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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterteilen eines haarigen Gewebes, welches ganz oder teilweise aus thermoplastischem Material besteht.
Zu den gemäss dem Verfahren hergestellten Produkt gehören beispielsweise die sogennannten Hakenverschlussbänder.
Die betreffenden Produkte werden meistens mit Webstühlen unmittelbar in der erwünschten Endbreite hergestellt. Dies ist aber ein verhältnismässig langsames und unwirtschaftliches Verfahren wegen der geringen
Breite zahlreicher Bandarten und der beschränkten Geschwindigkeit der betreffenden Webmaschinen. Dazu kommt der wirtschaftliche Nachteil, dass der Erzeuger im Hinblick auf die Bedürfnisse der Kunde dauernd verhältnismässig grosse Vorräte der betreffenden Produkte in verschiedenen Breiten haben muss, wobei er nicht weiss, ob diese Vorräte schnell oder langsam abgenommen und wie lange bei ihm im Lager liegen werden.
Es wurde zur Behebung der oben genannten Schwierigkeit schon vorgeschlagen, breite, nachher in schmälere Bänder zu schneidende Gewebe als Zwischenprodukte herzustellen. Dieses auf den ersten Blick einfache, zweckmässige und naheliegende Verfahren ist aber vollkommen ungeeignet wegen des Fehlens von
Salleisten an den derart erhaltenen Bändern, deren Ränder dadurch sehr verletzbar sind und ausserdem ein unannehmbares Aussehen haben.
Ein anderes, scheinbar ebenso einfaches und zweckmässiges Verfahren zur Behebung der betreffenden
Schwierigkeit besteht darin, dass ein Zwischenprodukt grösserer Breite gewebt wird, in dessen Querrichtung man auf bestimmten Abständen Kettfäden zwecks Bildung einer Anzahl falscher Salleisten gemäss einem willkürlichen
Verfahren fallen lässt, wobei das betreffende Gewebe vor der Aufwickelmaschine an den betreffenden Stellen in
Bänder zerschnitten wird. Obschon dieses Verfahren eine Teillösung des betreffenden Problems, d. h. der
Produktionsfrage (Produktion pro Zeiteinheit) ermöglicht, hat es aber ebenfalls den Nachteil, dass es ausschliesslich für die Herstellung von Produkten in Frage kommt, deren Endbreite im voraus bekannt ist.
Es kommt dazu der Nachteil, dass das Aussehen der Längsränder derart hergestellter Produkte meistens viel zu wünschen übrig lässt.
Ferner wurde ebenfalls schon der Vorschlag gemacht, Salleisten bzw. falsche Salleisten durch Leimen bzw.
Appretieren herzustellen.
Es ist schliesslich eine allgemein bekannte Tatsache, dass die Textilindustrie stets mehr Kunststoffe, u. zw. besonders Fäden aus geeigneten thermoplastischen Kunstharzen als Ausgangsmaterialien wählt. Es liegt also der
Versuch nahe, Salleisten bzw. falsche Salleisten durch Heizung und Schmelzen der Ketten- und Schussfäden an den betreffenden Stellen zu machen. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, dass man dadurch an beiden Seiten des Produktes einen Randstreifen vollkommen ungeeigneter amorpher Struktur erhält, wodurch sich das Gewebe oder Band wegen der Unmöglichkeit derart hergestellte Salleisten bzw. falsche Salleisten gemäss den üblichen Verfahren zu nähen, für die meisten Anwendungen als vollkommen ungeeignet erweist.
Die Erfindung bezieht sich ausschliesslich auf mehr oder weniger behaarte Textilprodukte, d. h. auf Gewebe mit kürzeren oder längeren Haaren, welche Textilprodukte ganz oder teilweise aus Fäden eines geeigneten thermoplastischen Kunststoffes bestehen.
Die Hauptaufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines zweckmässigen Verfahrens zur Herstellung von Geweben, deren Breite wenigstens der Höchstbreite der Gebrauchsbänder entspricht oder ein Vielfaches dieser Höchstbreite beträgt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht eine ununterbrochene, eventuell beschleunigte Herstellung von Geweben normalisierter Breite in einer geringen Anzahl Normalformate. Es bietet den grossen Vorteil gegenüber den üblichen Verfahren, dass der betreffende, aus einer geringen Anzahl Normalformate bestehende Vorrat des Produzenten nahezu das gesamte Erzeugungsprogramm praktisch ohne Verluste und mit dem Vorteil einer stark gesteigerten Produktion umfasst dank der Herstellung von Textilprodukten, d. h. von Geweben bzw. Bändern, maximaler Breite.
Die Erfindung hat demnach als Aufgabe ein geeignetes zweistufiges Verfahren zu schaffen, wobei in der ersten Stufe die den betreffenden Normalformaten entsprechenden Zwischenprodukte hergestellt werden, und in der zweiten Stufe, meistens mit einer andern Maschine, aus den derart erhaltenen Zwischenprodukten allerhand Endprodukte in der Form von Geweben verschiedener Breite gemäss den Bestellungen gemacht werden.
Die Tatsache, dass die Breite der betreffenden Zwischenprodukte, d. h. der in der ersten Stufe hergestellten Gewebe, meistens ein Vielfaches der Breite der betreffenden Produkte ist, ermöglicht natürlich eine bedeutende Steigerung der Produktionskapazität.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Haare auf ihren Erweichungspunkt gebracht und in die freien Räume der Maschen der zu unterteilenden Webstruktur gedrückt werden und sodann die Unterteilung erfolgt.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Haare vor dem Erweichen kurzgeschoren.
Das Kurzscheren ist unbedingt erforderlich wenn die betreffenden Haare eine derartige Länge aufweisen, dass die Gesamtmenge des thermoplastischen Materials der Haare in bezug auf die herzustellende Salleiste für den gesamten freien Raum der Maschen der unterliegenden Webstruktur, in den das betreffende thermoplastische Material während des Heizens und Zusammendrückens gepresst werden muss, zu gross ist. Das Kurzscheren ist also
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eine den weiteren Stufen des Herstellungsvorganges vorangehende Bearbeitung zum Anpassen der Gesamtmenge des thermoplastischen Materials der Haare längs den Rändern im Hinblick auf die spätere Bildung der eigentlichen bzw. falschen Salleiste gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren.
Für das Kurzscheren kommen sämtliche mechanische, physikalische und chemische Verfahren, die dabei angewandten Vorrichtungen in Frage, welche für eine zweckmässige Entfernung der überflüssigen Haare bzw. Verkürzung der zu langen Haare an den
Stellen der späteren Salleisten bzw. falschen Salleisten eignen.
Das Kurzscheren geschieht beispielsweise durch Schneiden oder Scheren mit geeigneten Messern, deren
Form, Abmessungen und Lage von der Breite der erwünschten Salleiste bzw. falschen Salleiste abhängen.
Das Kurzscheren erübrigt sich natürlich im Fall eines später in schmälere Elemente zu unterteilenden
Zwischenproduktes (Gewebe bzw. Band) mit ziemlich kurzen Haaren, wobei die Gesamtmenge des betreffenden thermoplastischen Materials höchstens dem verfügbaren Gesamtraum der Maschen der unterliegenden Struktur entspricht.
Die Heizstufe und die Druckstufe müssen wenigstens teilweise zusammenfallen, derart, dass sich das betreffende thermoplastische Material tadellos in die freien Räume der Maschen der unterliegenden Struktur drücken lässt, sobald es durch Temperaturerhöhung in den geeigneten plastischen Zustand übergeführt worden ist.
Der Heizvorgang während der Heizstufe ist derart zu regeln, dass der physikalische Zustand der Kettfäden bzw. Schussfäden der unterliegenden Webstruktur keinen nennenswerten Änderungen ausgesetzt ist. Dies bedeutet, dass, wenn wenigstens ein Teil der Ketten- bzw. Schussfäden des betreffenden Gewebes aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehen, diese Fäden keineswegs auf ihren Erweichungspunkt gebracht werden dürfen. Das angestrebte Ergebnis lässt sich nur dann erreichen, wenn Ketten- bzw. Schussfäden in der Schicht der echten bzw. falschen Salleisten unverändert bleiben und lediglich durch die Masse des von den erwärmten und zusammengedrückten Haaren herrührenden und eine zweckmässige Armierung bzw. Verstärkung bildenden thermoplastischen Materials miteinander verknüpft werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren bietet die Vorteile, dass die erhaltenen Salleisten bzw. falschen Salleisten nicht nur sehr biegsam bleiben, sondern auch verhältnismässig scheuerfest sind und nicht zerfasern, und ausserdem bei der späteren Verarbeitung der Produkte ein Festnähen der Bänder ermöglichen, was praktisch ausgeschlossen ist bei Salleisten oder falschen Salleisten, welche durch Erweichen und Zusammendrücken ihrer sämtlichen Elemente, d. h. sowie der Haare als der Ketten- und Schussfäden der unterliegenden Webstruktur, zustande gekommen sind.
Für das Heizen und wenigstens gleichzeitige Zusammendrücken kommen verschiedene Verfahren und Vorrichtungen in Frage. Gemäss einer Anwendungsweise wird eine Vorrichtung in der Form einer Platte, eines Bolzens oder Blockes, oder eines Läufers angewandt, welche das behaarte Gewebe in unbestimmten Längsstreifen heizt und zusammendriickt, wobei der gegenseitige Abstand der betreffenden Längsstreifen der Breite des erwünschten Endproduktes, d. h. des herzustellenden Gewebes, entspricht.
Schliesslich kommen für die letzte Stufe des betreffenden Vorganges, worin die erwünschten Endprodukte aus dem Zwischenprodukt geschnitten und durch die Maschine abgeliefert werden, ebenfalls sämtliche geeignete Vorrichtungen, wie z. B. Scheren und Messer, in Frage.
Weiters können sämtliche Werkzeuge und Vorrichtungen zum Heizen, Zusammendrücken und Schneiden in einem einzigen Mechanismus vereinigt sein. Dies ist möglich, da es genügt, die verschiedenen betreffenden Vorrichtungen reihenmässig in einem einzigen beweglichen System anzuordnen, an dem das zu behandelnde Produkt, d. h. das Gewebe oder das Band, entlang laufen kann. Ein derartiges System besteht z. B. aus einem geheizten Messer, das nicht nur das betreffende Produkt örtlich heizt, sondern ausserdem derart profiliert ist, dass es das thermoplastische Material an der Stelle der herzustellenden Salleisten bzw. falschen Salleisten gleichzeitig erweicht und zusammendrückt und es sodann in den erwünschten Endprodukten, d. h. in schmäleren Geweben oder Bändern zerschneidet.
Jedenfalls lässt das Kurzscheren, dessen Ziel es ist, den Haaren die erwünschte Länge an vorherbestimmten Stellen zu verleihen, sich mit sämtlichen geeigneten Mitteln, wie z. B. durch Schneiden, Scheren, Abschleifen, Fräsen, Abreiben, Abnutzen, Abscheren usw., sowie gemäss allen derartigen gleichwertigen Verfahren, durchführen.
Die Erfindung bezieht sich auf sämtliche Webprodukte in der Form von Geweben, Textilbändern u. dgl., deren Salleisten aus einem thermoplastischen, die freien Räume der Maschen der unterliegenden Webstruktur auffüllenden Material besteht, wobei die Ketten- und Schussfäden der betreffenden Webstruktur während der Bildung der betreffenden Salleisten praktisch ungeändert geblieben sind.
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