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Verfahren zur Herstellung von porösen, luftdurchlässigen selbstklebenden Streifen
Die Erfindung erstreckt sich auf ein Verfahren zur Herstellung von porösen, selbstklebenden Streifen, insbesondere solchen, die zur Verwendung bei Wundverbänden geeignet sind und auf eine Klebemasse zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, dass die Hautverträglichkeit derartiger selbstklebender Streifen umso grösser ist, je grösser ihre Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit ist. Um die notwendige Luft- und Wasserdampfdurclr lässigkeit der fertigen Wundpflaster hervorzubringen, ist es möglich, eine poröse und luftdurchlässige Unterlage, entweder Gewebe, nicht gewebter Stoff oder porösen Film mit einer diskontinuierlichen Klebemasse zu versehen. Ausserdem ist es möglich, das fertige Pflaster zu perforieren.
Luft- und wasserdampfdurchlässige Pflaster, die auf diese Art hergestellt werden, haben den Nachteil, dass zwischen den einzelnen durchlässigen Stellen relativ grössere Flächen liegen, die nicht durchlässig sind.
Weiters sind Verfahren bekannt, die es gestatten, ein Pflaster herzustellen, dessen Klebemasse von zahlreichen, mit freiem Auge nicht sichtbaren Poren durchsetzt ist.
Eine bekannte Methode beruht darauf, dass zuerst eine Klebemasse, gelöst in einem organischen Lösungsmittel, auf einem klebstoffabweisenden Zwischenträger aufgebracht wird. Diese Klebemasse wird in einem speziell konstruierten Trockenkanal, der in seiner Ausführung von den üblichen, bei der Herstellung von selbstklebenden Bändern verwendeten Trockenkanälen abweicht, teilweise getrocknet. Auf diese vorgetrocknete Klebemasse wird eine imprägnierte, poröse Unterlage aufgelegt, und das so erhaltene Laminat durch Entzug des restlichen Lösungsmittels fertig getrocknet, Dazu ist es notwendig, dass der Trockenkanal in drei verschieden temperierte Zonen eingeteilt ist.
In den letzten beiden Zonen, wo die poröse, luftdurchlässige Unterlage bereits auf dem vorgetrockneten Klebstoff aufliegt, dringt der Klebstoff teilweise, infolge Kapillarkräfte in die Unterlage ein und wird so auf ihr verankert. Gleichzeitig entsteht im Klebstoffilm, hervorgerufen durch das Entfernen des restlichen Lösungsmittels, eine Schrumpfungsspannung, wodurch der über den Poren der Unterlage befindliche Klebstoffilm aufreisst. Bei diesem Herstellungsverfahren ist es von grösster Wichtigkeit, dass die Vortrocknung des Klebstoffes genau kontrolliert wird, da bei zuviel Lösungsmittel im Klebstoff ein Durchdringen der porösen Unterlage stattfindet, falls zuviel Lösungsmittel entfernt wird, kann der Klebstoff nicht mehr in die poröse Unterlage eindringen und sich verankern,
ausserdem wird die Bildung von Poren durchzugeringeSehrumpfungsspannung verringert.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird ein gelöster Klebstoff auf einen klebstoffabweisenden Zwischenträger aufgetragen und in einem, in sechs Heizzonen eingeteilten Kanal sehr rasch getrocknet. Dabei entstehen, durch das plötzliche Verdampfen des Lösungsmittels, zahlreiche Bläschen im Klebstoffilm. Am Ende des Trockenkanals wird die poröse Unterlage mit dem vollständig getrockne- ten Klebstoffilm in Berührung gebracht und das so entstandene Laminat aus poröser Unterlage, Klebstofffilm und Zwischenträger abgekühlt. In einem gesonderten Arbeitsvorgang wird dieses Laminat zwischen rotierenden Walzen unter hohem Druck, 80 bis 120 kg/cm, zusammengepresst. Dadurch zerplatzen die im Klebstoffilm enthaltenen Bläschen und es bilden sich Poren. Gleichzeitig wird der Klebstoffilm auf der porösen Unterlage verankert.
Eine Verbesserung der Haftung des Klebstoffilms auf der Unterlage wird
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dann durch 3minutiges Erhitzen auf 1400C bewerkstelligt, wobei eine chemische Reaktion zwischen dem Klebstoffilm und dem in der porösen Unterlage enthaltenen Imprägniermittel stattfindet.
In einem dritten bekannten Verfahren wird der in einem organischen Lösungsmittel gelöste Klebstoff auf eine luftdurchlässige, poröse Unterlage, vorzugsweise ein nicht gewebter Stoff, durch Düsen aufgesprüht, Durch genaue Einregelung der Bedingungen, wie Luftdruck, Fördermenge des Klebstoffes, Abstand der Sprühdüsen vom Vlies und Vorschubgeschwindigkeit des Vlieses, wird erzielt, dass nur die obersten Fasern mit einem Klebstoffilm überzogen werden, die Poren aber vom Klebstoff frei bleiben. Der restliche, im Klebstoff enthaltene Lösungsmittelanteil, wird anschliessend in einem Trockenkanal entfernt.
Diese drei Verfahren haben den Nachteil, dass ihre Durchführung spezielle Maschinen oder Arbeitsgänge erfordert und ausserdem genau definierte Bedingungen innerhalb enger Toleranzgrenzen eingehalten werden müssen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und eine besonders zusammengesetzte Klebemasse, die es gestattet, auf normalen Trockenkanälen, wie sie auch bisher zur Herstellung von selbstklebenden Bändem verwendet wurden, luftdurchlässige, poröse Bänder herzustellen, die besonders für den Einsatz als Wundpflaser geeignet sind.
Die Bedingungen bei der Durchführung des im folgenden beschriebenen Verfahrens können in weiten Grenzen variiert werden.
Die Grundidee des Verfahrens beruht darauf, dass in einem Klebstoff, der sowohl gelöst als auch in emulgierter Form vorliegen kann, ein Treibmittel eingearbeitet wird, das unterhalb der im Trockenkanal herrschenden Temperatur in gasförmige Bestandteile zerfällt. Durch den Zerfall des Treibmittels entstehen überraschenderweise nicht vom Klebstoff umschlossene Gasbläschen, sondern zahlreiche, im Klebstoffilm gleichmässig verteilte Poren. Die Anzahl der Poren kann in gewissen Grenzen durch die Menge des eingesetzten Treibmittels verändert werden.
Weiters wurde gefunden, dass bei Verwendung von Klebstoffemulsionen die Porenbildung durch Einemulgierung eines niedrig siedenden Lösungsmittels hervorgerufen werden kann. Eine Kombination eines Treibmittels mit einem niedrig siedenden Lösungsmittel kann ebenfalls zur Porenbildung angewandt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass dem Klebstoff vor dem Aufbringen ein Treibmittel zugesetzt wird und dass man das nach der Vereinigung mit dem luftdurchlässigen Material erhaltene Schichtgebilde auf der Seite des luftdurchlässigen Materials mit einem, mit dem Klebstoff verträglichen Imprägniermittel, das bis zum Klebstoffilm durchdringt, tränkt und dieses imprägnierte Schichtgebilde durch Trocknen zu einem zusammenhaftenden Laminat verfestigt, von dem der klebstoffabweisende Träger abgezogen wird.
In den nachfolgend angeführten Beispielen wird das Verfahren und die verwendeten Klebstoffe näher beschrieben.
Beispiel 1 : Ein Emulsionsklebstoff aus selbstklebenden, druckempfindlichen Acrylsäureestern und Acrylsäureester-Copolymerisaten folgender Zusammensetzung wird auf eine silikonisierte Papierbahn mittels eines Streichrakels, in einer Stärke von zirka 0, 1 bis 0,15 mm, aufgetragen.
EMI2.1
<tb>
<tb>
Kalt <SEP> vernetzbares <SEP> PolyacrylesterMischpolymerisat <SEP> Emulsion <SEP> 250 <SEP> Teile
<tb> Polyacryl-n-butylester <SEP> Emulsion <SEP> 300 <SEP> Teile
<tb> Polyvinyliso <SEP> butyl <SEP> äther <SEP> Emulsion <SEP> 30 <SEP> Teile
<tb> Polyacrylsäure <SEP> Emulsion <SEP> 7 <SEP> Teile
<tb> Ammoniumbicaxbonat <SEP> 30 <SEP> Teile
<tb>
Dieser Klebstoff, in dem das Treibmittel eingearbeitet ist und der durch Zugabe einer Harzemulsion in seinen kohäsiven und adhäsiven Eigenschaften modifiziert ist und dessen Streichfähigkeit durch das Verdickungsmittel eingestellt ist, wird unmittelbar nach dem Auftragen auf die silikonisierte Papierbahn in einem Trockenkanal bei zirka 800C getrocknet. Bei dieser Temperatur zerfällt das als Treibmittel verwendete Ammonbicarbonat in Ammoniak und Kohlensäure. Dadurch werden im Klebstoff Poren gebildet.
Am Ende des Trockenkanals wird der poröse Klebstoffilm mit einem porösen, luftdurchlässigen Material in Berührung gebracht. Diese Unterlage ist nicht imprägniert. Es entsteht ein Laminat aus Silikonpapier, porösem Klebstoff und porösem Material.
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Dieses Laminat wird nun von der Seite der porösen Unterlage her mit einem geeigneten, mit dem Klebstoff verträglichen Imprägniermittel bestrichen. Dieses Imprägniermittel, in diesem Fall ein Acrylsäureester-Copolymerisat mit einem Festgehalt von 30tao unter Zusatz von einem Verdickungsmittel und vorzugsweise einem Treibmittel, dringt durch die poröse Unterlage bis zum porösen Klebstoffilm durch Kapillarkräfte vor, Beim anschliessenden Trocknen wird der Klebstoffilm auf dem porösen Material verankert, gleichzeitig erhält das poröse Material die nötige Reissfestigkeit. Beim Trocknen des Imprägniermittels wird der grösste Teil der Poren sowohl im Klebstoff als auch im porösen Unterlagsmaterial offen gelassen. Anschliessend wird das Silikonpapier entfernt und das selbstklebende Band zu Rollen aufgewickelt.
Als Unterlage für den Klebstoff dient ein poröser Verbundkörper aus Papier und Zellwollvlies mit einem Gewicht von 35 bis 65 g/m2. Das Gewicht der Klebemasse beträgt 35 bis 50 g/m2, wobei die Schichte zwischen 25 und 50 li schwanken kann. Die Imprägnierung beträgt 50 bis 1200/0 des Gewichtes der porösen Unterlage.
Beispiel 2 :
EMI3.1
<tb>
<tb> Kalt <SEP> vernetzbares <SEP> PolyacrylesterMischpolymerisat <SEP> Emulsion <SEP> 300 <SEP> Teile
<tb> Polyacryl-n-butylester <SEP> Emulsion <SEP> 250 <SEP> Teile
<tb> Polyvinylisobutyläther <SEP> Emulsion <SEP> 40 <SEP> Teile
<tb> Polyacrylsäure <SEP> Emulsion <SEP> 10 <SEP> Teile
<tb> Äthylacetat <SEP> 160 <SEP> Teile
<tb> Azodicarbonsäurediäthylester <SEP> 9 <SEP> Teile
<tb>
An Stelle von Azodicarbonsäurediäthy1ester können auch andere Treibmittel verwendet werden, wie Diazoaminobenzol, Benzolsulfohydrazid, N,N-Dinitrospentamethylentetramin, Die Durchführung des Verfahrens entspricht den bei Beispiel 1 gemachten Angaben.
Beispiel 3 : Eine einseitig silikonisierte Papierbahn wird mittels eines Streichmessers mit einem Klebstoff folgender Zusammensetzung beschichtet :
EMI3.2
<tb>
<tb> Isotaktisches <SEP> Polyisobutylen <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Poly-ss-Pinen <SEP> 70 <SEP> Teile
<tb> Abietinsäuremethylester <SEP> 30 <SEP> Teile
<tb> Weissöl <SEP> 2 <SEP> Teile <SEP>
<tb> Polyisobutylen, <SEP> Mol.-Gew. <SEP> 1000 <SEP> 6 <SEP> Teile
<tb> 2, <SEP> 5-Di-tert. <SEP> -amylhydrochinon <SEP> 1, <SEP> 5 <SEP> Teile
<tb> Ammoniumcarbonat <SEP> 40 <SEP> Teile
<tb>
gelöst in 580 Teilen Benzin mit einer Siedegrenze von 80 bis 120 C.
Die Herstellung dieses Klebstoffes erfolgt in einem mit einem Kühlmantel ausgerüsteten Kneter.
Der Kneter wird mit 100 Teilen Benzin beschickt und 100 Teile isotaktisches Polyisobutylen auf zirka nussgrosse Stücke zerkleinert, zugegeben. Unter starker Kühlung wird eine dickflüssige, homogene Lösung hergestellt,. die mit weiteren 100 Teilen Benzin verdünnt wird. Man kühlt so lange, bis die Temperatur unter 30 C abgesunken ist, und setzt dann 40 Teile Ammonearbonat in fester Form zu. Es wird so lange geknetet, bis das Ammoniumcarbonat gleichmässig in der Lösung verteilt ist und alle Agglomerate verschwunden sind. Erst dann wird das fein gemahlene, auf eine maximale Korngrösse von 0,2 mm gebrachte Harz zugesetzt und durch fortgesetztes Kneten aufgelöst.
Als letzter Bestandteil werden die flüssigen Weichmacher in den Kneter eingebracht und dann mit der restlichen Benzinmenge der Kneterinhalt auf die gewünschte Endkonzentration verdünnt, Während des Verdünnungsvorganges werden die 1, 5 Teile 2, 5-Di-tert.-amylhydrochinon, gelöst in 5 Teilen Alkohol, portionsweise zugesetzt. Nach dem Zusatz des Treibmittels muss darauf geachtet werden, dass die Temperatur nicht über 300C ansteigt.
Die Auftragsstärke des Klebstoffes wird so gewählt, d ass nach dem Trocknen ein Klebstoffilm mit einem Gewicht von 30 bis 35 g/m2 resultiert, wobei die Schichtdicke zwischen 30 und 40 J. L liegt. Dieser Klebstoffilm, der sich auf dem Silikonpapier befindet, wird im Trockenkanal bei einer Temperatur zwischen 70 und 800C getrocknet, wobei die Bandgeschwindigkeit so gewählt wird, dass am Kanalende das gesamte Lösungsmittel aus dem Klebstoffilm entfernt ist.
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