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Magnettonbandgerät
Die Erfindung betrifft ein Magnettonbandgerät für zumindest die Betriebsarten : Normalbetrieb (Aufnahme, Wiedergabe), Schnellaufbetrieb (Schnellvorlauf-, Schne1lrücklauf-Betrieb) und Stillsetzen mit einem Betriebsartenschalter zum Einschalten bzw. Abschalten der gewünschten Betriebsart und mit einer Vorrichtung zur Konstanthaltung des Bandzuges, bei der in den Bandlauf zumindest ein Fühlhebel eingeschaltet ist, welcher bei Änderung des Bandzuges zumindest in einer Bandlaufrichtung eine Bremse an der Wickeleinrichtung im Sinne der Konstanthaltung des Bandzuges betätigt.
Die Bremse kann als Seilbremse, Bandbremse oder auch als Backenbremse ausgeführt sein. Das
Grundbremsmoment wird durch jeweils einen Fühlhebel geregelt, wobei als Regelkriterium der
Umschlingungswinkel des Fühlhebels dient, dessen Umschlingungswert sich je nach dem Wickeldurchmesser der Spule ändert und so durch Winkeländerungen der Kraftkomponente am
Fühlhebel die z. B. Bremsseilspannung beeinflusst. Hiedurch wird ein konstanter Bandzug über den gesamten Wickeldurchmesser erreicht. Diese über jeweils einen Fühlhebel gesteuerte Grundbremseinrichtung ist auch beim schnellen Umspulen ausreichend, sofern gleichgrosse Bandspulen (z. B. zwei 15 cm-Spulen) für die aufwickelnde als auch abwickelnde Seite verwendet werden.
In Funktion ist jedoch immer nur der auf der abwickelnden Seite befindliche Fühlhebel, der auf der aufwickelnden Seite vorgesehene Fühlhebel wird automatisch unwirksam gemacht.
Es sind Magnettonbandgeräte bekannt, die eine über Fühlhebel gesteuerte Grundbremsung aufweisen, jedoch zur Vermeidung von Schlaufenbildungen den Hinweis in der Geräte-Beschreibung führen :"Es müssen möglichst gleichgrosse Spulen-Kombinationen verwendet werden". Diese Magnettonbandgeräte haben den Nachteil, dass bei Verwendung unterschiedlicher Spulen-Kombinationen (z. B. einer 18 cm-Spule und einer 13 cm-Spule) mit Schlaufenbildungen zu rechnen ist. Werden gleiche Spulen-Kombinationen eingesetzt, so ergibt sich ein Brems-Schaltverhältnis von zirka 1 : 2, 5 (d. h. die Bremskraft an der Abwickelspule muss den 2, 5-fachen Wert der Bremskraft der aufwickelnden Spule besitzen) ; bei Verwendung unterschiedlicher Spulen-Kombinationen (z.
B. einer 18 cm-Spule und einer 13 cm-Spule) wäre es erforderlich, das vorhandene Brems-Schaltverhältnis auf 1 : 6 zu erhöhen, um die gleiche Sicherheit zur Vermeidung von Schlaufenbildungen bei den vorerwähnten Spulen- Kombinationen zu erreichen.
Es ist bereits ein Magnettonbandgerät mit zwei Bandspannhebeln bekannt, welche beim Schnellrücklaufbetrieb in Abhängigkeit von den von diesen Bandspannhebeln gebildeten Bandschlaufengrössen bei Änderungen des Bandzuges über Endschalter und Magnete die jeweils notwendige Bremse im Sinne der Konstanthaltung des Bandzuges betätigen. Dabei geht das Rückwickeln zunächst mit der vollen Drehgeschwindigkeit der aufnehmenden Abwickelspule und dementsprechend gebremster Drehgeschwindigkeit der abgebenden Aufwickelspule vor sich bis die Wickeldurchmesser beider Spulen etwa gleich sind ; danach erfolgt das weitere Rückwickeln mit voller Drehgeschwindigkeit der abgebenden Aufwickelspule und dementsprechend gebremster Drehgeschwindigkeit der aufnehmenden Abwickelspule.
Es ist ferner ein Bildbandgerät bekannt, in dessen Bandlauf vor der Kopftrommel ein mehrarmiger
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Fühlhebel mit einem Fühlstift eingeschaltet ist, der vom Wickelradius der Vorratsspule abhängig derart verstellbar ist, dass bei Bandzugänderungen eine auf die Vorratsspule einwirkende Bremse im Sinne der
Konstanthaltung des Bandzuges verstellt wird. Ein im Bandlauf liegender, gleichzeitig mitverstellter zweiter Fühlstift dient der Sicherstellung des notwendigen Bandumschlingungswinkels an der
Transportrolle.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei den eingangs näher bezeichneten Magnettonbandgeräten die Sicherheit zur Vermeidung von Schlaufenbildungen bei Verwendung ungleicher Spulen-Kombinationen mit einfachen Mitteln so zu steigern, dass die bei Verwendung ungleicher Spulen-Kombinationen erreichte Sicherheit der bei Verwendung gleicher SpulenKombinationen vorhandenen Sicherheit entspricht.
Diese Aufgabe wird bei einem Magnettonbandgerät der eingangs näher bezeichneten Gattung erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Betriebsartenschalter zum Verändern der Bremskraft der Bremse in Abhängigkeit von seiner Stellung eingerichtet ist und die Bremskraft im Falle der Abschaltung des Schnellaufbetriebes auf den mindestens 1, 5-fachen Wert des Wertes der Bremskraft bei gleichem oder annähernd gleichem Bandzug im fühlhebelgesteuerten Bereich während des Normalbetriebes einstellbar ist.
Diese erfindungsgemässe Ausbildung bietet die weiteren Vorteile, dass bei Aufhebung (Stoppen) von Schnellauf-Antriebsverbindungen kürzere Bremszeiten und eine grössere Sicherheit gegen Schlaufenbildungen bei Verwendung ungleicher Spulen-Kombinationen erreicht werden. Ferner arbeitet das erfindungsgemässe Magnettonbandgerät lageunabhängig, d. h. die vorgenannten SpulenKombinationen können sowohl in waagrechter als auch in senkrechter Lage mit gleicher Sicherheit schlaufenfrei bei Beendigung des Schnellaufbetriebes abgebremst werden, ohne dass bei jedem der möglichen Betriebsarten der Bandzug des Tonbandes auf einen über der zulässigen Bandspannung liegenden Wert ansteigt.
Im folgenden wird an Hand der Fig. l bis 3 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Weglassung aller das erfindungsgemässe Magnettonbandgerät nicht unmittelbar berührender Teile beschrieben. Es zeigen : Fig. l die neutrale Funktionsstellung, d. h. den Blick auf die im Zusammenhang mit der Erfindung wesentlichen Steuer- und Antriebsmittel eines Magnettonbandgerätes bei der Funktion "Halt" nach der Betriebsart"Start" (Normalbetrieb :"Aufnahme"bzw."Wiedergabe").
Fig. la den Schnitt A.... B der Fig. l, Fig. 2 die Stellung der vorgenannten Teile bei der Betriebsart
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bei der Stellung "Halt" nach vorherigem Schnellrücklauf-Betrieb.
In den Fig. l bis 3 symbolisieren die kleinen, zur Hälfte schwarz ausgefüllten Kreise verschiebbare Stifte und die bei zwei Vierteln schwarz ausgefüllten Kreise unverschwenkbare Wellen bzw. Achsen.
Die dargestellten und nicht dargestellten Steuer- und Antriebsmittel des in Rede stehenden Magnettonbandgerätes sind in bekannter Weise ober-und unterhalb der nicht dargestellten Gehäuseabdeck-Platte angeordnet und in einem nicht dargestellten Chassis gehaltert. Dabei sind die Betätigungsknöpfe für die wahlweise Einschaltung der verschiedenen Betriebsarten und die Wickelteller-wie bekannt-von aussen zugänglich vorgesehen.
Es dienen der Einschaltung der Betriebsart : a)"Schnellrücklauf"die Drucktaste mit dem Betätigungsknopf--R--und dem Schieber - -17--, b) "Pause" (auch "Schnellstop" genannt, wobei bekanntlich das normallaufende Band durch
Abschwenken der Gummiandruckrolle von der Tonwelle stillgesetzt wird, während der
Antriebsmotor und der Verstärker weiterhin eingeschaltet bleiben) die Drucktaste mit dem Betätigungsknopf--P--und dem Schieber--18--, c) "Start" die Drucktaste mit dem Betätigungsknopf--S--und dem Schieber--19--, d)"Schnellvorlauf"die Drucktaste mit dem Betätigungsknopf-V--und dem Schieber --20-- und e)
"Halt"die Drucktaste mit dem Betätigungsknopf--St--und dem Schieber--21--.
Die vorgenannten Drucktasten sind entgegen der Kraft einer jeweils zugeordneten Druckfeder - 27 bzw. 28 bzw. 29 bzw. 30--aus der Ruhe- in die Arbeitsstellung zu schalten. Jede der Drucktasten, z. B. die Schnellrücklauftaste--R--, weist zwei seitliche Aussparungen (z. B.--17', 17") im Schieber (z.
B.--17--) auf, durch die der betreffende Schieber in der jeweiligen Betriebsstellung durch Einfallen eines Vorsprunges (z. B.--21'--) der durch die"Stop"-Taste (Betätigungsknopf
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für einen ständig leichten Andruck der linken Rastklappe-13-an den Führungsstift --22-- am Querschieber --11-- bzw. der rechten Rastklappe-14-an den Führungsstift --23-- am Querschieben
Durch die den Drucktasten (-R, V-) für die Steuerung der Schnellauf-Antriebsverbindungen zugeordneten selektiven Steuermittel-13, 14- wird in später beschriebener Weise der Querschieber - derart verschoben, dass im Falle der Aufhebung einer Schnellauf-Antriebsverbindung der zugeordnete Fühlhebel--5 bzw.
6-- durch den Querschieber--11--steuerbar ist.
Bei dem in Rede stehenden Magnettonbandgerät dient bei Normalbetrieb der Konstanthaltung des Bandzuges des strichpunktiert angedeuteten Tonbandes--26-ein dreiarmiger Fühlhebel-5, 6-, auf dessen einem Arm ein Fühlstift --5,6'-- sitzt, über den das Tonband-26-geführt ist.
Dieser Arm steht unter der Spannung einer Zugfeder-7, 8-, durch die, den Änderungen des Bandzuges während des Normalbetriebes entsprechend, die am zugeordneten Abwickelteller --1, 2-- angreifende Seilbremse--3, 4--in bekannter Weise im Sinne der Konstanthaltung des Bandzuges betätigt wird. Das in den zugeordneten Arm des Fühlhebels --5,6-- eingehängte Bremsseil --3, 4--ist vorzugsweise 3600 um den Spulenträger-l, 2--geschlungen und am andern Ende unverrückbar eingehängt.
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6"--wirdFunktion "Halt" nach der Betriebsart "Start" (Normalbetrieb). Dabei wird die Steuerschiene --11-durch die gegen ihren abgebogenen Lappen anliegenden beiden Schenkel der unverrückbar gelagerten Schenkelfeder --12-- in ihrer Null-Lage gehalten.
Auch die weiteren Steuermittel befinden sich-wie aus der Fig. l ersichtlich-in ihrer neutralen Funktionslage.
Wird entsprechend Fig. 2 durch Drücken des Betätigungsknopfes--R--die Betriebsart "Schnellrücklauf" eingeschaltet, so wird der Schieber --17-- in Pfeilrichtung in seine Arbeitsstellung verschoben und in dieser durch Einschnappen des Rastvorsprunges--21'--des Halttasten-Schiebers --21-- in die Rastaussparung --17"-- festgelegt. Bei der Bewegung des Schiebers-17-läuft die in der "Halt"-Stellung angehobene Rastklappe --13-- über den Führungsstift--22--, bis dieser unter der Rastklappe --13-- in der aus der Fig. 2 ersichtlichen Weise hervortreten kann.
Mit der Bewegung des Schiebers --17-- werden gleichzeitig noch andere, nicht dargestellte Funktionen gesteuert, so z. B. die Reibräder zur Herstellung der Schnellrücklauf-Antriebsverbindung eingerückt. Die Betriebsart "Schnellrücklauf" bleibt nur so lange eingeschaltet, bis durch die Betätigung der "Stop"-Taste (Betätigungsknopf --St--) die Verriegelung der dabei nach links gedrückten Rastschiene --21-- aufgehoben wird.
Die Fig. 3 zeigt die Stellung der erfindungsgemässen Steuervorrichtung nach Aufhebung der
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h.- 17-aufliegende Rastklappe-13-über ihre Führungsschräge-13"-die Steuerschiene durch den Führunggsstift --22-- erfasst, in Richtung des Pfeiles-34-. Bei dieser Schiebebewegung kommt die Schenkelfeder-10--, die auf de Steuerschiene-11-sitzt, zur Anlage an den Fühlstift --6'-- des Fühlhebels --6--. Dabei wird die Schenkelfeder-10gespannt und verstärkt über den Fühlhebel --6-- die Zugspannung und damit die Bremskraft des Bremsseiles-4-auf einen wesentlich über dem fühlhebelgesteuerten Bereich der Bremskraft liegenden Wert. Dadurch wird das erforderliche Brems-Schaltverhältnis von Aufwickelspule zur Abwickelspule (--2--) von z.
B. 1 : 6 erreicht und eine Schlaufenbildung bei Verwendung beliebiger Spulenkombinationen vermieden.
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--35-- (Fig. la)- wieder in ihre neutrale Funktionsstellung (Fig. l) gebracht und eine neue Betriebsart eingeschaltet werden kann.
Nachdem, wie bereits erwähnt, ein Teil der beschriebenen Steuermittel spiegelbildlich gleich
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und wird beim Verschieben der Rastschiene--21-über eine seitlich angebrachte schräge Fläche (entsprechend der Fläche --35-- ab der Rastnase-21"--) an der Rastnase --21""-- der Rastschiene--21--die Rastklappe-14-zwecks Rückstellung der Steuerschiene--U-- gehoben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Magnettonbandgerät für zumindest die Betriebsarten : Normalbetrieb (Aufnahme, Wiedergabe), Schnellaufbetrieb (Schnellvorlauf-, Schnellriicklauf-Betrieb) und Stillsetzen mit einem Betriebsartenschalter (R, P, S, V, St) zum Einschalten bzw.
Abschalten der gewünschten Betriebsart und mit einer Vorrichtung zur Konstanthaltung des Bandzuges, bei der in den Bandlauf zumindest ein Fühlhebel eingeschaltet ist, welcher bei Änderung des Bandzuges zumindest in einer Bandlaufrichtung eine Bremse an der Wickeleinrichtung im Sinne der Konstanthaltung des Bandzuges betätigt, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Betriebsartenschalter (R, P, S, V, St) zum Verändern der Bremskraft der Bremse (4) in Abhängigkeit von seiner Stellung eingerichtet ist und die Bremskraft im Falle der Abschaltung des Schnellaufbetriebes auf den mindestens 1, 5-fachen Wert des Wertes der Bremskraft bei gleichem oder annähernd gleichem Bandzug im fühlhebelgesteuerten Bereich während des Normalbetriebes einstellbar ist.