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Hydrostatisches Wechselgetriebe für den Antrieb von Ackerschleppern od. dgl.
Die Erfindung betrifft ein hydrostatisches Wechselgetriebe für den Antrieb von Ackerschleppern od. dgl., das aus einer Pumpe und einem Motor mit jeweils mehreren durch eine Schrägscheibe gesteuerten Kolben besteht, wobei die beiden Schrägscheiben zur Änderung des ûbersetzungsver- hältnisses mittels eines gemeinsamen Servokolbentriebes um je eine zur Getriebedrehachse normale Achse mit unterschiedlicher Verstellgeschwindigkeit verschwenkbar sind.
Bei derartigen hydrostatischen Getrieben wird also aus der Neutralstellung, in der die Pumpenschrägscheibe die Normallage zur Getriebedrehachse und die Motorschrägscheibe die stärkste Schräglage einnehmen, die Pumpenschrägscheibe mit wesentlich grösserer Verstellgeschwindigkeit als die Motorschrägscheibe verstellt, und die Verstellgeschwindigkeit der Motorschrägscheibe erhöht sich erst, wenn sich die Pumpenschrägscheibe ihrem grössten Schwenkausschlag nähert. Diese unterschiedliche Verstellgeschwindigkeit der beiden Schrägscheiben ist von Vorteil, weil sich bei Verringerung der Neigung der Motorschrägscheibe ein Drehmomentabfall ergibt und es wünschenswert ist, bei geringer Abtriebsdrehzahl noch ein erhöhtes Abtriebsdrehmoment zur Verfügung zu haben, das erst dann bei entsprechender Geschwindigkeitssteigerung absinken kann.
Es ist eine Ausführung bekannt, bei der der Servokolbentrieb mit einer Zahnstange verbunden ist, in die ein Ritzel eingreift, das zwei Exzenterzapfen trägt, die über je eine Kurbelstange mit den beiden Schrägscheiben gelenkig verbunden sind. Die beiden Exzenterzapfen sind gegeneinander etwa um 900 winkelversetzt und so angeordnet, dass in der Neutralstellung der Pumpenschrägscheibe bzw. in der stärksten Schräglage der Motorschrägscheibe eine Verdrehung des Ritzels in nahezu gleichem Masse auf die Pumpenschrägscheibe übertragen wird, wogegen der zweite Exzenterzapfen in bezug auf die ihn mit der Motorschrägscheibe verbindende Kurbelstange nahezu die Totpunktstellung einnimmt, so dass die Ritzelverdrehung anfänglich nur eine wesentlich geringere Verschwenkung der Motorschrägscheibe zur Folge hat.
Hier wird zwar der gewünschte Effekt der unterschiedlichen Verstellgeschwindigkeit beider Schrägscheiben erreicht, es ergibt sich aber eine komplizierte Konstruktion mit erhöhtem technischem Aufwand und vergrössertem Raumbedarf, zumal das Ritzel mit den beiden Exzenterzapfen, den Kurbelstangen und der Zahnstange nur unter-oder oberhalb des Getriebes angeordnet werden kann.
Eine andere bekannte Konstruktion sieht ein vom Steuerhebel her betätigbares vielteiliges Gestänge vor, um die unterschiedliche Verstellgeschwindigkeit bzw. eine zeitliche Verschiebung der Schrägscheibenverstellung zu erreichen, wobei aber jeder Schrägscheibe ein eigener Servokolbentrieb zugeordnet ist, so dass keinerlei Vereinfachung erzielbar ist.
Es ist zwar auch schon bekannt, einen gemeinsamen Servokolbentrieb für beide Schrägscheiben vorzusehen, der an der Pumpenschrägscheibe angreift, wobei die Schrägscheiben durch eine angelenkte Kupplungsstange miteinander gekuppelt sind. Diese Kupplungsstange ist aber an den beiden Schrägscheiben so angelenkt, dass das Verschwenken der Pumpenschrägscheibe ein nahezu gleich schnelles Verschwenken der Motorschrägscheibe zur Folge hat, wobei der weitere Nachteil besteht, dass das Getriebe keine Drehrichtungsumkehr erlaubt, da sich die Motorschrägscheibe immer in der gleichen Richtung wie die Pumpenschrägscheibe verschwenkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein hydrostatisches
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Wechselgetriebe der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das sich durch eine besonders einfache Konstruktion auszeichnet und für beide Drehrichtungen in gleicher Weise geeignet ist.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der Servokolbentrieb in an sich bekannter Weise bei durch eine angelenkte Kupplungsstange unmittelbar miteinander gekuppelten Schrägscheiben an der Pumpenschrägscheibe angreift und dass in der zur Getriebedrehachse normalen Neutralstellung der Pumpenschrägscheibe bzw. in der weitesten Schräglage der Motorschrägscheibe die Kupplungsstange mit der Verbindungsgeraden zwischen ihrem Anlenkpunkt an der Pumpenschrägscheibe und der Schwenkachse dieser Schrägscheibe einen zumindest angenähert gestreckten und mit der Verbindungsgeraden zwischen ihrem Anlenkpunkt an der Motorschrägscheibe und deren Schwenkachse einen zumindest angenähert rechten Winkel einschliesst.
Da nur ein gemeinsamer Servokolbentrieb für beide Schrägscheiben vorhanden ist und sich die übrigen konstruktiven Mittel auf die Kupplungsstange zwischen den beiden Schrägscheiben mit den Verbindungsgelenken beschränkt, ergibt sich der geringstmögliche technische Aufwand, wobei auch eine entsprechende Verringerung des Raumbedarfes erzielbar ist. Dennoch wird der gewünschte Effekt der unterschiedlichen Verstellgeschwindigkeit für die beiden Schrägscheiben erreicht, da sich die Kupplungsstange in bezug auf den von der Pumpenschrägscheibe gebildeten Hebel in der oder nahezu in der Strecklage befindet, wenn die Pumpenschrägscheibe die Neutralstellung einnimmt.
Beim Verstellen der Pumpenschrägscheibe aus der Neutralstellung wird daher die Motorschrägscheibe zunächst nur ganz geringfügig mitverschwenkt, zumal auch die weitere Bedingung erfüllt ist, dass die Kupplungsstange mit dem von der Motorschrägscheibe gebildeten Hebel einen angenähert rechten Winkel einschliesst. Diese Lage der Kupplungsstange hat aber auch den weiteren Vorteil, dass unabhängig von der Schwenkrichtung der Pumpenschrägscheibe die Motorschrägscheibe stets in derselben Richtung verschwenkt wird, dass es also möglich ist, die Pumpenschrägscheibe zur Drehrichtungsumkehr nach der andern Seite zu verschwenken, wobei sich die gleichen Geschwindigkeits-und Drehmomentsverhältnisse in beiden Drehrichtungen ergeben.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen hydrostatischen Wechselgetriebes für den Antrieb eines Ackerschleppers schematisch im Teilschnitt.
Das hydrostatische Wechselgetriebe besteht aus einer von einer Welle--l--angetriebenen
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--3-- mit Antriebswelle --4--. Pumpe --3-- undSchrägscheiben --5, 6-- sind um zur Drehachse des Getriebes normale Achsen-7schwenkverstellbar. Die Fumpenschrägscheibe-5-kann aus ihrer zur Getriebedrehachse normalen Ruhestellung, in der keine Pumpenförderung stattfindet, zur Vor-und Rückwärtsfahrt nach beiden
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der Schwenkachse -7-- dieser Scheibe einen Winkel von 1800 und mit der Verbindungsgeraden - 17-- zwischen ihrem Anlenkpunkt --18- an der Motorschrägscheibe --6- und deren Schwenkachse --7-- einen Winkel von 900 einschliesst.
Aus dieser Anordnung ergibt sich, dass unabhängig von der Schwenkrichtung der Pumpenschrägscheibe --5-- die Motorschrägscheibe - stets im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wird und dass beim Ausschwenken der Pumpenschrägscheibe --5-- aus der dargestellten Neutralstellung die Motorschrägscheibe --6-zunächst nur um ein ganz geringes Mass bzw. mit wesentlich verringerter Geschwindigkeit verschwenkt wird, dass also die Motorschrägscheibe-6-erst dann eine merkliche Schwenkverstellung erfährt, wenn sich die Pumpenschrägscheibe --5-- der durch die Anschläge--8 und 9-bestimmten weitesten Schräglage nähert.
Die Beaufschlagung des Servokolbentriebes --10- wird mittels eines in seiner hohlen
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so dass sich ein näheres Eingehen darauf erübrigt.
Es überschreitet nicht den Rahmen der Erfindung, wenn der Servokolbentrieb statt über den
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Hebel Arm--13-anzugreifen, unmittelbar am Verbindungsgelenk zwischen der Kupplungsstange--14-und der Pumpenschrägscheibe --5-- angeschlossen wird.