizität und zugleich Wärmeisolation möglich.
Weiter liegt es im Rahmen der Erfindung, als weiteres Flächenelement eine oder mehrere Folien einzuarbeiten, welche aus Material oder einem Kunststoff bestehen, und diese können ganz oder teilweise durch ein Gewebe, Gewirke usw. ersetzt mit ihnen kombiniert werden. Die Verwendung solcher Folien aus Metall oder Kunststoff ermöglicht die Herstellung von Einlagen, die wasserdicht sind, wobei jedoch durch das Durchstechen der Nadeln zur Herstellung der Maschenstäbchen eine gewisse Luft- und Dampfdurchlässigkeit beibehalten wird.
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