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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzeln und Fördern von in Bündeln zugeführten Rohren od. dgl.
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Vereinzeln und Fördern von Rohren dienten schräge Rollbahnen zur
Zubringung der Rohre. Diese Anordnung hatte den Nachteil, dass die Rohre in Abhängigkeit vom
Rohrdurchmesser bei bestimmter Neigung der Rollbahn verschieden schnell rollen. Um aber ein einigermassen gutes Zulaufen bei einzelnen kleineren Dimensionen zu erreichen, muss die Bahn derart schräg gestellt sein, dass
Rohre grösseren Durchmessers mit grösserer, zunehmender Geschwindigkeit und somit nicht mehr kontrolliert zulaufen. Ausserdem ist Voraussetzung, dass das Rohrbündel zuerst von Hand aus so verteilt wird, dass die Rohre nur mehr in einer Ebene nebeneinander liegen.
Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung wurden in die
Rollbahnen Bremsvorrichtungen eingebaut, welche gewährleisten sollten, dass jedes Rohr immer nur eine kleine
Strecke läuft, angehalten wird und dann wieder aus dem Stillstand weiterrollt. Diese Vorrichtung hat den
Nachteil eines erheblichen mechanischen Aufwandes, wobei die Rohre des Rohrbündels ebenfalls zuerst händisch in einer Ebene aneinandergereiht werden müssen.
Weiters ist eine aus Aufgaberosten bestehende Vorrichtung zur taktmässigen Aufgabe von Stangenmaterial bekanntgeworden (DDR-Patentschrift Nr. 13374), deren Aufgaberost aus einem festen und zwei beweglichen
Rosten besteht. Die beweglichen Roste werden durch Exzenter gehoben und vorwärtsbewegt. Diese bekannte
Vorrichtung ist lediglich dazu geeignet eine auf dem festen Rost liegende Knüppelfolge zu entzerren d. h. den
Abstand zwischen parallel zueinander und nebeneinanderliegenden Stangen zu vergrössern, wobei der erste bewegliche Rost die Stangen vorwärtstransportiert und der zweite bewegliche Rost, - auf Grund seines Exzenters mit grösserer Exzentrizität-, jeweils die vorderste Stange abnimmt und von der Knüppelfolge entfernt.
Ein
Vereinzeln von in Bündeln zugeführten, teilweise auch übereinanderliegenden Rohren kann nicht durchgeführt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile der schrägen bzw. mit Bremsvorrichtungen versehenen Rollbahnen zu vermeiden und eine einfache und zuverlässig arbeitende Vorrichtung zu schaffen, bei der das Vereinzeln der Rohre eines Bündels mit der Förderung gleichzeitig und kontrollierbar erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch mindestens eine ortsfeste Zahnleiste, der jeweils ein Paar mittels Hubeinrichtungen, wie z. B. hydraulisch beaufschlagbare Zylinder-Kolben-Einheiten, gegenläufig vertikal beweglicher Zahnleisten parallelverlaufend benachbart, mit den Zahnscheiteln in Längsrichtung versetzt zugeordnet ist, deren Zahnabstand doppelt so gross ist wie der Zahnabstand der ortsfesten Zahnleiste.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung hat den Vorteil, dass aus einem beliebig grossen Rohrbündel beliebig grosser Einzelrohre diese Rohre vereinzelt und einer nachfolgenden Maschine oder Bearbeitungsstelle in beliebig wählbarer Menge pro Zeiteinheit zugeführt werden können, wobei das Rohrbündel aus Rohren verschiedenen Durchmessers, verschiedener Länge und verschiedener Oberflächenrauhigkeit bestehen kann. Dabei wird jede Zahnlücke der ortsfesten Zahnleiste zum Vereinzeln der Rohre ausgenutzt und dadurch eine besonders geringe Baulänge der Vorrichtung in Förderrichtung die Bewegung der Zahnleisten einfach gesteuert und den verschiedenen Erfordernissen beim Vereinzeln unterschiedlicher Produkte bzw. der Leistung einer Bearbeitungsvorrichtung angepasst werden.
Vorteilhafterweise sind-nach einem weiteren Erfmdungsmerkmal-die Scheitel der Zähne der beweglichen Zahnleisten in Förderrichtung hinter den Sohlen der zugeordneten Zahnlücken der ortsfesten Zahnleiste gelegen u. zw. um einen Abstand der maximal dem Halbmesser des jeweils kleinsten Profiles der zu vereinzelnden Rohre od. dgl. entspricht.
In Ausgestaltung der Erfindung weisen die Zähne der ortsfesten Zahnleiste symmetrisch gestaltete Zahnflanken auf. Infolge dieser Ausführung kommt der Schwerpunkt jedes symmetrischen Rohrprofiles über dem tiefsten Punkt der Zahnlücke zu liegen und es ist auch eine Vereinzelung von Rohren mit Kantprofil möglich.
Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstandes werden nachstehend an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. Es zeigen : Fig. l eine schaubildliche Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtugn, Fig. 2 bis 4 schematisch drei verschiedene Stellungen der beweglichen Zahnleisten in bezug zur ortsfesten Zahnleiste während des Vereinzeln und Fig. 5 gleichfalls schematisch eine weitere Ausführungsform der erfmdungsgemässen beweglichen Zahnleisten.
Die beispielsweise dargestellte Vorrichtung weist ein Paar von ortsfesten Zahnleisten --1, 2-- auf, welche als horizontale Tragbalken ausgeführt sind und beliebig unterstützt zwischen je zwei Auflagern--l'und 2'-verlaufen können. Der ortsfesten Zahnleiste--l--benachbart und parallelverlaufend ist ein Paar--3--
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Zahnleiste--l--angeordnet und ihr ist gleichermassen ein Paar --4-- beweglicher Zahnleisten --4a und 4b--benachbart zugeordnet. Zahnlücken und Zähne der beiden in gleicher Ebene verlaufenden ortsfesten
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versehen, deren Zahnflanken symmetrisch ausgebildet sind.
Die beweglichen Zahnleisten--3a, 3b, 4a und 4b-haben hingegen unsymmetrische Zähne, deren Abstand (2a) doppelt so gross ist wie der Abstand (a) der Zähne
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Bereich geringerer Neigung von einem in Förderrichtung vorderen Bereich grösserer Neigung scheidet. Dieser Knick verhindert, dass Rohre aus einer zu seichten, mit zu flacher Flanke verlaufenden Zahnlücke ungewollt in die nächste Lücke hinüberrollen und ermöglicht es dadurch, mit Zähnen verhältnismässig geringer Höhe das Auslangen zu finden und somit die Hubhöhe der Zahnleisten gering zu halten.
Die beweglichen Zahnleisten --3a, 4a bzw. 3b, 4b-fluchten bezüglich ihrer Zahnlücken gleichartig wie
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Zahnabstände, die innerhalb eines Dimensionsbereiches dem jeweils grössten Rohrdurchmesser entsprechen muss. Beim Vereinzeln von Rohren geringeren Durchmessers aus diesem Dimensionsbereich sind dann mehrere Vereinzelungsschritte bzw. Teilungen der Zahnleisten erforderlich, weil sich vorerst in den Zahnlücken mehrere Rohre ansammeln.
Sind hingegen mit der erfindungsgemässen Vorrichtung stets nur Rohre derselben Dimension zu vereinzeln, dann kann der Abstand der Zähne dieser Dimension genau angepasst werden und man findet mit sehr wenigen Vereinzelungsschritten das Auslangen.
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zwischen einer oberen und einer unteren Endlage bewegen. Jede Zahnleiste --3a, 3b bzw. 4a, 4b-wird zumindest von zwei Zylinder-Kolben-Einheiten--7--verstellt, die sowohl als Betätigungs- als auch als Führungsorgane dienen.
Beim Vereinzeln eines Rohrbündels --6-- (Fig.1)) werden die beweglichen Zahnleistenpaare--3, 4-- wie in den Fig. 2 bis 4 gezeigt, mittels der Zylinder-Kolben-Einheiten--7-gegenläufig auf-und abbewegt ; befinden sich z. B. die synchron bewegten beweglichen Zahnleisten--3a und 4a--in ihrer unteren Endlage und überdecken sie somit an keiner Stelle das Zahnprofil der ortsfesten Zahnleisten --1, 2-- (Fig. 2), so sind die gegenläufig bewegten Zahnleisten --3b und 4b-in ihrer oberen Endlage und heben ein oder mehrere Rohre--9--aus jeder zweiten Zahnlücke der ortsfesten Zahnleisten --1, 2--, um die Rohre über ihre schrägen Vorderflanken in die nächsten Zahnlücken abrollen zu lassen.
Durch die nachfolgende Umkehr der Bewegung der beweglichen Zahnleistenpaare --3,4-- (Fig.3) kommen die Zahnleisten --3a, 4a-- in die obere Endlage (Fig. 4) und heben ebenso ein oder mehrere Rohre-9-aus jeder zweiten Zahnlücke der ortsfesten Zahnleisten --1, 2-- um diese Rohre ebenfalls in die nachfolgende Zahnlücke abrollen zu lassen, wobei sich die beweglichen Zahnleisten--3b, 4b--in ihrer unteren Endlage befinden.
Infolge des Verhältnisses von 1 : 2 zwischen dem Zahnabstand (a) der ortsfesten Zahnleisten und jenem (2a) der beweglichen Zahnleisten und gleichzeitiger, um einen Abstand (a) versetzter Anordnung der beweglichen Zahnleisten --3a, 3b bzw. 4a, 4b-kommt es zu einer schrittweisen Förderung der Rohre-9--, wobei die Anzahl der innerhalb einer Zahnlücke weiter beförderten Rohre von Zahnlücke zu Zahnlücke allmählich geringer
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Zahnleisten ist auch ein Vereinzeln nach zwei entgegengesetzten Förderrichtungen--5 und 5'--möglich. Das Rohrbündel wird bei dieser Ausführungsform der Erfindung senkrecht der in der Symmetrieebene befindlichen Aufgabestelle zugeführt und nach entgegengesetzten Richtungen aufgeteilt und vereinzelt.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an die beispielsweise dargestellte und erläuterten Einzelheiten gebunden sondern mannigfach abwandelbar und ausbaufähig. Die Vorrichtung kann gleichermassen zum Aufwärts- oder Abwärtsfördern der Rohre eingesetzt werden und benötigt lediglich zwei synchronlaufende Hubmechanismen mit verhältnismässig geringem Energiebedarf. Insbesondere eignet sich die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Vereinzeln und Fördern von Rohren aus leichten oder auch spröden Materialien bzw. dünnwandigen Rohren, die von der Vorrichtung sehr schonend behandelt werden. Darüber hinaus ist aber diese Vorrichtung auch zur Förderung und Vereinzelung von kantigem oder zylindrischem Fördergut aller Art, z. B. von Gütern der Holz oder Metalle verarbeitenden Industrie, Rohren oder Knüppeln, geeignet und verwendbar.