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Die Erfindung betrifft einen Skischuh mit einem starren Oberteil und mit einer Laufsohle, aus einem gegenüber dem Oberteil weicheren Material, wobei der Oberteil zur Aufnahme von Skibindungsteilen ausgebildet und/oder mit entsprechend gestalteten Beschlägen versehen ist und die Laufsohle aus elastischem Material, z. B. aus Gummi oder einem biegsamen Kunststoff besteht.
Ein solcher Skischuh ist beispielsweise in der DE-OS 2152178 beschrieben. Bei dieser bekannten
Ausführung ist zwischen Oberteil und Laufsohle ein durchgehender Boden vorhanden, der entweder durch eine Schale des Oberteils oder der Laufsohle gebildet ist. Dabei besteht die Laufsohle, somit auch die
Schale wenn sie mit der Laufsohle einstückig (schalenartig) ausgebildet ist, aus einem steifen Material.
Demzufolge ist das Gehen mit einem Skischuh dieser Art schwierig, da die Laufsohle kein Abrollvermögen aufweist.
Es sind noch andere Ausführungen bekannt, die einen ähnlichen Aufbau mit dem anhaftenden
Nachteil aufweisen. So geht beispielsweise aus der CH-PS Nr. 461988 die Massnahme hervor, sowohl die
Schuhsohle wie auch den Schuhoberteil in einer etwa in Längsmitte des Schuhes liegenden, zur Stand- fläche senkrechten Ebene wenigstens annähernd in zwei Hälften zu teilen und die beiden Schuhhälften gelenkig miteinander zu verbinden. Dabei wird für den Schuh ein verhältnismässig hartes Material, wie z. B. Fiberglas verwendet.
Bei der Ausführungsform nach der DE-AS 1203160 wird vorerst ein in sich geschlossener Futtersack hergestellt, der vorerst mit einem Schaftleder versehen wird, worauf anschliessend an die so gebildete
Einheit die Laufsohle angegossen oder anvulkanisiert wird. Dabei wird dem aus einem weichen Schaftleder bestehenden Oberteil eine versteifte Laufsohle zugeordnet.
Bei dem in der DE-OS 1785151 in vielen Ausführungsformen beschriebenen Skischuh wird ein
Sohlenteil sowie ein Oberteil jeweils dünnwandig und mit jeweils gleichgeformtem, umlaufendem Rand aus Metallblech verformt, aus Kunststoff gespritzt oder aus faserverstärktem Kunststoff geformt. Die beiden formgleich ausgebildeten Schuhteile werden miteinander verklebt, verschweisst od. dgl. Die Anwendung einer Laufsohle aus elastischem Material, wie dies nach der eingangs angeführten Bestimmung der Erfindung der Fall ist, kann dieser Druckschrift nicht entnommen werden. In diesem Zusammenhang werden im folgenden auch einzelne Ausführungsbeispiele kurz behandelt, wobei auf die im Zusammenhang mit der Erfindung wichtigsten Ausführungsformen eingegangen wird.
Nach einem Beispiel werden Sohle und Oberteil aus glasfaserverstärktem Kunststoff, aus einem gepressten oder gespritzten Hartkunststoff od. dgl. hergestellt. Nach einer andern Ausführungsform ist der Sohlenteil als Kunststoff pressteil oder glasfaserverstärkter Kunststoffteil, Hartkunststoffteil od. dgl. ausgebildet. In einer weiteren Ausführungsform besteht die Sohle gleichfalls aus Kunststoff und weist einen im wesentlichen wannenförmigen Querschnitt auf, wobei ein wannenförmiger Innenraum vorliegt. In den nächsten Ausführungsformen ist die Sohle mit einem wannenförmigen Querschnitt gebildet.
In einer andern Ausführungsform ist der Sohlenteil in Form eines Tiefziehteils oder eines Kunststoff spritzteils ausgebildet. Sohlenteil und Oberteil sind durch eine umlaufende Rille verbunden.
Eine elastische Sohle kann dieser Ausführungsform nicht entnommen werden.
Weitere Ausführungsformen beziehen sich auf eine gelenkige Ausgestaltung des Skischuhs, welche Ausführungsform schon im Hinblick auf die eingangs erwähnte CH-PS Nr. 461988 neben der Sache liegt.
Schliesslich ist noch eine weitere Ausgestaltung des Schuhrandabschlusses gezeigt, wobei dadurch die Trennung des Innenschuhes verwirklicht werden soll. Diese Ausführung ist für das Wesen der Erfindung ohne Belang.
In der DE-OS 2205900 ist angegeben, dass eine Karkasse aus einem ersten Material vorgesehen ist, die zumindest einen Teil der Sohle bildet. Im weiteren wird dann ausgeführt, dass die die Sohle bildende Karkasse das steife Material ist, wogegen das zweite Material vorzugsweise weich und flexibel ist. Dabei wird die Karkasse vom zweiten Material beidseitig umgeben, so dass vom Oberteil ein Boden gebildet wird, welche Massnahme im Gegensatz zu der eingangs angeführten Bestimmung der Erfindung steht.
Die DE-OS 2159576 beschreibt einen Aussenschuh für Schuhe, der gekennzeichnet ist durch einen inneren Aussenschuhteil aus einem ersten Material und einen äusseren Aussenschuhteil aus einem zweiten Material, das an den inneren Teil gebunden ist. Diese bekannte Lösung liegt von dem Gegenstand der Erfindung bestimmungsmässig weit entfernt.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, einen Skischuh der eingangs genannten Art derart zu gestalten, dass er sowohl für die Abfahrt als auch zum Gehen gut anwendbar ist.
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Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäss dadurch, dass die Laufsohle direkt an dem bodenlos ausgebildeten Oberteil angebracht, vorzugsweise in an sich bekannter Weise angegossen ist und zugleich den Boden des Oberteils bildet und, wie an sich gleichfalls bekannt, mit Versteifungsteilen versehen ist, wobei die Versteifungsteile in Form von Aufsätzen oder von Stützen gebildet sind, die von aussen bzw. vom Oberteil her in die weiche Sohle eingreifen.
Der Ausdruck"bodenlos"bedeutet hier und im folgenden, gemäss dem Wortgebrauch der Skischuh- erzeugerbranche, dass dem Schaft keine zusammenhängende, gehfähige Sohle zugeordnet ist. Diese
Massnahme ändert nichts daran, dass der Schaft mit einem Rand versehen ist, der nach innen abgewinkelt verläuft, in sich gegebenenfalls mit Quer-und/oder Längsstegen versehen und allenfalls schalenartig hergestellt ist.
Durch die erfindungsgemässe Ausbildung des Skischuhes werden beide Ziele gleichzeitig erreicht, also sowohl für einen sicheren Halt bei der Abfahrt als auch für ein ausreichendes Gehvermögen gesorgt.
Innerhalb des Erfindungsgedankens ist eine Anzahl von Ausführungsformen denkbar. Nach einer vorteilhaften Ausbildung können die von aussen her eingreifenden Versteifungsteile im vorderen und/oder hinteren Bereich der Sohle angeordnet sein. Nach einer andern Ausführungsform können die vom Oberteil her eingreifenden Versteifungsteile im vorderen und/oder hinteren Bereich seitlich angeordnet sein.
Eine weitere erfindungsgemässe Ausführung besteht darin, dass die vom Oberteil her eingreifenden
Versteifungsteile in Längsrichtung des Schuhes mittig angeordnet sind und vorzugsweise den gesamten
Querschnitt des Schuhes durchsetzen, wobei gegebenenfalls die Versteifungsteile von Öffnungen durchsetzt sind, die der Sohle eine einheitliche Struktur verleihen und das Haften zwischen Sohlen- und
Versteifungsmaterial erhöhen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun an Hand der Zeichnungen, die einige
Ausführungsbeispiele darstellen, näher erläutert. Hiebei zeigen Fig. l ein erstes Ausführungsbeispiel mit einer Sandwichkonstruktion der Sohle, die Fig. 2 bis 4 in einander zugeordneten Rissen ein anderes Ausführungsbeispiel mit vier Versteifungsteilen, wobei Fig. 2 ein Aufriss, Fig. 3 ein Grundriss der Sohle (von unten) und Fig. 6 eine Teilansicht von hinten sind und die Fig. 5 und 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel, ebenfalls in einander zugeordneten Rissen, wobei Fig. 5 ein Aufriss und Fig. 6 eine Ansicht von hinten, teilweise im Schnitt sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist der Schaft schalenartig ausgebildet und die weiche Sohle - an dem unteren Teil der Schale --3-- angebracht. In die Sohle --2-- ragt nun vorne und hinten ein Teil --10-- aus härterem Material hinein. Auf diese Weise wird einerseits eine übliche Schuhform erreicht, mit der das Gehen in gewohnter Weise durchgeführt werden kann, anderseits die Möglichkeit geschaffen, die seitlichen und Auflage Stütz- bzw. Auslösefunktionen dem härteren Teil --10-- zu überlassen. In diesem Beispiel ist noch gezeigt, dass die Spitze --11-- bzw. die Ferse --12-- des Schuhes --1-- so ausgebildet sein können, dass die Halterung auch ohne Anwendung von Beschlagteilen, wie in Fig. 2 bzw.
3 vorhanden sind, erfolgen kann.
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis 4 zeigt eine Ausbildung für eine mit Halteteilen --13-verstärkte Sohle --2--, wobei die Halteteile --13-- vom Oberteil --3-- in die weiche Schuhsohle --2-ragen und sowohl vorne als auch hinten seitlich angeordnet sind. Diese Anordnung der Halteteile --13-kann besonders gut der Fig. 3 entnommen werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 sind die Versteifungsteile --14-- in Längsrichtung des Skischuhes --1-- gesehen, etwa mittig am oberen Teil --3-- angeordnet und ragen in das Material der Sohle --2--, um den seitlichen Halt der Sohle zu verbessern. Dabei sind die Halteteile --14-im vorliegenden Beispiel von Öffnungen --15-- durchsetzt, die zur Vereinheitlichung des Aufbaues der weichen Sohle --2-- beitragen und gleichzeitig das Haften zwischen Sohle- und Versteifungsmaterial bewirken.
Die Erfindung ist nicht auf die gegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Es sind Abwandlungen möglich, ohne den Rahmen des Erfindungsgedankens zu verlassen. Beispielsweise kann die Versteifung in Form einer Brückenkonstruktion gestaltet sein, wobei am vorderen und hinteren Teil asymmetrische Auflageflächen angeordnet sein können, d. h. die eine länger bzw. breiter als die andere sein kann. Auch die Gestaltung einer besonderen Lauffläche der Sohle ist denkbar, welche Ausführung an und für sich bekannt ist und zur Verbesserung des Gehvermögens dient.