<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft Schuhe oder Stiefel mit Versteifungen aus Kunststoffen insbesondere aus härtbaren Kunststoffen, in welche Einlagen z. B. in Gestalt von Fasern, Fäden, Profilen und/oder Drähten eingebettet sind.
Ziel der Erfindung ist, bei möglichst geringem Materialaufwand und daraus resultierendem leichtem Gewicht des Schuhes eine möglichst hohe Steifigkeit und Dauerformstabilität des Schuhes oder von Teilen desselben zu gewährleisten.
In der Regel müssen die Schuhbestandteile nicht in allen ihren Richtungen gleich grosse Steifigkeit haben.
So sollen beispielsweise die Schuhsohle und das Schaftmaterial nur in einer Richtung, in der Regel in Schuhquerrichtung, eine grosse Steifigkeit besitzen, dagegen in Schuhlängsrichtung biegsam sein. Ein Schuh oder Stiefel der eingangs angegebenen Ausbildung ist erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass in diese Versteifungen senkrecht zur Laufsohle eine grössere Anzahl von Verstärkungsfasern oder -fäden eingebettet ist als parallel zur Laufsohle. Praktisch können die Einlagen aus übereinandergelegten unidirektionalen Geweben, Rovinggeweben oder andern Verstärkungssträngen bestehen, die in Pressformen in den Kunststoff eingebettet werden. Durch die grössere Anzahl von fadenförmigen Einlagen in der einen Richtung wird die Steifigkeit der Versteifungen in dieser Richtung erheblich erhöht.
Dieser Umstand kann zur Anpassung an alle an den Schuh gestellten Anforderungen hinsichtlich seiner Steifigkeit oder Elastizität entsprechend ausgenutzt werden, wobei in derjenigen Richtung, in welcher der Schuh bzw. der Schuhbestandteil elastisch sein soll, in wärmehärtenden Kunststoff keine oder nur wenige Einlagen eingebettet werden.
Ausserdem kann zur Erhöhung der Elastizität zonenweise ein elastischer wärmehärtender Kunststoff insbesondere Epoxydharz oder Polyurethane eingesetzt werden. Weitere Mittel, die Elastizität der Versteifungen zu modifizieren, bestehen in wechselnder Querschnittsdichte und zonenweisem Einsatz von Verstärkungseinlagen mit unterschiedlichem E-Modul.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele. Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Verstärkung aus härtbarem Kunststoff in perspektivischer Ansicht. Fig. 2 zeigt schematisch ein Versteifungs- bzw. Stützgerippe aus faserverstärktem Duroplast für einen Schuh oder Stiefel. Fig. 3 zeigt einen Versteifungsteil im Schnitt, der den Fussrücken teilweise umschliesst.
Die in Fig. l gezeigte sohlenartige Verstärkung für einen der Einfachheit halber nicht weiter dargestellten Schuh besteht aus wärmehärtbarem Kunststoff. In das Kunststoffmaterial sind in Sohlenlängsrichtung und in Sohlenquerrichtung sich erstreckende Glasfasern --1, 2-- eingebettet. Die Anzahl der Glasfasern-l-in Querrichtung ist dabei grösser als die Anzahl der sich in Längsrichtung erstreckenden Fasern--2--.
Dadurch wird eine erhöhte Steifigkeit der Verstärkung in Querrichtung gewährleistet, während sie in Längsrichtung elastischer bleibt, um ein leichtes Abrollen beim Laufen sicherzustellen.
In Fig. 2 ist eine Verstärkung für Schuhe in Gestalt eines Gerippes dargestellt. Dieses Gerippe dient dazu, das Schaftmaterial z. B. Leder, Textilstoff, Kunststoff od. dgl., sowie die Schuhsohle zu befestigen. Am praktischsten geschieht dies durch Zusammenpressen aller Teile in einer Presse. Das aus wärmehärtendem Kunststoff bestehende Gerippe kann beliebig viele Bänder --3-- haben, wie es die Stabilität des Schuhes erfordert. Dies gilt auch für die Anordnung und Ausrichtung der im Kunstharz angeordneten Fasern bzw. Fäden.
Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine Versteifung --4-- in Gestalt eines Fussbettes, die den Fuss unten sowie an seinen beiden Seiten umgibt und den Fussrücken oben teilweise umschliesst. Ein solches Fussbett verhindert weitgehend, dass sich der Fuss aus dem Schuh drehen kann, wie dies bei einem Fussbett mit vertikalen oder nach oben divergierenden Seitenwänden der Fall ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schuh oder Stiefel mit Versteifung aus Kunststoffen, insbesondere aus härtbaren Kunststoffen, in welche Einlagen, z. B. in Gestalt von Fasern, Fäden, Profilen und/oder Drähten eingebettet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in den Versteifungen senkrecht zur Laufsohle (16) mehr Einlagen eingebettet sind als parallel zur Laufsohle.
EMI1.1