<Desc/Clms Page number 1>
Gärspund
Es sind bereits Gärspunde bekannt, die den zu vergärenden Inhalt der Gefässe (Fässer, Flaschen u. dgl.) von der Aussenluft abschliessen und die durch den Gärungsprozess anfallenden Kohlensäuregase bei Erreichen eines bestimmten Druckes entweichen lassen, so dass ein Zerreissen des Gebindes verhindert wird.
Die zu diesem Zweck verwendeten Gärspunde müssen entweder bei Durchführung einer Probeentnahme zur Gänze abgenommen werden, oder man versieht sie mit einer elastisch befestigten Ventilkugel, die beim Zurseiteklappen eine Öffnung des Spundes freigibt.
In beiden Fällen muss der Heber entweder durch diese Öffnung oder das ganze freigelegte Spundloch eingeführt werden, wobei daneben Luft in das Gefässinnere einströmen muss, welche die zu vergärende Flüssigkeit infiziert.
Beim Abziehen von Wein mit einer Pumpe hat man zwischen dieser und dem Saugschlauch bereits einen Belüftungsapparat eingeschaltet und unter Benutzung eines entsprechend langen, dünnen Schlauches und eines Luftfilters am Schlauchende die Zufuhr reiner frischer Aussenluft bewirkt, die beim Pumpen mit dem Wein angesaugt wird.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Gärspund, der eine Probeentnahme in sauberer Art ermöglicht, indem die nachströmende Luft in einfachster Weise keimfrei gemacht wird, wobei die Kohlensäuregase während des Gärvorganges trotzdem die Möglichkeit haben, auszutreten.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass ausser dem in die Flüssigkeit reichenden, zur Probeentnahme dienenden Rohr oder Schlauch noch ein zweites rohrförmiges Organ durch den Spund hindurchreicht, welches in einen, mit Flüssigkeit gefüllten Behälter eintauchbar oder an einen Luftfilter anschliessbar ist.
Dieses zweite Organ kann hiebei ein dünner Schlauch sein, welcher in die kleinere öffnung eines vorteilhaft kugelförmigen Filtergehäuses einsteckbar ist, das eine zweckmässig grössere Öffnung aufweist und einen Wattebausch enthält, der in Alkohol getränkt sein kann.
Gegenstand der Erfindung ist ausserdem, dass der zur Aufnahme der Flüssigkeit dienende Behälter am Gärspund angebracht bzw. anhängbar ist, in den der dünne Schlauch während des Gärvorganges bei abgenommenem Filtergehäuse hineinreicht.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt, u. zw. zeigt Fig. l einen lotrechten Axialschnitt durch den Gärspund samt kleinem Behälter, während Fig. 2 eine Draufsicht hiezu veranschaulicht.
Der konische Gärspunde welcher mit einer zylindrischen Höhlung-2-versehen ist, wird in das Spundloch des Fasses oder den Hals einer zur Gärung verwendeten Flasche eingesetzt. Der
EMI1.1
Durch eine zweite Bohrung des Spundes ist ein dünnerer Schlauch --9-- eingeführt, der in die Höhlung-2-hineinreicht und durch die Bohrung einer Brücke-10-eines kleinen Behälters hindurchgesteckt wird. An einem, am Schlauch--9--angebrachten Halter--8--ist der Pfropfen --4-- und gegebenenfalls noch ein zweiter, zum Anschliessen des Schlauches--9--dienender Pfropfen angehängt.
<Desc/Clms Page number 2>
Der Gärspund trägt oben eine Öse--5--, in die der kleine Behälter --6-- mit seinem Haken --7-- eingehängt ist.
In der vorstehend beschriebenen, in Fig. l mit vollen Linien eingezeichneten Lage des Schlauches --9-- findet die Entspannung der Gärgase statt, wobei der kleine Behälter --6-- mit Wasser oder Alkohol gefüllt zu denken ist. Da der Schlauch --3-- durch den Pfropfen --4-- abgeschlossen ist, entweichen hier die entwickelten Gase durch den Schlauch --9-- und steigen als Blasen in der Flüssigkeit des kleinen Behälters auf. Auch der Laie kann auf diese Weise die Gärung im Fass bzw. die Gärung in einer Flasche, in welche der Spund eingesetzt ist, und somit auch ganz leicht den richtigen Zeitpunkt für eine eventuelle Abfüllung in Flaschen, durch Beobachtung der aus dem Behälter--6-- entweichenden Blasen feststellen.
Steigt nur mehr ganz vereinzelt eine solche Blase auf, so ist der Hauptgärungsprozess abgeschlossen. Die in der Flasche einsetzende Nachgärung entwickelt nicht mehr so viel Kohlensäure, dass es die Flasche zerreissen würde. Diese Kohlensäure hebt dann die Qualität des Getränkes ganz wesentlich.
Soll eine Probeentnahme durchgeführt werden, so zieht man den Schlauch --9-- aus der Öffnung der Brücke--10-des Behälters-6-heraus und steckt ihn, wie die unterbrochenen Linien in Fig. l zeigen, in die kleine kreisförmige Öffnung des kugelförmigen Filtergehäuses--11-- hinein, in dem sich ein mit Alkohol getränkter Wattebausch befindet, den man durch die grosse Öffnung--12--in das Gehäuse einführt.
EMI2.1
angeschlossen, so wird beim Ansaugen der Flüssigkeit durch den Schlauch --9-- Luft nachströmen, die aber durch den Filter gereinigt wird, so dass insbesondere keine Essigbakterien in das Fass oder die Flasche gelangen können.
Nach Abnehmen des Hebers wird der Schlauch --3-- wieder durch den Pfropfen--4-verschlossen, sowie der Schlauch --9-- in die Öffnung der Brücke-10-eingesteckt und dadurch in die Flüssigkeit des Behälters-6-getaucht.
Will man einen, wenn auch unwesentlichen Lufteintritt in den Schlauch--9--verhindern, so empfiehlt es sich, diesen Schlauch vor dem Herausnehmen aus der Brücke--10--mit einer Schlauchklemme abzuschliessen und diese nach Einführen des Schlauches in das Filtergehäuse--11-- wieder abzunehmen. Nach Entnahme der Probe geht man in umgekehrter Reihenfolge vor.
Dasselbe gilt auch für den Schlauch--3--, der mit einer zweiten oder auch mit derselben
EMI2.2
--9-- bereitsPfropfens-4--wird dann also der Schlauch --3-- abgeklemmt, hierauf der Pfropfen abgenommen und der Heber angesetzt, worauf die Klemme wieder entfernt wird. Nach der Probeentnahme wird die Klemme angesetzt, der Heber herausgezogen und der Pfropfen--4--in den Schlauch -3-- eingesteckt. Nachher kann der Schlauch --9-- unter denselben Sicherheitsmassnahmen wieder in die Brücke --10-- und den Behälter --6-- eingesteckt werden.
Ist die Gärung beendet, so kann man den Schlauch --9-- aus dem Behälter entfernen und mit einem zweiten Pfropfen verschliessen.
Der erfindungsgemässe Gärspund ist vorzugsweise für Behältnisse gedacht, in denen Most zu Apfelwein vergoren wird, kann aber auch bei der Vergärung von Fruchtsäften zu Trauben-, Johannisbeer-, Holunder- und Hagebuttenwein u. dgl. Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gärspund, in welchen ein Rohr od. dgl. zur Probeentnahme eingesetzt ist,
EMI2.3
(3) zur Probeentnahme, noch ein zweites rohrförmiges Organ (9) durch den Spund (1) hindurchreicht, welches in einen, mit Flüssigkeit gefüllten Behälter (6) eintauchbar oder an einen Luftfilter anschliessbar ist.