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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Seitwärtsverfahren eines mehrspurigen Kraftfahrzeuges, insbesondere Personenkraftwagens, mit vier an der Wagenunterseite im Bereich zwischen den Vorder- und Hinterrädern an einen heb- und senkbaren Teil umfassenden Stützen angeordneten Laufrollen, von denen jeweils zwei im Abstand voneinander auf einer gemeinsamen, in Fahrzeuglängsrichtung sich erstreckenden, nach einer Fahrzeugseite hin versetzten, mit dem heb- und senkbaren Teil der Stützen verbundenen Welle angeordnet sind, wobei beide Laufrollenwellen motorisch angetrieben sind.
Der durch die zunehmende Motorisierung, insbesondere in den Städten, immer fühlbarer werdende Mangel
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Parkraum optimal ausnutzen zu können. Das bestehende Problem hat sich in den letzten Jahren noch dadurch verschärft, dass in zunehmenden Ausmass Personenkraftwagen der mittleren und höheren Leistungsklassen bevorzugt werden, die nicht nur grössere Längenabmessungen, sondern im allgemeinen auch verhältnismässig grosse Wendekreisradien aufweisen. Das Einparken eines solchen Wagens in eine vorhandene Parklücke, die an sich zum Abstellen des Wagens ausreichen müsste, gestaltet sich daher häufig umständlich und mühevoll und ist in vielen Fällen überhaupt nicht möglich.
Durch die eingangs genannte, bekannte Einrichtung sollte Abhilfe gegen diese Schwierigkeiten geschaffen werden. Charakteristisch für die bekannte Einrichtung, die zwar ein Seitwärtsverfahren eines Kraftfahrzeuges zulässt, ist der ausserordentliche Aufwand an Getriebeelementen und sonstigen mechanischen Mitteln für den Antrieb der Laufrollen durch den Fahrzeugmotor. Ausserdem ist der Platzbedarf für die Antriebseinrichtung und die Vorrichtung zum Heben und Senken der Laufrollenwellen derart gross, dass für ihre Unterbringung ein Teil des Fahrgastraumes herangezogen werden muss und ein geräumiges Gehäuse an die Stelle des üblichen Kardanwellentunnels tritt.
Abgesehen davon, dass sich hiedurch sehr beengte Platzverhältnisse im Fond des Wagens ergeben, sind die in dem genannten Gehäuse untergebrachten Getriebeteile für Wartungs- bzw.
Reparaturarbeiten nur sehr schwer zugänglich. Trotz des erheblichen baulichen Aufwandes verfügt bei der bekannten Einrichtung nur eine Laufrollenwelle über einen Antrieb, wogegen die andere Laufrollenwelle leer mitläuft. Bei glatter oder vereister Fahrbahndecke ist dies ein entscheidender Nachteil, weil dann leicht ein Gleiten der angetriebenen Laufrollen an Ort und Stelle eintritt und das beabsichtigte Seitwärtsverfahren des Kraftfahrzeuges dadurch vereitelt werden könnte.
Durch die Erfindung sollen diese Mängel und Unzulänglichkeiten der bekannten Konstruktion vermieden und eine einfach aufgebaute und unter allen Betriebsverhältnissen funktionssichere Einrichtung der genannten Art geschaffen werden, die sich ausserdem zur Anbringung an Kraftfahrzeugen verschiedenster Bauart eignet. Zur Erreichung dieses Zieles ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass jede Laufrollenwelle in an sich bekannter Weise von einem separaten Elektromotor angetrieben ist und dass die Verbindung jedes Elektromotors mit der zugehörigen Laufrollenwelle über ein selbsthemmendes Getriebe erfolgt, wobei der Elektromotor samt dem Getriebe am hebund senkbaren Teil einer der beiden Stützen der Laufrollenwelle befestigt ist.
Der Einzelantrieb der Laufrollen ist bei einer Einrichtung zum Heben und Wenden eines Kraftfahrzeuges bereits bekannt. Der Antrieb erfolgt über je einen am Fahrzeugrahmen befestigten Elektromotor und eine zwischengeschaltete Königswelle. Bei der bekannten Anordnung ist es aber nachteilig, dass eine sehr präzise Ausrichtung der die Kegelräder tragenden Wellen erforderlich ist und ausserdem eine Selbsthemmung des Antriebes fehlt, was beispielsweise bei stark bombierten Fahrbahnflächen sehr nachteilig sein kann, weil das Fahrzeug dann beim Seitwärts-Einparken schon durch sein Eigengewicht ins Rollen kommt und dann wegen der
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und deren Platzbedarf nur sehr gering. Die Einrichtung kann daher auch bei modernen Kraftfahrzeugen, die verhältnismässig wenig Bodenfreiheit aufweisen, angebracht werden.
Durch die Selbsthemmung des Laufrollenantriebes ist ferner sichergestellt, dass es zu keinem unkontrollierten Seitwärtsrollen des angehobenen Fahrzeuges kommen kann.
Von Vorteil ist weiters, dass man den aus Elektromotor und Getriebe bestehenden Laufrollenantrieb leicht zu einer dichtgekapselten Baueinheit ausbilden kann, bei der alle empfindlichen Bauteile vor Verunreinigungen und Nässe gut geschützt untergebracht sind.
Gemäss einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Stützen in an sich bekannter Weise als vertikal angeordnete, hydraulisch bzw. pneumatisch betätigte Arbeitszylinder ausgebildet und der Elektromotor für den Laufrollenantrieb ist samt dem Getriebe am absenkbaren unteren Ende des Arbeitszylinders befestigt. Die Ausbildung der Stützen als hydraulisch oder pneumatisch betätigte Arbeitszylinder ist bei einer Einrichtung zum Heben und Seitwärtsverfahren eines Kraftfahrzeuges bereits bekannt. Die bekannte Ausführung verfügt jedoch über einen relativ komplizierten Antrieb der Laufrollenwellen vom Fahrzeuggetriebe aus über je ein zweistufiges Kegelradgetriebe, wobei die zwischengeschaltete Kegelradwelle nicht nur schwenkbar, sondern auch axial ausziehbar ausgeführt ist.
Die hohen Kosten und die Störungsempfindlichkeit sind die wesentlichen Nachteile der bekannten Konstruktion. Demgegenüber zeichnet sich die letztgenannte Ausbildung nach der
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Erfindung durch ihre Einfachheit und zuverlässige Funktionsweise aus.
Gemäss einer andern Weiterbildung der Erfindung ist-wie an sich bekannt-jede der Stützen aus einer am Wagenboden befestigten Konsole und einem Schwenkarm gebildet, der an der Konsole um eine horizontale, in Fahrzeugslängsrichtung sich erstreckende Achse drehbar gelagert ist, welcher Schwenkarm an seinem äusseren Ende ein Lager für die Laufrollenwelle trägt, wobei der Elektromotor für den Laufrollenantrieb samt dem Getriebe am Schwenkarm befestigt ist.
Es sind wohl bereits Einrichtungen bekanntgeworden, bei denen die Laufrollen oder deren Wellen an Schwenkarmen gelagert sind, doch unterscheiden sich diese bekannten Ausführungen von der letztgenannten Weiterbildung des Erfmdungsgedankens durch die abweichende Art des Antriebes der Laufrollen, der nur in einem einzigen bekannten Fall aus einem walzenförmigen Elektromotor besteht, auf dessen Wellenenden die Laufrollen angebracht sind. Diese letztere bekannte Anordnung hat aber den wesentlichen Nachteil, dass mangels eines selbsthemmenden Getriebes ein unerwünschtes seitliches Abrollen des
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des Elektromotors als Langsamläufer voraus.
Schliesslich kann nach einem weiteren Erfindungsmerkmal das Getriebe in an sich bekannter Weise zweistufig ausgebildet sein, wobei die Laufrollenwelle und die Welle des Elektromotors zueinander senkrecht stehen und die Motorwelle eine Schnecke trägt, mit der ein Schneckenrad in Eingriff steht, das seinerseits in die Innenverzahnung eines am Ende der Laufrollenwelle angeordneten Antriebszahnrades eingreift. Es ist zwar schon ein Laufrollenantrieb mit zweistufigem Getriebe bekanntgeworden, doch ist dieses nicht als Untersetzungsgetriebe ausgebildet, so dass die Laufrollen mit derselben Drehzahl wie die Antriebsmotoren rotieren, wobei der bereits erwähnte Nachteil der fehlenden Selbsthemmung des Antriebes und der Notwendigkeit der Anwendung eines langsam laufenden Elektromotors auftritt.
Demgegenüber wird durch die letztgenannte Ausgestaltung der Erfindung durch den Schneckenantrieb sowohl die erwünchte Selbsthemmung als auch die beabsichtigte hohe übersetzung des Getriebes erreicht, wobei die vorgesehene Anordnung der Getriebeelemente eine sehr raumsparende Ausbildung der Motor-Getriebeeinheit ermöglicht.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand in den schematischen Zeichnungen dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen Fig. l eine Seitenansicht einer an einem Personenkraftwagen
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nach der Linie IX-IX in Fig. 8.
Beim Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Fig. l bis 4 sind an der Unterseite der Bodenplatte eines nur teilweise dargestellten Personenkraftwagens --2-- im Bereich zwischen den Vorderrädern
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undJeder Schwenkarm --6-- weist an seinem äusseren Ende eine Lagerstelle--8--auf, an der jeweils ein Ende einer in Wagenlängsrichtung sich erstreckenden Welle --9-- gelagert ist, die jeweils zwei der Lagerstellen - unmittelbar benachbarte, walzenförmig Rollen --10-- trägt, welche aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi, bestehen und an ihrer Lauffläche mit einem nicht dargestellten, dem Profilvon Fahrzeugreifen ähnlichen Profil versehen sind.
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Ende eine Schnecke-14-, mit der ein Schneckenrad --15-- in Eingriff steht.
Das Schneckenrad-15ist über seinen Eingriffsbereich mit der Schnecke--14--hin zur Welle --9-- verlängert und greift seinerseits in die Innenverzahnung --16-- eines am Ende der Welle-9-befestigten Antriebszahnrades-17-ein.
Durch das Schneckengetriebe--14, 15--ergibt sich die erwünschte Selbsthemmung des Getriebes--12-- und die ebenfalls erwünschte hohe übersetzung zwischen der Drehzahl des Motors--11--und der
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Mittels der Schwenkarme --6-- können die beiden Wellen--9--samt den Laufrollen --10-- von der aus den Fig. l und 3 ersichtlichen Ruhestellung der Einrichtung, in der die Schwenkarme --6-- nach den Wagenaussenseiten ausgeschwenkt sind, im Sinne der Pfeile -18- in Fig.4 in die in den Fig. 2 und 4 dargestellte Betriebsstellung der Einrichtung verschwenkt werden, in der die Schwenkarme --6-- nach unten
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gerichtet sind.
Die Länge der Schwenkarme--6--ist dabei so bemessen, dass der Wagen-2-in der Betriebsstellung der Einrichtung so weit angehoben ist, dass sich die Fahrzeugräder --3, 4-- unter Berücksichtigung ihres Federweges--H--um den Betrag--h--von der Fahrbahn--19--abheben.
Zur Betätigung der Schwenkarme --6-- ist jeweils zweieinander in Fahrzeugquerrichtung gegenüberliegenden Schwenkarmen --6-- eine gemeinsame Antriebseinrichtung --20-- zugeordnet, die im Falle des Ausführungsbeispieles nach den Fig. l bis 4 aus einem an dem einen Schwenkarm --6-- gelenkig angeschlossenem Elektromotor --21-- besteht, dessen Welle --22-- als in Fahrzeugquerrichtung sich
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der Antriebseinrichtung --20-- wird ebenfalls aus dem Bordnetz des Fahrzeuges gespeist.
Für die Steuerung der Elektromotoren--11 und 21-- kann zweckmässigerweise ein gemeinsamer Schalter vorgesehen sein, dessen Schalthebel in zwei aufeinander senkrecht stehenden Ebenen bewegbar ist und der das Einschalten und die Drehrichtungsumkehr der Motoren in sinngemässer Reihenfolge zu steuern gestattet.
Für die Einrichtung nach den Fig. l bis 4 ergibt sich folgende Betriebsweise : Um das Fahrzeug-2seitwärts verschieben zu können, müssen die Schwenkarme --6-- aus ihrer Ruhestellung gemäss den Fig. l und 3 in die Betriebsstellung gemäss den Fig. 2 und 4 verschwenkt werden. Dazu werden die Motoren --21-- der Antriebseinrichtungen --20-- eingeschaltet und gleichzeitig die Motoren --11-- des Wellenantriebes an eine Spannung gelegt, die nur einen Bruchteil der vollen Betriebsspannung beträgt und lediglich zur Aufhebung der Selbstsperrung der Getriebe--12--dient.
Die einander in Fahrzeugquerrichtung gegenüberliegenden Motoren - -11-- müssen dabei im entgegengesetzten Drehsinn betrieben werden, um eine Drehung der Rollen--10-- im Sinne der in Fig. 4 eingezeichneten Pfeile --26-- zu ermöglichen.
Durch die Drehung der Wellen --22-- werden die Gewindehülsen --24-- zu den Motoren-21hin bewegt und die einander gegenüberliegenden Schwenkarme --6-- nach abwärts in die Betriebsstellung verschwenkt. Sobald die Schwenkarme --6-- an den Endanschlägen --25-- anliegen, werden die Motoren --21-- durch nicht dargestellte Endschalter ausgeschaltet. Die Selbstsperrung der Antriebseinrichtungen - verhindert ein selbsttätiges Rückschwenken der Schwenkarme --6-- unter der Belastung des Fahrzeuges.
Sodann werden die Motoren--10--in dem der erwünschten Verschieberichtung entsprechenden Drehsinn eingeschaltet und das auf die Rollen --10-- abgestützte Fahrzeug --2-- um die gewünschte Strecke seitwärts verschoben. Die Rückstellung der Einrichtung in die Ruhestellung erfolgt sinngemäss in umgekehrter Reihenfolge.
Bei der abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung (Fig. 5 bis 7) erfolgt das
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ersten Ausführungsbeispiel gestaltet. Die Betriebsweise dieser Konstruktion unterscheidet sich vom erstgenannten Ausführungsbeispiel nur dadurch, dass die Wellen--9--mit den Rollen--10--mittels der hydraulischen bzw. pneumatischen Arbeitszylinder --27-- vertikal auf die Fahrbahn abgesenkt werden. Die Querbewegung des Fahrzeuges erfolgt in gleicher Weise wie bei der Konstruktion nach den Fig. l bis 4.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Seitwärtsverfahren eines mehrspurigen Kraftfahrzeuges, insbesondere Personenkraftwagens, mit vier an der Wagenunterseite im Bereich zwischen den Vorder- und Hinterrädern an einen heb- und senkbaren Teil umfassenden Stützen angeordneten Laufrollen, von denen jeweils zwei im Abstand voneinander auf einer gemeinsamen, in Fahrzeuglängsrichtung sich erstreckenden, nach einer Fahrzeugseite hin versetzten, mit
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