DE1569888C - Verfahren zur Herstellung von selbstklebenden Bändern oder Blättern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von selbstklebenden Bändern oder Blättern

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DE1569888C
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Richard Dipl.-Chem. Dr. 2000 Hamburg Schumacher
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Beiersdorf AG
Original Assignee
Beiersdorf AG
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Description

Es ist bekannt, Polymerisate von Vinyläthern oder Polymerisate von Acrylsäurederivaten als Selbstklebemassen zu verwenden.
Neben der getrennten Verwendung bestimmter Vinylätherpolymerisats oder -mischpolymerisate und bestimmter Polymerisate oder Mischpolymerisate von Acrylsäurederivaten als Selbstklebemassen ist es auch bereits bekannt, Mischungen dieser beiden Polymerisatarten zu verwenden. Diese können in Form wäßriger Dispersionen, gegebenenfalls nach Zusatz von Füllstoffen und Weichmachern, eingesetzt und mittels geeigneter Auftragsvorrichturigen auf das Unterlagematerial aufgestrichen werden.
Die Eigenschaften derartiger Selbstklebemassen und der damit hergestellten Klebebänder genügen jedoch nicht allen Anforderungen. Hinzu kommt, daß handelsübliche wäßrige Polyacrylsäurcesterdispersionen und deren Mischungen untereinander oder mit handelsüblichen wäßrigen Polyvinylätherdispcrsionen neben anderen Nachteilen oftmals eine zu geringe Viskosität aufweisen, um nach üblichen Methoden streichfähig zu sein. Aus diesen Gründen ist es oft notwendig, derartige Klebemassen mit Natur- oder Kunstharzen zu verschneiden, um ihnen hinsichtlich der Klebkraft, des Anfaßvermögens, der Plastizität, der Viskosität usw. optimale Eigenschaften zu erteilen.
In organischen Lösungsmitteln gelöste Polymerisationsprodukte können leicht mit Harzen oder Kunstharzen, die ebenfalls in diesen Lösungsmitteln löslich sind, verschnitten werden. In wäßrige Dispersionen oder Emulsionen von Hochpolymeren lassen sich dagegen wasserunlösliche, insbesondere feste natürliche Harze oder Kunstharze nur mit einem erheblichen Aufwand an Zeit und Energie einarbeiten.
So wird nach einem bekannten Verfahren eine Aufschlämmung bereits vorpulverisierter Harze in Wasser gemeinsam mit anderen, vor allem emulgierend wirkenden Zusätzen zunächst über einen Zeitraum von 5 Stunden in einer Kugelmühle behandelt und erst dann mit der Dispersion eines Natur- oder Kunstkautschuks (Latex) vermischt. Für die Herstellung einer derartigen Klebemasse sind demnach drei verschiedene Arbeitsgänge erforderlich: Pulverisieren des Harzes, Herstellen einer wäßrigen Harzdispersion und Vermischen dieser Dispersion mit dem Latex.
Eine Zugabe von Emulgatoren oder von Alkali bzw. Ammoniak, die mit bestimmten Harzen wasserlösliche Seifen bilden und dadurch ebenfalls eine emulgierende Wirkung aufweisen, läßt sich bei den bekannten Verfahren nicht vermeiden. Auf vielen Anwendungsgebieten i^t man aber bestrebt, den Gehalt der Dispersionsmischungen an emulgierend wirkenden Verbindungen möglichst niedrig zu halten, da diese Substanzen die Wasserempfindlichkeit der nach dem Trocknen des Auftrags auf der Unterlage erhaltenen druckempfindlichen Klebemasse erhöhen. Darüber hinaus ist für bestimmte Klebebänder ein Gehalt an Alkali oder Ammoniak unerwünscht; so haben beispielsweise Pflaster jnit alkalisch reagierenden Klebemassen Einfluß auf den Säuremantel der Haut und können zu Alkalischädigungen der Haut führen, wie sie in ähnlicher Weise durch manche Waschmittel hervorgerufen werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von selbstklebenden Bändern oder Blättern, insbesondere Pflastern, mit einer Klebeschicht, die frei von Bestandteilen ist, welche bei den nachfolgenden Anwendungen schädliche oder unerwünschte Wirkungen, insbesondere eine unerwünschte Einwirkung auf das Substrat, wie die menschliche Haut, ausüben.
Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung von selbstklebenden Bändern oder Blättern, bei dem man auf eine biegsame Unterlage eine klebrigmachendes Harz enthaltende Mischung wäßriger Kunststoffdispersionen für die Klebeschicht aufträgt. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
ίο man ein klebrigmachendes Harz oder Gemisch solcher Harze mit einem Erweichungspunkt von höchstens 95"C bei einer Temperatur oberhalb des Erweichungspunktes unter Rühren zunächst mit einer wäßrigen Dispersion eines Vinylätherpolymerisats oder -mischpolymerisats mischt, die Masse mit einer wäßrigen Dispersion eines Polymerisats oder Mischpolymerisats eines Acrylsäurederivats versetzt, gegebenenfalls übliche Zusätze beimengt und die so erhaltene Mischung in bekannter Weise auf die Unterlage aufbringt und auf dieser trocknet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwendet man für die Klebeschicht eine Mischung, die durch Vermischen von 2 bis 50 Gewichtstcilen des klebrigmachenden Harzes oder Gemischcs solcher Harze mit 20 bis 50 Gewichtsteilen (bezogen auf den Feststoffgchalt) der wäßrigen Dispersion des Vinylätherpolymerisats oder -mischpolymerisats und darauffolgendes Einbringen von 25 bis 75 Gewichtsteilen (bezogen auf den Feststoffgehalt)
:io der wäßrigen Dispersion eines Acrylsäureesterpolymerisats oder -mischpolymerisats erhalten worden ist.
Auf diese Weise ist es möglich, wasserunlösliche
feste klebrigmachcnde Harze, oder deren Gemische mit einem Erweichungspunkt von höchstens 95"C in einem Arbeitsgang in sehr kurzer Zeit in wäßrige Kunststoffdispersionen oder deien Mischungen einzuaibeiten, ohne daß die Anwendung von organischen Lösungsmitteln oder ein Zusatz von Emulgatoren und/oder Alkali bzw. Ammoniak erforderlich ist.
Hierdurch wird eine erhebliche Senkung der Herstellungskosten erzielt. Darüber hinaus können nach dem
: neuen Verfahren in wäßrige Kunststoffdispersionen sogar solche Harze eingearbeitet werden, die einen Erweichungspunkt von über 100"C aufweisen, wenn diesen so viel wässerunlösliche, niedrig schmelzende Harze zugesetzt werden, daß der Erweichungspunkt des so erhaltenen Harzgemisches mindestens auf 95°C erniedrigt wird.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung werden
5p Pflaster erhalten, deren Klebemassen im Vergleich zu den Klebemassen üblicher Pflaster und Wundschnellverbände eine um mehr als 50°/0 verringerte Hautreizquote aufweisen und praktisch keine Mazerationen verursachen.
Umfangreiche Untersuchungen führten zu der Erkenntnis, daß die Reizquote einer Pflasterklebemasse auf der Haut in erster Linie von dem Restgehalt an organischen Lösungsmitteln, der von dem herkömmlichen Auftrag der Klebemasse aus einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel herrührt, abhängig ist und weit weniger, als bisher angenommen wurde, von der Art der für die Herstellung der Klebemasse verwendeten Elastomere oder Harze, soweit es sich dabei um chemisch neutrale und atoxische Verbindüngen handelt. Die Lösungsmittelreste können auf verschiedene Weise hautentschädigend wirken: Einmal besitzen organische Lösungsmittel bekanntlich vielfach toxische Eigenschaften, und außerdem greifen sie in-
folge ihres Fettlösevermögens den Lipoidmantel der Haut an, wodurch eine Schwächung der Widerstandskraft der Haut gegen alle äußeren Einflüsse herbeigeführt wird. Zum anderen besteht die Möglichkeit, daß selbst sehr geringe Reste an organischen Lösungsmitteln für toxische Bestandteile des Pflasters (z. B. Verunreinigungen) als Transportmeditim dienen und durch ihre Anwesenheit die Diffusion solcher Substanzen zur Haut hin unterstützen. Da eine völlige Trocknung von Pflastern, bei denen der Auftrag der Selbstklebemasse aus einer Lösung in einem organischen Lösungsmittel erfolgt, sehr umständlich und äußerst kostspielig ist, zumal wenn zu ihrer Herstellung undurchlässige Unterlagen Verwendung finden,,bietet die Herstellung von Pflastern nach dem Verfahren gemäß der Erfindung, bei welchem keine organischen Lösungsmittel angewendet zu werden brauchen,, große Vorteile.
Überraschenderweise zeigt sich bei Anwendung der erfindungsgemäß hergestellten Pflaster der weitere günstige Effekt, daß Mazerationen, die oft irrtümlich als Hautreizungen bezeichnet werden, nahezu vollständig vermieden werden. Diese besondere Eigenschaft der gemäß der Erfindung hergestellten Pflaster kann damit erklärt werden, daß die aus einer harzhi'Itigen Mischung wäßriger Kunststoffdispersionen nach dem Trocknen erhaltenen Klebemassen infolge ihres in gewissem Umfange hydrophilen Charakters in der Lage sind, die in wäßrigen Medien vorliegenden Ausscheidungsprodukte der Haut zu adsorbieren. Diese Adsorption erfolgt, ohne daß bei einer Applikation unter üblichen Bedingungen eine merkliche Verschlechterung der Eigenschaften des Pflasters zu beobachten ist. Derartige Adsorptionsvorgänge sind bei den üblichen hydrophoben Klebemassen bekannterweise nicht möglich.
Ferner führt der Zusatz von Harzen zu der Mischung von wäßrigen Kunststoffdispersionen zu einer wesentlichen Erhöhung der Viskosität des dabei erhaltenen flüssigen Produktes, so daß dieses ohne Gefahr des »Durchschlagens« und ohne Anwendung eines Verdickungsmittels auf Gewebeunterlagen aufgebracht werden kann. Dabei wird nach dem Trocknen der Beschichtung ein druckempfindlicher Klebfilm von erheblich verbesserter Klebkraft und überraschend guter Wasserbeständigkeit erzielt. Durch Auswahl der Harze und deren Mengenverhältnisse läßt sich nämlich innerhalb gewisser Grenzen die Hydrophilie der Selbstklebemassen beeinflussen.
Die großen Schwierigkeiten beim Einarbeiten von Klebharzen in wäßrige Dispersionen oder Emulsionen von Hochpolymeren sind darauf zurückzuführen, daß es sich bei derartigen Dispersionen und Emulsionen um kolloide System handelt, deren Stabilität — beispielsweise im Vergleich zu echten Lösungen — sehr gering ist.
Die Zerstörung derartiger Systeme (z. B. durch Sammelkristallisation und Koagulation) erfolgt sehr leicht unter dem Einfluß von Temperaturänderungen oder bei Zugabe von organischen Lösungsmitteln oder von Elektrolyten zu den wäßrigen Dispersionen oder Emulsionen.
Aus diesem Grunde ließen sich nach dem bekannten Verfahren wasserunlösliche Klebharze, die zumeist vor der Vermischung in einem gesonderten Arbeitsgang unter Verwendung geeigneter Dispergier- oder Emulgiermittel erst in die Form einer wäßrigen Dispersion oder Emulsion gebracht werden müssen, nur mit einem erheblichen Aufwand an Zeit und Energie in wäßrige Dispersionen oder Emulsionen von Hochpölymeren einarbeiten. Die dabei notwendigerweise vorhandenen einulgierend oder dispergierend wirkenden Zusätze beeinflussen — wie bereits ausgeführt :— die Eigenschaften derartiger Mischungen und derdamit hergestellten selbstklebenden Bänder.oder Blätter in ungünstiger Weise durch Erhöhung der Wasserempfindlichkeit, der Selbstklcbeschicht und Beeinflussung
ίο des Säuremantels der, Haut. ,
Es war daher im Hinblick auf das beschriebene bekannte umständliche und: zeitraubende Verfahren zum Einarbeiten von wasserunlöslichen, festen Klebharzen in wäßrige Dispersionen oder Emulsionen von Hochpolymeren, bei dem eine Aufschlämmung.bereits vorpulverisierter Klebharze in Wasser gemeinsam, mit anderen, vor allem ..einulgierend wirkenden Zusätzen zunächst: über einen Zeitraum von fünf Stunden in einer Kugelmühle behandelt und erst dann mit der wäßrigen Dispersion oder Emulsion eines Hochpolymeren· vermischt wird, überraschend, daß nach dem angemeldeten Verfahren durch aufeinanderfolgendes Eintragen zweier unterschiedlich zusammengesetzter wäßriger Kunststoff-Dispersionen in das geschmolzene Klebharz oder Klebharzgemisch unter Rühren in kürzester Zeit eine wäßrige Klebstoffdispersion erhalten werden kann, die bis zur Verarbeitung mindestens 48 Stunden lang ohne irgendwelche Entmischungserscheinungen gelagert werden' kann und die nach dem Auftragen auf eine Unterlage und anschließendem Trocknen Selbstklebebänder oder -folien mit ausgezeichneten Klebeeigenschaften ergibt. Dies konnte in keiner Weise vorhergesehen werden. Es war im Gegenteil vielmehr zu erwarten, daß es bei dem aufeinanderfolgenden Einrühren von zwei unterschiedlich zusammengesetzten wäßrigen Kunststoff-Dispersionen in das geschmolzene Klebharz oder Klebharzgemisch in einem vergleichsweise niedrigen Temperaturbereich (bis höchstens 95°C) zu Koagulationserscheiiuingen, zumindest jedoch zur Ausbildung von unterschiedlich großen Harzteilchen kommen würde,· die-den-anschließenden Beschichtüngsvorgang erschweren bzw. völlig unmöglich machen würden.
Als klebrig machende Harze sind für das Verfahren gemäß der Erfindung die verschiedensten Arte:i geeignet, wie Polyterpenharze, Esterharze, Kolophonium oder modifizierte Kolophoniumprodukte oder Kohlenwasssrstoffharze. Wesentlich ist lediglich, daß das als Zusatz zu den wäßrigen Kunststoffdisperionen verwendete Harz oder Harzgemisch einen Erweichungspunkt von höchstens 95"C aufweist.
Unter der Bezeichnung »Polymerisate oder Mischpolymerisate eines Acrylsäurcderivates« sind insbesondere Polyacrylsäureester, Mischpolymerisate von Acrylsäureestern mit anderen damit mischpolymsrisierbaren Monomeren sowie die entsprechenden Verbindungen der Methacrylsäure zu verstehen, wobei diese Substanzen hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für das Verfahren gemäß der Erfindung keinesfalls auf solche beschränkt sind, die bereits von Natur,
d. h. ohne Zusatz eines klcbrigmachenden Harzes, Selbstklebeeigenschaften aufweisen.
Zur Modifizierung der Eigenschaften können den harzhaltigen wäßrigen Mischungen der Kunststoffdispersionen Füllstoffe, Verdickungsmittel, medikamentöse Substanzen, Alterungsschutzmittel und/oder Stabilisatoren zugesetzt werden.
Das Einarbeiten der wäßrigen Kunststoffdisperionen in das Harz oder Harzgemisch wird zweckmäßig unter intensivem Rühren in einem Planeten-Rührwerk vorgenommen. An Stelle dieses Rührwerks können auch andere Rührwerke, aber auch übliche Kneter und ähnliche Mischvorrichtungen für diesen Zweck eingesetzt werden. Während die wäßrigen Kunststoffdispersionen in der Regel vor der Verarbeitung nicht auf höhere Temperatur erwärmt zu werden brauchen, kann in Sonderfällen das Einarbeiten in das oberhalb des Erweichungspunktes erwärmte Harz oder Harzgemisch dadurch erleichtert werden, daß man die Polyvinylätherdispersion zuvor auf etwa 40 bis 7O0C erwärmt. Das Aufbringen der harzhaltigen Mischung der wäßrigen Kunststoff dispersionen auf die Unterlage erfolgt mittels bekannter Auftragsvorrichtungen, beispielsweise unter Verwendung einer Rakel. Die Dicke des Aufstrichs wird so gewählt, daß nach dem Trocknen eine Auftragsstärke von etwa 35 bis 150g/m2 erzielt wird. ao
Als biegsame Unterlagen können bei dem Verfahren gemäß der Erfindung Papier, Gewebe aller Art, Vliese, Folien aus Kunststoffen oder modifizierten Naturstoffen sowie Metallfolien und Asbest- und Glasfasergewebe verwendet werden, so daß für die Auswahl eines geeigneten Unterlagematerials viele Möglichkeiten bestehen.
Zur Verbesserung der Verankerung der Klebemasse auf den Unterlagen kann gegebenenfalls eine Grundier- oder Zwischenschicht verwendet werden.
Die Trocknung der aufgetragenen Beschichtung erfolgt zweckmäßig unter Benutzung eines Trockenkanals; sie kann jedoch je nach Art der Unterlage auch nach dem Verfahren der Haspeltrocknung vorgenommen werden. Die Verweilzeit im Trockenkanal ist abhängig von der Temperatur und damit auch von der Temperaturempfindlichkeit des Unterlagematerials. Sie bedarf daher einer dem besonderen Fall angepaßten Regelung. Die Trocknungszeit von Selbstklebemassen, die in Form wäßriger Dispersionen auf die Unterlage aufgetragen werden, ist etwas größer als die Trocknungszeit solcher Selbstklebemassen, bei denen der Auftrag in Form einer Lösung in einem leichtflüchtigen organischen Lösungsmittel erfolgt. Demgegenüber stehen jedcch die Vorteile, die der Verzicht auf die Verwendung organischer Lösungsmitlei bei der Verarbeitung von Selbstklebemassen mit sich bringt.
In den folgenden Beispielen sind die angegebenen Teile auf Gewichtsbasis bezogen. Alle darin genannten Ha ze und Kunststoffdispersionen sind handelsüblich.
Beispiel 1
a) 4 Teile eines Abietylalkohols und 4 Teile eines PhthalsäiTcesterharzes mit einem Erweichungspunkt nach Krame r—S arnow von etwa 50°C wur-1 den über den Erweichungspunkt erhitzt und mittels eines Planetenrührers gründlich durchgemischt. Das erhaltene Harzgemisch zeigte einen Erweichungspunkt nach Krame r—S arnow von 20GC. Bei einer Temperatur von etwa 700C wurden dann unter kräftigem Rühren 39 Teile (bezogen auf den Feststoffgehalt) einer wäßrigen Polyvinylisobutylätherdispersion (etwa 55%'ß) allmählich in das Harzgemisch eingegossen, wobei die Temperatur schnell absank. Anschließend wurden 53 Teile (chenfalls bezogen auf den Feststoff gehalt) einer wäßrigen Dispersion eines Polyacrylsäureester (etwa 50°/oig) unter Rühren in feinem Strahl· hinzugegeben.
Messungen im Höppler-Viskosimeter ergaben für die so hergestellte harzhaltige Mischung der wäßrigen Kunststoffdispersionen bei einer Temperatur von 200C eine Gelviskosität von 5060 cP und eine Solviskosität von 230OcP. Diese Mischung wurde mittels einer Rakel auf eine wasserabstoßend ausgerüstete Gewebeunterlage in einer solchen Schichtdicke aufgebracht, daß nach dem Trocknen des Aufstrichs in einem Trockenkanal eine druckempfindliche Klebschicht in einer Auftragsstärke von 120 g/m2 erhalten wurde. Auf diese Weise wurde ein Pflaster mit ausgezeichneten Eigenschaften erhalten, das im Vergleich zu gebräuchlichen Pflastern und Wundschnellverbänden eine erheblich geringere Hautreizquote aufwies und ein sehr gutes Anfaßvermögen (»Quick stick«: 49 cm) und eine Klebkraft auf Stahl von 238 g/cm zeigt.
b) Zum Vergleich wurde eine Mischung von wäßrigen Kunststoffdispersionen ohne Harzzusatz in der Weise hergestellt, daß 42 Teile (bezogen auf den Feststoffgehalt) der gleichen wäßrigen Polyvinylisobutylätherdispersion wie im Beispiel a) mit 58 Teilen (bezogen auf den Feststoffgehalt) der im Beispiel a) verwendeten wäßrigen Dispersion eines Polyacrylsäureester vermischt wurden. Diese Mischung zeigte eine Gelviskosität von 990 cP und eine Solviskosität von 595 cP (gemessen bei einer Temperatur von 20°C) und konnte wegen der Gefahr des »Durchschlagene« infolge der geringen Viskosität nur nach vorheriger Anwendung eines Vorstrichs auf eine Gewebeunterlage aufgebracht werden. Selbst die Verwendung eines Vorstrichs aus einem filmbildenden Material konnte die Gefahr des »Durchschlagens« nicht völlig beseitigen. Ein durch Beschichten eines Gewebes mit einer derartigen Mischung wäßriger Kunststoffdispersionen und anschließendes Trocknen erhaltenes Klebeband zeigte bei gleicher Auftragsstärke im Vergleich zu dem gemäß Beispiel 1 a) hergestellten Klebeband ein etwas schlechteres Anfaßvermögen (»Quick stick«: 59 cm) und einge geringere Klebkraft (186 g/cm).
Beispiel 2
In 17 Teile einer auf 7O0C erwärmten Schmelze eines Phthalsäureesterharzes mit einem Erweichungspunkt nach Krämer — Sarnow von etwa 50°C wurden 35 Teile (bezogen auf den Feststoffgehalt) der wäßrigen Polyvinylätherdispersion des Beispiels 1 in kleinen Anteilen eingerührt und anschließend 48 Teile (bezogen auf den Feststoffgehalt) einer wäßrigen Dispersion eines Acrylsäureester-Mischpolymerisats (etwa 5O°/oig) hinzugegeben.
Es wurde eine Mischung mit folgenden Viskositätswerten erhalten:
Gelviskosität: > J05cP/20°C
Solviskosität: >106cP/20°C
Eine nicht vorgestrichene PVC-Weichfolie wurde mit dieser Mischung in der Weise beschichtet, daß nach dem Trocknen der Beschichtung eine druckempfindliche Klebeschicht in einer Stärke von 58 g/m2 erhalten wurde. Die Verankerung der Selbstklcbemasse auf der Unterlage war ebenso wie das Alterungsvcrhallcn des so hergestellten Selbstklebebandes sehr gut. Die Klebkraft auf Stahl betrug 190 g/m2 und der »Qiiick-sticke-Wert: 63 cm.
Beispiel 3
6 Teile eines Polyterpenhärzes mit einem Schmelzpunkt von 85°C und einem Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow von 690C wurden bei etwa 85°C, wie im Beispiel 1 a) beschrieben, mit 39,5 Teilen der wäßrigen Polyvinylätherdispersion und Anschließend nach weitgehendem Abkühlen mit 54,5 Teilen der wäßrigen Polyacrylatdispersion versetzt. Die Mischung zeigte folgende Viskositätswerte:
Gelviskosität; 3450cP/20°C
Solviskosität: 1380cP/20°C
Diese Mischung wurde auf .ein imprägniertes Faservlies gesprüht. Die durchschnittliche Auftragsstärke betrug nach dem Trocknen etwa 35 g/m2. Es wurde ein luft- und wasserdampfdurchlässiges Selbstklebeband mit ausgezeichneten Eigenschaften erhalten.
Beispiel 4
6 Teile eines Polyterpenharzgemisches mit einem Erweichungspunkt nach Krämer-Sarnow von 84°C (hergestellt durch Mischung von 4 Teilen eines Polyterpenhärzes vom Schmelzpunkt 85° C mit 2 Teilen eines Polyterpenhärzes vom Schmelzpunkt 115°C) wurden in einem Rührwerk bei etwa 95°C unter kräftigem Rühren und unter Zugabe von kleinen Anteilen mit 40 Teilen (bezogen auf den Feststoffgehalt) einer wäßrigen Polyvinylisobutylätherdispersion (etwa 55%ig) versetzt, und dieser Mischung wurden anschließend 54 Teile (bezogen auf den Feststoffgehalt) einer wäßrigen Dispersion eines Polyacrylsäureester (etwa 50%ig) gleichfalls unter Rühren allmählich hinzugefügt. Diese sowie die nach folgenden Beispielen herstellbaren Mischungen lassen sich ohne Schwierigkeiten auf verschiedenartige Unterlagen aufbringen.
Beispiel 5
Zu 17 Teilen eines Polyterpenharzgemisches mit einem Erweichungspunkt von 50° C (nach Krämer-Sarnow) (hergestellt durch Mischung von 8,5 Teilen eines Harzes vom Schmelzpunkt 5O0C mit 8,5 Teilen eines Harzes vom Schmelzpunkt 1150C) wurden bei etwa 8O0C völlig analog Beispiel 4 35 Teile der dort beschriebenen wäßrigen Polyvinylätherdispersion und anschließend 48 Teile einer wäßrigen Dispersion eines Acrylsäureester-Mischpolymerisates (etwa 50%'g) zugefügt. Die erhaltene Mischung zeigte folgende Viskositätsswerte:
• Gelviskosität: 1870cP/20°C
Solviskosität: 1160cP/20°C
Bei spi e 1 6
17 Teile eines Abietylalkohols und 17 Teile eines Phthalsäureesterharzes wurden in einem Planetenrührwerk über ihren Erweichungspunkt hinaus erhitzt und gründlich durchgemischt. Das erhaltene Harzgemisch zeigte einen Erweichungspunkt von 2O0C (nach Krämer-Sarnow). Bei einer Temperatur von etwa 70°C wurden dann unter intensivem Rühren 28 Teile (bezogen auf den Feststoffgehalt) einer wäßrigen Polyvinylisobutylätherdispersion (etwa 55°/oig) allmählich in das Harzgemisch eingerührt und daran anschließend in gleicher Weise 38 Teile (bezogen auf den Feststoffgehalt) einer wäßrigen Dispersion eines Polyacrylsäureester (etwa 50°/0ig) hinzugegeben. Die so erhaltene flüssige Mischung wurde mit der nach Beispiel 1 b), d. h. ohne Harzzusatz, erhaltenen Mischung verglichen.
Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Gel viskosität.
Solviskosität
Mischung
nach
Beispiel 1 b)
990cP/20°C
595cP/20°C
nach
Beispiel 6
>105cP/20°C >105cP/20°C
Die beiden flüssigen Mischungen wurden mittels einer Rakel auf eine Gewebeunterlage gestrichen, die zuvor einen Vorstrich aus einer Polyacrylsäureesterdispersion erhalten hatte, wobei die Beschichtungsstärke völlig gleichartig gewählt wurde. Auch das Trocknen der Vergleichsproben wurde auf völlig gleichartige Weise durchgeführt. In beiden Fällen betrug die Auftragsstärke nach der Trocknung g/m2; die Auftragsstärke des Vorstrichs betrug:
30 g/m2.
Klebkraft auf Stahl (g/cm)
Kelbkraft auf Rückseite
(g/cm)
»Quick stick« (cm)
Produkt
nach
Beispiel 1 b)
186
48
59
nach
Beispiel 6
286
242
39

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von selbstklebenden Bändern oder Blättern, bei dem man auf eine biegsame Unterlage eine klebrigmachendes Harz enthaltende Mischung wäßriger Kunststoff dispersionen für die Klebeschicht aufträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein klebrigmachendes Harz oder Gemisch solcher Harze mit einem Erweichungspunkt von höchstens 95°C bei einer Temperatur oberhalb des Erweichungspunktes .unter Rühren zunächst mit einer wäßrigen Dispersion eines Vinylätherpolymerisates oder -mischpolymerisats mischt, die Masse mit einer wäßrigen Dispersion eines Polymerisats oder Mischpolymerisats eines Acrylsäurederivats versetzt, gegebenenfalls übliche Zusätze beimengt und die so erhaltene Mischung in bekannter Weise auf die Unterlage aufbringt und auf dieser trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man für die Klebeschicht eine Mischung verwendet, die durch Vermischen von 2 bis 50 Gewichtsteilen klebrigmachenden Harzes oder Gemisches solcher Harze mit 20 bis 50 Gewichtsteilen (bezogen auf den Feststoffgehalt) der wäßrigen Dispersion des Vinylätherpolymerisats oder -mischpolymerisats und darauffolgendes Einbringen von 25 bis 75 Gewichtsteilen (bezogen auf den Feststoffgehalt) der wäßrigen Dispersion eines Acrylsäureesterpolymerisats oder -mischpolymerisats erhalten worden ist.
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