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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Oberflächenbehandlung einer Warenbahn, welche relativ zwischen gegeneinander unter der Wirkung magnetischer Kräfte einen Druck ausübenden Walzen bewegt wird. Als bevorzugtes Beispiel einer solchen Einrichtung seien Kalander genannt.
Um die Schwierigkeiten, die sich bei normalen gewichtsbelasteten Kalandern in der Papier- und Textilindustrie bei grossen Arbeitsbreiten ergeben, zu beheben, wurden neben andern Lösungen auch Magnetkalander (z. B. österr. Patentschrift Nr. 206395, Fig. 6) vorgeschlagen, die einen gleichmässigen Liniendruck ergeben.
Von besonderem Vorteil erwies sich die Tatsache, dass derartige Magnetkalander keine Durchbiegung der Walzen aufweisen, weil sich diese gegeneinander anziehen und dadurch über die ganze Arbeitsbreite einen gleichmässigen Liniendruck erzeugen.
Nachteilig ist bei diesen Magnetkalanderkonstruktionen, dass zwei harte Magnetwalzen gegeneinander wirken und die zu behandelnde Warenbahn zwischen den beiden Walzen liegt und einen mehr oder minder grossen Luftspalt bildet, dessen überwinden eine grosse Verlustleistung notwendig macht.
Derartige Magnetkalander sind nur für dünne Warenstärken und Materialien geeignet, welche von beiden Seiten mit harten Walzen behandelt werden sollen.
In den meisten Fällen des Einsatzes von Kalandern soll jedoch auf eine harte Walze aus Stahl eine beschichtete Walze folgen, welche einen Belag aus Papier, Gummi, Kunststoff usw. aufweist. Würde eine derartige beschichtete Kalanderwalze, mit einem Kern aus magnetisierbarem Material direkt von einer Magnetwalze angezogen werden, müssten grosse Verlustleistungen aufgewendet werden. Aber bereits bei grösseren Materialstärken lassen sich kaum die gewünschten Pressdrücke erzielen, da der Leistungsaufwand zu gross wird und das Kühlungsproblem nur schwierig zu lösen ist.
Diesen Mangel weist auch eine bekannte Anordnung von magnetisch angezogenen Walzen auf (österr. Patentschrift Nr. 206395, Fig. 8 und 14), wobei mindestens eine der Walzen aus magnetisierbarem Material besteht, wobei ferner ein diese Walze anziehender Magnetkörper vorgesehen ist und sich die Walze aus magnetisierbarem Material gegen eine Gegenwalze aus beliebigem Material abstützt. Bei dieser bekannten Walzenanordnung befindet sich sowohl der Walzenmantel der Walze aus beliebigem Material als auch die zu behandelnde Warenbahn zwischen dem Magnetkörper und der Walze aus magnetisierbarem Material. Dies mag für Walzendruckmaschinen oder Schablonendruckmaschinen (für welche diese bekannten Vorschläge gedacht sind) zu brauchbaren Ergebnissen führen.
Infolge der bereits erwähnten Leistungsverluste würden aber damit höhere Pressdrücke, wie sie bei Kalandern oder Walzenpressen erforderlich sind, praktisch nicht erzielbar sein.
Die Erfindung geht nun von dem bekannten Vorschlag aus, ausser Magnetkörpern und Walzen aus magnetisierbarem Material noch Walzen aus beliebigem Material, gegen welche sich die Walzen aus magnetisierbarem Material abstützen, zu verwenden, vermeidet die angezeigten Nachteile aber dadurch, dass eine Komponente der magnetischen Anziehungskraft zwischen einer Walze aus magnetisierbarem Material und dem dieser Walze gegenüberliegenden Magnetkörper in Richtung der Verbindungsgeraden zwischen der Achse der Walze aus magnetisierbarem Material einerseits und der Achse einer Gegenwalze aus beliebigem Material anderseits liegt.
Zweckmässigerweise wird dabei die Warenbahn so geführt, dass sie das Magnetfeld zwischen dem oder den Magnetkörpern und der oder den Walzen aus magnetisierbarem Material nicht durchsetzt. Wenn jedoch die Dicke der Warenbahn geringer ist als der Luftspalt zwischen Magnetkörper und Walze aus magnetisierbarem Material, so kann die Warenbahn ausnahmsweise auch diesen Luftspalt durchsetzen. Wesentlich ist jedoch, dass die Pressung der Warenbahn nicht im Luftspalt zwischen dem oder den Magnetkörpern und der oder den vom Magnetkörper angezogenen Walzen aus magnetisierbarem Material erfolgt, sondern entweder zwischen einer Walze aus magnetisierbarem Material und einer Gegenwalze aus beliebigem Material oder zwischen zwei Walzen aus beliebigem Material.
Die Walze aus magnetisierbarem Material kann eine volle Stahlwalze sein, oder aber eine Walze mit einem Stahlmantel bei beliebigem Kern. Der oder die Magnetkörper werden zweckmässig als Magnetbalken ausgebildet, wobei insbesondere die einseitig belasteten balkenförmigen Magnetkörper als biegesteife Träger gleicher Festigkeit ausgebildet sind. Die vorzugsweise balkenförmigen Magnetkörper können aus Elektromagneten oder Permanentmagneten bestehen und sollen auch im letzteren Fall regelbar sein. Die Gegenwalzen aus beliebigem Material können eine beliebige, dem Anwendungszweck entsprechende Beschichtung aufweisen. Das bevorzugte Anwendungsgebiet der Erfindung sind Kalander, wobei auch Walzensysteme mit mehreren Walzen gebildet werden können.
Die Abstände der Kalanderwalzen sollen veränderbar und auf die gegebene Materialstärke der zu behandelnden Warenbahn einstellbar sein.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In Fig. 1 ist das erfindungsgemässe Konstruktionsprinzip veranschaulicht. In den Fig. 2 bis 4 sind Ausführungsbeispiele von erfindungsgemässen Kalandern durch schematische Querschnitte dargestellt.
Gemäss dem an Hand der Fig. 1 erläuterten erfindungsgemässen Konstruktionsprinzip wird die Anpresskraft zwischen einer Walze-l-aus magnetisierbarem Material und zwei Gegenwalzen --2-- aus beliebigem Material durch je eine Komponente K der magnetischen Anziehungskraft M zwischen einem Magnetkörper
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