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Laufsohle aus biegeelastischem Kunst-
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stoff für Sportschuhe, insbesondere Rennschuhe Die Erfindung betrifft
eine Laufsohle aus biegeelastischem Kunststoff für Sportschuhe, insbesondere Rennschuhe,
für die Verwendung auf Bahnen mit Kunststoffbelag mit einer Sohlenfläche, die mit
einer Anzahl von Erhebungen aus Kunststoff versehen ist, welche eine zur Sohlenfläche
etwa senkrecht ausgerichtete Hauptflanke und eine winkelig dazu verlaufende Nebenflanke
aufweisen, wobei die Haupt-und Nebenflanken der einzelnen Erhebungen zum Verlauf
des Sohlenrandes unterschiedlich ausgerichtet und die einzeln für sich hergestellten
Erhebungen aus seinem härteren Werkstoff als die Bahn bestehen und bei der Herstellung
der Laufsohle von deren Spritzgußmasse umhüllt sind.
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Eine derartige durch die DT-OS 2 145 982 bekanntgewordene Laufsohle
hat sich bei Hallenbahnen aus Kunststoff sowie bei trockenen Freiluftbahnen mit
Kunststoffbelag hervorragend bewährt, wie eine Vielzahl nationaler und internationaler
Wettbewerbe ergeben hat.
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Es hat sich nun gezeigt, daß es wünschenwert ist, die Griffigkeit
einer solchen Laufsohle bei extrem ungünstigen Witterungs- und/oder Umweltbedingungen,
insbesondere bei stark verschmutzten, nassen Kunststoffbahnen, die mit einem rutschigen
Schmierfilm überzogen sind, zu verbessern. Die Verbesserung der Griffigkeit ist
bei derartigen Bahnbedingungen insbesondere bei starken Beschleunigungen während
des Starts sowie bei schnellem Kurvendurchlauf bei Sprintwettbewerben erwünscht.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Laufsohle
der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß auch bei sehr ungünstigen äußeren
Bedingungen, wie insbesondere schmierigen Bahnen, eine hohe Griffigkeit auch in
extremen Laufphasen (Start und Kurvendurchlauf) sichergestellt ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Erhebungen
(Zentralerhebungen) nur entlang des Randes sowie längs eines besonders stark beanspruchten
Sohlenbereiches, der etwa der inneren Begrenzung des Außenballens entspricht2 angeordnet
sind, daß entlang des Randes der Laufsohle Randerhebungen mit ebenfalls je einer
Haupt- und Nebenflanke angebracht und daß einem Teil der Randerhebungen eng benachbarte
Greifelemente zugeordnet sind.
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Durch die gemeinsame Anwendung vorstehender Erfindungsmerkmale ergeben
sich folgende Vorteile:
Die abriebfesten Zentral erhebungen sind
nur an den Stellen der Laufsohle angeordnet, die einer besonders starken Belastung
ausgesetzt sind, nämlich in den Sohlen-Randbereichen und an der inneren Begrenzung
des Außenballens.
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Die sich dadurch ergebende Vergrößerung der Abstände zwischen den
einzelnen Zentral erhebungen sichert eine deutliche Verbesserung des plastischen
Schlusses zwischen den Zentral erhebungen und dem Belag der Kunststoffbahn, weil
sich hierbei partielle Eindruckstellen mit nicht belasteten Stellen des Bahnmaterials
abwechseln und damit kein Überlagerung eng benachbarter Eindruckstellen, die zu
einer Art Stelzeneffekt führen, gegeben ist. Die am Sohlenrand angebrachten Randerhebungen
gewährleisten eine Sofortverankerung der Laufsohle bei der Schrägstellung des Fußes
noch bevor die diesen eng benachbarten Greifelemente wirksam werden. Das Zeitintervall
zwischen dem Eingriffszeitpunkt der Randerhebungen und dem der Greifelemente bei
schräggestelltem Fuß ist jedoch äußerst gering, weil die Greifelemente nach einem
weiteren Erfindungsmerkmal den Randerhebungen so eng wie möglich zugeordnet sind.
Die sich vergleichsweise großflächig in das Bahnmaterial eindrückenden Auftrittskanten
der im Randbereich angeordneten Zentral erhebungen stellen darüber hinaus Stützflächen
dar, die ein zu tiefes Eindringen der Greifelemente in die Bahn verhindern, zumal
wenn diese nur wenig über die Auftrittskanten der Zentralerhebungen vorstehen. Damit
ist sichergestellt, daß der Kraftaufwand für das Lösen der Spikes aus der Bahn unbedeutend
ist, so daß eine durch Überbeanspruchung der Fuß- oder Beinpartien bedingte Verletzungsgefahr
nicht gegeben ist. Auch ist der Bahnverschleiß praktisch bedeutungslos.
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Dieser Effekt kann nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
noch dadurch verbessert werden, daß Greifelemente mit einer begrenzten Eindringtiefe
vorgesehen sind, wobei insbesondere der sich an die Spitze des Greifelementes übergangslos
anschließende Schaft desselben tonnenförmig nach außen gewölbt ist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden an Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine Unteransicht der Laufsohle
gemäß der Erfindung in perspektivischer Darstellung; Figur 2 eine perspektivische
Darstellung einer Zentral erhebung in stark vergrößertem Maßstab; Figur 3 eine perspektivische
Darstellung einer Randerhebung in ebenfalls vergrößertem Maßstab; Figur 4 in der
Seitenansicht ein Greifelement mit einer begrenzten Eindringtiefe und Figur 5 in
stark vergrößertem Maßstab einen Teilschnitt durch eine abgewandelte Ausführungsform
der Laufsohle gemäß der Erfindung.
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Die in Figur 1 dargestellte Laufsohle 1 gemäß der Erfindung besteht
aus einem spritzfähigen, thermoplastischen Kunststoff mit einem Elastizitätsmodul
von wenigstens 10 000 kp/cm2. Dafür eignen sich Kunststoffe, wie Polyamide, Polyformaldehyde,
- Polyolefine, Polyurethane
oder dgl.. Zur Erhöhung der Biegefähigkeit
weist die Laufsohle 1 quer zur Bewegungsrichtung verlaufende, an sich bekannte Rillen
2 auf. Die von den Querrillen 2 unterbrochenen, quer zur Bewegungsrichtung verlaufenden
Sohlenstreifen sind mit 3 beziffert.
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Die Laufsohle 1 weist in der Nähe des Sohlenrandes 4 sowie etwa längs
der inneren Begrenzung B des Außenballens Zentralerhebungen 5, 5a und 5b auf. Jede
Zentralerhebung 5, 5a und 5b besitzt eine etwa senkrecht zur Sohlenfläche gerichtete
Hauptflanke 6, eine winkelig zur Sohlenfläche gerichtete Nebenflanke 7 sowie eine
schmale Auftrittsfläche 8, wie dies insbesondere aus Figur 2 ersichtlich ist. Die
Nebenflanke 7 kann spitzwinkelig in die Grundfläche 9 übergehen, sie kann aber auch,
wie in Figur 2 dargestellt, eine zur Grundfläche 9 führende schmale Abflachung 10
aufweisen.
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Wie in Figur 1 schematisch dargestellt, können die Zentralerhebungen
5, 5a und 5b an ihrer Grundfläche 9 eine vorzugsweise mit mindestens einer Absatzstelle
versehene Druckplatte 11 aufweisen, um eine günstige Druckverteilung zu erzielen
und um gleichzeitig einen sicheren Sitz in der Spritzgußmasse zu ermöglichen.
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Die Zentralerhebungen 5 sind im Zehenbereich so angeordnet, daß ihre
Hauptflanken 6 dort zur Sohleninnenfläche zeigen.
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Auch die Hauptflanken 6 der entlang der Begrenzungslinie B angebrachten
Zentralerhebungen 5a, 5b sind mit unterschiedlichen Winkeln zur Sohlenlängsachse
- in Bewegungsrichtung gesehen - rückseitig angeordnet. Lediglich die Hauptflanke
6 der von der Sohlenspitze aus gesehen letzten Zentralerhebung 5b weist in Bewegungsrichtung
gesehen nach vorne, um bei stark negativen Beschleunigungen den Bremseffekt zu
erhöhen.
Die im Mittelsohlenbereich am Rand angeordneten Zentral erhebungen 5 sind zu der
dazwischenliegenden Zentralerhebung 5a etwa um 900 winkelmäßig versetzt, wobei die
Nebenflanken 7 jeweils in Laufrichtung der Laufsohle 1 weisen.
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An den Enden eines Jeden Sohlenstreifens 3 ist mindestens je ein Paar
von Randerhebungen 12, 13 vorgesehen, die ebenfalls je eine Hauptflanke 14, eine
Nebenflanke 15 sowie eine schmale Auftrittsfläche 16 aufweisen. Die Randerhebungen
12, 13 bestehen vorzugsweise aus dem Material der Laufsohle und sind an dieser einstückig
angeformt.
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Um ein Ausbrechen der Randerhebungen 12, 13 auch ohne verstärkende
Einlagen zu vermeiden, sind die zur Sohleninnenfläche ausgerichteten Nebenflanken
15 konkav gekrümmt, um bei einer gewicht- und materialsparenden Ausbildung eine
ausreichend breite Grundfläche 17 zu erhalten.
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Die Hauptflanken 14 sind zur Sohlenfläche etwa senkrecht ausgerichtet
und schließen mit dem Sohlenrand 4 bündig ab.
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Die Randerhebungen 12, 13 vermitteln der Laufsohle 1 bei deren Schrägstellung,
wie dies bei Starts und Kurvenläufen stets der Fall ist, eine ausgezeichnete Bodenhaftung,
weil sie eine Sofortverankerung bewirken, bevor die Zentralerhebungen 5 mit dem
Bodenbelag in Eingriff gelangen.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Randerhebungen 12, 13 eine um einen bis
drei Millimeter geringere Höhe als die Zentralerhebungen 5, 5a und 5b aufweisen,
um eine Abnutzung der vorzugsweise aus weicherem Material als die Zentralerhebungen
5, 5a und 5b bestehenden Randerhebungen 12, 13 bei normalen Laufbedingungen möglichst
zu vermeiden.
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Gleichzeitg wird dadurch die Schrägstellung der Laufsohle 1 in einem
geringen Umfange begünstigt.
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Um die Griffigkeit der Laufsohle 1 gemäß der Erfindung bei extremen
Bahnverhältnissen, insbesondere bei stark verschmutzten und/oder feuchten bis nassen
Bahnen bei Starts und Kurvenläufen mit hoher Geschwindigkeit und/ oder starker Beschleunigung
noch weiter zu erhöhen, sind einem Teil der Randerhebungen 12, 13 eng benachbarte
Greifelemente (Spikes) 18 zugeordnet. Um das Zeitintervall zwischen dem Eingriffszeitpunkt
der Randerhebungen 12, 13 und demjenigen der Spikes 18 möglichst gering zu halten,
befinden sich die Spikes 18 in unmittelbarer Nähe der Randerhebungen 12, 13. Um
den Abstand zwischen benachbarten Randerhebungen 12, 13 und einem Spike 18 möglichst
gering halten zu können, sind die Spikes 18 in die Spritzgußmasse der Laufsohle
1 fest eingelagert. Ferner schließen die Spikes 18 im Bereich ihrer Druckplaten
19 ohne Sohlenvorsprung (Sohlenauswölbung) bündig mit der Sohlenoberfläche ab. Durch
das Vermeiden von Sohlenauswölbungen kann nicht nur der Abstand Randerhebung/Spike
sehr gering gehalten werden, sondern es wird auch Sohlenmaterial und damit Gewicht
eingespart.
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Um das Eindringen der Spikes 18 in die Kunststoffbahn in Grenzen zu
halten, ist es günstig, wenn die Spikes 18 nur um einen geringen Betrag über die
Auftrittsfläche 8 der Zentralerhebungen 5, 5a, 5b vorstehen. In diesem Zusammenhang
von besonderem Vorteil ist es ferner, wenn Spikes 18 mit einer begrenzten Eindringtiefe
vorgesehen werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der sich an die Spitze
des Spikes 18 übergangslos anschließende Schaft 20 tonnenförmig nach außen gewölbt.
Ein derartiger Spike 18 mit vorzugsweise abgesetzter Druckplatte 19 ist in Figur
4 dargestellt. Die Bohrungen 21 in der Druckplatte 19 verbessern in bekannter Weise
die Verankerung des Spike 18 in der Spritzgußmasse. Die Spikes 18 sind längs des
Sohlenrandes w mXwesentlivoten gleichmäßig verteilt
angeordnet.
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Rfie Figur 1 zeigt, ist es günstig, wenn sich jeweils ein Sohlenstreifen
3 mit zwei den Randerhebungen 12, 13 benachbarten Zentralerhebungen 5 und einer
weiteren dazwischenliegenden Zentral erhebung 5a mit einem weiteren Sohlenstreifen
3 mit zwei den Randerhebungen 12, 13 benachbarten Greifelementen 18 und einer dazwischenliegenden
Zentralerhebung 5b abwechselt.
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Es ist auch möglich, mit nur wenigen Spikes 18, beispielsweise nur
drei,auszukommen, wobei einer der Spikes 18 vorzugsweise an der Sohlenspitze und
die beiden anderen Spikes 18 am von der Sohlenspitze aus gesehen letzten Sohlenstreifen
3 angeordnet sind. Bei einer solchen Ausführungsform der Laufsohle 1 ist es von
Vorteil, wenn die nicht mit Spikes oder Rand-Zentralerhebungen versehenen Sohlenstreifen
mit zwei oder mehr Reihen von Randerhebungen 22a, 22b, 22c mit zur Sohlenlängsachse
abnehmender Profilhöhe versehen sind, wie dies in Figur 5 dargestellt ist.
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Die Erfindung ist nicht auf Laufsohlen mit durch Querrillen voneinander
abgesetzten Sohlenstreifen beschränkt.
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Eine solche Ausführungsform ist jedoch wegen der erhöhten Biegefähigkeit
der Laufsohle besonders vorteilhaft, Die Zentralerhebungen können in bekannter Weise
mit verstärkenden Einlagen, wie Metallplättchen oder Glasfasereinlagen, versehen
sein. Von Verstärkungseinlagen kann abgesehen werden, wenn für die Herstellung der
Zentralerhebungen Kunststoffe mit hoher Abriebfestigkeit, wie Polyamide, verwendet
werden.
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Durch die vergleichsweise großen Abstände der einzelnen Zentral erhebungen
voneinander bzw. der Zentralerhebungen von den Greifelementen, die über die Breitseite
der Laufsohle gesehen vorzugsweise zwischen 30 und 40 Millimeter betragen können,
erhält man deutlich voneinander abgesetzte Auftrittspunkte, die den Reibungsschluß
mit dem Kunststoffbelag der Laufbahn wesentlich erhöhen. In ähnlicher Weise wirksam
sind die deutlich voneinander abgesetzten Randerhebungen bei der Schrägstellung
der Laufsohle bei Starts und/oder Kurvenläufen. In den Ausführungsbeispielen sind
je Sohlenstreifen zwei Randerhebungen vorgesehen. Selbstverständlich kann die Anzahl
der Randerhebungen auch anders sein. Es sollte jedoch der gegenseitige Abstand der
Randerhebungen möglichst nicht weniger als acht bis zehn Millimeter betragen. Die
Greifelemente sind günstigerweise so angeordnet, daß je zwei von ihnen am Rand des
hinteren und mittleren Sohlenteiles und einer an der Sohlenspitze vorgesehen ist.
Bei einer Ausführung mit nur drei Spikes entfallen die Spikes im mittleren Sohlenbereich.
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L e e r s e i t e